Was ist der Unterschied zwischen Investition und Finanzierung?
Investition beginnt mit einer Auszahlung und zielt auf zukünftige Einnahmen. Finanzierung beginnt mit einer Einzahlung und sichert Kapital zur Durchführung von Investitionen.
Was versteht man unter Innenfinanzierung?
Finanzierung aus dem Unternehmen selbst, z.B durch Umsatzerlöse, Abschreibung, Rückstellung oder Vermögensumschichtung.
Was ist ein Lieferantenkredit?
Ein Kredit im Warenverkehr, bei dem die Lieferung auf Rechnung erfolgt (Z.B Kauf auf Ziel.)
Was ist Factoring?
Ein Unternehmen verkauft Forderungen an ein Factoringinstitut und erhält sofort Liquidität (abzgl. Sicherheitsabschlag).
Was sind die Ziele der Finanzwirtschaft?
Liquidität, Rentabilität, Sicherheit und Unabhängigkeit
Wie berechnet man Liquidität ersten Grades?
Liquide Mittel/kurzfristige Verbindlichkeiten
Was ist Beteilungsfinanzierung?
Beschaffung von Eigenkapital durch Gesselschaftseinlagen oder neue Gesellschafter (Z.B Aktien, Genossenschaftsanteile)
Was ist das Ziel von Morbi RSA?
Finanzieller Ausgleich zwischen Krankenkassen je nach Morbitätsstruktur ihrer Versicherten - zur Vermeidung von Risikoselektion.
Was beutetet duale Krankenhausfinanzierung?
Investitionskosten werden von den Bundesländern getragen, Betriebskosten von den Krankenkassen.
Was ist das aDRG-System?
Ein leistungsorientiertes Vergütungssystem für Krankenhäuser, das Behandlungen nach Fallpauschale abrechnet.
Was ist Außenfinanzierung?
Außenfinanzierung bedeutet Kapitalbeschaffung durch externe Geldgeber, z. B. durch Kredite, Anleihen oder Beteiligungen.
Nenne drei finanzwirtschaftliche Ziele.
Liquidität (Zahlungsfähigkeit sicherstellen)
Rentabilität (Ertrag im Verhältnis zum eingesetzten Kapital)
Sicherheit (Risiken minimieren)
Was ist das finanzwirtschaftliche Entscheidungsdreieck?
Das Entscheidungsdreieck umfasst die Ziele Liquidität, Rentabilität und Sicherheit. Diese Ziele stehen oft in einem Spannungsverhältnis zueinander.
Was ist der Unterschied zwischen offener und stiller Selbstfinanzierung?
Offene Selbstfinanzierung: Gewinne werden im Unternehmen behalten.
Stille Selbstfinanzierung: Bildung stiller Reserven, z. B. durch Unterbewertung von Vermögen.
Was ist Leasing?
Leasing ist ein Mietvertrag über bewegliche oder unbewegliche Güter, mit dem Ziel, Güter zu nutzen, ohne sie sofort zu kaufen.
Was ist der Unterschied zwischen Private Equity und Venture Capital?
Private Equity: zeitlich begrenzte Beteiligung an nicht börsennotierten Unternehmen.
Venture Capital: Unterform für junge, wachstumsstarke Start-ups in der Gründungsphase.
Was bedeutet Liquidität 1., 2. und 3. Grades?
Liquidität 1. Grades (Barliquidität):
= Liquide Mittel / kurzfristige Verbindlichkeiten
→ Zeigt, ob alle kurzfristigen Schulden sofort mit Bargeld beglichen werden können.
Liquidität 2. Grades (einzugsbedingte Liquidität):
= (Liquide Mittel + kurzfristige Forderungen) / kurzfristige Verbindlichkeiten
→ Bezieht auch Geld mit ein, das bald eingehen sollte (z. B. offene Kundenrechnungen).
Liquidität 3. Grades (umsatzbedingte Liquidität):
= (Liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorräte) / kurzfristige Verbindlichkeiten
→ Rechnet zusätzlich mit dem Lagerbestand – ist also am „kulantesten“.
Welche Mittel werden bei der Beteiligungsfinanzierung eingesetzt?
Aktien
(Bar-)Einlagen
Genossenschaftsanteile
Was ist Private Equity?
Private Equity ist eine zeitlich befristete Beteiligung an nicht börsennotierten Unternehmen. Ziel ist meist Wachstum, Restrukturierung oder ein späterer Verkauf.
Was ist Venture Capital?
