Bewegungsvorstellung
Wahrnehmungsähnliche Erscheinung ohne sensorischen Input
Zwei zentrale Modalitäten:
Kinästhetisch: Bewegung wird als Bewegungsgefühl empfunden (entspricht tatsächlicher Ausführung)
Visuell: Bewegung erscheint als filmartige Sequenz
Bewegungsvorstellungen sind immer an eine bewegte Person gebunden
Beinhaltet alle im Gedächtnis verfügbaren Informationen über den Bewegungsablauf
Bewegungsentwurf
Interner Planungsprozess zur Ausführung einer zielgerichteten Bewegungshandlung
realisierbare Bewegungsvorstellung wird zum stabilen Ausführungsprogramm
-> durch Einsicht in Bewegunsstruktur + vielfältige Bewegungserfahrung
Zusammenhang zwischen Bewegungsbeobachtung, -vorstellung, -durchführung
Grundzusammenhang:
Lerneffekte entstehen durch den gemeinsamen Inhalt von Bewegungsbeobachtung, Bewegungsvorstellung und Bewegungsdurchführung
Bewegungsbeobachtung aktiviert die Bewegungsvorstellung → Grundlage für Bewegungsausführung -> observatives Training
Möglichkeiten der Bewegungsbeobachtung:
Trainingspartnern
Lehrbildreihen (z. B. online: sportunterricht.de/animation)
Videoaufnahmen
Effekte des observativen Tranings (Nachahmungslehre):
Besser als kein Training – auch für passive Teilnehmer (z. B. Verletzte)
Kombination aus praktischem und observativem Training ist effektiver als nur praktisches Training
Besonders wirksam bei Anfängern und Kindern im Schulkindalter
Mentales Training
-> Verbesserung des Bewegungsentwurfes durch das systematische Sich-Vorstellen einer Bewegung möglich
-> bei Anfängern: Aufbau eines Bewegungskonzeptes wird unterstützt
-> bei Könnern: Stabilisieren und Verfeinern der Fertigkeiten
3 Formen des mentalen Trainings zur Unterstützung des Lernprozesses:
subvokales Training: Vorstellung einer Bewegung per Selbstgespräch
verdecktes Wahrnehmungstraining: Vorstellung der Außenperspektive einer
eigenen gelungenen Bewegungsaktivität
ideomotorisches Training: Vergegenwärtigen der Innenperspektive einer
eigenen gelungenen Bewegungsaktivität, Nachempfinden der inneren Prozesse, Vorstellen des "Bewegungsgefühls"
-> muss in einem entspannten und konzentrierten Zustand stattfinden
-> Grundvoraussetzung = Eigenerfahrung mit der zu trainiernden Zielbewegung
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