Anfordeungen an die Gebrauchstauglichkeit
Einwirkungskombinationen
Charakteristische Kombination
—>Qk,1 nicht abgemindert; Qk,i abgemindert mit Psi0
Häufige Kombination
—>Qk,1 abgemindert mit Psi1 ; Qk,i abgemindert mit Psi2
Quasi-ständige Kombination
—>alle Qk,i abgemindert mit Psi0
Im Hochbau relevante Nachweise im GZG
Begrenzung der Spannungen
Begrenzung der Verformungen
Begrenzungen der Rissbreiten
Hauptspannungslinien im vereinfachten Kugelmodell für Normalbeton
Wann kann der Nachweis der Begrenzung der Spannungen entfallen?
Ermittlung der Schnittgrößen nach Elastizitätstheorie
Mindestbewehrung eingehalten
weniger als 15 % Umlagerung im Grenzzustand der Tragfähigkeit
Bauliche Durchbildung nach DIN EN 1992-1-1, Abschnitt 9
Berechnung der Spannungen
Genaue Berechnung der Längsspannung unter Gebrauchslasten im Zustand II
—> unter Gebrauchslasten annähernd linearer Zusammenhang:
Grundannahmen für Spannungsermittlung
Querschnitte bleiben eben (Bernoulli)
linearer Zusammenhang zwischen Spannungen und Dehnungen
kein Ansatz der Betonzugfestigkeit (Zustand II)
starrer Verbund
Rechteckquerschnitt ohne Druckbewehrung für den Sonderfall der reinen Biegebeanspruchung
(Lage der Dehnungslinie, innerer Hebelarm, Stahlspannung, Betonrandspannung)
Schwerachse/Nullinie
Hebelarm
Stahlspannung
Betonrandspannung
Einfluss aus dem Kriechen des Betons
(Betondehnung, Schwerachse, Hebelarm, Stahlspannung, Betonspannung)
effektiver E-Modul zum Zeitpunkt t = unendlich
Verhältnis der E-Module zum Zeitpunkt t = unendlich
Zusammenfassung VL1
Welche maximalen Spannungen sind im GzG zulässig?
Wie können die vorhandenen Spannungen im GzG ermittelt werden?
Wie wird das Kriechen des Betons bei der Spannungsermittlung berücksichtigt?
Wofür ist die Begrenzung der Rissbildung erforderlich?
Ordnungsgemäße Nutzung des Bauteils
Optisches Erscheinungsbild des Bauteils
Dauerhaftigkeit des Bauteils
Rissarten
Risse längs der Bewehrung
—> oberhalb von obenliegenden Bewehrungsstäben an
nicht geschalten Bauteilflächen
Oberflächige Netzrisse
—> an der Oberfläche von flächigen Bauteilen auftreten.
—> können der Bewehrung folgen, „wild“ verlaufen, die Risstiefe ist meistens gering
Trennrisse
—> Gehen durch den gesamten Querschnitt
—> bei zentrischem Zug oder bei Zugbeanspruchung mit kleiner Ausmitte auf
Biegerisse
—> Verlaufen annähernd senkrecht zur
Biegezugbewehrung
—> beginnen am Zugrand und enden im Bereich der
Nulllinie
Schubrisse
—> Sind zur Stabachse geneigt
—> Können sich aus Biegerissen
entwickeln
Sammelrisse
—> Nur wenige Risse dringen bis zur
Nulllinie vor
—> Treten bei stark bewehrten Randzonen infolge Biegung oder bei dicken Bauteilen infolge zentrischer Zugbeanspruchung auf.
Anforderung an die Begrenzung der Rissbreite und die Dekompression
Genauigkeit
Aufgrund der großen Streuungen bei Werkstoffkenngrößen
Betonzugfestigkeit
Verbundspannungen
ist eine exakte Berechnung der Rissbreite nicht möglich.
Die Rechenwerte der Rissbreite sind daher nur als Anhaltswerte zu sehen.
Geringfügige Überschreitungen im Bauwerk sind nicht ausgeschlossen.
