Judith Butler – Von der Konstruktion zur Materialisierung
💡Karteikarte: Judith Butler – Von der Konstruktion zur Materialisierung
🏷Zentrale Idee
Butler hinterfragt die übliche Unterscheidung:
Sex (biologisches Geschlecht) = natürlich, vorgegeben
Gender (soziales Geschlecht) = sozial/kulturell konstruiert → Butler sagt: Auch das biologische Geschlecht ist nicht einfach „natürlich gegeben“, sondern diskursiv konstruiert.
⚡Warum lehnt Butler die Unterscheidung ab?
Die übliche Unterscheidung setzt voraus, dass: „die Kultur auf eine passive Natur einwirkt, die außerhalb des Sozialen steht.“
Dadurch wird der Körper immer als passive Oberfläche betrachtet, auf die Bedeutung „aufgeschrieben“ wird.
Butler zeigt: Das biologische Geschlecht ist selbst schon von Machtverhältnissen und Normen geformt („Wirkung einer Machtdynamik“).
🔁 Materialisierung statt Konstruktion
Butler will weg vom simplen „Konstruktions“-Begriff (Kultur wirkt auf Natur).
Sie spricht stattdessen von Materialisierung: „Das biologische Geschlecht wird durch regulierende Normen materialisiert.“
Das bedeutet: Geschlecht entsteht erst durch wiederholte Praktiken und Normen („rituellen Praxis“), es ist „sedimentierte Wirkung“, kein festes Fundament.
🌀 Was passiert mit dem „biologischen Geschlecht“?
Laut Butler wird das biologische Geschlecht nicht einfach ergänzt, sondern: „Es wird vielmehr durch die sozialen Bedeutungen ersetzt, die es aufnimmt.“
Beispiel: „Assumtion“ (Aufnahme) = so wie Maria in den Himmel aufgenommen wird, wird das biologische Geschlecht durch Gender ersetzt.
Fazit: Das biologische Geschlecht verschwindet, es bleibt nichts „Reines“ übrig → es wird sozial „aufgelöst“.
🧬 Folgen für den Körper
Der Körper ist nicht nur Natur, die sozial überformt wird.
Körper = Ergebnis gesellschaftlicher Aushandlungen, Machtverhältnisse und Normen.
Natur hat ebenfalls eine Geschichte → das biologische Geschlecht ist kein fixes Terrain, sondern immer veränderlich.
🚨 Wichtiger Punkt für Feminismus
Bis dahin: Gender = Kultur / Sex = Natur → wichtig für feministische Kämpfe.
Butler: Diese Trennung hilft nicht weiter, da sie die Machtstrukturen nicht hinterfragt, die „Sex“ überhaupt erst definieren.
💬 Zentrale Zitate
„Das biologische Geschlecht ist die Wirkung einer Machtdynamik.“
„Das biologische Geschlecht wird durch regulierende Normen materialisiert.“
„Wenn das soziale Geschlecht die soziale Bedeutung ist, die das biologische Geschlecht annimmt, was bleibt dann noch übrig?“
✅ Zusammenfassung (kurz)
✔️ Butler sagt: Auch Sex ist konstruiert, nicht nur Gender.
✔️ Körper und Geschlecht entstehen durch soziale Prozesse und Normen (Materialisierung).
✔️ Die Unterscheidung Sex/Gender ist überholt.
Butler – Biologisches Geschlecht als Fiktion & Materialisierung
💡 Karteikarte: Butler – Biologisches Geschlecht als Fiktion & Materialisierung
🏷 Grundgedanke
Butler nennt das biologische Geschlecht eine Konstruktion oder Fiktion.
Aber: Nicht im Sinne von „unwahr“ oder „erfunden“! „Nicht eine Fiktion im Gegensatz zu dem, was wahr ist.“
Vielmehr ist es eine notwendige Fiktion, ohne die wir gar nicht denken oder leben könnten.
🌀 Fiktion als Grundlage von Kultur und Leben
Das „biologische Geschlecht“ ist eine Art „phantasmatisches Feld“, das unsere gesamte Kultur prägt. „Konstituiert das Terrain kultureller Intelligibilität.“
Es legt fest, was in einer Kultur als sinnvoll, gültig und lebbar gilt.
