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Block V - Verteilungspolitik

TS
von Tim S.

Erläutern Sie diese Grafik



Diese Grafik ist eine klassische Darstellung aus der Arbeitsmarktökonomik, die zeigt, wie sich eine Steuer auf Arbeit (z. B. Lohnsteuer oder Sozialabgaben) auf Angebot, Nachfrage und die Wohlfahrt auswirkt.

==> C und E ist Effizienzverlust durch Besteuerung und damit Wohlfahrtsverlust (B und D können als Steuereinnahmen hoffentlich wieder sinnvoll eingesetzt werden)

==> Durch die Besteuerung kommt es zu einem Rückgang des besteuerten Verhaltens (hier gehandelte Arbeitsmenge).


🔎 Achsen

  • vertikal: Lohn (Preis der Arbeit)

  • horizontal: Menge an Arbeit (z. B. Arbeitsstunden oder Beschäftigte)

📈 Kurven

  • Arbeitsnachfrage (AN) → fallend:

    • Arbeitgeber sind bei höheren Löhnen bereit, weniger Arbeitskräfte einzustellen.

  • Arbeitsangebot (AA) → steigend:

    • Arbeitnehmer sind bereit, mehr zu arbeiten, wenn der Lohn steigt.

  • Vorsteuer-Arbeitsangebot (helle Linie) zeigt das ursprüngliche Angebot ohne Steuer.

🚩 Wirkung der Steuer

  • Es wird eine Steuer auf Arbeit eingeführt, die den Unterschied zwischen Bruttolohn (was Arbeitgeber zahlen) und Nettolohn (was Arbeitnehmer erhalten) ausmacht.

  • Die Steuer verschiebt die Arbeitsangebotskurve (bzw. die effektive „Angebotskurve nach Steuer“) nach oben.

📌 Auswirkungen im Markt

  • Ohne Steuer:

    • Gleichgewicht bei Menge x1​ und Lohn (Marktlohn) ohne Steuer.

  • Mit Steuer:

    • Arbeitgeber müssen den höheren Bruttolohn zahlen (obere Linie), Arbeitnehmer bekommen den Nettolohn (untere Linie).

    • Gleichgewicht verschiebt sich zu einer geringeren Beschäftigung x2​.

💰 Wohlfahrtswirkungen

  • Die Steuer führt dazu, dass:

    • Arbeitnehmer weniger arbeiten bzw. Arbeitgeber weniger Arbeit nachfragen (Menge sinkt auf x2​).

    • Es entsteht ein Wohlfahrtsverlust (Deadweight Loss), dargestellt durch die roten Dreiecke C+E.

📊 Zersetzung der Flächen

  • Konsumentenrente (hier Arbeitgeber) sinkt um die Flächen B+C

  • Produzentenrente (hier Arbeitnehmer) sinkt um D+E.

  • Die Steuer zieht Einnahmen in Höhe von B+D ein (Flächen, die als „Steuereinnahmen“ verbleiben).

  • Der Wohlfahrtsverlust (C+E) ist das, was ohne Steuer zusätzlich an Nutzen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer da wäre, aber verloren geht — niemand bekommt dieses Geld, es ist rein gesamtwirtschaftlicher Verlust.


Erläutern Sie die Methode der Umverteilung anhand des Beispiels der Wohnungspolitik durch direkte Preiseingriffe „transfer in kind“

o   AB – privater Wohnungsbau

o   AC – staatlich subventionierter Wohungsbau

-Auch hier gilt es Ineffizienz zu vermeiden – wer effizient umverteilt, muss insgesamt weniger umverteilen und hält den Wohlfahrtsverlust klein


Die Grafik zeigt in diesem Fall keinen Bargeldtransfer, sondern einen Transfer in Kind— also eineSachleistung (z. B. direkte Bereitstellung von Wohnraum oder Mietzuschuss, der nur für Wohnfläche verwendet werden darf).


🔍 Was sieht man in der Grafik?

📈 Achsen

  • Y-Achse: Konsum von „Sonstigem“ (alle anderen Güter außer Wohnfläche).