Zustand I und Zustand II
(Indizes und Kraft-Dehnungs-Diagramm)
Index I: Zustand bei Erreichen der Risslast
Index II: Zustand beim Übergang von der Erstrissbildung zum abgeschlossenen Rissbild
Index yk: Zustand beim Erreichen der Streckgrenze der Bewehrung
Stahlbetonstab unter zentrischen Zug – im Versuch gemessen
Beton- und Betonstahldehnung bei Erstrissbildung
Verbundverhalten zwischen Beton und Betonstahl
Einflussparameter:
Betondeckung
Abstand zum Rissufer
ggf. vorhandene Querpressungen
Stababstand der Bewehrung
vorhandene Querbewehrung
Auf der Grundlage von Versuchen:
Verbundspannnungen (mit Experiment)
Abgeschlossenes Rissbild
Keine weitere Rissbildung bei Laststeigerung
Rissbreiten vergrößern sich bei Laststeigerung
Epsilon c ≠ Epsilon s zwischen den Rissen
Mitwirkung des Betons auf Zug zwischen den Rissen
Verbundkriechen
Verbundkriechen führt bei abgeschlossenem Rissbild zu einem Anstieg des Stahlspannungsverlaufs zwischen den Rissen
Schlussfolgerungen aus dem abgeschlossenen Rissbild
Die Rissbreite wird im Wesentlichen beeinflusst durch:
die Höhe der Stahlspannungen
den Stabdurchmesser
Bei gleichem 𝐴s ergeben viele Stäbe mit kleinem 𝜙s kleinere Rissbreiten als weniger Stäbe mit großem Durchmesser 𝜙s
Rissbild bei Biegebeanspruchung eines hohen Stahlbetonbalkens
Nachweis ohne direkte Berechnung Rissbreite
Modifizierung von Durchmesser s* (Lastbeanspruchung)
Grenzdurchmesser darf in Abhängigkeit der
Bauteilhöhe und muss in Abhängigkeit der
wirksamen Betonzugfestigkeit fct,eff modifiziert
werden
Durchmesser s-Kurven für Einzelriss und abgeschlossenes Rissbild
Nachweis ohne direkte Berechnung Rissbreite (Vorgehen)
1) Vorhandene Stabdurchmesser/Stababstände
aus Biegebemessung gegeben
2) Stahlspannungen für die maßgebende
Einwirkungskombination berechnen
3) Zulässigen Grenzdurchmesser/Stababstand
aus Tabellen ablesen
4) Zulässigen Grenzdurchmesser
modifizieren (entfällt bei Nachweis
über Stababstand)
5) Rissbreitenbegrenzung über Begrenzung
d. Stabdurchmesser/Stababstände
Verfahren zum Nachweis der Begrenzung der Rissbreite
Begrenzung der Rissbreite ohne direkte Berechnung
(Grenzdurchmessertabelle, Höchstwerte der Stababstände)
Berechnung der Rissbreite
Begrenzung der Rissbreite durch direkte Berechnung
der Bewehrung
Definitionen:
Durchhang
Durchbiegung
Durchhang w:
Vertikale Verformung bezogen auf die geradlinige Verbindung der Unterstützungspunkte
Durchbiegung wtot = w + ü
Vertikale Verformung gemessen vom Ursprungszustand der (überhöhten) Systemlinie
Durchbiegung: Grenzwerte im Hochbau (quasi-ständig)
Erscheinungsbild:
Beschädigungen an angrenzenden Bauteilen:
Einflussfaktoren der Durchbiegung
E-Modul Beton und Stahl
Zugfestigkeit Beton
Größe und zeitlicher Verlauf von Kriechen und Schwinden
Querschnittsabmessungen
Bewehrungsmenge
Statisches System
Belastungsgeschichte
Schematische Darstellung der Rechenwerte der Durchbiegung und deren zeitlicher Verlauf
zulässige Biegeschlankheit nach DIN EN 1992-1-1:
Normale Anforderungen: d >= l / (35 * K)
erhöhte Anforderungen: d >= l² / (150 * K)
Maßgebende Betoneigenschaften bei genauerer Ermittlung der Verformungen
E-Modul
Rissbildung
Zusätzliche Betoneigenschaften bei genauerer Ermittlung der Verformungen
Kriechen und Schwinden
Risse infolge vorheriger Belastungen
Zwangbeanspruchungen (z.B. Temperatur)
Belastungsart: statisch oder dynamisch
Elastizitätsmodul des Betons
im Einzelfall andere Verformungen (z.B. Schubverformungen, Verdrehungen)
Ermittlung der Durchbiegung in Feldmitte
Momenstenverlauf
Krümmungsverlauf
Steifigkeitsverlauf
M1(x) infolge
Zusammenhang zwischen Krümmung und Dehnungszustand
(Diagramm)
(Schaubild)
Vereinfachter Ansatz für Kriechverformungen
Rissursachen – Baustoffseite
Einflussfaktoren
Betonfestigkeit
Spannungsgradient
Bauteildicke
Bauteilzugfestigkeit ca. 20 % geringer als Laborzugfestigkeit
—> Richtige Erfassung nur schwer möglich
Rissursachen – Lastseite
Äußere Lasten
vergleichsweise sicher zu erfassen
Festigkeitsentwicklung weitgehend abgeschlossen
selten Ursache übermäßiger Rissbildung
Zwang (Temperatur, Schwinden, Setzung)
schwierig zu erfassen (u.U. instationäre Temperatur- und Schwindverläufe)
häufig in Bauteilen mit geringer Lastbeanspruchung
„Bemessungsgröße“ für einzulegende Bewehrung fehlt
Mindestbewehrung nicht vorgesehen
häufig Ursache übermäßiger Rissbildung
Mängelanzeigen durch Bauherrn
Kraft-Verformungsverhalten eines Zugstabes unter Zwang
Zwangbeanspruchungen (Einfluss auf das System)
Zwang ist steifigkeitsproportional
Steifigkeit wird durch Rissbildung reduziert
Abfall der Zwangkraft bei Rissbildung
Zwangsursachen
Hydratationswärme
Schwinden
Rissmechanismus bei mittigem Zug - Folgerungen
Zugkraft-Dehnungs-Diagramm verläuft aufgrund der Rissbildung nichtlinear, dies gilt insbesondere im Bereich üblicher Zwangeinwirkungen
Vom Erreichen der Risslast bei Erstriss bis abgeschlossenes Rissbild ändern sich die Risskraft und die Rissbreiten nicht
Hydratationswärme - Zwangsursachen
Hydratation des Zements —> exothermer Prozess
Beton als relativ schlechter Wärmeleiter heizt sich auf
Temperaturentwicklung umso ausgeprägter je:
Scwinden - Zwangsursachen
Volumenverminderung des Betons infolge der Austrocknung des Zementsteins
Unterteilung in
plastisches Schwinden des jungen Betons (Frühschwinden)
Trocknungsschwinden des erhärtenden Betons
Größe der Schwindverformung und zeitlicher Ablauf nach DIN EN 1992-1-1
Beispiel: Eingespannter Stab unter Temperaturbeanspruchung
Zwang- und Eigenspannungen
Prinzip Bemessung Mindestbewehrung
Die unmittelbar vor der Rissbildung im Beton vorhandene Zugkraft muss nach der
Rissbildung von der Mindestbewehrung zur Begrenzung der Rissbreiten aufgenommen
werden.
