Welche 7 Bereiche bewertet man bei der Innovationsgrad-Checkliste nach Hauschildt & Salomo?
1. Produkttechnologie – Wie neu ist die technische Lösung?
2. Absatzmarkt – Ist das Produkt neu für den Markt oder die Zielgruppe?
3. Produktionsprozess – Müssen neue Herstellungsverfahren genutzt werden?
4. Beschaffung – Werden neue Materialien oder Lieferanten gebraucht?
5. Kapitalbedarf – Wie hoch ist der finanzielle Aufwand im Vergleich zu Bekanntem?
6. Organisationsstruktur – Muss sich intern viel ändern (z. B. neue Teams)?
7. Unternehmensumfeld – Hat das Produkt Auswirkungen auf Partner, Kunden oder die Branche?
Welche 3 Einflussfaktoren bestimmen laut Picot/Laub/Schneider den Erfolg einer Unternehmensgründung?
Antwort (Rückseite):
1. Idee & Marktumfeld
– Ist die Geschäftsidee innovativ?
– Passt sie zu einem echten Bedarf im Markt?
2. Gründer / Gründerteam
– Haben die Personen das nötige Know-how, Motivation und Erfahrung?
– Ergänzen sich ihre Fähigkeiten sinnvoll?
3. Organisatorische Einbindung
– Ist das Start-up gut in Netzwerke eingebunden (z. B. Partner, Förderer, Investoren)?
– Gibt es Unterstützung von außen, z. B. Hochschulen oder Mentoren?
Welche drei Innovationstypen unterscheidet Thom?
1. Produktinnovation
– Einführung neuer oder deutlich verbesserter Produkte oder Dienstleistungen.
→ Beispiel: Elektroauto statt Verbrenner.
2. Prozessinnovation
– Neue oder optimierte Abläufe in der Herstellung oder Dienstleistungserbringung.
→ Beispiel: Automatisierte Fertigung mit Robotern.
3. Sozialinnovation
– Veränderungen im sozialen oder organisatorischen Bereich eines Unternehmens.
→ Beispiel: Einführung von agilen Arbeitsmethoden oder flexiblen Arbeitszeiten.
Was versteht man unter Technologiemanagement und welche Aufgaben umfasst es?
Technologiemanagement (TM) bedeutet:
Erkennen, Entwickeln und Einsetzen von Technologien,
um Wettbewerbsvorteile für ein Unternehmen zu schaffen und zu sichern.
TM umfasst:
Innovationsmanagement (eigene Entwicklung neuer Technologien)
Externen Erwerb von technologischem Wissen (z. B. durch Lizenzen, Kooperationen)
Verwertung von Technologien (z. B. durch Verkauf, Patente, Ausgründungen)
Was untersucht man bei der generellen Umweltanalyse?
Man schaut sich äußere Einflüsse an, die das Unternehmen nicht direkt steuern kann:
Politik
Wirtschaft
Gesellschaft
Technik
Umwelt
Recht
Welche fünf Wettbewerbskräfte untersucht man laut Porter?
1. Abnehmermacht – Wie stark können Kunden den Preis beeinflussen?
2. Lieferantenmacht – Haben Lieferanten viel Kontrolle?
3. Substitutionsgefahr – Gibt es Alternativen zum Produkt?
4. Gefahr neuer Wettbewerber – Wie leicht kann man neu in den Markt eintreten?
5. Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern – Wie hart ist der Konkurrenzkampf?
Was ist das Ziel der Unternehmensanalyse im Wettbewerbskontext?
Man prüft die eigenen Stärken und Schwächen im Vergleich zur Konkurrenz:
Was macht das Unternehmen besser?
Wo besteht Nachholbedarf?
Welche 3 Ebenen umfasst die Wettbewerbsanalyse, und was wird dabei untersucht?
Die Wettbewerbsanalyse dient dazu, den Markt und die Mitbewerber besser zu verstehen. Man will herausfinden, wer die Konkurrenz ist, wie sie arbeitet, welche Stärken und Schwächen sie hat – und was man selbst besser oder anders machen kann.
1. Generelle Umweltanalyse
2. Branchenanalyse (nach Porter)
3. Unternehmensanalyse
Wie funktioniert das Technologie-Portfolio nach Pfeiffer?
Jede Technologie wird in einer 2D-Matrix bewertet – mit zwei Achsen:
1. Technologieattraktivität (z. B. Marktpotenzial, Zukunftsfähigkeit)
2. Ressourcenstärke des Unternehmens (Know-how, Patente, Erfahrung)
👉 Ergebnis: Einordnung in 3 Strategiefelder:
Desinvestieren → unattraktiv & schwache Ressourcen
Selektieren → mittlere Bewertung → gezielte Entscheidung
Investieren → attraktive Technologie & starke Position → gezielt ausbauen
Was beschreibt die Technologie-Grundstrategie nach Little – und warum ist sie kritisch zu sehen?
Idee:
Technologieeinsatz soll sich an der Phase des Produktlebenszyklus orientieren
(z. B. Einführen, Wachsen, Reifen, Sättigen, Schrumpfen).
→ Je nach Phase gibt es strategische Empfehlungen (z. B. investieren oder zurückfahren).
Kritikpunkte:
Technologie- und Produktzyklus verlaufen nicht immer gleich
Positionierung ist oft schwer erkennbar
Synergien zwischen Technologien werden vernachlässigt
→ Daher ist die Methode nicht empfehlenswert für komplexe Technologieentscheidungen.
