KENNENLERNSPIELE
Definition
Kennenlernspiele sollen es einer Gruppe ermöglichen, Barrieren zu überwinden und
miteinander warm zu werden. Auch Namen und Eigenschaften kann man auf diese
Weiseerfahren (Hermann, 2013).
Charakteristika
keinen Gewinn-/Verlustcharakter
kein Schwerpunkt auf Wettkampf -> spielerisches Kennenlernen
großes Phanstasiepotential
Hemmungen sollen abgebaut werden -> Gruppendynamik sollte entatehen
spontan + frei von Zwängen, strengen Regeln + Richtlinien
aktives Einbinden von möglichst allen Teilnehmenden -> keine Kleingruppenbildung
Ziele
Gruppe soll sich kennenlernen + erste Unischerheiten überwinden
Informationsaustausch -> allgemeine Daten (z.B. Name)
am Ende sollte sich jeder ein Bild von den anderen Teilnehmenden machen können
Methodische Überlegungen
unverbindliche, angsfreie Spiele
anfangs nicht zu viel Körperkontakt, keine zu persönliche Fragen
-> Abschreckung + Überforderung
breit gefächertes Aktionsprogramm -> Bewegung, Zwiegespräche, Gruppenaktivität miteinander verbinden
günstiger Spielverlauf: Lockerungsspiele -> Paarspiele -> Kleingruppenspiele
-> Spiele für die gesamte Gruppe
Beispiele
Schneller Ball
My name is…
Lebendige Statistik
KOOPERATIONSSPIELE
Bedeutung der Sozialkompetenz
-> Schulung überfachlicher Kompetenzen (Personal-, Sozial-, Lern-, Sprachkompetenz)
Sozialkompetenz untergliedert sich in:
soziale Wahrnehmungsfähigkeit
Rücksichtnahme + Solidarität
Kooperieren + Teamfähigkeit
-> tragfähige Beziehungen werden aufgebaut, respektieren von bestehenden Regeln, produktive Zusammenarbeit
-> Austausch von Ideen + Gedanken, bearbeiten von Aufgaben
=> Entwicklung allgemeiner Teamfähigkeit
Umgang mit Konflikten
gesellschaftliche Verantwortung
interkulturelle Verständigung
-> Der Sport soll eine Vielzahl von verschiedenen Erfahrungen ermöglichen.
Kooperationsspiele fördern dabei die Sozialkompetenz unter dem Aspekt des
kooperativen Lernens.
Definition Kooperation
„Kooperation ist eine Zusammenarbeit von Personen zur Lösung eines Problems, in
dem ein Ziel in gemeinsamer Anstrengung erreicht wird.“
(Röthig & Prohl, 2003, S. 307).
Körperkontakt
Multiple Lösungsmöglichkeiten
Nur über Zusammenarbeit kann das Ziel erreicht werden
Kommunikation und Interaktion wird provoziert
Jede:r ist involviert
Gemeinschaft steht im Vordergrund
Alle müssen integriert werden (auch vermeintlich Schwächere)
Wechselnde Gruppenleader
Einfache Umgebungsbedingungen
Wenige Regeln → Kreative Lösungen
(Kein Wettkampfcharakter)
Schulung und Verbesserung der Sozialkompetenz:
→ Gemeinschaft schaffen
-> Konflikte lösen
-> Sensibilität und Einfühlungsvermögen schulen
-> zur Entfaltung und Selbstdarstellung ermutigen (bedarf viel Disziplin und Kooperationsbereitschaft)
Wünsche von anderen erkennen, ohne auf eigene Meinung verzichten zu müssen →Akzeptanz verschiedener Standpunkte
Schulung der Kommunikation
Gemeinsam Strategien entwickeln -> Lösung der Aufgabe durch gemeinsame Interaktion einfacher als durch Konflikteskalation und Alleingänge
Fähigkeit als Team zu feiern und als Team zu trauern
Gordischer Knoten
