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Kapitel 2: Grundlagen des Wirtschaftens

HM
von Hanna M.

Effektivität/ Effizienz

Wirtschaften ist das Streben nach größtmöglicher Effizienz (s. u.), also einem möglichst günstigen Verhältnis von Output zu Input


Effektivität

  • die Eignung einer Handlung zur Zielerreichung

  • Eine Handlung ist nur dann effektiv, wenn das im Vorfeld gesetzte Ziel durch diese Handlung überhaupt erreicht werden kann.

  • Bsp.: habe Durst; Ziel ist es, den Durst zu stillen

    • effektive Handlung: Wasser trinken

    • nicht effektive Handlung: trockenes Brot essen

—> Die richtigen Dinge tun


Effizienz:

  • die Optimierung des Vorgehens zur Zielerreichung

  • Um effizient zu handeln, sollte das vorgegebene Ziel möglichst optimal erreicht werden (z.B. möglichst preisgünstig, schnell etc.)

  • Die Effizienz

    wird durch das Verhältnis von Output zu Input ausgedrückt.

  • Idealerweise sollte der Input im Vergleich zum Output möglichst gering sein.

  • Bsp: Möchte Buch lesen (Ziel: dieses schnellstmöglich zu lesen, um Inhalte zu lernen)

    • Input = benötigte Zeit

    • Output = WIssenszuwachs

    • effizienze Handlung: regelmäßig konzentriert mit Text beschäftigen, um WIssenszuwachs in kurzer Zeit zu ermöglichen

    • weniger effizient: während des Lesens alle 5 Min auf Handy gucken und ablenken

      -> Input steigt (mehr Zeit)

      -> Output (wissenszuwachs) bleibt gleich

      -> verhältnis zwischen Output

      und Input sinkt und diese Vorgehensweise ist weniger effizient als durchgehend konzentriert zu lesen.


—> die Dinge richtig tun


  • muss immer zunächst Effektivität einer Maßnahme überprüft werden, bevor an Effizienz gearbeite werden kann

  • wenn eine Maßnahme nicht effektiv ist, also nicht zur Zielerreichung beiträgt, kann Effizienz auch nicht gesteigert werden



2.1.2 Bedürfnisse und Güter

Bedürfnisse

  • Mangelempfindungen des menschen

  • sind generell unbegrenzt


Existenzbedürfnisse

  • dienen der Existenzerhaltung (Essen, Schlafen, Kleidung)


Grundbedürfnisse

  • gesellschaftlich und kulturell geprägt

  • repräsentieren den allgemeinen Lebensstandard einer Gesellschaft

  • z. B. Kino- oder Theaterbesuche, bestimmte Kleidung, Reisen und Sport.


Luxusbedürfnisse

  • gehen über das für die Befriedigung der Grundbedürfnisse Notwendigem hinaus

  • Streben nach Prestige und Anerkennung

  • Auto, Schmuck, Kleidung


Güter

  • einzelne Güter können mehrere Bedürfnisse gleichzeitig befriedigen: Kleidung im Winter befriedigt Existenzbedürfnis, kann aber auch Luxuxbedürfnis sein (teure Marken etc.)

  • zur Bedfriedigung der Bedürfnisse existieren verschiedene Arten von Gütern

  • Einteilung in freie Güter und knappe

    Güter oder Wirtschaftsgüter


Freie Güter

  • liegen in unbegrenzter Menge vor, sie sind also nicht knapp und haben daher auch keinen Preis.

  • Die Nutzung durch ein Wirtschaftssubjekt hat keinen Effekt auf die Nutzung durch ein anderes Wirtschaftssubjekt.

  • Sie werden von der Natur in ausreichendem Maße bereitgestellt

  • müssen nicht hergestellt werden, verursachen daher keine Kosten

  • Bsp.: Luft, Sonnenlicht, Meerwasser oder Sand in der Sahara


-> ABER: nicht immer und zu jeder Zeit als freie Güter zu betrachten

-> z.B. saubere Luft: in Industrieländern

kein freies Gut

-> Würde man Industrie erlauben, beliebig Abgasemissionen zu produzieren, würde diese Nutzung die Atemluft beeinträchtigen, daher werden die Emissionen rechtlich beschränkt.