Venture Capital ist eine Form von Private Equity, speziell für junge, wachstumsstarke Unternehmen in der Gründungsphase – oft mit intensiver Betreuung.
Wer sind Business Angels?
Vermögende Privatpersonen, die Start-ups mit Kapital und Know-how unterstützen. Sie investieren oft frühzeitig und begleiten die Entwicklung aktiv.
Was versteht man unter Beteiligungsfinanzierung?
Beteiligungsfinanzierung ist die Beschaffung von Eigenkapital durch Einlagen neuer oder bestehender Gesellschafter. Sie zählt zur Eigenfinanzierung.
Was ist Crowdfunding?
Beim Crowdfunding finanzieren viele Personen gemeinsam ein Projekt oder Unternehmen durch kleinere Beträge – meist über Online-Plattformen.
Was ist Crowdinvesting?
Crowdinvesting ist eine Variante des Crowdfundings, bei der Unterstützende sich finanziell am Unternehmenserfolg beteiligen (z. B. durch Gewinnbeteiligung).
Was ist Subventionsfinanzierung?
Die Subventionsfinanzierung ist eine Kapitalzufuhr durch nicht rückzahlbare staatliche Zuschüsse, z. B. zur Verlustabdeckung oder zur Stabilisierung des Eigenkapitals.
Welche Ziele verfolgen Kapitalgeber bei der Beteiligungsfinanzierung?
Eigenkapitalgeber: Wertsteigerung der Anteile, Kontrolle & Einfluss
Fremdkapitalgeber: Verzinsung, Rückzahlung, ggf. indirekter Einfluss
Was bedeutet „fremdfinanzierungsähnliche Mittel“ in der Sozialwirtschaft?
Das sind Finanzmittel wie Spenden, Schenkungen, Stiftungen oder Fundraising, die keine klassische Kapitalaufnahme sind, aber wie Fremdkapital wirken können.
Was sind die vier zentralen finanzwirtschaftlichen Ziele?
Liquidität – Zahlungsfähigkeit sichern
Rentabilität – wirtschaftlicher Erfolg (Ertrag im Verhältnis zum eingesetzten Kapital)
Sicherheit – finanzielle Risiken vermeiden
Unabhängigkeit – Erhaltung der Entscheidungsfreiheit
Das Entscheidungsdreieck beschreibt das Spannungsverhältnis zwischen den Zielen Rentabilität, Liquidität und Sicherheit – diese stehen oft in Konflikt zueinander und müssen ausbalanciert werden.
Was ist der Unterschied zwischen Unterliquidität und Illiquidität?
Unterliquidität: Vorübergehender Engpass bei der Zahlungsfähigkeit
Illiquidität: Dauerhafte Zahlungsunfähigkeit – oft Ursache für Insolvenzen
Was versteht man unter Rentabilität?
Rentabilität ist das Verhältnis von Ertrag zu eingesetztem Kapital. Sie misst die Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit eines Unternehmens.
Welche Rentabilitätskennzahlen gibt es?
Umsatzrentabilität: Ordentlicher Betriebserfolg / Umsatzerlöse
Eigenkapitalrentabilität: Jahresüberschuss / durchschnittliches Eigenkapital
Gesamtkapitalrentabilität: (Jahresüberschuss + FK-Zinsen) / durchschnittliches Gesamtkapital
Was bedeutet „Sicherheit“ als finanzwirtschaftliches Ziel?
Sicherheit meint die Begrenzung von finanziellen Risiken. Unternehmen müssen Risiken erkennen, kalkulieren und möglichst vermeiden – aber auch bewusst eingehen, wenn sinnvoll.
Was bedeutet „Unabhängigkeit“ als Ziel der Finanzierung?
Unabhängigkeit bezeichnet die Erhaltung der unternehmerischen Entscheidungsfreiheit – z. B. durch Begrenzung von Fremdkapital, Bürgschaften oder Abhängigkeit von Kreditgebern.
Was ist das Ziel wertorientierter Finanzplanung?
Ziel ist die Steigerung des Unternehmenswerts (Shareholder Value), besonders bei börsennotierten Unternehmen – z. B. durch Investitionen mit hohem Return on Investment (ROI).
Was ist der Unterschied zwischen kurzfristiger und langfristiger Finanzplanung?
Kurzfristig: Zeitraum bis zu 1 Jahr – Sicherstellung von Liquidität
Langfristig: Mehrere Jahre – Kapitalbedarf ermitteln, Finanzierung planen, strategische Entscheidungen treffen
Was ist der Unterschied zwischen privatwirtschaftlicher und öffentlicher Finanzwirtschaft?
