EINLEITUNG
Was ist das Ziel des GK Kleine Spiele?
differenzierten Einblick in sportlich/bewegte Spiele und deren Ziel- und Sinnperspektiven zu werfen
Basis an inhaltlicher Kompentenz + Hilfe beim Regelverständnis
Erweiterung des didaktisch/methodischen Repertoires
solides Grundgerüst für selbstständiges und sinnhaftes Arbeiten und Lehren zu liefern
Mehr in Einführungsveranstaltung
SPIEL, SPIELEN, SPIELFÄHIGKEIT
Definitition “Spiel”
-> vielschichtiges Phänomen, welches in der Natur weit verbreitet ist und unter Lebewesen aller Art auftritt
-> immanent wichtige Tätigkeit (trotz “Gefahr”): erlernen + schulen von Fähigkeiten und Fertigkeiten für das reale Leben
-> viele Definitionen
Huizinga
“Spiel ist eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung, die innerhalb gewisser festgesetzten Grenzen von Zeit und Raum nach freiwillig angenommen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird, ihr Ziel in sich selber hat und begleitet wird von einem Gefühl der Spannung und Freude und einem Bewusstsein des ‘Andersseins’ als das ‘gewöhnliche Leben’.”
-> Zweckfreiheit, Frewilligkeit, Freude von Spiel & Spielen
-> geht über die Grenzen rein biologischer oder physischer Bestätigung hinaus
Kolb 2005
-> setzen Erprobungs- und Selbsterfahrungsprozesse in Gang; legen “adaptives Verhaltensrepertoire” an
Was ist “Spielfähigkeit”
Memmert & Furley
-> Spielfähigkeit sind die Rahmenbedingungen des Spiels:
Spiele entwickeln
Spiele in Gang setzen und halten
Spiele bei Störung wieder herstellen
Collmann & Henning
-> unterscheiden:
Erziehung durch den Sport: allgemeine Spielfähigkeit
-> schult sozial und personal orientierte Kompetenzen
Erziehung zum Sport:
->Basispielfähigkeit = sportartengerichtete Spielfähigkeit
-> spezielle Spielfähigkeit = spezielle Spielfähigkeiten für ein Sportspiel
KLEINE SPIELE
Definition “Kleine Spiele”
Döbler & Döbler, 1996, S.15
Als Kleines Spiel bezeichnen wir demnach eine von einem bestimmten Spielgedanken beziehungsweise einer Aufgabe ausgehende Folge von freudvollen Handlungen, die durch motorische Leistung und soziale Aktivität bestimmt werden. Kleine Spiele tragen meist Wettbewerbscharakter; sie werden andererseits aber auch nur aus Freude amMiteinander gespielt, ohne die Ermittlung von Siegern.
Charakteristika von Kleine Spiele im Kntext des Sports/der Sportwissenschaft
Abgrenzung von bewegungsarmen Unterhaltungsspielen und großen Sportspielen mit Leistungsgedanke, Leistungsvergleich und Wettkampf
Spielverlauf + Spielregeln sind veränderbar -> pädagoischen Absichten angepasst werden*; häufig legen die Spielenden die Regeln selbst fest
Mannschaftsgröße ist variabel
bedürfen nur einer kurzen Erläuterung -> keine lange Anlaufzeit
sollen vielfältige und neue Bewegungserlebnisse bieten und durch wenig Regelwerk schnelle Erfolgserlebnisse ermitteln (einfacher Spielgedanke)
kein Spielleiter oder Schiedrichter nötig
Kreativität zulassen/fördern
Energien freissetzen und abbauen
wenig Materialaufwand
Spaß am Spiel steht im Vordegrund
bieten eine Fülle von Bewegungsmöglichkeiten - sportmotorische Aktivität
kooperatives Handeln - forder + fördert soziale Aktivität
*Widerspruch zur Eingangformulierung der Zweckfreiheit + Freiwilligkeit?
-> Kleine Spiele als Instrument, um bestimmte pädagogische Ziele zu errreichen (siehe Ziele von Kleinen Spielen)
Systematik verschiedener Spielkategorien von Kleinen Spielen
Unter Berücksichtigung folgender Gesichtspunkte: Art der Spielhandlung, räumlicher Verlauf, Gruppen- oder Mannschaftscharakter, Schulung bestimmter Sinneseigenschaften, Kennzeichen spezieller Bereiche
Singspiele (Darstellungsspiele, Tanzspiele, ...)
Laufspiele (Wettläufe, Staffeln, Haschespiele, ...)
Ballspiele (Zur Schulung der Wurf-, Fang- und Treffsicherheit, ...)
Sportliche Freizeitspiele (Zielspiele, Rückschlagspiele, ...)
Kraft- und Gewandtheitsspiele (Zieh- und Schiebekämpfe, ...)
Spiele zur Übung der Sinne (Genau beobachten, Schnell handeln, ...)
Kleine Spiele im Wasser (Im Flachen/Tiefen, mit Surfbrettern, ...)
Kleine Spiele bei Schnee und Eis (Im Schnee, mit Schlitten, ...)
Geländespiele (Versteck- und Suchspiele, Jagdspiele, ...)
Heim- und Partyspiele (Kraftproben, mit geschlossenen Augen, ...)
ZIELE VON KLEINEN SPIELEN
Hauptaufgabe + didaktische Funktionen nach Döbler & Döbler (1996)
Hauptaufgabe: Hinüberbringen von Spielerlebnis, Freude, Spaß und fairer Spielhaltung
pädagogisch vs. sportmotorisch (Döbler & Döbler 1996)
-> können aber auch nur als “Tätigkeit, die ohne bewussten Zweck, aus Vergnügen an der Tätigkeit oder an ihrem Gelingen vollzogen wird und mit Lustempfinden verbunden ist”, betrachtet werden
Im Sportunterricht
Freudvolles Bewegungserleben
Entwicklung der Kooperationsfähigkeit und Ausprägung eines sozialen Verhaltens
Zur Gestaltung der Einleitung einer Sportstunde – Erwärmung
Auflockerung von Stundenteilen
Stundenausklang nach hohen Belastungen
Methodische Antwort auf große Gruppen
Gleichberechtigte Förderung aller Schüler:innen durch breites Spielangebot mit
unterschiedlichen Bewegungsanforderungen
Zubringerspiele (lead-up games) zu großen Sportspielen
Durch Vermittlung von Spielwissen und Entwicklung von Spielfähigkeit Förderung der Kreativität und Vorbereitung auf sinnvolles Spielen in der Freizeit
Zuletzt geändertvor 5 Tagen