Differenzierung Interne Bilder (Image) vs. externe Bilder (Picture)
Interne Bilder (Image):
Visuelle Vorstellungen, Träume etc. (“Intern im Kopf”)
Externe Bilder (Picture):
Bilder in verschiedenen Medien
Visuelle Konventionen
Klassen von Bildern
Externe Bilder
Nicht darstellende Bilder (Muster, Abstrakte Gemälde, …)
darstellende Bilder
Bildzeichen (Symbole, Icons, Indexe, …)
Notationen (Symbolsysteme z.B. Periodensystem)
Abbilder (Realbild, Texturbild, Strichbild, Schemabild)
Karten
Charts (Tabellen, Organigramme, Flowcharts, Netzwerke, …)
Diagramme
Kriterien nach Otl Aicher für Gestaltung von grafischen Symbolen
Inhaltliche Kriterien:
Kulturneutralität, Achtung vor Tabus, Bildungsneutralität
Formale Kriterien:
Zeichencharakter, Einheitlichkeit von Gestaltungsregeln, Zugänglichkeit von Informationen
Ebenen der Bildverarbeitung
Prozesse laufen parallel ab:
Voraufmerksame Vearbeitung:
Betrachtung ganzheitlicher, visueller Organisation (Gestaltungsgesetze)
Aufmerksame Verarbeitung:
Detailauswertungen durch Blickbewegungen (Sakkaden & Fixationen)
Kann gesteuert werden durch Hervorhebungen, Skalierung von Elementen, Blickmuster: links oben nach rechts unten
Begriffliche Verarbeitung:
Inhaltliches, symbolisches und intentionales Verstehen
Bildzeichen Darstellungsarten (3stk)
Ikonische Bildzeichen (Piktogramme):
Sollen ohne Vorwissen verständlich sein. Auf wesentliche visuelle Merkmale reduziert.
Symbolische Bildzeichen:
Konventionelle Zeichen, die innerhalb einer Kultur gelernt werden müssen. Symbole müssen bekannt sein, bzw. ausdrücklich eingeführt werden.
Hybride Bildzeichen:
Mischung aus ikonischen und symbolischen Bildzeichen.
Bsp.: Bahnübergang - Zug ikonisch, roter Rahmen symbolisch
Bildzeichen Handlung und Interpretation
Jede Bildzeichen bietet Handlungsspielraum in der Codierung und Interpretationsspielraum in der Decodierung.
-> Ersteller soll den Interpretationsspielraum möglichst klein halten
Kommunikative Funktion von Bildzeichen
Sprachfreie Aktivierung eines Begriffs
Ziel: Auslösen/Unterdrücken einer Handlung
Bildzeichen Planung
Ikonisch und Eindeutig abbilden
leicht erkennbare Motive wählen
Symbol entweder gebräuchlich, oder muss explizit eingeführt werden (Legende)
Eindeutige visuelle Organisation
Einfache Figur, die sich vom Hintergrund abhebt
Prägnanz erzeugen durch Outline o.Ä.
Auf Details verzichten
Überzeichnung
Übertreibung der Darstellung
Prägnante Form erhöht Aufmerksamkeit
Kontextuelle Kriterien
räumliche und zeitliche Kriterien mit einbeziehen
Abbildungsmedium berücksichtigen
Sicherheitszeichen nach ISO 7010
Kognitive Anforderungen von Bildzeichen
Abbilder Typen
Abbilder - Farbrealbild
Farbfotos und wirklichkeitsgetreue farbige Zeichnungen/Gemälde
Ausschnitt der Wirklichkeit von festem Standort aus fester Perspektive
Beibehalten aller Farbabstufungen
Farben haben unterscheidende Funktion.
