Grundsätze
Unterscheidung Beobachtung und Urteil
Notwendige Annahmen
- Verhaltensbeobachtung (ohne Interpretation/Wertung) vs Beurteilung (Einschätzung von Eigenschaften bsierend auf Beobachtung
- Notwendige Annahmen
o Es gibt beobachtbare individuelle Verhaltensunterschiede
o Die sind zeitlich und über Situationen hinweg stabil
o Der Schluss von der Verhaltensgewohnheit auf Eigenschaft ist valide (emirischer oder Expertennachweis nötig)
o Häufigkeit oder Intensität des Verhaltens als Indikator
- Eigenschaft beeinflusst Verhalten nur in relevanten Situationen
o Passung zwischen Eigenschaft und Standardisierter Beobachtungssituation
o Bei Persönlichkeit (ggü Leistung) oft schwierig
Beobachtungsform :
Frei/unstrukturiert (ggü systematisch/strukturiert)
o Exploration eines Themas und qualitative Daten
o Wenig objektiv und zufallsabhängig
§ Trotzdem verbreitet und wichtig bei Einzelfall
o Zu Beachten
§ Angaben zu Person, Anlass/Rahmen, Zeit
§ Konkrete neutrale Beschreibung (wenn Wertung unvermeidlich kenntlich machen )
§ Auch Auslöser und Konsequenz der Verhaltens erfassen
Beobachtungsform:
o Selbstbeobachtung (ggü Fremdbeobachtung)
o Tagebuch (frei) vs Protokoll zu festen Zeitpunkten
o Vorteile von Smartphone Apps
§ Erinnerungsfunktion und zuverlässige zeitliche Protokolle
§ Vorherige Antworten unsichtbar/Keine nachträglichen Änderungen
§ Automatische Datensicherung
§ Höhere Complance
§ Erfassung zusätzlicher Daten (bewegung, sound samples )
o Möglichkeiten Mobile Sensing/Digital Phenotyping vielfältig zb. Physiologische Messung (EEG ect)
Selbstbeobachtung oft nicht standardisiert
Übersicht Beobachtungsformen
- Vermittelt oder unvermittelt (über technische Hilfsmittel)
o Unvermittelt oft besser, aber braucht trainierte Leute
Selektion von Relevantem aus Verhaltensstrom (Beobachtungseinheiten definieren)
- Festlegen von:
Beobachtungsziel/Objekt,
Verhaltensmerkmale (Welche Merkmale sind das Ziel?),
Situationsmerkmale,
Beobachtungsausschnitt,
Beobachtungseinheiten(Welches konkrete Verhalten?)
- Beobachtungseinheiten Anforderung
o Zuverlässig identifizierter und abgrenzbar sein (Konkrete Beschreibung/Beispiele)
o Sollte alle relevanten Facetten abdecken
o Von Beobachter*innen machbar sein (bei gutem Training max 3 globale Merkmale, 10 Verhaltensweisen)
o Verhalten sollte in der Situation vorkommen (vorher Testen)
Kategorie vs Zeichensystem
- Zeichensysteme (konkrete Verhaltensweisen als direkte Indikatoren für das merkmal zb Schlagen Aggression)
- Kategoriensystem (Ziel nicht einzelne Verhaltensweisen sondern vollständigen Verhaltensbereich mittels Kategorien erfassen die sind Indikatoren zb Mit dem Finger wedeln und in harschem Ton sprechen Strafen Strenge )
o Müssen Kategorien klar definiert und abgrenzbar sein schwer realisierbar
o Semi passendes Beispiel: Facial Action Coding System
Unterkategorien Time sampling vs Event sampling
o Time- sampling(Beobachtung in Phasen und nur Erfassung ob das verhalten in dem Fenster mindestens 1 Mal kam (keine Dauer oder mehrfachansätze )
o Event-sampling (Registrierung während gesamter Beobachtung mit Häufigkeit und Dauer oft nur bei Videos möglich)
Verhaltensbeurteilung
- Einschätzung auf Ratingskalen
o Meist 5-7 Stufen (stufen oder Endpunkte durch Verhaltensbeispiel erläutert
- Beurteiler Übereinstimmung
o Ohne Training oft eher Schlecht
o Linsenmodell von Brunswik
§ Sender als auch Beobachterinnen unterscheiden sich in den objektiven Hinweisreizen die gesendet und welche davon als subjektive Hinweisreize als relevant erkannt werden
§ Drei Klassen von Variablen
· Tatsächliche Traitausprägung (Selbsteinschätzung)
· Beobachtbare Hinweisreize
· Eingeschätzte Traitausprägung
§ Signalvalidität/Vorhersagbarkeit = Korrelation Hinweisreiz und tatsächliche Traitausprägung
· deckelt die generelle Genauigkeit eines Pfades
§ Signalnutzung = Korrelation Hinweisreize und beurteilte Traitausprägung
§ Antwortkonsistenz/Urteilübereinstimmung = Interklassenkorrelationen
§ Hohe Sensitivität -> Validität und Utilization Passung (Achten die auf das richtigen Hinweisreize im richtigen ausmaß)
Überprüfung der Objektivität
- Besondere Bedeutung der Objektivität
o Immer für aktuelle Beobachter erneut belegen
o Prüfung Beobachterübereinstimung
§ Intervallskaliert Intraklassenkorrelation
§ Nominalskalierte Daten Cohens Kappa Formel muss nicht lernen whoo
· Berücksichtigung der zufälligen Übereinstimmung (wenn Verhalten sehr selten dann hohe Übereinstimmung obwohl sehr unterschiedliche Bewertung
Fehlerquellen in der Verhaltensbeobachtung
o Implizite Annahmen von Beurteilern (Extraversion will eis essen)
o DRIFT Genauigkeit der Beurteilerinnen verändert sich (Müdigkeit ect.)
Relevanz von Beobachtung
- Wenn Befragung nicht möglich
o Zb bei Kindern Erfassung verhaltensnahe Probleme (Griffith entwicklungsskalen)
- Personalauswahl/Assessment Center
- Kinisch /Pägagogische Standardisierte Verfahren
o HAM-D (Hamilton Depression Scale) Fremdbeurteilung auf basis 21 Items im Inteview
o HAVEL (Hamburger Verhaltensbeurteilungsliste) Wesen Verhalten des Kindes durch Mutter (4x 10 Items)
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