Reifen ablegen
5 Hände - 4 Füße
Pullover Rallye
LAUFSPIELE: FANG- UND STAFFELSPIELE
grundlegende Spielerfahrung von Kindern + Jugendlichen
Ausführen der Aufgaben ohne spezielle Fähigkeiten und Fertigkeiten möglich
verschieden lange Belastungsreize + Pausen
-> Kinder erfahren die Wechselwirkung von Belastung + Erholung
„In den Laufspielen bestimmt der Lauf den Spieltyp, d.h., er ist das wesentliche
Mittel, um den Spielgedanken zu verwirklichen, zum Beispiel einen bestimmten Platz
als erster zu erreichen, oder einen Spieler zu verfolgen, um ihn abzuschlagen oder
zu fangen.“ (Döbler& Döbler, 1996, S. 100)
-> Laufspiele: Wettläufe, Staffeln, Platzsuchesspiele, Haschespiele (Fangspiele, Zeckspiele)
Charakteristika & Ziele
schnell + einfach, wenig Geräteeinsatz
Befriedigen Bewegungsbedürfnis und Spieldrang + trainieren Kondition und
Koordination (spielerisch)
Koordinativ und motorisch wird Geschicklichkeit und Gewandtheit gefördert
-> Ausweichmanöver, Überklettern, Durchkriechen, Beschleunigung, Abbremsen
Wahrnehmung wird geschult
-> Reaktionen auf Gegner, Mitspieler, akustische/taktile Signale
Sozialverhalten kann gefördert werden (Stärkere helfen bei Fangspielen Schwächeren)
Strategische Kompetenzen (z.B. beim Biathlon)
Linienfangen
Sitzfangen
Reifenwandern
Vogelnest
Biathlon
SPIELE MIT ALTERNATIVEN SPORTGERÄTEN
didaktische Funktion: sportspielvorbereitend oder sportartunabhängig
sportspielvorbereitend = Trainingsmethode für ein „großes
Spiel“ oder spaßige Abwechslung
→ sammeln vielfältiger Bewegungserfahrung + allgemeine
Spielfähigkeit als soziale Kategorie
sportartunabhängig = Spiele mit freien Regeln
→ sammeln vielfältiger Bewegungserfahrungen + allgemeine
keine Grenzen für Fantasie
Verwendung diverser Materialien: Fliegenklatsche, Klobürste
-> keine Gefährenquelle für Kinder und Sportstätte
Spaßfaktor hat hohen Stellenwert
Förderung der Kreativität durch die Verwendung von Alltagsmaterialien als Sportgerät
sportmotorische Ziele:
Ausbildung + Verbesserung koordiantiver + konditioneller Fähigkeiten
Heranführen an das “große Spiel” (sportspielvorbereitende Spiele)
Anpasssung an ungewohnte Bewegungen
-> schafft annähernd gleiche Voraussetzungen-> steigende Motivation
preistünstiger als teure Sportgeräte zum Erlernen von Grundfertigkeiten
Ersatzmaterial sollte vorhanden sein -> hoher Verchleiß der Alltagsmaterialien
Fliegenklatschen-Hockey
Sanitär-Hockey
Flummiball
SPIELE ERFINDEN
Vorüberlegungen zu jeder Spielidee
Beschaffenheit der Spiellokation
Wer ist meine Zielgruppe
Wie sieht das Regelwerk aus
Welche motorischen Komponenten möchte ich fördern (Spielinhalt)
Welche Materialien stehen mir zur Verfügung
Spielidee (Ziel)
Was muss bei der Durchführung beachtet werden?
Punkte des Feedbackbogens (Reflexion)
Sicherheitsaspekte?
Wie war die Spielerklärung?
War das Regelwerk verständlich?
Welche motorischen Komponenten wurden gefördert (Spielinhalt)?
Wie war das Zeitmanagement?
Wurde das Lernziel (Bewegung) erreicht?
Gab es weitere Ziele?
Wie hoch war der Spaßfaktor?
Wie war die konditionelle, koordinative Beanspruchung?