Beispiel: Die Unterscheidung „männlich“/„weiblich“ wirkt so zwingend, weil sie mit dem „heterosexuellen Imperativ“ (Reproduktion, Erhalt der Art) verbunden ist.
🔒 Konstruktion als Zwang
Diese Konstruktionen wirken wie ein Zwang, dem wir nicht einfach entkommen können. „Konstruktion als konstitutiver Zwang.“
Wenn eine Konstruktion konstitutiv ist, bedeutet das, dass wir ohne sie zu denken, nicht denken können.
Körper und Subjekte können nur existieren, wenn sie in diese hochgradig differenzierten geschlechtlichen Schemata passen. „Körper treten nur unter produktiven Zwängen bestimmter regulierender Schemata auf.“
⚙️ „Biologisches Geschlecht“ als regulierendes Ideal (Foucault-Bezug)
Butler schließt hier (mit Geschlecht als konstitutive Konstruktion) an Michel Foucault an (Biopolitik).
Das biologische Geschlecht ist: „Ein regulierendes Ideal.“ (nach Foucault gesprochen)
Es ist nicht nur Norm, sondern wirkt als produktive Macht, die Körper erst herstellt, und sie dann kontrolliert und differenziert.
Beispiel:
Körper werden nicht einfach entdeckt, sondern hergestellt und geformt, um in soziale Kategorien (männlich/weiblich) zu passen.
🧬 Materialisierung statt statische Materie
Das biologische Geschlecht ist „ein ideales Konstrukt, das mit der Zeit zwangsweise materialisiert wird.“
Körper werden so nicht als „natürliche Grundlage“ gedacht, sondern als Resultat von Machtwirkungen.
🌀 Neue Sicht auf Materialität
Körper sind materiell, aber diese Materialität ist nicht unabhängig, sondern das Ergebnis von regulierenden Normen.
Das biologische Geschlecht ist: „Eine derjenigen Normen, durch die »man« überhaupt erst lebensfähig wird.“
Es bestimmt, welche Körper als „lebensfähig“ und „anerkannt“ gelten.
„Das biologische Geschlecht ist eine Fiktion, in deren Notwendigkeiten wir leben und ohne die das Leben selbst undenkbar wäre.“
„Das biologische Geschlecht ist ein regulierendes Ideal, dessen Materialisierung erzwungen ist.“
„Die Materialität des Körpers ist die produktivste Wirkung von Macht überhaupt.“
✔️ Biologisches Geschlecht = keine „falsche“ Erfindung, sondern fundamentale, gesellschaftlich notwendige Fiktion.
✔️ Körper werden durch Macht und Normen materialisiert, nicht einfach „gegeben“.
✔️ Geschlecht strukturiert, wer als „lebensfähig“ gilt → keine „natürliche“ Tatsache.
Butler – Geschlecht, Subjekt und Performativität
💡 Karteikarte: Butler – Geschlecht, Subjekt und Performativität
🏷 Kernfrage
• „Wenn Geschlecht eine Konstruktion ist, wer konstruiert dann? Gibt es ein Ich oder Wir, das diese Konstruktion bewusst macht?“
• Butler: Nein!
„Die Konstruktion ist weder ein Subjekt noch dessen Handlung, sondern ein Prozeß ständigen Wiederholens, welcher das Subjekt und Handlungen erst hervorbringt.
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🔁 Wie entsteht das Subjekt?
• Subjekt existiert nicht vorab, sondern entsteht durch Wiederholung von Normen.
• Es gibt kein ursprüngliches Ich, das entscheidet, sondern:
„Das Subjekt wird in einer und als eine geschlechtsspezifische Matrix erzeugt.“
schließt damit an Foucaults Kritik des Subjekts an: es gibt das Subjekt nur in einer Matrix von Machtbeziehungen
und diese Matrix ist bei Butler geschlechtsspezifisch: they nennt es für unsere Kultur die “heterosexuelle Matrix”
• Diese Matrix = Bedingungen, in denen Handeln, Wollen und Identität überhaupt erst möglich sind.
