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Altklausurfragen Recht

MN
von Malin N.

Erkläre Qualität und Sicherheit der Versorgung anhand der drei Ebenen nach Donabedian

  • Struktur schafft die notwendigen Voraussetzungen für sicheres Arbeiten.

  • Prozesse stellen sicher, dass vorhandene Ressourcen effizient und standardisiert eingesetzt werden.

  • Ergebnisse liefern den Beleg dafür, dass Strukturen und Prozesse wirksam sind und tatsächlich Leben retten bzw. Gesundheit erhalten.

-> Durch regelmäßiges Monitoring aller drei Dimensionen lassen sich Schwachstellen aufdecken (z. B. ungenügende Ausrüstung oder Lücken in der Dokumentation) und gezielte Verbesserungen im Rettungsdienst vorantreiben.


1. Strukturqualität

Definition: Rahmenbedingungen, die die Versorgung ermöglichen („Was ist vorhanden?“). Kernaspekte im Rettungsdienst:

  • Personal: Qualifikation und Zahl der Notfallsanitäter, Rettungsassistenten und Notärzte; regelmäßige Fort- und Weiterbildungen.

  • Fahrzeuge und Ausrüstung: Voll ausgestattete Rettungswagen (RTW), Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) und Hubschrauber (RTH) mit standardisiertem Notfall-Rucksack, Defibrillator-Monitor, Beatmungsgerät, Absaugpumpe etc.

  • Infra­struktur: Anzahl und räumliche Verteilung von Rettungswachen, Tank- und Wartungsstationen, schnelles Leitstellen- und Funknetz.

  • Organisation: Klare Zuständigkeiten, verbindliche Dienstvorschriften, Dienstpläne, Wartungs- und Hygienepläne sowie Zugriff auf Kliniknetzwerke (Trauma-, Schlaganfall-, Herzinfarktzentren).

2. Prozessqualität

Definition: Die Art und Weise, wie Leistung erbracht wird („Wie wird gehandelt?“). Kernaspekte im Rettungsdienst:

  • Einsatz­abläufe: Einhaltung strukturierter Abläufe wie MPSS-Schemata (Methode zur standardisierten Patienten­untersuchung), FORDEC-Entscheidungsfindung, ABCDE--, SAMPLER- und OPQRST-Checklisten.

  • Kommunikation: Effektive Übergabe via SBAR (Situation, Background, Assessment, Recommendation) an Klinik, klarer Funkverkehr mit Leitstelle und Einsatzkräften.

  • Leitliniengerechte Therapie: Anwendung von DIVI-Empfehlungen und lokalen Standards (z. B. Reanimations-, Trauma-, Analgesie-Protokolle).

  • Dokumentation: Vollständige Erfassung von Vitalparametern, Maßnahmen und Medikamentengaben in digitalen Einsatzberichten; schnelles Verfügbar­machen der Daten für nachfolgende Stationen.

3. Ergebnisqualität

Definition: Wirkungen der Versorgung auf Patient:innen und System („Was wurde erreicht?“). Kernaspekte im Rettungsdienst:

  • Patienten­outcomes: Überlebensraten nach präklinischer Reanimation, neurologisches Outcome (CPC-Score), Zeit bis zur Reperfusion bei Herzinfarkt, Outcome nach Polytrauma.

  • Patientenzufriedenheit: Erhebungen zur Wahrnehmung von Freundlichkeit, Information und Betreuung während des Einsatzes.

  • Systemkennzahlen: Einhaltungsquoten der Hilfsfristen (z. B. ≤ 8 Min. in Städten, ≤ 12 Min. auf dem Land), Transportqualität (Pünktlichkeit, sichere Handhabung), Kosten-Nutzen-Relation.

  • Qualitätsindikatoren: Häufigkeit von Komplikationen (z. B. ungewollte Extubationen), Einsatzfehler (CIRS-Meldungen) und Fortbildungs­teilnahme­raten.


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Malin N.

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