SPIELE MIT ALLTAGSMATERIALIEN
Charakteristika
Leicht zu beschaffende, kostengünstige, platzsparende + vielfältig einsetzbare Spielgeräte
ermöglichen außergewöhnliche Bewegungs- und Materialerfahrungen
erst durch den kreativen Umgang wird ihnen der Verwendungszweck eines Sportgeräts zugeteilt
Beispielweise Bierdeckel, Joghurtbecher, Klobürsten, Zeitungspapier, Klopapierollen, Wäscheklammern
Zielgruppe: Kinder zwischen 3 und 8 Jahren → Rolle des Entdecker
flexibel anpassbar an ALter, Gruppengröße + Vorerfahrung
-> gute Anwendung im Inklusionsbereich
Ziele
Hauptintention = Sammeln vielseitiger Bewegungserfahrungen mit Alltagsmaterialien
Verbesserung sportmotorischer Fähigkeiten
Schulung der Wahrnehmungsfähigkeiten
Weiterentwicklung kreativen Handelns
Anregung der Fantasie
Förderung der Kognition durch Anregen des spielerischen Denkens
Förderung sozialer Fähigkeiten
Motivationsaufbau und Einstimmung
Über die Materialerfahrung verbesserte Auge-Hand-Koordination, Kraftdosierung und Feinmotorik
Beispiele
Wäscheklammerfangen
Bierdeckel flippen
Raupenstaffel
BEWEGUNGSFELDER IM SPORT
Thema eines Unterrichtsvorhabens als Schnittfeld verschiedener Planungsgrößen
Bewegungsfelder sind neben fachlichen Kompetenzen und Methoden und Formen selbstständigen Arbeitens eines der 3 Lernihnhalte des Schulfach Sport
-> Verknüpfung pädagogischer Perspektiven mit ausgewählten Lerninhalten und Kompetenzbereichen
Definition
“Laging (2009) definiert, dass Bewegungsfelder keine Inhalte an sich sind, sondern
Felder von bildungsorientierten Thematisierungen der Bewegungswelt darstellen.
Sie sind Räume in denen Erfahrungen zu einem bestimmten Thema gesammelt werden können.”
gemeinsame Kernidee, jedoch mit keinen klaren Grenzen
Ordnung nach bewegungspädagogichen Kategorien
Handlungsideen (z.B. Spielen, Kämpfen)
Bewegungsraum (z.B. Wasser)
Interaktionsform
Bewegungsablauf/-anforderung
-> als Gemeinsamkeit???
Bewegungsfelder Gymnasium
Laufen, Springen, Werfen
Bewegen im Wasser
Bewegen an und mit Geräten
Bewegung gymnastisch, rhythmisch und tänzerische gestalten
Fahren, Rollen, Gleiten
Mit/gegen Partner kämpfen18.04.24 | Fachbereich 03 | Institut für Sportwissenschaft 52
Spielen
Den Körper trainieren, die Fitness verbessern
-> sollen breites Spektrum an Bewegungserfahrung ermöglichen
-> Bewegungswissen = bildungsrelewandter Kern des Sportunterrichts
-> legitimiert über die Leitideen = verbindliche Grundlage und Ausrichtung des Sportunterrichts
Leitideen der Bewegungsfelder
Soziale Interaktion
Körperwahrnehmung
Leisten
Gesundheit
Ausdruck
Wagnis
=> Erwerb gewisser Grundlagenkompetenz statt sportartspezifischer Ziele
Methodische Überlegungen
Unterrichtsbeispiel anhand des Schwerpunkts: Werfen
induktiv ohne konkrete Bewegungsanweisungen das Werffen üben
unterschiedliche Erfahrungen sammeln (Wurfgeräte, Wurftechnik, Bewegungsmotorik)
Bewegungsfelder eignen sich vor allem zum Einstieg in ein neues Themengebiet
ungewohnte Situationen bieten große Motivation
KLEINE SPIELE FÜR ZWISCHENDURCH (AKTIVIERUNGSSPIELE)
Sie sind nicht der eigentliche Gegenstand des Unterrichts
Im Mittelpunkt steht immer die Interaktion zwischen den Teilnehmenden
Die Spielregeln sind einfach
Viel Platz für Spontanität
Alle werden mit einbezogen
Meist kaum Material/Hilfsmittel benötigt
Überall ohne große Vorbereitung anwendbar
Können sehr geringen Zeitaufwand (5-10 Minuten) erfordern
Die Lehrperson ist nicht die Hauptperson, er/sie hält sich zurück
ermöglichen Ausgleich + Abwechslung von vorhergehenden Tätigkeiten
-> Erholung, neue Motivation (geistige + körperliche Auflockerung)
keine verschenkte Unterrichtszeit -> belebt Klasse wieder
Spaß, Freude , Bewegung
Sind pädagogische Mittel mit folgenden Zielen:
einander besser kennen zu lernen
als Gruppe zusammen zu wachsen
sich zu entspannen
„Dampf abzulassen“
Ermüdungserscheinungen entgegenzuwirken
die Diskussion zu beleben
die Konzentrationsfähigkeit zu fördern
das Gedächtnis zu trainieren
nach Misserfolgen wieder aufzumuntern
eine Aktivität vorzubereiten oder abzuschließen
Schere-Stein-Papieer
Ninja
die Stange fällt
RAUF- UND RANGELSPIELE
zweikampfbetonte Kleine Spiele mit Körperkontakt unter Berücksichtigung allgemein gültiger Regeln + Rituale
geprägt durch Kräftemessen