Die Stahlspannung ist dabei so zu begrenzen, dass der zulässige Grenzwert der Rissbreite
nicht überschritten wird.
Insbesondere gilt: SIGMAs < fyk
Die Bildung eines breiten Einzelrisses wird dadurch verhindert, die Verformungen werden auf mehrere unschädliche Risse mit begrenzten Rissbreiten verteilt.
Vergleich dünne und massige („dicke“) Bauteile
Spannungsverteilungen
B-Bereiche
D-Bereiche
Bernoulli-Hypothese erfüllt
Standardbemessungsverfahren
Diskontinuitätsbereiche
keine Standardbemessungsverfahren anwendbar
B-Bereich:
D-Bereiche:
Rissbilder von wandartigen Trägern
Beispiele für D-Bereiche
Prinzip von De Saint-Venant
Gleichgewichtsgruppe von Kräften an der Oberfläche eines elastischen Körpers
Prinzip von De Saint-Venant:
Abgrenzung zwischen B- und D-Bereichen
Optimierung von Stabwerkmodellen
Einfache Modelle mit wenige Stäben wählen und ggf. verfeinern
Tragwerk soll die Lasten mit geringen Verformungen ableiten
Zugstäbe parallel zu den Bauteilrändern entspricht baupraktisch üblicher Bewehrung
Druck- und Zugstäbe sollten möglichst große Winkel einschließen
Einleitung von Einzellasten mit Winkeln tan DELTA ≤ 1:2 gegenüber Lastresultierende
Die Stabwerkmodelle sind oft kinematisch
Jedoch ist das Tragsystem nicht instabil, da das Stabwerkmodell die Idealisierung des Kraftflusses innerhalb einer Scheibe ist.
Kinematische Modelle gelten jeweils nur für einen Lastfall!
Statisch bestimmte Stabwerkmodelle
Statisch unbestimmte Stabwerkmodelle
können geometrisch festgelegt und mit Gleichgewichtsbedingungen berechnet werden
Modell kann unterschiedliche Laststellungen aufnehmen
Sollten nach Möglichkeit vermieden werden, da die Schnittgrößen von der Steifigkeit abhängig sind
Modelle für typische B-Bereiche
Standardfachwerkmodell B1
Modelle für typische D-Bereiche
D1 - zentrische Einzellast (Stab - oberer Bereich)
D2 - Einzellast in der Ecke (Stab - oberer Bereich)
D3 - Beidseitig (oben und unten) zentrische Einzellast
D4 - Beidseitige (oben und unten) Einzellast in der Ecke
D5 - 2-fach punktuell gelagert mit Auflast (Linienlast)
D6 - 2-fach punktuell gelagert mit Last von unten (Linienlast)
D7 - 2-fach punktuell gelagert mit Auflast (Einzellast-zentrisch)
D8 - 2-fach punktuell gelagert mit Auflast (Einzellasten in den Ecken)
Bemessung Stabwerkmodelle nach DIN EN 1992-1-1 + NA(D)
Stabwerkmodelle bestehen aus
Druckstreben
Zugstreben
Knoten
Die Elemente sind für Kräfte im GZT zu bemessen
Idealisierung eines Knotenbereichs:
Stabwerke - Verankerung der Bewehrung am Endauflager
a) Ankerplatte hinter Knoten
b) Verbund innerhalb Knoten
c) Verbund innerhalb und hinter Knoten
d) Schlaufe: radial wirkender Druck und Verbund
Zusatzbetrachtung für den Krafteinleitungsbereich: D- Bereich
Ausgeklinkte Auflager - Mögliche Stabwerkmodelle
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