Was bedeutet Qualitätsmanagement (QM)?
QM = Gesamtsystem zur Steuerung und Lenkung einer Organisation in Bezug auf Qualität.
Beinhaltet strategische und operative Aktivitäten, z. B.:
Festlegung der Qualitätspolitik und messbarer Qualitätsziele
Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung
Bereitstellung notwendiger Ressourcen
Überwachung und Messung der Qualität
Kommunikation mit Stakeholdern (z. B. Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten)
Zusatz:
strategische Aktivitäten:
Was wollen wir langfristig machen
Entscheidung die das große ganze betreffen
Macht meist Führungsebene
operative Aktivitäten:
Was machen wir konkret den Tag
Geht um die konkreten Aufgaben und Abläufe
Macht die Organisation auf allen Ebenen (z. B. Mitarbeiter in Produktion, QM-Beauftragte)
Was ist Qualitätssicherung (QS)
QS ist ein prozessorientiertes und präventiv Konzept
Proaktive Fehlervermeidung
Ziel:
Frühes Erkennen und Eliminieren potenzieller negativer Einflüsse auf Produkt- oder Dienstleistungsqualität
Stellt sicher das Prozess so gestaltet ist das Fehler erst garnicht enstehen
Methodik (Umsetzung):
Systematische Planung und Festlegung von:
Test-, Mess- und Sicherungsverfahren
Detaillierten Tätigkeitsbeschreibungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Klare Richtlinien für Produktion, Sicherheit und Hygienestandards
Zusammenfassend:
Qualitätssicherung baut Qualität in den Prozess ein
Was ist Qualitätskontrolle (QK)?
QK ist ein produktorientiertes, reaktiv agierendes Konzept.
Reaktive Fehlerfindung
Überprüfung und Sicherstellung der Qualität nach der Fertigung eines Produkts oder der Erbringung einer Dienstleistung.
Nutzung spezifischer Prüfmechanismen.
Methodik:
nachhinein
Oft am Ende oder bestimmten Meilensteinen
Prüfung, ob das Ergebnis den Spezifikationen und Qualitätsvorgaben entspricht.
Zusammenfassung:
QK prüft die Qualität am Ergebnis
Wie ist das zusammenspiel von QS und QK?
QS und QK sind komplementär – zwei Seiten derselben Medaille.
Effektive QS:
Verhindert Fehler frühzeitig.
Reduziert Aufwand und Notwendigkeit intensiver Kontrollen.
QK liefert Feedback:
Erkennt gefundene Fehler.
Liefert wertvolle Daten zur Verbesserung der Prozesse in der QS.
Ziel des Zusammenspiels:
Kontinuierliche Verbesserung der Qualität durch gegenseitige Unterstützung beider Konzepte.
Was sind die 7 Grundsätze des Qualitätsmanagements (nach DIN EN ISO 9000)?
ISO 9000 ff. = Fundament moderner QM-Systeme
Die 7 Grundsätze dienen als Leitplanken für eine wirksame und nachhaltige Qualitätsführung
Was sagt der erste Grundsatz aus?
Kunden stehen im Mittelpunkt
Ziel: Kundenerwartungen erfüllen oder sogar übertreffen
Auch andere wichtige Gruppen (z. B. Lieferanten, Partner) werden berücksichtigt
In der Praxis heißt das:
Kunden befragen, was sie brauchen oder erwarten
Zufriedenheit regelmäßig prüfen
Wünsche und Rückmeldungen auswerten
Frühzeitig erkennen, was Kunden in Zukunft wollen könnten
Was sagt der zweite Grundsatz aus?
Führung
Führungskräfte geben die Richtung vor
Sie schaffen eine Umgebung, in der alle gemeinsam an den Qualitätszielen arbeiten können
Klare Ziele und Werte vorleben
Mitarbeiter motivieren und unterstützen
Zeit, Wissen und Mittel für gute Qualität bereitstellen
Was sagt der drittte Grundsatz aus?
Alle Mitarbeiter sind wichtig, nicht nur die Führungskräfte
Qualität entsteht, wenn alle mitdenken und mitarbeiten
Schulungen und Weiterbildungen anbieten
Mitarbeiter einbeziehen in Verbesserungen (z. B. Ideen vorschlagen, mitentscheiden)
Mitarbeiter befragen und ihre Meinung ernst nehmen
Gute Vorschläge anerkennen und belohnen
Was sagt der vierte Grundsatz aus?
Prozessorientierter Ansatz
Abläufe sollen als zusammenhängende Prozesse gesehen und gesteuert werden
So erreicht man gleichbleibend gute Ergebnisse – schneller und zuverlässiger
Arbeitsabläufe sichtbar machen (z. B. mit Prozessdarstellungen)
Übergänge zwischen Abteilungen (Schnittstellen) als mögliche Fehlerquellen erkennen und verbessern
Prozesse messen und mit Zahlen (Kennzahlen) überwachen
Was sagt der fünfte Grundsatz aus?
Verbesserung
Stillstand ist Rückschritt – gute Organisationen arbeiten ständig an Verbesserungen
Ziel: Immer besser werden, Schritt für Schritt
Einen klaren Ablauf für Verbesserungen nutzen (z. B. den PDCA-Zyklus: Plan – Do – Check – Act)
Produkte, Abläufe und Ergebnisse regelmäßig prüfen und verbessern
Verbesserung als Teil der Unternehmenskultur verankern
Was sagt der sechste Grundsatz aus?
Faktengestützte Entscheidungsfindung
Gute Entscheidungen brauchen gute Informationen
Entscheidungen sollten auf Zahlen, Daten und Fakten basieren – nicht nur auf Gefühl
Wichtige Kennzahlen (KPIs) festlegen und regelmäßig prüfen
Zuverlässige Daten sammeln und pflegen
Analysen durchführen, um Ursachen zu verstehen und richtig zu handeln
Was sagt der siebte Grundsatz aus?
Beziehungsmanagement
Erfolg hängt auch von guten Beziehungen zu anderen ab (z. B. Lieferanten, Partner, Kunden)
Organisationen sollten diese Beziehungen aktiv pflegen und steuern
Lieferanten regelmäßig bewerten und weiterentwickeln
Langfristige Partnerschaften aufbauen
Offen und ehrlich kommunizieren mit allen wichtigen Beteiligten (Stakeholdern), um gemeinsam besser zu werden
Woführ steht CAPA?
CAPA steht für:
Korrektur- und Präventivmaßnahmen
Es ist ein dynamischer Kreislauf, der hilft,
Fehler zu erkennen und zu beheben (reaktiv)
zukünftige Fehler zu vermeiden (präventiv)
CAPA verbindet Qualitätssicherung, Qualitätskontrolle, Verbesserung und Faktenbasierte Entscheidungen
Was ist gemeint mit Korrekturmaßnahmen (Corrective Actions):CA
Werden gestartet, wenn ein Fehler auftritt
Meist durch Qualitätskontrolle (QK) ausgelöst
Ziel: Fehlerursache finden und Wiederholung verhindern
Beispiel: 8D-Report
Was ist mit gemeint mit Präventivmaßnahmen (Preventive Actions):PA?
Sollen Fehler von vornherein vermeiden
Gehören eher zur Qualitätssicherung (QS)
Nutzen Datenanalysen und Methoden wie FMEA
Ziel: Risiken frühzeitig erkennen und vorbeugen
Zuletzt geändertvor 9 Stunden