Buffl

Sonographie und Informatik

LS
von Lauritz S.

Frage 14

Welches Nebenwirkungsprofil besitzt die Sonographie?

Wie wirken sich die Ultraschallwellen biologisch auf den Körper aus?

Antwort

Man unterscheidet thermische und mechanische Wirkungen (inklusive Kavitation) von Ultraschallwellen.

Die vom Gewebe absorbierte Energie wird zum Teil in Wärme abgegeben. Die erzeugte Wärmeintensität ist am niedrigsten im B-Modus und am höchsten im gepulsten Dopplermodus.

Die periodische Über- und Unterdruckphase der Ultraschallwellen verursacht eine mechanische Schwingung des Gewebes. Bei hohen Sendeleistungen und Frequenzen kann es zu ausgeprägten mechanischen Kräften kommen, die man sich z.B. in der extrakorporalen Stoßwellen-Lithotripsie zu Nutze macht.

Während der Unterdruckphasen der Ultraschallwellen können in Flüssigkeiten kurzlebige, kleine Dampf- oder Glasbläschen auftreten (Kavitation).




! Merke !

Ultraschallwellen haben thermische und mechanische Wirkungen (inklusive Kavitation)!

Indizes zur Risikoabschätzung ist der thermische Index (TI) und mechanische Index (MI). Diese basieren auf Modellrechnungen und experimentellen Untersuchungen. Gesundheitsrelevante Wirkungen treten erst bei Überschreiten charakteristischer Größen auf.

Die thermische Wirkung macht man sich beispielsweise bei der (meist in Studien eingesetzten) lokalen Therapie in der Onkologie mit hochintensivem fokussiertem Ultraschall (HIFU) zu Nutze.

Durch die Kavitation können Zellen und Gewebestrukturen zerstört werden mit besonderer Gefährdung von gashaltigem Gewebe wie z.B. Lunge, Magen-Darm-Trakt und Kapillaren. Ultraschall-Kontrastmittel in Form von abgekapselten Mikro-Glasbläschen begünstigen das Auftreten der Kavitation. Bereits im diagnostisch verwendeten Frequenzbereich können Ultraschallgeräte (z.B. Farbdoppler-Geräte) so hohe Schalldrücke verursachen, dass transiente Kavitation nicht mehr auszuschließen ist. Das gilt umso mehr für therapeutische Ultraschallgeräte, die mit höheren Intensitäten betrieben werden.

Frage 30

Welche Informationen werden im DICOM Standard gespeichert?

Antwort

Im DICOM (Digital Imaging and Communications in Medicine) Standard werden digitale Bilder (digitales Röntgen, MRT, CT oder Sonographie) und Zusatzinformationen (u.a. Befunde, Patientendaten, Studien, Serien) gespeichert.





DICOM ist ein Kommunikationsprotokoll und das Format, in das alle Dateien im PACS konvertiert werden.

Eine Auswahl an Daten, die im DICOM Header erfasst werden:

 

Beschreibung                                   Daten

Specific Character Set                       ISO_IR 100

Study Date                                         20210101                  

Protocol Name                                   CCT_nativ

Study Description                               Head’CCT_nativ (Adult)

Requesting Physician                         NC

Patient ID                                           007007007

Patient’s Name                                  Mustermann^Max

Patient’s Birth Date                            19620314

Patient’s Age                                      059Y

Slice Thickness                                  5

KVP                                                    100

Frage 41

Nenne Funktionsweisen von Werkzeugen der Künstlichen Intelligenz, die in der Radiologie zunehmend eingesetzt werden.

Antwort

Werkzeuge der künstlichen Intelligenz in der Radiologie umfassen unter anderem Maschinelles Lernen und Deep-Learning. Weitere KI-basierte Prozesse sind Clinical Decision Support Systeme und Computer-aided-Detection/Decision Systeme.



Beim Maschinellen Lernen lernt das System anhand von Trainingsdaten und kann anschließend das erlernte Modell auf neue Daten übertragen. Die Algorithmen werden unter anderem zur Detektion von Tumoren (z.B. Detektion und Verlauf von pulmonalen Noduli in der Computertomographie) und Segmentation von diagnoserelevanten Bildmerkmalen verwendet.

Anwendungen von Deep-Learning Algorithmen finden sich beispielsweise in der Computertomographie. Durch iterative Rekonstruktionstechniken der Rohdaten und Deep-Learning Algorithmen kann eine deutliche Dosisreduktion erreicht werden mit rauschärmeren und kontrastreicheren Bildern.

Unter Clinical Decision Support System wird eine Software verstanden, die den Kliniker in der Diagnosefindung, klinischen Maßnahmen und Therapieauswahl unterstützt. In der klinischen Routine werden zunehmend häufig KI-basierte Analysen von CT-Daten bei Schlaganfallpatient*innen eingesetzt. Durch Analyse des Infarktausmaßes im nativen Schädel-CT (ASPECTS bzw. e-ASPECTS) oder Analysen mit Penumbra-Volumenbestimmung in der CT-Perfusion können den Zuweiser*innen und interventionellen Neuroradiolog*innen in der Entscheidung für/gegen eine medikamentöse oder endovaskuläre Therapie bei akutem zerebralem Gefäßverschluss unterstützen.

Computer-aided-Detection/Decision Systeme oder auf deutsch Computerassistierte Detektion sind Systeme, die dabei helfen digitale Bilddaten nach typischen Mustern abzusuchen und auffällige Bereiche (mögliche Erkrankungen) visuell hervorzuheben. Typisches Anwendungsgebiet ist die Tumordiagnostik als unterstützendes System für befundene Radiolog*innen. In der Mammographie beispielsweise werden Mikrokalzifikationen oder Weichteilveränderungen markiert oder es erfolgt eine Quantifizierung des Tumorvolumens und Charakterisierung des Kontrastmittel-Verhaltens des detektierten Tumors.

Author

Lauritz S.

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