⚖️ Kein Ausschluss von Handlungsvermögen
• Kritik: Wird der Mensch dann handlungsunfähig?
• Subjekt wird nicht abgeschafft, sondern in seinen Bedingungen hinterfragt.
• Wollen und Handeln sind nur möglich innerhalb dieser Matrix, sie werden dort geformt.
🌐 Die heterosexuelle Matrix
• Zusammenspiel von:
• biologischem Geschlecht (sex)
• sozialem Geschlecht (gender)
• Erotisches Begehren (desire)
• Diese Matrix ordnet die Subjekte in heteronormative Kategorien:
z. B. »weiblicher« Körper → Frau → heterosexuelles Begehren.
• Die Matrix bestimmt, was in diesem Bereich “kultureller Intelligibilität” als „menschlich“ und „lebbar“ gilt.
„Die Matrix der geschlechtsspezifischen Beziehungen geht dem Zum-Vorschein-Kommen des »Menschen« voraus“
🩺 Das Beispiel: Ärztliche Interpellation
• = institutionelle Anrufung oder Benennung des Kindes durch eine ärztliche Instanz: hierdurch Einberufung in die geschlechtsspezifische Ordnung und daraufhin Formierung anhand ihrer Normen
• Beispiel: Geburt → Arzt/Ärztin sagt „Es ist ein Mädchen!“
• Wirkung:
• Kind wird von einem „Es“ zu „Sie“ oder „Er“.
• Mit der Benennung beginnt das „Mädchen-machen“ des Mädchens.
„Mit dieser Benennung wird das Mädchen mädchenhaft gemacht.“
• Wiederholt sich durch soziale Autoritäten → verstärkt die Norm.
Aber es ist keine Erschaffung des Körpers, sondern vielmehr eine Verortung an unserem kulturellen Ort.
💬 Performative Sprechakte
• Butler bezieht sich auf J. L. Austin:
„Sprechakte, die zustande bringen, was sie benennen.“
• Beispiel: „Es ist ein Mädchen!“ ist nicht nur eine Feststellung, sondern wirkt formierend → erzeugt soziale Realität. Damit ist es auch ein performativer Sprechakt, denn er ist nicht einfach nur wahr oder falsch.
• Unterschied zu konstativen Sprechakten (die nur beschreiben, wahr/falsch).
🌀 Wichtige Ergänzung
• Ärztliche Benennung „erschafft“ nicht magisch den Körper → es ist kein Märchen.
• Aber: Sie bringt soziale Wirklichkeit hervor, in der das Kind als Mädchen „funktioniert“.
• → Effekt einer performativen Handlung: Sprache formt soziale Identität.
• „Die Konstruktion ist weder ein Subjekt noch dessen Handlung, sondern ein Prozeß ständigen Wiederholens.“
• „Die Matrix der geschlechtsspezifischen Beziehungen geht dem Zum-Vorschein-Kommen des »Menschen« voraus.“
• „Die Benennung setzt zugleich eine Grenze und wiederholt einschärfend eine Norm.“
✔️ Geschlecht wird nicht bewusst konstruiert, sondern entsteht durch wiederholte Normen.
✔️ Subjekt und Handeln existieren nur innerhalb dieser Matrix.
✔️ Sprache („Es ist ein Mädchen!“) schafft soziale Wirklichkeit, nicht nur Beschreibung.
Geschlecht, Performativität & „intelligible bodies“
💡 Karteikarte: Butler – Geschlecht, Performativität & „intelligible bodies“
🏷 Keine neutrale Bezugnahme auf den Körper
Butler: „Es gibt keine Bezugnahme auf einen reinen Körper, die nicht zugleich Formierung wäre.“
Das bedeutet:
Schon wenn wir über Körper sprechen, formen wir ihn gleichzeitig mit.
Jede scheinbar „neutrale“ Feststellung ist immer auch performativ, nicht nur beschreibend.
💬 Die ärztliche Interpellation als Paradigma
Beispiel: „Es ist ein Mädchen!“
Diese Aussage ist kein reines Feststellen, sondern ein performativer Akt, vergleichbar mit: „Ich erkläre euch zu Mann und Frau.“ (Heiratszeremonie) ist bei Butler das Paradigma performativer Akte
Diese Aussage verpflichtet das Kind auf eine bestimmte kulturelle Norm:
Mädchen → „mädchenhaft gemacht“.