Privatwirtschaft: Ziel ist Gewinnerzielung, Finanzierung aus Eigenmitteln, kaufmännische Buchführung
Öffentliche Hand: Ziel ist Bedarfsdeckung (z. B. Gesundheit), Finanzierung durch Zwangseinnahmen, Kameralistik
Was sind typische Finanzierungsquellen im öffentlichen Bereich?
Steuern
Sozialversicherungsbeiträge
Prämien
staatliche Zuschüsse
Eigenanteile der Bevölkerung (z. B. Zuzahlungen)
Was ist das Umlageverfahren?
Ein Finanzierungsprinzip, bei dem die laufenden Einnahmen sofort zur Deckung aktueller Ausgaben verwendet werden – z. B. bei GKV, Rente, Pflegeversicherung.
Was sind die wichtigsten Strukturprinzipien der GKV?
Solidarprinzip
Bedarfsprinzip
Sachleistungsprinzip
Umlageverfahren
Versicherungspflichtgrenze
Beitragsbemessungsgrenze
Was ist der Gesundheitsfonds?
Zentrale Sammelstelle der GKV-Finanzierung – Beiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern fließen hier ein und werden über Morbi-RSA an Krankenkassen verteilt.
Was ist der Morbi-RSA?
= Morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich
Ein Verteilungssystem, das Krankenkassen mit älteren, kränkeren Versicherten mehr Geld zuweist, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.
Was ist das Ziel des Morbi-RSA?
Verhinderung von Risikoselektion
Chancengleichheit im Kassenwettbewerb
Verteilung nach Alter, Geschlecht, Krankheitsschwere
Was ist der Zusatzbeitrag in der GKV?
Ein einkommensabhängiger Beitrag, den die Krankenkassen zusätzlich zum allgemeinen Beitragssatz erheben können – paritätisch (AG & AN je 50 %).
Was ist das Finanzierungsprinzip der sozialen Pflegeversicherung?
Die SPV ist eine Teilkaskoversicherung, finanziert sich über Beiträge, staatliche Zuschüsse und Eigenanteile der Versicherten.
Was ist der Pflegevorsorgefonds?
Ein staatlicher Fonds zur Abfederung demografischer Risiken in der Pflege – gespeist aus Beitragsüberschüssen der Pflegekassen.
Wie unterscheiden sich Pflegegeld und Pflegesachleistung?
Pflegegeld: Für private (z. B. familiäre) Pflege
Pflegesachleistung: Für professionelle ambulante/stationäre Pflege
Beides abhängig vom Pflegegrad.
Was ist der Entlastungsbetrag?
125 € monatlich für alle Pflegebedürftigen – kann z. B. für Haushaltshilfe oder Tagespflege genutzt werden.
Wie wird die Pflegebedürftigkeit festgestellt?
Nach § 14 SGB XI anhand von 6 Lebensbereichen, mind. 6 Monate andauernd, Einteilung in Pflegegrade 1–5.
Was ist der Unterschied zwischen SPV und GKV bei der Finanzierung?
Beide sind beitragsfinanziert (Umlageverfahren)
SPV = Teilkasko mit hohen Eigenanteilen
GKV = „Vollkasko“ mit umfassenderer Leistungsabdeckung
Was ist das DRG-System?
DRG = Diagnosis Related Groups. Ein Fallpauschalensystem, bei dem Krankenhausleistungen pauschal nach Behandlungsfall vergütet werden – basierend auf Diagnose, Prozeduren und Schweregrad.
Was ist der Unterschied zwischen DRG und aDRG?
DRG (bis 2019): Fallpauschale ohne Pflegekosten
aDRG (ab 2020): ausgegliederte Pflegekosten – Pflege wird separat über Pflegeentgelt vergütet
Was ist ein Relativgewicht im DRG-System?
Das Relativgewicht (RG) ist ein Punktwert, der die Kostenintensität eines Behandlungsfalls beschreibt. Je höher das RG, desto teurer der Fall.
Wie berechnet man den Erlös einer DRG?
Erlös = Relativgewicht × Landesbasisfallwert (LBFW)
Was ist der Landesbasisfallwert (LBFW)?
Der LBFW ist der einheitliche Preis je Punkt in einem Bundesland – er wird zwischen den Krankenkassen und Krankenhausgesellschaften ausgehandelt.
Was ist das Fallmix-Index bzw. Case-Mix-Index (CMI)?