Sonstiges?
asulebende der Kreativität + Förderung des Selbst
in die Rolle des Übungsleitenden schlüpfen
-> Bewusstsein für Effektivität von Aussagen (Redezeit, Demonstration)
-> Bewegungszeit und Pausen besser einschätzen
aus “Vorbildern” lernen
Regelentwicklung + Regelveränderung
strukturierte Reflexion -> später eigene Unterrichtreflexion
-> Spieldurchführung auf Metaebene betrachten
Umgang mit Feedback (Geben + Nehmen) schulen
KOORDINATIONSPIELE
Allgemein
häufig Anwendung in der Erwärmungsphase
-> Vorbereitungsfunktion + Leistungsbereitschaft aktivieren
“wer koordinieren kann ist in der Lage seinee Bewegungen aufgabengerecht + zielorientiert zu steuern”
differenziertes Bewegungsgefühl
Indikator für Koordination = Bewegungspräzision + Bewegungsökonimie
Defintion
-> lat. “cum ordo” = “mit Ordnung”
Hollmann & Hettinger (2000)
Das Zusammenwirken von Zentralnervensystem und Skelettmuskulatur innerhalb eines gezielten Bewegungsablaufes.
Bernstein (1988)
Die Koordination der Bewegung ist die Überwindung der überflüssigen Freiheitsgrade des sich bewegenden Organ, mit anderen Worten, seine Umwandlung in ein steurerbares System.
-> Koordiantion = die Organisation der Steuerbarkeit des Bewegungsapparates
Trainingswissenschaftliche Modelle
-> Koordinative Fähigkeiten
Koordinative Fähigkeiten: nimmt die Innenperspektive des Sportlers/der Sportlerin ein
-> potentielle Vielfalt individueller Fähigkeiten werden in 7 Fähigkeiten zusammengefasst:
Differenzierungsfähigkeit (kinästhetische)
Orientierungsfähigkeit
RhythmisierungsFähigkeit
(Kopplungsfähigkeit)
Reaktionsfähigkeit
(Umstellungsfähigkeit)
Gleichgewichtsfähigkeit
-> Idee: Fähigkeiten könne isoliert betrachtet, trainiert + transferiert werden
-> Beispiel: professionelle Schwebebalkturnerin darf im Ruderboot keine Gleichgewichtsprobleme haben
-> fehlende Betrachtung der Wechselwirkung zwischen den einzelnen koordinativen Fähigkeiten
-> Koordiantionsparcours im Schulsport + allgemeine Kinder-/Breitensportbereich im Sinne einer Grundlagenausbildung sinnvoll
-> Koordiantives Anforderungsproblem
Koordinatives Anforderungsprofil: betont die Außenperspektive der Anforderungsstruktur der jeweiligen Sportart bzw. Bewegungsaufgabe
-> Grundgedanke: weder Isolierbarkeit noch Transferierbarkeit der Fähigkeiten
möglich (nur Verbesserung der Bewegungsaufgabe selbst)
-> Koordinative Anforderungen von Bewegungsaufgaben:
Informationsanforderungen: optisch, akustisch, taktil, kinästhetisch, vestibulär
Druckbedingungen: Präzisionsdruck, Zeitdruck, Sukzessivdruck, Simultandruck, Variabilitätsdruck
-> Koordinations-Anforderungs-Regler (KAR)
-> Problem: in Sportspielen komplexe Leistungsituationen, daher Anforderungsanalysen nur bei dominanten Handlungsstrukturen druchführen
-> Sportler müsse immer mit Neuem konfrontiert werden
Situationsmeisterung bei schnellen + zielgerichteten Handlungen
Verletzungsprophylaxe
“Training der Tranierbarkeit” -> Verbesserung der sensomotorischen Lernfähigkeit
3 Funktionsbereiche:
Entrittsfunktion -> Schaffung der Voraussetzungen für Ausprägung unauffälliger Motorik im Kindesalter
Integrationsfunktion -> Verbesserung der Alltags- & Arbeitsmotorik
Leistungsfunktion -> Ergänzung für das Techniktraining im Leistungssport
Koordinative Anforderungsprofile mit dem Ball
Koordinationszirkel
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