Junge → „jungenhaft gemacht“.
Funktioniert wie ein Vertrag, der eine gesellschaftliche Bindung installiert.
⚙️ Wiederholung & Verstärkung
Diese erste Benennung wird immer wiederholt:
Eltern
Schule
Urkunden
Versicherungen
Sportverein usw.
So wirkt sie „natürlich“, obwohl sie sozial gemacht ist.
🌐 Voraussetzung für „kulturelle Intelligibilität“
Butler: „Nur Körper, die benannt werden, können kulturell lebbar sein.“
Ein „es“ wäre nicht lebbar.
Die Benennung verleiht dem Körper gesellschaftliche Gültigkeit und macht ihn „intelligibel“ (erkennbar, verstehbar, denkbar).
⚖️ Ausschlüsse und Verwerfungen
Diese Konstruktion schließt immer auch aus: „Die Konstruktion des Menschlichen ist ein differentieller Vorgang.“
Es werden Grenzen gezogen:
Wer gilt als „menschlich“, wer nicht?
Wer ist „normal“, wer ist „undenkbar“?
„Verworfene Wesen“ = Menschen, die nicht ins binäre Schema passen → deren „Menschsein“ wird infrage gestellt.
Ihnen wird die Möglichkeit der kulturellen Artikulation verwehrt.
💥 “Intelligible bodies“ und „undenkbare Körper“
Ergebnis der Konstruktion:
„Intelligible bodies“ → kulturell verstehbare, anerkannte Körper.
„Undenkbare Körper“ → ausgeschlossen, ohne Bedeutung, „nicht lebbar“.
“Körper, die nicht in derselben Weise Gewicht haben”
Beispiel: Personenstandsrecht in Deutschland
Erst seit Kurzem möglich, ohne Geschlechtsangabe eingetragen zu werden.
Aber: Nur für wenige Ausnahmen, die nicht eindeutig zugeordnet werden können, alle anderen Körper bleiben in der binären Logik verhaftet → andere Geschlechter werden nicht benannt, bleiben eine „Leerstelle“.
„Die feststellende Aussage ist in einem gewissen Grade immer performativ.“
„Die Benennung setzt zugleich eine Grenze und wiederholt einschärfend eine Norm.“
„Die Konstruktion des Menschlichen ist ein differentieller Vorgang, der das mehr und das weniger »Menschliche« […] erzeugt.“
„Es gibt keine Bezugnahme auf einen reinen Körper, die nicht zugleich eine weitere Formierung des Körpers wäre.“
✔️ Jede „Benennung“ eines Körpers ist immer performativ, keine neutrale Feststellung.
✔️ „Menschsein“ entsteht durch Wiederholung und soziale Normierung → mit Ausschlüssen.
✔️ Nur bestimmte Körper gelten als „denkbar“ und „lebbar“ → andere werden unsichtbar gemacht.
💡 Zusatz: „Performativität“ einfach erklärt
Beispiel: Wenn jemand sagt „Ich taufe dich …“, passiert nicht nur Sprache, sondern die Taufe selbst wird durch die Aussage vollzogen.
Genauso: „Es ist ein Mädchen!“ = Sprache erschafft soziale Realität, statt nur zu beschreiben.
„Bodies that Matter“ & Materialisierung
💡 Karteikarte: Butler – „Bodies that Matter“ & Materialisierung
🏷 Warum „Bodies that Matter“?
Butler fragt: „Welchen Körpern wird Gewicht beigemessen – und warum?“
„Gewicht haben“ bedeutet bei Butler = „zu materialisieren“ = „zu bedeuten“.
Nur die Körper, denen „Gewicht“ verliehen wird, zählen als kulturell intelligibel (erkennbar, lebbar).
🌐 Von Konstruktion zu Materialisierung
Butler plädiert für eine Rückkehr zum Begriff der Materie: Biologisches Geschlecht ist nicht natürlich, sondern durch soziale Normen „materialisiert“.