Der CMI ist der Durchschnitt der Relativgewichte aller Fälle eines Krankenhauses – er misst die „wirtschaftliche Fallschwere“ der Gesamtklientel.
Was ist das Pflegebudget?
Das Pflegebudget ist die Summe aller Pflegeentgelte, die ein Krankenhaus pro Jahr erhält – separat vom DRG-Budget. Berechnung: Pflegeentgeltwert × Bewertungsrelation × Pflegetage.
Was sind Zusatzentgelte?
Zusatzentgelte decken Kosten, die nicht vollständig über DRGs abgebildet sind – z. B. teure Medikamente oder spezielle Therapien.
Was ist das Teilkasko-Prinzip der Pflegeversicherung?
Die Pflegeversicherung zahlt nur einen Teil der Kosten – den Rest müssen Pflegebedürftige (oder Sozialhilfeträger) selbst tragen.
Was zählt zu den Eigenanteilen in stationären Pflegeeinrichtungen?
Pflegebedingte Kosten
Unterkunft & Verpflegung
Investitionskosten
Ausbildungsumlage (regional unterschiedlich)
Welche Zuschüsse erhalten Pflegebedürftige?
Pflegegeld
Pflegesachleistungen
Entlastungsbetrag (125 €/Monat)
Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege, Wohngruppenzuschuss
Wie funktioniert die Pflegesatzverhandlung?
Pflegeeinrichtungen verhandeln mit Kostenträgern (Pflegekassen, Sozialhilfeträgern) über die Höhe der Pflegeentgelte – z. B. Tagespauschale, Unterkunft, Verpflegung, Investition.
Was ist das Ziel der Pflegesatzverhandlungen?
Leistungsgerechte und wirtschaftliche Vergütung
Finanzierung der Betriebskosten
Beitragssatzstabilität
Sicherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung
Was ist die Mindestmengenregelung?
Leistungen dürfen nur dann abgerechnet werden, wenn eine bestimmte Fallzahl pro Jahr überschritten wird – z. B. bei Transplantationen, Knie-OPs etc.
Was ist der Unterschied zwischen monistischer und dualistischer Krankenhausfinanzierung?
Monistisch: Alle Kosten von einem Träger (z. B. in der Schweiz)
Dualistisch (in DE):
• Investitionskosten → Bundesländer
• Betriebskosten → Gesetzliche Krankenkassen
Was ist das Finanzierungsprinzip der PKV?
Die PKV basiert auf dem Äquivalenzprinzip: Jeder Versicherte zahlt einen individuell kalkulierten Beitrag nach Alter, Gesundheitszustand, Risiko & Leistungen.
Was ist der Unterschied zwischen Umlage- und Kapitaldeckungsverfahren?
Umlageverfahren (z. B. GKV): laufende Beiträge finanzieren aktuelle Ausgaben
Kapitaldeckungsverfahren (z. B. PKV, Pflegevorsorgefonds): Beiträge werden angespart und später zur Leistungsfinanzierung verwendet
Was sind Alterungsrückstellungen in der PKV?
Beitragsbestandteile, die für spätere Lebensphasen angespart werden, um steigende Gesundheitskosten im Alter auszugleichen – Kapitaldeckung.
Was ist das Solidaritätsprinzip?
Grundprinzip der GKV: Gesunde finanzieren Kranke, Junge finanzieren Alte – alle zahlen einkommensabhängig, erhalten aber gleiche Leistungen nach Bedarf.
Warum sind die Beiträge zur PKV im Alter oft höher?
Weil Gesundheitskosten steigen und keine nachträgliche Umverteilung erfolgt – die Kalkulation basiert auf individuellem Risiko, ohne Solidarprinzip.
Was versteht man unter der Bürgerversicherung?
Ein Reformmodell, das alle Bürger*innen (inkl. Beamte & Selbstständige) in eine einheitliche Versicherung überführen will – Abschaffung von GKV/PKV-Dualismus.
Was ist das Ziel der Bürgerversicherung?
Mehr Solidarität und Umverteilung
Einheitliches Leistungspaket
Beitrag nach Einkommen, nicht nach Risiko
Entlastung des Systems durch breitere Finanzierungsbasis
Welche Kritik gibt es an der Bürgerversicherung?
Verlust des Wettbewerbs
Gefahr von Leistungsabbau
Einschränkung individueller Wahlfreiheit
politisch und verfassungsrechtlich umstritten
Was ist eine Kopfpauschale im Gesundheitswesen?