wenig Organisationsaufwand, wenig Platz, wenig Material, viele gleichzeitig aktiv
gute Binnendifferenzierung möglich
Wahrnehmung und physische Ressourcen werden gestärkt
Disziplin wird entwickelt, Umgang mit Emotionen wird erlernt
(Kinder spüren unmittelbar ihren körperliche Kraftausübung -> Verantwortung)
Fairness als Prinzip des sozialen Miteinanders annehmen
-> Einhalten von Regeln, Respektieren von Grenzen, …
Abbau von Gewalt und Aggression
Verantwortungsbewusstes Handeln → Umgang mit Sieg und Niederlage
Verbesserung von konditionellen Aspekten und koordinativen Fähigkeiten
-> sport-motorisch (Kraftausdauer, Schnelligkeit, Maximalkraft)
Sicherheit:
Verletzungsgefahr minimieren durch Matten und Polsterungen
Schmuck jeder Art ablegen
Klare Regeln & Konsequenzen der Regelverletzungen aufstellen
Stoppregel - sofortiger Kampfabbruch
Außerdem:
Die Gegner:innen sollten ähnliche körperliche Vorrausetzungen (Kraft, Größe,
Geschlecht) haben
Die Aufgabenstellung muss eindeutig und klar geregelt sein
Rituale vor und nach dem Kampf festlegen
Positive Unterrichtsatmosphäre schaffen durch:
Moderieren
Konsequentes Eingreifen bei Bedarf Vermittlung von Respekt, Fairness,
Ernst & Anerkennung individuellerLeistungen
Chaosspiel
Ringen
Schildkrötenschieben
Möhren ziehen
ALTERNATIVE RÜCKSCHLAGSPIELE
Definition (Rückschlagspiele)
„Rückschlagspiele ist der Sammelbegriff für Spiele, bei denen der Ball über ein Netz oder als Abpraller von einer Wand zum Gegner zurückgeschlagen wird.“
alternative Rückschlagspiele:
Variationen der normalen Rückschlagspiele
Raum für Kreativität + Selbstständigkeit
felxibler Umgang mit Regeln, Normen, Spielobjekten
variable Regeln und unkomplizierte Handlungsabläufe
koordinativ weniger anspruchsvoll als normale Rückschlagspiele + häufig
besondere Schlaggeräte + Flugkörper
GOBA als Mischung aus Tennis, Tischtennis und Badminton
Bewegungsstruktur + koordinative, konditionelle und psychische
Beanspruchung + Spielgestaltung gleichen den normalen Rückschlagspielen
Ziele + weitere Vorteile
HInführung zu den Rückschlagspielen
Verbesserung des Ballgefühls mit Schlaginstrument
abwechslungsreich (viele Varianten) -> ermöglichen neue Bewegungserfahrungen
weitere Vorteile:
können an verschiedene Gruppen flexibel angepasst werden
unterschiedliche Materialien können eingesetzt werden
Koordinativ mehr oder weniger anspruchsvoll
GOBA Rundlauf
Wandball (mit/ohne aufprallen)
ABENTEUER- UND ERLEBNISSSPIELE
das Erleben vin Erfahrungen steht im Zentrum ≠ Leistungsgedanke
Überschneidung mit Kooperationsspielen
alle Menschen (unabhängig von den persönlichen Eigenschaften)
Inhalte:
Selbsterfahrungen
Partnererfahrungen
Gruppenerfahrungen
Naturerfahrungen
Körpererfahrungen
Grenzerfahrungen
-> unterschiedlich ausgeprägtes Leistungsvermögen der Teilnehmenden ist
gewinnbringend + bereichernd statt hemmend
Vertrauensbildung von Gruppen/einzelnen Personen
-> physische + emotionale Sicherheit gewinnen
Verbesserung der Wahrnehmungsfähigkeit für sich selbst und andere
Kreative Auseinandersetzung mit neuen Bewegungsanforderungen
Häufig ungewohnte und neue Bewegungsformen fordern konditionelle und
koordinative Komponenten
Kooperatives Handeln fördern
Ergänzende Einheit aus psycho-sozialen und körperlichen Aspekten:
Leisten erleben
Sich etwas Zutrauen
Etwas Wagen
Rücksichtnahme
! Präzise und auf Sicherheit bedachte Einführung ist essenziell!
-> Keine obligatorische Teilnahme voraussetzen
4 Phasenmodell:
Phase: Bereitschaft-Akzeptanz-Vorbereitung
-> Schaffung eines Interaktionsrahmens
Phase: Vorgegebene Situation lösen, Strategien entwickeln, Gefahren erkennen und einschätzen
Phase: Situationen selbst gestalten
-> Kreativität
Phase: Projekt
-> Kreativität + gemeinsames Agieren
Blind führen
Trusfall
Säureteich
ALTERNATIVE BALLSPIELE
Charakteristika + Ziele
Große Ähnlichkeit zu bereits bekannten Ballspielen
Spielerisch den Körper bewegen, unabhängig von Alter, Geschlecht und athletischen Fähigkeiten
Mädchen und Jungen sollen mit gleichen Chancen einen Ballsport auszuüben
Tchoukball → Handball-Volleyball-Mischung
Korfball → Basketballähnlich
Brennball → Baseball-Kricket-Mischung
Bankball
Fußballtennis
Headis
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