  • X-Achse: Konsum von Wohnfläche in Quadratmetern.

🏠 Budgetgerade und „Transfer in Kind“

  • x1​: → Die Wohnfläche, die ein Haushalt im Punkt Q konsumieren würde, wenn er nur einen pauschalen Transfer (Transferhöhe) bekommt, aber keine Wohnsubvention. → Punkt Q liegt auf der unteren Indifferenzkurve I1, ist also mit weniger Nutzen verbunden als Punkt R.

  • x3​: → Die Wohnfläche, die ein Haushalt im PunktV wählen würde, wenn der Transfer an Wohnflächenkonsum gebunden ist, z. B. als Sachleistung oder Zweckbindung (Wohnsubvention). → Der Haushalt muss dann eine Mindestwohnfläche x3​ konsumieren (z. B. durch Subvention oder Sozialwohnung), obwohl er lieber weniger konsumieren würde.

  • Ohne Transfer hat der Haushalt die ursprüngliche BudgetgeradeAB.

    • Das ursprüngliche Optimum liegt bei Q, dort konsumiert der Haushalt x1 qm Wohnfläche und den Rest für „Sonstiges“.

  • Mit dem Transfer in Kind verändert sich die Budgetrestriktion.

    • Der Staat gibt z. B. einen festen Zuschuss ausschließlich für Wohnfläche, was grafisch die Budgetgerade „abknicken“ lässt:

      • Von A nach R läuft die Budgetgerade nun waagerecht, weil der Haushalt die zusätzlich bereitgestellte Wohnfläche erst einmal verbrauchen muss, bevor er frei entscheiden kann.

      • Ab R fällt sie dann wieder parallel zur ursprünglichen Budgetgerade.

  • Das neue Optimum liegt bei R, auf einer höheren Indifferenzkurve I2​, aber unterhalb dessen, was bei einem frei verfügbaren Geldtransfer möglich wäre.

📌 „Transferhöhe“

  • Die rote Klammer „Transferhöhe“ links markiert die Höhe der Sachleistung, also z. B. der Wert der kostenlos bereitgestellten Wohnfläche (umgerechnet in Geld auf der „Sonstiges“-Achse).

🔑 Ökonomische Kernaussage

  • Ein Transfer in Kind (Sachtransfer) zwingt den Haushalt, den Transferwert in einer bestimmten Form (z. B. als zusätzliche Wohnfläche) zu konsumieren.

  • ==> Individuum hat bei R die gleiche Wohnfläche wie bei V – aber viel weniger Geld für Sonstiges

  • Dadurch ist er möglicherweise schlechter gestellt, als wenn er den gleichen Wert als Bargeldtransfer erhalten hätte:

    • Bei einem Bargeldtransfer hätte er die Budgetgerade parallel nach außen verschoben und selbst frei entscheiden können, sein höchstes Nutzenniveau zu erreichen.

    • Beim Transfer in Kind muss er dagegen Wohnfläche abnehmen, auch wenn er lieber mehr „Sonstiges“ konsumiert hätte.

✅ Fazit

  • Diese Grafik illustriert damit die typische Ineffizienz von Transfers in Kind (Sachleistungen) im Vergleich zu Transfers in Geld:

    • Der Haushalt erreicht zwar ein höheres Nutzenniveau als ohne Transfer, aber oft nicht das maximale Nutzenniveau, das er mit einem frei verfügbaren Geldbetrag erreichen könnte.

    • Das ist grafisch daran zu erkennen, dass der Tangentialpunkt (R) nicht auf der parallel verschobenen ursprünglichen Budgetgeraden liegt.


Grenzen Sie davon nun den Transfer in Cash bei dieser Grafik ab.


o   Hätte Individuum den gleichen RV-Betrag als Bartransfer (gestrichelte Linie) überwiesen bekommen – noch höhere Indifferenzkurve I3

==> Umverteilung mittels direkter Geldtransfers stellt den Begünstigten im Vergleich zu Sachleistungen oder Preiseingriff im Regelfall besser


Achsen

  • Y-Achse: „Sonstiges“ (alle anderen Konsumausgaben außer Wohnfläche)

  • X-Achse: „Wohnfläche (qm)“ — Menge des konsumierten Wohnraums.