Ein Reformvorschlag, bei dem alle Versicherten denselben Betrag zahlen – unabhängig vom Einkommen. Solidarischer Ausgleich müsste dann über Steuern erfolgen.
Welche Rolle spielt die Digitalisierung bei der Finanzierungszukunft?
Effizienzsteigerung (Abrechnung, Dokumentation)
Kostenkontrolle durch bessere Steuerung
Erhebung und Auswertung von Versorgungsdaten
Aber: auch Investitionen & Datenschutzfragen
Was ist eine Desinvestition?
Eine Desinvestition ist die Veräußerung (z. B. Verkauf) von Vermögensgegenständen – also der Rückfluss von Kapital, das zuvor investiert wurde.
Was bedeutet „Reduzierung der Kapitalbindung im Umlaufvermögen“?
Maßnahmen zur Freisetzung von Liquidität, z. B. durch Lagerabbau oder schnellere Zahlungsflüsse (z. B. kürzere Zahlungsziele bei Kunden).
Was versteht man unter Finanzierung aus Rückstellungen?
Rückstellungen sind Passivposten für ungewisse Verpflichtungen. Solange sie nicht ausgezahlt werden, steht das gebundene Kapital dem Unternehmen als Finanzierung zur Verfügung.
Was ist eine Vermögensumschichtung?
Kapital wird durch Verkauf oder Umwidmung von Vermögensgegenständen freigesetzt, ohne dass neues Kapital zufließt – z. B. Verkauf eines Gebäudes zur Liquiditätsgewinnung.
Was ist Kameralistik?
Kameralistik ist eine Form der öffentlichen Haushaltsführung, bei der nur Einzahlungen und Auszahlungen betrachtet werden – keine Bilanz, kein Gewinn, keine Rückstellungen.
Was ist der Unterschied zur kaufmännischen Buchführung?
Die kaufmännische Buchführung (Doppik) erfasst neben Ein- und Auszahlungen auch Aufwendungen, Erträge, Vermögen und Schulden – sie bildet Gewinn/Verlust ab.
Was sind Subventionen in der Sozialwirtschaft?
Finanzielle Hilfen (nicht rückzahlbar) vom Staat oder von Trägern, z. B. Investitionszuschüsse, Betriebskostenzuschüsse, um bestimmte Leistungen zu fördern.
Was ist Fundraising?
Die aktive Einwerbung von Spenden oder Drittmitteln, häufig in gemeinnützigen Organisationen – kann Teil der Finanzierung sein, aber ist nicht klassisch kapitalmarktorientiert.
Was ist eine Abschreibung?
Eine Abschreibung ist die buchhalterische Erfassung des Wertverlusts von langlebigen Gütern, z. B. Maschinen, Fahrzeuge oder Geräte. Der Wert wird über die Nutzungsdauer verteilt. Beispiel: Ein Gerät für 10.000 €, das 5 Jahre genutzt wird, wird jährlich mit 2.000 € abgeschrieben.
Warum wird abgeschrieben?
Um den tatsächlichen Werteverzehr abzubilden, die Bilanz realistisch darzustellen und den Gewinn korrekt zu ermitteln. Abschreibungen sind außerdem steuerlich relevant.
Was ist eine Rückstellung?
Eine Rückstellung ist ein passiver Posten in der Buchhaltung für erwartete, aber noch ungewisse Ausgaben – z. B. Gerichtsprozesse, Steuernachzahlungen oder Weihnachtsgeld. Man „stellt“ das Geld bilanziell zurück, obwohl es noch nicht abgeflossen ist.
Wann bildet man Rückstellungen?
Wenn drei Bedingungen erfüllt sind:
Die Ausgabe wird wahrscheinlich sein
Die Höhe ist ungewiss
Der Zeitpunkt ist ungewiss
Was ist der Unterschied zwischen Abschreibung und Rückstellung?
Abschreibung: geplanter Wertverlust von Anlagegütern
Rückstellung: erwartete Zahlung, unklar in Höhe/Zeitpunkt
→ Abschreibung = Vermögensminderung
→ Rückstellung = Schuldenvorsorge
Was ist Innenfinanzierung?
Innenfinanzierung bedeutet, dass das Kapital aus dem Unternehmen selbst stammt – z. B. aus Gewinnen, Abschreibungen, Rückstellungen oder dem Verkauf von Vermögensgegenständen.
Außenfinanzierung bedeutet, dass Kapital von außen in das Unternehmen fließt – z. B. durch Bankkredite, Anleihen oder Beteiligung von Investoren.