Materie = nicht feste Grundlage oder Ort, sondern: „Ein Prozeß der Materialisierung, der durch Wiederholung stabil wird.“
Materie ist also immer Ergebnis, nicht Ursprung.
Somit ist die Frage mit der sich beschäftigt werden sollte: “durch welche
regulierenden Normen wird das biologische Geschlecht selbst materialisiert?”
🔁 Materialisierung als Prozess
Kein einmaliger Akt, sondern: „Ein zeitlicher Prozeß ständiger Wiederholung.“
findet nicht nur in der Zeit statt, sonder ist selbst ein zeitlicher Prozess
Geschlecht ist:
„Sedimentierte Wirkung“ von Normen.
Ergebnis ständiger performativer Wiederholungen.
Nie „vollendet“ → man ist nie „perfekt Frau“ oder „perfekt Mann“, weil es prozesshaft ist und somit immer im Werden
“Das biologische Geschlecht ist die „sedimentierte Wirkung“ andauernd wiederholter
Normen, einer andauernd wiederholten, prozessualen performativen Praxis – es ist nichts
natürlich Gegebenes, sondern es erlangt durch diese fortwährende Wiederholung allererst den
„Effekt des Naturalisierten“, den es hat. Durch die und im Verlauf der unentwegten
Wiederholung „materialisiert“ sich das Geschlecht.”
⚡Stabilisierung & Destabilisierung
Wiederholung stabilisiert Normen, aber:
Bringt gleichzeitig Brüche und Instabilitäten hervor.
Diese Risse eröffnen die Möglichkeit, Normen zu hinterfragen oder zu verändern.
„Die Kraft des regulierenden Gesetzes kann gegen es selbst gewendet werden.“
“Diese Instabilität ist die dekonstruierende Möglichkeit des Wiederholungsprozesses selbst, die Macht, die genau jene Wirkungen aufhebt, von denen das »biologische Geschlecht« stabilisiert wird, sie ist die Möglichkeit, die Konsolidierung der Normen des »biologischen Geschlechts« in eine potenziell produktive Krise zu versetzen”
💥 Dekonstruktion & Widerstand
Anknüpfung an Derrida: Konstruktion immer auch mit den Mitteln des Ausschlusses operiert
aber damit auch: Konstruktionen enthalten immer das Potenzial für ihre eigene Destabilisierung.
Die „nicht passenden“ Körper (verworfene, ausgeschlossene, uneindeutige) haben eine produktive Rolle: „Sie begrenzen das Menschliche und eröffnen Möglichkeiten, diese Grenzen zu durchbrechen.“
🚨 Exklusion & „verworfene Wesen“
Konstruktion funktioniert über:
Ausschluss
Zurückweisung
Auslöschung
Dadurch entsteht ein Bereich von „undenkbaren“ Körpern, die keinen Platz in der kulturellen Ordnung haben (z. B. intersexuelle Körper).
🌱 Politische & ethische Dimension
Butler will: „Ein erweiterungsfähiges und mitfühlendes Vokabular der Anerkennung“.
Ziel:
Demokratisches Leben erweitern.
Mehr Körper als „würdig“ und „lebbar“ anerkennen.
Körper werden so: „Ein Ort für eine Reihe sich kulturell erweiternder Möglichkeiten.“
„Prinzip der Materialisierung [ist] genau das, was an einem Körper gewichtig ist.“
„Materie ist immer etwas zu Materie Gewordenes.“
„Geschlecht erlangt den Effekt des Naturalisierten durch fortwährende Wiederholung.“
„Die regulierende Praxis stabilisiert nicht nur, sondern bringt Instabilitäten hervor.“
„Für Körper außerhalb der Norm gilt es, ein mitfühlendes Vokabular der Anerkennung zu finden.“
✔️ Geschlecht ist ein dauernder Prozess der Materialisierung, kein „natürlicher“ Fakt.
✔️ Nur Körper, denen „Gewicht“ verliehen wird, gelten als „menschlich“.
✔️ Wiederholung stabilisiert und destabilisiert zugleich → Potenzial für Widerstand.
✔️ Politisches Ziel: Anerkennung und Erweiterung kultureller Möglichkeiten für alle Körper.
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