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Risikomanagement Analyse Tag 7

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von Ali S.

Ein mittelständischer Online-Shop verarbeitet täglich tausende von Kundendaten (Namen, Adressen, Zahlungsinforationen). Der Geschäftsführer fragt Sie als externen Berater, welche Sicherheitsaspekte für ihn besonders wichtig sind.

Aufgabe:

a. Welcher der drei Kundentypen aus dem Skript trifft auf den Online-Shop zu?

b. Welches Gesetz ist für diesen Kunden von zentraler und existenzieller Bedeutung?

c. Der Geschäftsführer möchte das Risiko eines Datenlecks behandeln. Erklären Sie ihm kurz den Unterschied zwischen der Risikoreduktion und dem Risikotransfer als mögliche Handlungsoptionen für dieses spezifische Risiko.

  1. Es handelt sich um einen gewerblichen Kunden MIT Verarbeitung personenbezogener Daten Dritter.


  2. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist von zentraler Bedeutung, da die Verarbeitung von Kundendaten ihr Kerngeschäft ist und ein Verstoß zu hohen Bußgeldern und Reputationsschäden führen kann.


  1. Unterschied der Optionen:

    • Risikoreduktion bedeutet, dass das Unternehmen aktiv technische und organisatorische Maßnahmen ergreift, um die Wahrscheinlichkeit eines Datenlecks zu senken. Beispiele wären die Implementierung einer starken Verschlüsselung für die Kundendatenbank und die Einführung von Multi-Faktor-Authentifizierung für alle Administrator-Zugänge.

    • Risikotransfer bedeutet, dass das Unternehmen eine Cyber-Versicherung abschließt. Diese Versicherung würde im Falle eines Datenlecks für die finanziellen Schäden (z.B. Kosten für Forensik, Anwälte, eventuelle Bußgelder) aufkommen. Sie verhindert den Angriff selbst aber nicht.


Das wichtigste von Praktische Sicherheitsberatung und Risikomanagement

Kernkompetenz IT-Sicherheitsberatung für Fachinformatiker


  • Beratung zu IT-Sicherheit und Datenschutz ist zentrale Kompetenz gemäß IHK-Rahmenplan

  • Wichtig: kundenorientierte, bedarfsgerechte Beratung – keine reine Produktberatung



Unterscheidung nach Kundengruppen


  • Privatkunden: normaler Schutzbedarf, Fokus auf Privatsphäre und Malware-Schutz

  • Gewerbliche Kunden (KMU bis Großunternehmen): hoher Schutzbedarf, abhängig von Branche/Daten, unterliegen DSGVO

  • Behörden: sehr hoher Schutzbedarf, BSI IT-Grundschutz ggf. verbindlich



Sicherheitsprozess: Risikoanalyse nach BSI 200-3


  • 1. Gefährdungsübersicht


    • Identifikation aller relevanten Bedrohungen für Assets (Daten, Systeme, Prozesse)

    • Basis: IT-Grundschutz-Kompendium + branchenspezifische Risiken


  • 2. Risikoeinstufung


    • Bewertung jeder Gefährdung anhand:


      • Eintrittswahrscheinlichkeit (sehr gering – sehr hoch)

      • Schadenshöhe (vernachlässigbar – existenzbedrohend)


    • Ergebnis: Risikostufe (niedrig – sehr hoch) → Priorisierung


  • 3. Risikobehandlung


    • Strategien:


      • Risikovermeidung: Risiko wird vollständig ausgeschlossen, z. B. durch Abschaffung der risikobehafteten Tätigkeit oder Technik.

      • Risikominderung: Risiko wird reduziert durch technische oder organisatorische Maßnahmen.

      • Risikotransfer: Risiko wird finanziell an Dritte abgegeben, z. B. über Versicherungen.

      • Risikoakzeptanz: Risiko wird bewusst in Kauf genommen, wenn Maßnahmen zu teuer oder nicht sinnvoll wären.



  • 4. Konsolidierung & Dokumentation


    • Einbindung in Sicherheitskonzept

    • Lückenlose Dokumentation

    • Regelmäßige Wiederholung zur Anpassung an neue Bedrohungen und Rahmenbedingungen



Author

Ali S.

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