Was ist Beteiligungsfinanzierung?
Beteiligungsfinanzierung ist eine Form der Außenfinanzierung, bei der Eigenkapital von neuen oder bestehenden Gesellschaftern eingebracht wird. Die Kapitalgeber werden zu Miteigentümern.
Eine Desinvestition ist der Verkauf von Vermögensgegenständen, um Liquidität zu erzeugen. Beispiel: Eine nicht mehr benötigte Maschine wird verkauft.
Vermögensumschichtung ist die Verwendung des Verkaufserlöses von Vermögen für neue Investitionen. Es findet ein innerer Kapitaltausch statt – ohne frisches Kapital von außen.
Was sind Rückstellungen?
Rückstellungen sind Rücklagen für zukünftige, ungewisse Ausgaben (z. B. Gerichtsprozesse, Urlaubsgeld). Sie zählen zur Innenfinanzierung, solange sie nicht aufgelöst werden.
Was ist Selbstfinanzierung?
Selbstfinanzierung bedeutet, dass Gewinne im Unternehmen bleiben und nicht ausgeschüttet werden.
Offene Selbstfinanzierung: sichtbar in der Bilanz
Stille Selbstfinanzierung: z. B. durch Unterbewertung von Vermögen
Was bedeutet Kapitalbindung?
Kapitalbindung liegt vor, wenn Geld in Vermögensgegenständen steckt, z. B. Lager, Maschinen oder offene Forderungen – es ist nicht sofort verfügbar.
Was bedeutet Kapitalfreisetzung?
Kapitalfreisetzung bedeutet, gebundenes Kapital wird wieder verfügbar gemacht – z. B. durch Lagerabbau, schnellere Zahlungseingänge oder Verkauf von Anlagegütern.
Warum sind diese Verträge relevant für die Finanzierung?
Ohne Versorgungs- und Vergütungsvereinbarung darf eine Pflegeeinrichtung nicht mit den Pflegekassen abrechnen – sie sind daher die rechtliche Grundlage der Leistungsfinanzierung im Pflegebereich.
Wie hängen Versorgungsvertrag, Rahmenvertrag und Vergütungsvereinbarung zusammen?
Versorgungsvertrag = allgemeine Zulassung
Rahmenvertrag = allgemeine Standards für alle
Vergütungsvereinbarung = konkrete Vergütung einer Einrichtung
→ Alles notwendig, um Leistungen refinanziert zu bekommen
Welche Vergütungsarten gibt es im Gesundheits- und Pflegebereich?
Pflegesatz (stationäre Pflege, nach §85 SGB XI)
Leistungsentgelt (ambulante Pflege, nach Leistungskomplexen)
Fallpauschalen (DRG-System im Krankenhaus, SGB V)
Tages- und Nachtpauschalen (z. B. Kurzzeitpflege)
Pflegebudget (Pflegepersonal, SGB V §136c)
Zuschüsse / Sachleistungen (über Pflegeversicherung, z. B. Pflegegeld, Kombinationsleistungen)
Was ist der Unterschied zwischen Pflegesatz und Leistungsentgelt?
Pflegesatz: Pauschalbetrag pro Tag für stationäre Versorgung
Leistungsentgelt: Entlohnung pro erbrachte Einzelleistung (z. B. Waschen, Lagern) – typischerweise in der ambulanten Pflege
Das Pflegebudget wurde mit dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz eingeführt und deckt Pflegepersonalkosten separat vom DRG-System ab. Es wird individuell mit den Kassen verhandelt (§136c SGB V).
Was sind Fallpauschalen
DRG (Diagnosis Related Groups) sind pauschale Vergütungen pro Behandlungsfall im Krankenhaus. Sie berücksichtigen Diagnose, Schweregrad und Prozeduren und lösen Einzelabrechnungen ab.
Wie werden Vertragsärzte vergütet?
Vertragsärzte werden im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) über ein zweistufiges Honorarverteilungsverfahren bezahlt, das durch die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) organisiert wird.
Was ist das zweistufige Honorarverteilungsverfahren?
1. Stufe: Die Gesamtvergütung wird von den Krankenkassen an die jeweilige KV gezahlt
2. Stufe: Die KV verteilt die Mittel nach Leistungsmenge, Fachgruppe, Budget usw. an die einzelnen Ärzte → oft mit Mengenbegrenzungen / Regelleistungsvolumen
Welche Besonderheiten gelten bei der ärztlichen Vergütung?
