Was versteht man konkret unter Medienökonomie?
Die Medienökonomie befasst sich mit der Analyse und Beschreibung der wirtschaftlichen und publizistischen Phänomene des Mediensystems. Ihre Bedeutung nimmt im Zuge der Presse- und Medienkonzentration, sowie technischer Fortschritte, Internationalisierung und Kommerzialisierung immer weiter zu. Neben den Massenmedien befasst sie sich außerdem mit der Online-, Musik-, und Gamingbranche.
Was sind Vertrauensgüter? Wieso gehören Medien dazu?
Vertrauensgüter sind solche, denen der Konsument einen Vertrauensvorschuss gibt. Er kann vorher nicht genau wissen, was ihn tatsächlich erwartet. Medien zählen dazu, da beispielsweise beim Kauf eines neuen Videospiels, noch nicht klar ist, ob einem das Spiel auch gefällt; man vertraut praktisch auf die Qualität des Produkts beispielsweise durch vorangegangene Erfahrungen mit dem gleichen Hersteller.
Was sind die APUP-Kriterien?
Sie helfen dabei, Zeitungen von Zeitschriften zu unterscheiden.
Aktualität: Zeitungen sind tagesaktuell, Zeitschriften sind auch nach einiger Zeit noch relevant
Publizität: öffentliche Zugänglichkeit beider Medien
Universalität: Zeitungen decken viele verschiedene Themenbereiche ab; Zeitschriften beschäftigen sich meist mit nur einem Thema
Periodizität: Zeitungen kommen meist täglich raus, Zeitschriften nur wöchentlich oder monatlich
Was ist das besondere an der deutschen Hörfunklandschaft?
In Deutschland gibt es ein duales Rundfunksystem, es gibt also private und öffentlich-rechtliche Sender. Die privaten Sender dienen meist mit Unterhaltung und finanzieren sich durch Werbeeinnahmen. Öffentlich-rechtliche Sender werden staatlich finanziert und haben zusätzlich einen Informations- und Bildungsauftrag.
Was unterscheidet Medien von allen übrigen Gütern?
Medien sind duale Güter, denn sie müssen zwei Märkte (den Rezipientenmarkt und den Werbemarkt) gleichzeitig bedienen. Medien sind also Hybride und ihre Macher müssen beide Zielgruppen bzw. Märkte bedienen.
Womit befasst sich die integrative Medienökonomie?
Auch interdisziplinäre Medienökonomie genannt; befasst sich neben ökonomischen Faktoren auch mit ihren Auswirkungen auf das gesamtgesellschaftliche Kommunikations- und Informationssystem. Sie verbindet Ansätze aus der deskriptiven, normativen und orthodoxen Medienökonomie.
Wie unterscheiden sich Makro- und Mikroökonomie voneinander?
Mikroökonomische Perspektive: Wie werden Information, Unterhaltung und Werbung produziert, verbreitet und konsumiert? —> Fokus auf Konsumverhalten, Produktionsprozesse, Vertriebswege, einzelne Medienunternehmen
Makroökonomische Perspektive: Geprägt von der Managementperspektive; Gesellschaftliche Verantwortung der Medien, Medien als Kulturgüter, gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge, Führung und Steuerung der Meidenunternehmen
Erläutere den systemtheoretischen Ansatz.
Die systemtheoretische Forschung betrachtet Medien als soziales Funktionssystem wie Politik, Wirtschaft etc. Alle diese Systeme sind in sich geschlossen, interagieren aber miteinander und stehen teils in einem (inter-)dependenten Verhältnis zueinander.
Was sind die vier Teilmärkte auf dem Medienmarkt?
Art des Wettbewerbs: ökonomisch oder publizistisch
Teilmärkte: Beschaffungs-, Rezipienten-, oder Werbemarkt
Intermediärer oder intramediärer Wettbewerb
Wettbewerbsgegenstand: Zeit, Aufmerksamkeit und Ausgaben der Rezipienten
Wieso können Medien als öffentliche aber auch als Klubgüter gelten?
Medien sind öffentliche Güter, da der Konsum des Einen nicht den eines Anderen einschränkt. Jeder kann, wenn er möchte jedes Programm konsumieren, unabhängig davon, wie viele andere Menschen gleichzeitig das Programm anschauen.
Klubgüter sind ebenfalls nicht-rivalisierend, man muss aber beispielsweise ein Abo abschließen, um bestimmte Inhalte lesen zu können oder einen bestimmten Sender anzuschauen.
Was sind die drei Erkenntnisgegenstände der Medienökonomie?
Mediengüter: Inhalte wie Information, Bildung, Unterhaltung und Werbung, die einen Gebrauchswert für Konsumenten und einen Erlöswert für Medienunternehmen haben
Medienakteure: Rezipienten, Unternehmen und die öffentliche Hand, die in der Produktion und dem Konsum von Medien involviert sind
Medienmärkte: Die verschiedenen Märkte, an denen Medienprodukte gehandelt werden (Rezipientenmarkt, Werbemarkt)
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