🔎 Linien und Kurven

  • Budgetgeraden:

    • Ursprüngliche Budgetgerade ohne Transfer (läuft durch Q).

    • Neue Budgetgerade (gestrichelt) nach dem Transfer: parallel nach außen verschoben, gleiche Steigung, läuft durch T. ➔ Der Haushalt hat jetzt mehr Einkommen, das er frei auf beide Güter verteilen kann.

  • Indifferenzkurven:

    • I1: ursprüngliches Nutzenniveau ohne Transfer (bei Q).

    • I2: Nutzenniveau bei einer Sachleistung (Tangentialpunkt R).

    • I3​: höchstes Nutzenniveau, erreichbar bei einem Bargeldtransfer (Tangentialpunkt T).

📌 Punkte

Bedeutung der Punkte:

  • x1​: → Die Wohnfläche, die ein Haushalt im Punkt Q konsumieren würde, wenn er nur einen pauschalen Transfer (Transferhöhe) bekommt, aber keine Wohnsubvention. → Punkt Q liegt auf der unteren Indifferenzkurve I1, ist also mit weniger Nutzen verbunden als Punkt R.

  • x3​: → Die Wohnfläche, die ein Haushalt im PunktV wählen würde, wenn der Transfer an Wohnflächenkonsum gebunden ist, z. B. als Sachleistung oder Zweckbindung (Wohnsubvention). → Der Haushalt muss dann eine Mindestwohnfläche x3​ konsumieren (z. B. durch Subvention oder Sozialwohnung), obwohl er lieber weniger konsumieren würde.

  • x4​ : ==> Wohnflächenkonsum im Punkt R, wenn der Transfer optimal ausgestaltet ist (z. B. Kombination aus pauschalem Geldtransfer und relativer Subvention). Der Haushalt erreicht hier eine höhere Indifferenzkurve I2​, also höheren Nutzen. Im Vergleich zu x1 oder x3​ wird eine Zwischenlösung realisiert, die besser zur Präferenzstruktur passt.

Interpretation im Kontext:

  • Q: Ursprüngliches Konsumoptimum ohne Transfer. Haushalt konsumiert x1 qm Wohnfläche und den Rest für „Sonstiges“ // (bei x1): → freie Wahl bei Verwendung des Transfers → niedriger Wohnflächenkonsum

  • V: Bündel, das bei einer Sachleistung (z. B. kostenlose Wohnfläche) zwangsläufig konsumiert würde. (Nicht Tangentialpunkt, daher ineffizient.) // (bei x3​): → gebundener Transfer (z. B. Wohnsubvention) zwingt zu höherem Wohnflächenkonsum

  • R: Bündel, das bei einer Sachleistung gewählt werden kann, wenn gewisse Flexibilität besteht, aber nicht so effizient wie Bargeld → besserer Nutzen (höhere Indifferenzkurve I2​) durch optimales Mischsystem

  • T: Neues Konsumoptimum mit Bargeldtransfer, der Haushalt entscheidet völlig frei, wie er das zusätzliche Einkommen verwendet. ➔ Er erreicht dadurch die höchste Indifferenzkurve I3​.

✅ Interpretation: Transfer in cash

  • Der Bargeldtransfer verschiebt die Budgetgerade parallel nach außen (weil der Haushalt nun mehr Einkommen hat, aber die relativen Preise gleich bleiben).

  • Dadurch kann der Haushalt das zusätzliche Einkommen nach seinen Präferenzen aufteilen, also frei zwischen mehr Wohnfläche oder mehr „Sonstiges“ wählen.

  • Er erreicht somit ein höheres Nutzenniveau I3​ als mit einer zweckgebundenen Sachleistung, bei gleichem staatlichem Kostenaufwand.

🏠 Unterschied zur Sachleistung

  • In der vorherigen Grafik (Sachtransfer) musste der Haushalt ein bestimmtes Bündel konsumieren, z. B. mehr Wohnraum als er eigentlich will, wodurch er nur I2​ erreichte.