Kombination aus Pauschalen, Einzelleistungen und Budgetgrenzen
Einfluss durch den EBM (Einheitlicher Bewertungsmaßstab)
Unterschiede zwischen GKV und PKV (Privatversicherte = GOÄ)
Was ist die Eigenkapitalquote?
Die Eigenkapitalquote zeigt, wie viel Prozent des Gesamtkapitals aus Eigenkapital besteht. Sie misst die finanzielle Stabilität eines Unternehmens. Formel: (Eigenkapital / Gesamtkapital) × 100.
Was ist die Fremdkapitalquote?
Die Fremdkapitalquote zeigt, wie viel Prozent des Gesamtkapitals auf Fremdkapital entfällt. Sie zeigt die Abhängigkeit von externen Geldgebern. Formel: (Fremdkapital / Gesamtkapital) × 100.
Was ist der Cashflow?
Der Cashflow ist der Nettozufluss an liquiden Mitteln aus der betrieblichen Tätigkeit. Er zeigt die Innenfinanzierungskraft eines Unternehmens. Formel: Jahresüberschuss + Abschreibungen + Rückstellungen.
Was beeinflusst die Bonität einer Pflegeeinrichtung?
Die Bonität wird beeinflusst durch Eigenkapitalquote, Liquidität, vergangene Geschäftsentwicklung, Zahlungsfähigkeit, Trägerschaft, Verbindlichkeiten und Sicherheiten. Sie ist entscheidend für die Kreditvergabe durch Banken.
Welche steuerlichen Besonderheiten gelten bei gemeinnützigen Trägern?
Gemeinnützige Träger sind von der Körperschaftssteuer befreit, dürfen aber keine Gewinne ausschütten. Überschüsse müssen dem gemeinnützigen Zweck zugeführt werden. Spenden an sie sind steuerlich absetzbar.
Was bedeutet „kreditfähiger Gegenstand“ im Gesundheitswesen?
Kreditfähig sind nur werthaltige und dauerhaft nutzbare Investitionsgüter wie Gebäude oder technische Anlagen. Personalkosten oder Verbrauchsgüter sind nicht kreditfähig, da sie keinen bleibenden Gegenwert darstellen.
Was bedeutet Fundraising im gemeinnützigen Bereich?
Fundraising ist die systematische Einwerbung von Spenden oder Drittmitteln. Es zählt zur Innenfinanzierung und ist besonders relevant bei gemeinnützigen oder freien Trägern im Gesundheitswesen.
Wie funktioniert der Gesundheitsfonds in der GKV?
Der Gesundheitsfonds ist ein zentraler Finanztopf, in den alle Beiträge der gesetzlich Versicherten sowie Bundeszuschüsse fließen. Er verteilt das Geld an die Krankenkassen auf Basis des Morbi-RSA, um eine gerechte Mittelverteilung zu gewährleisten.
Wie wird der Beitragssatz zur GKV erhoben?
Der Beitragssatz beträgt derzeit ca. 14,6 % des Bruttoeinkommens, hälftig getragen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Zusätzlich können die Krankenkassen einen einkommensabhängigen Zusatzbeitrag erheben.
Wie funktioniert der Morbi-RSA?
Der morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) verteilt Mittel aus dem Gesundheitsfonds an die Krankenkassen. Die Verteilung erfolgt anhand von Altersstruktur, Geschlecht und bestimmten Diagnosen (Morbidität), um Unterschiede im Versorgungsbedarf auszugleichen.
Wie funktioniert der Finanzausgleich in der Pflegeversicherung?
Der Finanzausgleich in der Pflegeversicherung erfolgt zwischen den Pflegekassen zur Vermeidung von Ungleichgewichten. Er berücksichtigt Unterschiede in der Ausgabenlast der Kassen. Grundlage ist ein bundesweiter Umlageausgleich gemäß §65 SGB XI.
Wie wird die GKV finanziert?
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) wird finanziert durch einkommensabhängige Beiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie durch Bundeszuschüsse. Die Mittel fließen in den Gesundheitsfonds und werden über den Morbi-RSA verteilt.
Wie wird die PKV finanziert?
Die private Krankenversicherung (PKV) wird durch individuelle, risikoorientierte Beiträge finanziert. Jeder Versicherte zahlt entsprechend seines Alters, Gesundheitszustands und gewünschten Leistungsumfangs. Es findet kein Solidaritätsausgleich statt.
Wie lautet die DRG-Entgeltformel für stationäre Versorgung?
