KVP Tag 1

Grundkonzept:

• KVP ist ein zyklischer und niemals abgeschlossener Prozess

• Ziel: Ständige Optimierung von Abläufen, Produkten und Dienstleistungen

• Gehört zur Grundphilosophie des Qualitätsmanagements

• Umfassende Einbeziehung:

  
  

  • Alle Mitarbeitenden im Unternehmen wirken aktiv mit – von der Basis bis zur Führungsebene

  • Erfahrungen, Beobachtungen und Verbesserungsvorschläge bilden die Grundlage der Verbesserung

  
  

• Prozessorientierung:

  
  

  • Der Fokus liegt auf der Verbesserung von Prozessen, nicht nur auf den Ergebnissen

  • Gute Prozesse führen langfristig zu besserer Qualität

  
  

• Inkrementelle Verbesserungen:

  
  

  • Kleine, kontinuierliche Schritte statt einmaliger großer Veränderungen

  • Diese inkrementellen Maßnahmen führen in der Summe zu signifikantem Fortschritt

  
  

• PDCA-Zyklus (auch Deming-Zyklus oder Deming-Rad genannt)

  • zentrales Werkzeug zur Umsetzung des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP)

• Gilt als „Mutter der Methoden“ für jede Art von Verbesserung

• Ist ein iterativer (sich wiederholender) Vier-Schritte-Zyklus zur systematischen Problemlösung

Phase 1: Plan (Planen)

• Verbesserungspotenzial erkennen und Ist-Zustand analysieren

• Problemfindung: Konkretes Problem oder Chance genau beschreiben

• Ursachenanalyse: Ursachen mit Qualitätswerkzeugen ermitteln

• Lösungsentwicklung: Geeignete Maßnahmen zur Ursachenbehebung erarbeiten

• Zieldefinition: Messbare Ziele festlegen, um den Erfolg später zu prüfen

Phase 2: Do (Umsetzen)

• Maßnahmen aus der Plan-Phase werden praktisch umgesetzt

• Oft im kleinen Rahmen (z. B. Pilotprojekt), um Risiken gering zu halten

• Umsetzung erfolgt mit sorgfältiger Planung und Koordination

Phase 3: Check (Überprüfen)

• Ergebnisse der Umsetzung werden systematisch geprüft

• Datenerfassung: Relevante Daten zur Bewertung sammeln

• Soll-Ist-Vergleich: Abgleich der Ergebnisse mit den geplanten Zielen

• Analyse: Abweichungen untersuchen, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu bewerten

Phase 4: Act (Handeln)

• Entscheidung auf Basis der Ergebnisse der Check-Phase

• Bei Erfolg: Maßnahmen werden standardisiert und fester Bestandteil der Abläufe

• Bei Misserfolg: Ziele wurden nicht erreicht → neuer Durchlauf mit angepasstem Plan

• Der PDCA-Zyklus ist nicht nur ein Werkzeug im Unternehmen,

  sondern ein fester Bestandteil internationaler Normen

• Die DIN EN ISO 9001:2015 basiert in ihrem Aufbau (High Level Structure) direkt auf dem PDCA-Zyklus

• Für eine Zertifizierung nach ISO 9001 müssen Unternehmen:

  
  

  • den systematischen Einsatz des PDCA-Zyklus

  • zur kontinuierlichen Verbesserung

  • nachweisen und dokumentieren

  
  

• Lean Management

• Six Sigma

• Kaizen

  
  

• Lean Management ist ein systematischer Ansatz, um

  
  

  • Verschwendung (japanisch: Muda) zu vermeiden

  • und den Wert aus Sicht des Kunden zu maximieren

  
  

• Ziel: Effizientere Abläufe, bessere Qualität, geringere Kosten

Die 8 Arten der Verschwendung (DOWNTIME):

1. Defects – Fehler oder Nacharbeit

2. Overproduction – Mehr produzieren als nötig

3. Waiting – Leerlauf und Wartezeiten

4. Non-utilized talent – Fähigkeiten der Mitarbeitenden nicht nutzen

5. Transportation – Unnötiger Transport von Materialien

6. Inventory – Zu große Lagerbestände

7. Motion – Unnötige Bewegungen von Personen oder Maschinen

8. Extra-processing – Mehr Arbeit oder Schritte als eigentlich nötig

• Datengestützte, statistische Methode zur Reduzierung von Fehlern und Abweichungen

• Ziel: Weniger als 3,4 Fehler pro Million Möglichkeiten (DPMO)

• Nutzt den DMAIC-Zyklus zur Verbesserung bestehender Prozesse

DMAIC-Zyklus:

• Define: Probleme und Ziele aus Geschäfts- und Kundensicht definieren

• Measure: Prozessleistung messen, Daten sammeln

• Analyze: Daten analysieren, Ursachen für Fehler finden

• Improve: Lösungen entwickeln und umsetzen

• Control: Umsetzung überwachen, Lösung im Standardprozess verankern

  
  

• Projekte werden von geschulten Experten („Belts“) geleitet

• Methode ist ressourcenintensiv

• Japanischer Begriff für „Veränderung zum Besseren“

• Philosophie der kontinuierlichen, inkrementellen Verbesserung

• Grundlage des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP)

• Fokus auf schrittweise Perfektionierung

• Alle Mitarbeitenden beteiligen sich aktiv

• Fördert eine Unternehmenskultur der ständigen Optimierung

• Methoden schließen sich nicht aus, sondern können synergetisch kombiniert werden

• Ziel: Ganzheitliche Verbesserungskultur

Rollen der einzelnen Methoden:

• Kaizen → bildet die kulturelle Grundlage

• Lean Management → erkennt und beseitigt Verschwendung im Wertstrom

• Six Sigma → sorgt für statistische Präzision, optimiert wertschöpfende Schritte, minimiert Prozessschwankungen

• Kombination wird als „Lean Six Sigma“ bezeichnet

• Steht für einen hohen Reifegrad im Qualitätsmanagement

• Vereint Effizienz (Lean) + Präzision (Six Sigma) + Kultur der Verbesserung (Kaizen)