-> Diese Beschränkung verursacht Kosten, die sich in den Produktpreisen niederschlagen.

-> Im Ergebnis wird also für saubere Luft bezahlt.


Knappe Güter oder Wirtschaftsgüter

  • Gegenstand des Wirtschaftens

  • Lassen sich nach versch. Gliederungskriterien unterteilen:

Gliederungsprinzip: Nutzungsart

Verbrauchsgüter vs. Gebrauchsgüter

  • Verbrauchsgüter werden durch die Benutzung verbraucht

  • Bsp. Benzin: es liefert die Energie für die Fortbewegung und ist dann verbraucht.

  • Das Auto hingegen erlaubt einen wiederholten dauerhaften Gebrauch und ist daher ein Gebrauchsgut


Gliederungsprinzip: Stellung im Produktionsprozess

Inputgut vs. Outputgut

  • Inputgüter sind z. B. Rohstoffe, Gebäude oder Maschinen, die benötigt werden, um Outputgüter, also die Ergebnisse der Produktion, zu erstellen.

  • Bei einem Reifenproduzenten sind Reifen Outputgüter, verwendet nun ein Autoproduzent diese für seine Fahrzeugproduktion, sind die Reifen aus seiner Sicht Inputgüter.


Gliederungsprinzip: direkte oder indirekte Bedürfnisbefriedigung

Produktionsgüter vs. Konsumgüter

  • Konsumgüter dienen der unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung (sind nie Inputgüter)

  • Produktionsgüter: Wenn Güter in die betriebliche Leistungserstellung eingehen oder diese unterstützen

  • Ein Bürostuhl, den eine Privatperson kauft, um bequem zu sitzen, wenn sie privaten Vergnügungen nachgeht, ist somit ein Konsumgut

  • Der identische Stuhl im Büro einer Rechtsanwältin, die darauf sitzt, während sie Mandant:innen berät und Gutachten schreibt, ist jedoch Produktionsgut.


Gliederungsprinzip: Materialität

Materielle Güter vs. immaterielle Güter

  • Materielle Güter sind physisch vorhanden

  • immaterielle Güter hingegen haben keine physische Substanz, zu diesen gehören Rechte und Dienstleistungen.

Gliederungsprinzip: Komplementär- und Substitutionsverhältnis

Komplementärgüter vs. Substitutionsgüter

  • Komplementärgüter ergänzen sich (Auto & Benzin: wenn Preis für Benzin extrem steigen würde, würden auf Dauer weniger Autos gekauft werden)

    • steigender Preis bei Gut A ergibt eine sinkende Menge bei Gut B

  • Substitutionsgüter ersetzen sich gegenseitig.

    • Bsp.: Butter & Margarine

    • Wenn Preis für Butter extrem steigen würde, würde auf Dauer mehr Margarine gekauft werden.

    • Somit ergibt ein steigender Preis bei Gut A eine steigende Menge bei Gut B


2.2.2 Der betriebliche Leistungsprozess

Wertkette Modell (entwickelt von Micheal Everest Porter)

  • Die Kombination der Produktionsfaktoren findet innerhalb des betrieblichen Leistungsprozesses statt (Das Modell beschreibt diesen)


Wertschöpfung

  • Die Wertkette bzw. Wertschöpfungskette (Value Chain) stellt die Stufen der Wertschöpfung als eine geordnete Reihung von Tätigkeiten dar

  • Wertschöpfung = Differenz zwischen dem Verkaufswert der produzierten Güter (Output) und den Kosten für die Produktionsfaktoren (Input)

  • ein Unternehmen sollte für den Verkauf eines produzierten Gutes mehr Geld erhalten, als es an Kosten für die Produktionsfaktoren hat

