Frage: Was ist das Ziel der Personalentwicklung als personalwirtschaftliches Handlungsfeld?
• Das Ziel der Personalentwicklung ist es, die Leistung der Mitarbeitenden zu steigern
• Dabei geht das Personalmanagement davon aus, dass mehr Lernen zu mehr Leistung führt
• Personalentwicklung wird deshalb als arbeitgeberseitiges Lernen verstanden, bei dem gezielt Lernmöglichkeiten angeboten werden, um die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu erhöhen
Frage: Welche drei Lernbereiche umfasst die Personalentwicklung und was versteht man unter darunter?
1. Knowledge (K) – Vermittlung von Fachwissen (z. B. rechtliche Grundlagen, IT-Wissen)
2. Skills (S) – Erweiterung von Fähigkeiten:
o Methodische Fähigkeiten (z. B. Projektmanagement)
o Analytische Fähigkeiten (z. B. komplexe Zusammenhänge durchdringen)
o Soziale Fähigkeiten (z. B. aktives Zuhören)
o Fertigkeiten (z. B. praktische Anwendung wie Kochen)
3. Attitude (A) – Bildung neuer Einstellungen: Wertende Haltungen auf Basis von Erfahrungen (z. B. Arbeitszufriedenheit beeinflusst Einstellung gegenüber dem Job)
KSA = Knowledge, Skills, Attitude → What someone knows, can do, and believes in
Frage: Welche zwei zentralen Prämissen (Basisannahmen) liegen der betrieblichen Personalentwicklung zugrunde – und welche Lernformen werden dabei nicht berücksichtigt?
1. Prämisse: Unternehmen benötigen Menschen (human expertise), um ihre Ziele zu erreichen – und diese menschliche Expertise kann gezielt beeinflusst und weiterentwickelt werden, da Menschen lernfähig sind
2. Prämisse: Human expertise kann durch Personalentwicklung (HRD – Human Resource Development) gezielt entwickelt und maximiert werden
Nicht berücksichtigt werden dabei:
• Informelles Lernen: Lernen, das außerhalb geplanter Lernarrangements stattfindet (z. B. zufällig im Arbeitsalltag)
• Arbeitnehmerinitiiertes Lernen (proaktives Lernen): Wenn Mitarbeitende selbstständig und eigenverantwortlich nach Lernmöglichkeiten suchen
Frage: Was ist der Unterschied zwischen formellem und informellem Lernen? Nenne jeweils ein Beispiel.
Formelles Lernen: Geplantes, strukturiertes Lernen mit definiertem Ziel und häufigem Nachweis (z. B. Zertifikat, Prüfung). Beispiel: Teilnahme an einem Excel-Seminar im Unternehmen
• Informelles Lernen: Ungesteuertes, oft unbeabsichtigtes Lernen im Alltag – ohne formellen Rahmen oder Nachweis. Beispiel: Lernen durch das Beobachten eines Kollegen bei der Fehleranalyse, Mittagsessen mit Kollegen (man tauscht sich zufällig aus und lernt was Neues)
Frage: Was versteht man unter der Wertschöpfungskette des Personalmanagements und wie ist sie aufgebaut?
Die Wertschöpfungskette des Personalmanagements ist ein Konzept zur Strukturierung personalwirtschaftlicher Aktivitäten – abgeleitet von Michael Porters Wertschöpfungskette in der BWL. Sie unterteilt sich in:
Primäre Aktivitäten: direkt wirksame, aufeinanderfolgende Prozessschritte, die Mitarbeitende unmittelbar erleben:
• Kalkulation (Personalplanung)
• Akquisition (Bewerbungsgenerierung)
• Selektion (Personalauswahl) -> Eignungsdiagnostik
• Integration (Personaleinführung) -> Onboarding
• Kompensation (Entgeltgestaltung)
• Direktion (Mitarbeiterführung)
• Qualifikation (betriebliche Bildung) & Promotion (Talent Management) (Personalentwicklung)
• Reduktion (Personalabbau)
Unterstützende Aktivitäten (Querschnittsfunktionen): indirekt erlebbare Funktionen, die alle primären Aktivitäten flankieren:
• Konzeption (Strategisches Personalmanagement) • Organisation (des Personalmanagements)
• Faszination (Arbeitgeberattraktivität & Personalmarketing)
• Administration (z. B. Akten, Zeugnisse)
• Evaluation (z. B. Personalcontrolling, Datenanalyse)
• Merksatz: Primäre Aktivitäten = direkt erlebbar für Mitarbeitende —Unterstützende Aktivitäten = indirekt als Rahmen für alle Personalprozesse
➢ Die unterstützenden (Querschnittaktivitäten) beziehen sich auf Verschiedene Bereiche, aufbauend auf das Grundgerüst der primären Aktivitäten und finden eher im Hintergrund statt ➢ Die Primären Aktivitäten sind das Grundgerüst und werden unmittelbar durch den MA erlebt
Frage: Was versteht man unter arbeitnehmerinitiierter Personalentwicklung? Gib ein Beispiel.
• Arbeitnehmerinitiierte Personalentwicklung bedeutet, dass der Anstoß zum Lernen vom Mitarbeitenden selbst ausgeht – unabhängig vom Arbeitgeber
• Beispiel: Eine Person erkennt eine Wissenslücke, recherchiert selbstständig geeignete Lernangebote und besucht z. B. eine Abendfortbildung in eigener Initiative – ohne Anleitung oder Finanzierung durch den Arbeitgeber
• Ziel: Selbstverantwortliche Weiterentwicklung aus persönlichem Interesse oder zur Verbesserung der eigenen Arbeitsleistung
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