Was ist das Integrierte Technologie-Markt-Portfolio nach McKinsey – und was ist problematisch daran?
Kombination aus zwei Portfolios:
Marktportfolio → basiert auf Strategischen Geschäftsfeldern
Technologieportfolio → basiert auf Technologiefeldern
Daraus entsteht eine Matrix mit Markt-Priorität & Technologie-Priorität.
→ Ziel: Ableiten, in welche Kombinationen man investieren soll.
Kritik:
Unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe (z. B. Marktgröße vs. Technologieattraktivität)
Messgrößen kaum vergleichbar oder verbindbar
→ Deshalb methodisch nicht empfehlenswert, besonders bei komplexen Technologien.
Welche Vorteile bieten Technologieportfolios für Unternehmen?
Zeigen die strategische Bedeutung einzelner Technologien im Gesamtumfeld
Dienen als Hilfsmittel für strategische Entscheidungen auf Basis der Analyse
Geben grobe Richtungen für Normstrategien vor (z. B. investieren, selektieren)
Welche typischen Schwächen haben Technologieportfolios?
Normstrategien oft zu oberflächlich, müssen konkretisiert werden
Informationsverlust durch Vereinfachung der Realität
Subjektive Einschätzungen beeinflussen Ergebnisse
Abhängig von Qualität & Menge der Daten und Bewertungen
Interdependenzen zwischen Technologien werden meist nicht berücksichtigt
Was ist eine Technologie-Roadmap und wozu dient sie?
Grafische Darstellung von Technologien über die Zeit
2D-Diagramm: Zeitachse + Technologieobjekte oder -ebenen
Zeigt: Entwicklungsstufen, Zusammenhänge, zeitliche Abfolgen
Ziel: Planung & Koordination technologischer Entwicklungen im Unternehmen
Warum ist die SWOT-Analyse für Technologieplanung nur bedingt geeignet
SWOT verdichtet Informationen zu stark
Komplexe Technologien werden oft zu oberflächlich dargestellt
Wichtige Details und Zusammenhänge gehen verloren
→ Für technologische Fragestellungen oft nicht differenziert genug
Welche drei grundlegenden Wettbewerbsstrategien gibt es nach Porter?
1. Kostenführerschaft
→ Möglichst günstiger Anbieter am Markt sein
(z. B. durch Skaleneffekte, effiziente Prozesse)
2. Differenzierung
→ Einzigartiges Produkt oder besondere Leistung bieten
(z. B. Design, Marke, Qualität, Service)
3. Fokussierung
→ Konzentration auf ein Marktsegment oder eine Nische,
mit Kosten- oder Differenzierungsvorteil in diesem Bereich
Was ist der Market-Based View (MBV), wie funktioniert er?
Definition:
MBV erklärt Unternehmenserfolg vor allem durch die äußeren Marktbedingungen.
Grundidee:
> Der Erfolg hängt davon ab, in welchem Markt das Unternehmen aktiv ist – und wie es sich dort positioniert.
Ablauf:
Marktstruktur → beeinflusst das Verhalten → führt zu einem Marktergebnis (z. B. Gewinn, Marktanteil)
Ziel:
→ Wettbewerbsvorteile durch gezielte Positionierung und Beeinflussung des Marktes
(z. B. durch Porters Strategien: Kostenführerschaft, Differenzierung, Fokussierung)
Welche Schwächen hat der Market-Based View (MBV)?
Unterschiedliche Erfolge von Unternehmen in derselben Branche werden nicht erklärt
Interne Faktoren wie Know-how, Fähigkeiten, Ressourcen bleiben unberücksichtigt
MBV betrachtet Unternehmen zu stark als Reaktion auf den Markt, nicht als aktive Gestalter aus sich selbst heraus
Was ist das Ziel des Innovationspotenzial-Portfolios nach Michel?
Es hilft Unternehmen zu entscheiden, welche Technologien für welche Geschäftsfelder wichtig sind.
Dazu wird pro Technologie und pro Geschäftsfeld (SGF) ein Portfolio erstellt.
So kann man erkennen, wo es sich lohnt zu investieren – und wo nicht.
Nach welchen Kriterien werden Technologien im Portfolio bewertet?
Zwei Hauptkriterien in der Matrix:
1. Innovationsattraktivität
→ Wie viel Potenzial hat die Technologie am Markt?
• Diffusionspotenzial = Markt zieht Technologie (pull)
• Problemlösungspotenzial = Technologie löst konkrete Probleme (push)
2. Relative Innovationsstärke
→ Wie gut ist das Unternehmen bei dieser Technologie aufgestellt?
• Differenzierungspotenzial = Kann man sich damit von anderen abheben?
• Implementierungspotenzial = Hat man die Mittel, sie umzusetzen?
Wie sieht das Innovationspotenzial-Portfolio konkret aus?
Für jede Technologie wird beides erstellt:
Ein SGF-spezifisches Portfolio → Wo passt diese Technologie am besten rein?
Ein technologiespezifisches Portfolio → In welchen SGFs hat diese Technologie Potenzial?
Wie wird entschieden, welche Technologie-SGF-Kombinationen wirklich betrachtet werden?
Michel nutzt eine Auswahlregel (Heuristik), damit es nicht zu viele Kombinationen werden:
Wie wichtig ist das Geschäftsfeld (strategische Priorität)?
Wie viele SGFs sind überhaupt betroffen?
Wie aufwändig ist die Entwicklung der Technologie?
Zuletzt geändertvor 14 Tagen