Was ist Kompetenzdiagnostik?
Kompetenzdiagnostik umfasst Verfahren zur Erfassung, Einschätzung und Weiterentwicklung von Kompetenzen. Ziel ist es, Lernstände sichtbar zu machen, individuelle Förderung zu ermöglichen und Qualität in Bildungsprozessen zu sichern.
Welche Ziele verfolgt Kompetenzdiagnostik?
Transparenz über den Lern- und Entwicklungsstand
Grundlage für individuelle Förderung
Unterstützung bei Beratung und Feedback
Qualitätssicherung und Unterrichtsentwicklung
Warum ist Kompetenzdiagnostik zentral für kompetenzorientiertes Lehren und Lernen?
Weil Kompetenz nicht direkt beobachtbar ist, sondern sich in Handlungen zeigt – Diagnostik macht diese sichtbar und reflektierbar.
Welche Arten von Kompetenzen sind besonders schwer zu diagnostizieren?
Soziale, personale und motivationale Kompetenzen – da sie kontextabhängig, subjektiv und oft implizit sind.
Warum ist Kompetenzdiagnostik komplexer als Wissensabfrage?
Weil sie nicht das Ergebnis (z. B. richtige Antwort), sondern den Prozess und die Anwendung von Wissen in realen Situationen erfasst.
Welche Herausforderungen bestehen bei der Kompetenzdiagnostik?
Komplexität und Kontextgebundenheit von Kompetenzen
Mangel an objektiven Messverfahren
Subjektive Verzerrungen bei Selbsteinschätzungen
Notwendigkeit zeitintensiver Beobachtung und ReflexioN
Welche Methoden eignen sich zur Diagnostik von sozialen Kompetenzen?
Situational Judgement Tests (SJT)
Selbst- und Fremdeinschätzungsbögen
Rollenspiele & Fallanalysen
Beobachtungsprotokolle
Was ist der Unterschied zwischen formativer und summativer Kompetenzdiagnostik?
Formativ: während des Lernprozesses → fördert Entwicklung
Summativ: am Ende → beurteilt Zielerreichung
Wie kann man Kompetenzentwicklung im Unterricht diagnostisch begleiten?
Durch Beobachtungen in Lernsituationen
Lernportfolios, Reflexionsaufgaben, Feedbackgespräche
Einsatz von Kompetenzrastern zur Selbst-/Fremdeinschätzung
Welche Rolle spielen Portfolios in der Kompetenzdiagnostik?
Sie dokumentieren den individuellen Lernweg, machen Reflexion sichtbar und erlauben differenzierte Rückmeldung zu Stärken und Entwicklungspotenzialen.
Wie kann man die Qualität von Kompetenzdiagnostik sichern?
Klar definierte Kompetenzmodelle
Einsatz mehrdimensionaler Diagnostik (Selbst, Fremd, Aufgabe)
Transparente Bewertungskriterien
Schulung von Lehrkräften im diagnostischen Denken
Wie können Lehrkräfte ihre diagnostischen Fähigkeiten entwickeln?
Fortbildungen zu Beobachtung und Bewertung
Anwendung strukturierter Verfahren (Kompetenzraster, Checklisten)
Kollegiale Fallbesprechungen & Peer-Feedback
Warum ist Objektivität in der Kompetenzdiagnostik begrenzt – und warum ist das nicht zwingend problematisch?
Kompetenz ist kontext- und personengebunden. Subjektive Verfahren können valide sein, wenn sie transparent, dialogisch und reflexiv angelegt sind.
Welche Diagnostikinstrumente eignen sich für handlungsorientierte Settings?
Praxisaufgaben mit Beobachtungsbögen
Kompetenzraster mit Niveaustufen
Fallbesprechungen
Videografierte Simulationen mit Auswertung
Wie trägt Kompetenzdiagnostik zur Berufsbildungsqualität bei?
Sie macht Kompetenzentwicklung sichtbar, ermöglicht gezielte Förderung, differenzierte Rückmeldung und stärkt die professionelle Lehrpraxis.
Worin liegt das Spannungsfeld zwischen Kompetenzorientierung und Messbarkeit?
Kompetenzen sind situativ, subjektiv und kontextabhängig – das widerspricht standardisierten, objektiven Prüfverfahren.
Welche Lösungsansätze gibt es für dieses Spannungsfeld?
Kombination qualitativer & quantitativer Verfahren
Triangulation (Selbst-, Fremd- und Aufgabenperspektive)
Transparente Kompetenzraster statt starrer Punktesysteme
Warum ist Subjektivität nicht gleich Willkür in der Bewertung?
Wenn reflektiert, kriterial und dokumentiert, kann subjektive Einschätzung valide und pädagogisch angemessen sein.
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