Abbilder - Falschfarbendarstellung
Verändern von nuancen im Farbton zur Hervorhebung
Oder Farbcodierung von Bildern ohne Farbe
Farbiges Lernmaterial motiviert mehr zum lernen, als Farblos
Abbilder - Schwarz/weiß Realbild
wenn Farbe keine unterscheidende Rolle spielt
Durch Kontrastverstärkung können Details deutlicher gemacht werden
Abbilder - Texturbilder
Texturen simulieren Oberflächenbeschaffenheit von 3D-Modellen
Fotoähnlich, aber detailärmer
Betonung durch Beleuchtung, Hell/Dunkel-gestaltung und Schraffuren
Steigerung des räumlichen Eindrucks
Geeignet zur Darstellung organischer Gebilde
Abbilder - Strichbilder
Reduktion auf Ecken und Kanten
Effektiv durch Reduktion aufs Wesentliche
für gewöhnlich Vektorgrafiken
Gute Reproduktionsmöglichkeiten -> gezeichnete oder eingescannte Bilder ebenfalls vektorisierbar
Darstellung von Explosions- und Schnittbildern möglich
Dick/Dünn-Technik:
Dicke Linien: Sichtbare Außenkanten
Dünne Linien: Alles andere
Abbilder - Schemabilder
Räumliche Merkmale wichtiger, als wirkliche Gestalt
Mit zunehmender Schematisierung beginnt der Übergang zu Visualisierungen
Unterschied Visualisierung:
Abbilder - Screenshots
Abbilder - Planung
Gewohnte Perspektiven
Abbild schnell erkennbar
Kontext erkennbar machen
Kontext zum Ausschnitt muss nachvollziehbar sein, damit Zuordnung und Größenverhältnisse erfasst werden
Bei Fotos: Schärfe/Unschärfe; Bei Strichzeichnungen: Unwichtiges andeuten
Mit Execatchern arbeiten
hervorhebungen aller Art
Blickpfade einhalten
natürliche Blickbewegung (links nach rechts, oben nach unten)
Steuerung der Blickrichtung begrenzt möglich
Konventionen zu Farbcodes berücksichtigen
Wärmestufen bspw. von blau (kalt) nach rot (warm) etc…
Didaktische Reduktion
Möglichst wenig Details, aber so viel wie nötig
Bildgrößen passend wählen
Je komplexer, desto größer
ausreichend Platz für alles
Visuelle Organisation
Einhaltung der Gestaltgesetze
Abbildkarten
Luftbilder
Topografische Karten
z.B. Oberflächenbeschaffenheit, topologische Zusammenhänge auf der Erde
Auf Details verzichtet, bzw. durch Symbole ersetzt
Untertyp: PlanMaps (Stadtpläne, Anfahrtsskizzen, Verkehrsnetze,…)
Thematische Karten (=Kartogramme)
Zeigt meist nur Umrisse eines Terretoriums
Karten - Planung
Zentrale Aussage im Fokus (Figur-Grund-Trennung)
Beschriftungen eindeutig zuortbar
Maßeinheiten
Maßstabsskala
Je kleiner Maßstab, desto weniger Details
Dünnes Gitternetz für Entfernungsschätzung hilfreich
Anhaltspunkte
Für Orientierung visuelle Anker hilfreich (z.B. Hauptstädte, zentrale Gebäude, Eingänge, …)
Kommunikative Funktion von Karten
Vermitteln räumlicher Informationen
Vermeidung umständlicher sprachlicher Beschreibungen
Kognitive Anforderung Karten
Karten dienen zum Aufbau mentaler Karten
Auswerten von Karten beinhaltet Lesen und Interpretation
Zeitchart (Timeline)
Prozesschart/Flowchart
Aus der Informatik
Ellipse: Anfang und Ende eines Ablaufs. •
Rechteck: Steht für Handlung, Operation oder Tätigkeit.
Raute: Steht für eine Entscheidung.
Kreis: Signalisiert einen Anschlusspunkt.