  • Am Ende des Wertschöpfungsprozess stehen fertige Produkte oder Dienstleistungen, die an die Kund:innen verkauft werden sollen

    -> um dies zu erreichen, werden Ressourcen verbraucht


—> Modell verdeutlicht, dass Betriebsfunktionen nicht wie bin der funktionalen Gleiderung nebeneinanderstehen, sondern in Prozessen verbunden sind , die dem Unternehmenszweck, also der Schöpfung von Werten durch den betrieblichen Prozess, dienen


Porter unterteilt Aktivitäten in 2 Kategorien (primäre und unterstützende Aktivitäten)


Primäre Aktivitäten

  • dienen unmittelbar der Wörtschöpfung und stellen die Kernprozesse des Unternehmens dar

  • haben unmittelbaren Einfluss auf die Leistungen, die den Kund:innen zur Verfügung gestellt werden


Unterstützende Aktivitäten

  • schaffen den Rahmen für die Wertschöpfungsaktivität


Wertkette

  • betrachtet das gesamte Unternehmen als Kombination von wertschöpfenden Aktivitäten

  • Analyse auf Basis der Wertkette soll herausstellen, wie die prozesse einen Beitrag zur Verbesserung der Kostensituation oder zur Leistungsverbesserung bieten können


Analyserahmen

Benchmarking

  • Kostentreiber können in der Wertschöpfungskette analysiert werden und es können sowohl hinsichtlich der Kosten als auch der Prozessqualität Vergleiche mit Best-Practice-Beispielen durchgeführt werden

    -> um prozesse kontinuierlich zu optimieren

  • Porters Annahme: Unternehmen, die innerhalb ihrer Branche die Wertschöpfungsprozesse optimal beherrschen, genießen einen Wettbewerbsvorteil

Funktionsübergreifende Betrachtung

  • ein Wesentlicher Vorteil der Prozessorientierung

    -> wird auch auf die Interdependenzen zwischen den Funktionsbereichen innerhalb des Prozesses geachtet

    -> ermöglicht integrierte Betrachtung der gesamten Wertschöpfung




2.3 Das Umfeld des Betriebes

Ein Unternehmen ist in vielfältiger Weise mit der Umwelt vernetzt und Ansprüchen verschiedenster Gruppen ausgesetzt.


Makroumfeld

  • Unternehmen existiert immer im Kontext eines oder mehrerer Länder und deren Wirtschaftsordnung (Makroumfeld)

  • Kennzeichnend für Makroumfeld ist, dass das Unternehmen i. d. R. keinen Einfluss auf dieses nehmen kann

  • ist als gegeben anzusehen


Mikroumfeld

  • Innerhalb des Makroumfeldes befindet sich ein Unternehmen in einem Mikroumfeld

  • ergibst sich durch seine Stellung zwischen Beschaffungs- und Absatzmärkten

  • beinhaltet die jeweiligen Marktakteure

  • Verhalten der einzelnen Akteure kann unmittelbaren Einfluss auf die anderen Akteure und deren Verhalten haben -> besteht starke Abhängigkit


Anspruchsgruppen; Stakeholder

  • Innerhalb des Makro- und Mikroumfeldes ist das Unternehmen verschiedenen Anspruchsgruppen (auch Stakeholder genannt) ausgesetzt



Shareholder

  • Management eines Unternehemns muss einen Ausgleich zwischen den unterscheidlichen Ansprüchen schaffen und diese in sein Handlungskalkül einbeziehen.

  • gibt regelmäßig Widersprüche Zwischen den Ansprüchen der einzelnen Gruppen (zwischen denen der betriebliche Prozess

    vermittelt.)