DRG-Entgelt = Relativgewicht × Landesbasisfallwert. Das Relativgewicht hängt von der Diagnose, Schweregrad und erbrachten Leistungen ab. Der Landesbasisfallwert ist ein Eurobetrag, der jährlich neu festgelegt wird.
Was ist der Unterschied zur DRG-Formel in der Pflegepersonalkostenvergütung?
Seit der Einführung des Pflegebudgets werden Pflegepersonalkosten separat vergütet. Sie sind nicht mehr Teil des DRG-Entgelts. Das Pflegebudget wird individuell mit den Kassen vereinbart (§136c SGB V).
Was ist eine Qualitätsvereinbarung
Die Qualitätsvereinbarung beschreibt konkrete Anforderungen an die Pflegequalität, Dokumentation und interne Verfahren – wichtig z. B. für die Prüfungen durch den MD.
Was ist eine Vergütungsvereinbarung
Die Vergütungsvereinbarung regelt die individuelle Bezahlung von Pflegeleistungen einer konkreten Einrichtung – also z. B. Tagessätze, Unterkunft, Verpflegung. Sie wird zwischen Einrichtung und Pflegekasse verhandelt.
Was ist ein Rahmenvertrag
Der Rahmenvertrag legt einheitliche Vorgaben und Grundsätze für Pflegeeinrichtungen fest – z. B. zur Leistungserbringung, personellen Ausstattung und Qualitätsanforderungen – er wird bundes- oder landesweit zwischen Verbänden und Kassen abgeschlossen.
Was ist ein Versorgungsvertrag
Ein Versorgungsvertrag ist die rechtliche Voraussetzung, damit eine Pflegeeinrichtung mit den Pflegekassen abrechnen darf. Er regelt die grundsätzliche Anerkennung und Zulassung zur Versorgung von Pflegebedürftigen.
Ist der Verkauf eines Geräts und Reinvestition eine Innen- oder Außenfinanzierung?
Innenfinanzierung – durch Vermögensumschichtung (Desinvestition) entsteht freies Kapital im Unternehmen selbst.
Ist die Aufnahme neuer Gesellschafter Innen- oder Außenfinanzierung?
Außenfinanzierung – es fließt Kapital von außen durch Beteiligung ein (Eigenkapitalzufuhr).
Zählt Fundraising zur Innen- oder Außenfinanzierung?
Innenfinanzierung – Spenden stammen zwar von außen, werden aber als nicht rückzahlungspflichtige Mittel bilanziell intern behandelt.
Ist Leasing Innen- oder Außenfinanzierung?
Außenfinanzierung – es erfolgt die Nutzung von Gütern durch Zahlungen an externe Leasinggeber. Kein Eigenmittelabfluss.
Sind Rückstellungen eine Innenfinanzierung?
Ja – sie entlasten kurzfristig den Liquiditätsabfluss und stehen dem Unternehmen intern zur Verfügung.
Ist ein Kredit Innen- oder Außenfinanzierung?
Außenfinanzierung – es wird Kapital von externen Geldgebern (z. B. Bank) zugeführt, i. d. R. mit Rückzahlungspflicht.
Was sind Vorteile und Nachteile der Innenfinanzierung?
Unabhängig von Fremdkapitalgebern
Geringere Kosten (keine Zinsen)
– Begrenztes Volumen
– Langsamer Mittelaufbau
Was sind Vorteile und Nachteile der Außenfinanzierung?
Größere Kapitalmengen schnell verfügbar
Ermöglicht große Investitionen
– Zins- und Tilgungspflichten
– Abhängigkeit von Gläubigern / Kontrollverlust
Welche Finanzierungsmöglichkeiten hat ein Verein?
Fundraising
Fördermittel
Zuschüsse
Keine Beteiligungsfinanzierung, da keine Anteile vergeben werden können.
Welche Finanzierungsmöglichkeiten hat eine gGmbH?
Innenfinanzierung (selbst erwirtschaftet)
Zuschüsse / Fördermittel
Keine Gewinnausschüttung möglich, Beteiligung begrenzt.
Welche Finanzierungsmöglichkeiten hat eine GmbH?
Alle Formen offen: Innen, Außen, Kredit, Beteiligung
Keine Beschränkung auf Gemeinnützigkeit → auch Investorenbeteiligung möglich.
Warum ist die Trägerstruktur wichtig für die Finanzierung?
Die Rechtsform (z. B. Verein, Stiftung, GmbH) bestimmt, ob und wie Kapital aufgenommen, ausgeschüttet oder verwendet werden darf – das beeinflusst die Wahl der Finanzierung.
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