  • In dieser Grafik mit Bargeldtransfer wählt er selbstoptimal bei TT auf der höchsten erreichbaren Indifferenzkurve.

💡 Ökonomische Botschaft

  • Bargeldtransfers sind aus Wohlfahrtssicht effizienter als Sachtransfers, weil:

    • Der Haushalt selbst entscheiden kann, wie er die zusätzlichen Mittel verwendet.

    • Er somit das für ihn (individuell) beste Konsumbündel (höchste Indifferenzkurve) erreicht.

  • Dieses Bild illustriert also das klassische Argument für Geldtransfers statt Sachtransfers in der Wohlfahrtsökonomie.

Zusammenfassung in einem Satz:

Der Bargeldtransfer verschiebt die Budgetgerade parallel nach außen, sodass der Haushalt frei das optimale Konsumbündel T auf einer höheren Indifferenzkurve I3​ wählen kann, wodurch er besser gestellt ist als bei einer zweckgebundenen Sachleistung.












📈 Aufbau der Grafik

  • Achsen:

    • Y-Achse: „Sonstiges“

    • X-Achse: „Subventioniertes Gut“ (z. B. Wohnfläche)

  • Es gibt drei Budgetgeraden:

    1. Ursprüngliche Budgetgerade (vor Transfer)

    2. Budgetgerade nach Transfer in Kind (knickt ab, weil ein Teil der Unterstützung zweckgebunden ist)

    3. Budgetgerade nach Transfer in Cash in niedrigerer Höhe (parallel verschoben, also geringerer Transferbetrag)

🔍 Kernaussage

  • Die Grafik zeigt, dass durch einen kleineren Transferbetrag in Cash der Haushalt auf das gleiche Nutzenniveau kommt wie mit einem größeren Sachtransfer.

  • Warum?

    • Weil der Haushalt frei entscheiden kann, wie er das Bargeld ausgibt, erreicht er das gleiche Nutzenniveau auf einer höheren Budgetgeraden, aber mit einem geringeren Transferbetrag als beim unflexiblen Sachtransfer.

🔴 Visualisierung in der Grafik

  • Gleiche Indifferenzkurve I2​ wird erreicht.

  • Die Budgetgerade beim Transfer in Kind liegt weiter außen, aber der Haushalt „verschwendet“ die zweckgebundene Unterstützung teilweise.

  • Der Transfer in Cash muss gar nicht so groß sein (weniger parallel verschoben), damit der Haushalt das gleiche Nutzenniveau I2 erreicht.

✅ Fazit zur ersten Grafik

👉 Transfers in Cash sind effizienter, weil sie dasselbe Nutzenniveau mit geringerem Umverteilungsvolumen (Transferhöhe) erreichen können. Dies illustriert das Theorem der Konsumentensouveränität



📈 Aufbau der Grafik

  • Gleiches Achsensystem.

  • Es gibt:

    • Budgetgerade vor Transfer

    • Budgetgerade nach Transfer in Kind

    • Budgetgerade nach Transfer in Cash in gleicher Höhe (gleiche Kosten für den Staat)

🔍 Kernaussage

  • Die Budgetgerade nach Transfer in Cash in gleicher Höhe (parallel nach außen verschoben) erlaubt es dem Haushalt, ein höheres Nutzenniveau (I3​) zu erreichen als beim Transfer in Kind (I2​).

🔴 Visualisierung

  • Bei gleichem Umverteilungsvolumen (gleicher „Kostenaufwand“ für den Staat):

    • Mit dem Sachtransfer bleibt der Haushalt auf einer niedrigeren Indifferenzkurve (I2​).

    • Mit dem Cashtransfer erreicht er eine höhere Indifferenzkurve (I3​).

✅ Fazit zur zweiten Grafik

👉 Bargeldtransfers führen bei gleichem Kostenaufwand für den Staat zu einem höheren Nutzenniveau der Empfänger. Dies zeigt erneut die Effizienzvorteile von ungebundenen Transfers.


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Tim S.

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