Pfeil: Zeigt die Verbindung der Einheiten
Organigramm
Visualisierung von Strukturen
Charts - Planung
Beachtung Gestaltgesetze
Faustregel: max. 7 Elemente werden auf einen Blick erfasst -> Wenn mehr, dann gruppieren
Grafische Differenzierung
Kennzeichnen verschiedener Einheiten mit Formen, Farben, etc.
Beachtung topologischer Bedeutung
Typische Anordnungen müssen beachtet werden (bspw. Ursachen links, Folgen rechts - Übergeordnet über untergeordnet)
Leserliche prägnante Beschriftungen
Charts Kommunikative Funktionen
Darstellung von Zusammenhängen in anschaulicher Form
Verbale Tabellen vs. Numerische Tabellen
Verbale Tabellen: Vermitteln kategoriale Informationen z.B. in Präsentationen
Numerische Tabellen: Vermitteln Daten, dienen wissenschaftlicher Fachkommunikation. I.d.R. Ausgangsform für Diagramme
Tabellen - Planung
Erleichterung der Suche
Blickbewegungen so kurz wie möglich halten
Tabelle soll immer auf einer Seite dargestellt werden
Angebot optischer Leitplanken
Vertikale Linien werden mittlerweile oft weggelassen. Aber irgendwas zur Orientierung ist schon sinnvoll
Anordnung Beschriftungen
Textspalten linksbündig, Zahlenspalten rechtsbündig, Einzeldaten zentriert
Kreisdiagramm
Darstellung proportionaler Anteile einer Gesamtheit
Balkendiagramm
Visualisierung Rangfolgen/Rängenvergleiche
gruppierte Balken: mehrere Balken zu einer Einheit
Unterteilte Balken: Ein Balken in mehrere Abschnitte
Säulendiagramm
Visualisierung von Häufigkeiten
Liniendiagramm (inkl. Spaghetti und Flächendiagramm)
Visualisierung von Verläufen/Trends
Spaghetti-Diagramm: Mehrere Linien in einem Diagramm
Flächendiagramm: Bereich unter Linie eingefärbt
Streudiagramm (=Scatter-Plot)
Visualisierung des Zusammenhangs zweier Merkmale
Diagramme - Manipulationen
Skalen nicht stauchen oder strecken
Nullpunkt nicht abschneiden
Unterbrechung einer Skala muss deutlich sein
3D-Diagramme liefern falschen Eindruck
Perspektive verzerrt Daten
…
Diagramme - Planung
Botschaft festlegen
Was soll gezeigt werden, was soll Betrachter mitnehmen?
Wichtige Daten hervorheben
Mit Grafischen Mitteln (bspw. Pfeil, Farben)
Gestaltgesetze beachten
Blickbewegung berücksichtigen
Auswertung von Oben nach Unten / Links nach Rechts
Anfangswert bei Kreisdiagrammen auf 12 Uhr
Optische Leitplanken anbieten
Hilfslinien/Gitter
Lesefreundlich Beschriften
Schräge Beschriftung vermeiden
gut leserlich, nicht zu klein, …
Vorgaben beachten
Standarts von spezifischen Gebieten einhalten
Isotoype
Varianten von Diagrammen, die Werte mit Piktogrammen repräsentieren
Isotype - Planung
Verwendung einprägsamer Piktogramme
Vielfachprinzip
Häufigkeit zur Anzahl von Piktogrammen angezeigt -> Vergrößerungen vermeiden!
Vermeidung überflüssiger Informationen
3D-Darstellungen vermeiden
Ziel: reduzierte Eindeutigkeit
Visuelle Argumentation
Anordnung soll auf einen Blick ein Argument vermitteln
Isotype - Kommunikative Funktion
Zielsetzung Pädagogisch
Auch für Rezipienten mit wenig Erfahrung mit Zahlen/Statistiken
Popularisierung der Wissenschaft
Isotype - Kognitive Anforderungen
Geistige Anforderung möglichst gering gehalten
Auf den Ersten Blick grundlegende Zusammenhänge für jeden Erkennbar
Zuletzt geändertvor 14 Tagen