Beispiel:

Exemplarisch möchten die Lieferanten einen hohen Preis für ihre

Vorprodukte erzielen, gleichzeitig möchten die Kund:innen die Endprodukte

zu einem möglichst günstigen Preis beziehen. Die innerhalb der betrieblichen

Leistungserstellung beschäftigten Mitarbeitenden möchten ebenso auskömmlich

vergütet werden und im Ergebnis soll eine ausreichende Rendite für die

Shareholder (Eigenkapitalgeber oder Eigentümer) erwirtschaftet werden. Im

Ergebnis soll der betriebliche Prozess für eben diese Eigenkapitalrendite sorgen.

Alle erwähnten Anspruchsgruppen sind die sogenannten Stakeholder.


Das Wirtschaftssystem

  • Ein wichtiger Makrofaktor ist das Wirtschaftssystem des Landes, in dem ein Unternehmen angesiedelt ist.

  • Die wichtigsten Wirtschaftssysteme: freie Marktwirtschaft & zentrale Planwirtschaft -> fußen auf den politischen Theorien des Liberalismus bzw. Sozialismus

  • Eine Sonderform ist die soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland.

Freie Marktwirtschaft

  • In der freien Marktwirtschaft bestimmt sich der Marktpreis durch Angebot und Nachfrage

  • durch diesen Mechanismus werden die volkswirtschaftlichen Ressourcen optimal für diejenigen Güter eingesetzt, die den größten Nutzen bieten.

  • Die Betriebe befinden sich in Privateigentum und erstellen autonom einen Wirtschaftsplan, der dem erwerbswirtschaftlichen Prinzip folgt, also den Gewinn maximiert.

  • Aufgrund der Preissignale stimmen die Betriebe ihren Produktionsplan auf die Nachfrage ab.

  • Dieser Mechanismus (auch unsichtbare Hand des Marktes genannt) wurde von dem schottischen Moralphilosophen und Vater der Volkswirtschaftslehre Adam Smith beschrieben


Nachtwächterfunktion

  • Der Staat hat eine sogenannte Nachtwächterfunktion

  • seine wesentliche Aufgabe ist es, das Privateigentum zu garantieren.

  • Es herrscht uneingeschränkte Gewerbe- und Vertragsfreiheit.


Zentrale Planwirtschaft


  • In der zentralen Planwirtschaft gehören alle Produktionsmittel dem Staat.

  • Die ausschließlich in staatlichen Betrieben stattfindende Produktion wird in Art, Menge und Preis durch den Staat in einemn Volkswirtschaftsplan festgelegt

    -> er ist somit auch alleiniger Arbeitgeber.

  • Die Betriebe sind Organe des Staates und stehen damit im Gemeineigentum mit dem Ziel der Planerfüllung


Soziale marktwirtschaft

  • folgt den Grundsätzen der freien Marktwirtschaft, jedoch ebenso dem Prinzip des sozialen Ausgleichs

  • Der Staat hat zusätzlich eine Funktion der Umverteilung der Einnahmen der einzelnen Wirtschaftsteilnehmer zugunsten ärmerer bzw. weniger leistungsfähiger Bevölkerungsschichten.

  • Gleichzeitig organisiert er die (zwangsweise) Versicherung großer allgemeiner Lebensrisiken wie Krankheit und Arbeitslosigkeit, weiterhin wird die Versorgung im Alter gesichert (Rente)

  • Zum Schutz des Wettbewerbs vor Verzerrungen und zum Schutz wirtschaftlich Schwächerer (z. B. Verbrauchende, Arbeitnehmende) wird die Vertragsfreiheit und Gewerbefreiheit teilweise eingeschränkt, auch wenn sie dennoch die Regel bleiben.

  • Eigentum bleibt weiter garantiert, dennoch kommt eine Sozialbindung des Eigentums hinzu, in dem Sinne, dass über Steuern Eingriffe in das Eigentum gemacht werden, die durch die Umverteilung über den Staatskonsum hinausgehen.

  • Weiterhin hat der Staat eigene wirtschaftliche Ziele und greift aktiv in das Wirtschaftsgeschehen ein


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Hanna M.

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