Bedeutung von Erwerbsarbeit
Moderne Gesellschaften sind Arbeitsgesellschaften, d.h. die eigene Erwerbstätigkeit stellt für die Menschen die wichtigste Quelle des Lebensunterhalts, der Kontakte zu Mitmenschen, des Ansehens, des Selbstrespekts und der eigenen Identität dar
Marx / Weber / Durkheim: Erwerbsarbeit als zentrale Vergesellschaftsinstitution durch Beteiligung der Bevölkerungsmehrheit an Produktionsprozessen
"Doppelte Vergesellschaftung":
Erwerbsarbeit stellt Lebensunterhalt und soziale Integration sicher
Mikro und Makroebene auf Arbeitsmärkten
Makroebene: Institutionelle Einbettung und Ausgestaltung von Arbeitsmärkten
Mikroebene: Individuelle Entscheidungen über Arbeitsangebot und -nachfrage
Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen
Entwicklungs von der Industriegesellschaft zur Wissensökonomie
Öffentliche Dienstleister (25% der Erwerbstätigen)
Handel, Verkehr, Gastgewerbe (22,6%)
Finanzierung, Immobilien (17%)
Atypische Beschäftigung
= unqualifizierte Tätigkeiten im Niedriglohnsektor, mit geringem oder keinem Kündigungsschutz
bei Frauen stark korreliert, üben häufiger als männer atypische Beschäftigung aus
Erwerbstätigkeit nach Form der Beschäftigung
Normalarbeitsverhältnis (NAV):
Sozialversicherungspflichtig
unbefristet
Gleichstellung im Betrieb
Arbeitnehmereigenschaft
atypische Beschäftigung
Beispiel: Leiharbeit
Sozialversicherung
KEINE Gleichstellung im Betrieb
Typen von Arbeitslosigkeit
a) friktionell (Bsp.: Sucharbeitslosigkeit)
b) saisonal (Bsp.: Skilehrer)
c) konjunkturell (Wirtschaftswachstum)
d) strukturell
Theorien der Arbeitslosigkeit
Neoklassische Theorie:
Arbeitslosigkeit als Folge mangelnder Flexibilität der Löhne durch Behinderung des Marktmechanismus
Keynesianische Theorie:
stabile Unterbeschäftigung durch mangelnde Nachfrage -> Steigerung der Nachfrage durch staatliche Interventionen (expansive Geldpolitik, Erhöhung der Staatsausgaben)
Arbeitsmarktsegmentationstheorien:
ungleiche Verteilung von Arbeitslosigkeit zwischen sozialen Gruppen, z.B.: Hoch- und Niedrigqualifizierte, die sich auf unterschiedlichen und wenig durchlässigen Teilarbeitsmärkten bewegen
Arbeit 1.0, Arbeit 2.0, Arbeit 3.0, Arbeit 4.0
Phasen der Rente
Phase 1:
Anfang des 20 Jahrhunderts: so lange arbeiten wie möglich, um Armut zu vermeiden
Phase 2:
Mitte 20. Jahrhundert: großzügigere Ausgestaltung der Rentensysteme erlaubt - früheren Renteneintritt bei gleichzeitiger Sicherung des Lebensstandards
-> Rentenreform 1957
Phase 3:
Frühverrentung als Instrument zur Entlastung des Arbeitsmarktes von einem Überschuss älterer Arbeitnehmer:innen
Phase 4:
demografischer und ökonomischer Druck auf Rentensysteme - Reformen zur Verlängerung des Erwerbslebens
Rente mit 67, dadurch bessere Gesundheit nutzen undnVerschärfung sozialer Ungleichheiten meiden
Phase 5:
“Flexirente”: weiterarbeiten in der Rente und Leitbild des aktiven Alterns
zunehmender Anteil freiwillig engagierte
Erwerbspersonen
zu “Erwerbspersonen” zählen Erwerbstätige UND Erwerbslose
Zuletzt geändertvor 22 Tagen