Was bedeutet Investition? Wo finde ich diese auf der Bilanz?
Investition (= Mittelverwendung)
finanzielle Mitteln werden dazu verwendet, um Anlagevermögen / Umlaufvermögen zu beschaffen
Aktiv Seite
Ziele der Investitionsplanung
Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit von Investitionen
Optimale Verwendung von Kapital
Minimierung von Risiken
Beitrag zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit
Arten von Investitionen
Sachinvestitionen (Gebäude, Fuhrpark)
Immaterielle Investitionen (Lizenzen, Patente)
Finanzinvestitionen (Aktien, Anleihen)
Ablauf der Investitionsplanung
Klare Definition der Handlungsmöglichkeiten
Was genau soll investiert werden?
Welche Alternativen gibt es?
Was passiert, wenn man nicht investiert (Null-Alternative)?
Festlegung des Planungszeitraums
Berücksichtigung von:
Restwerten (z. B. Wiederverkaufswert der Maschine)
Folgekosten (z. B. Entsorgung, Rückbau)
Spätfolgen (z.B. Sozialpläne, Rückbaukosten)
Ermittlung zusätzlicher finanzieller Konsequenzen
zusätzliche Ein-/Auszahlungen
Wichtig: Höhe, Zeitpunkt, Währung, Sicherheit der Zahlungen + Restwert
Differenzmethode: Nur Veränderungen gegenüber dem Status quo zählen.
K.O.-System für Investitionsentscheidungen
Ungeeignete Angebote frühzeitig anhand klarer K.o.-Kriterien ausschließen → spart Zeit.
Kriterienliste erstellen: Relevante Anforderungen klar und nicht zu kleinteilig definieren.
Kriterien priorisieren: K.o.-Kriterien und leicht prüfbare Punkte zuerst.
Systematische Prüfung aller Angebote – wer ein Kriterium nicht erfüllt, scheidet aus.
Ergebnis: übersichtliche Auswahl geeigneter Alternativen oder Erkenntnis, dass ggf. Kompromisse nötig sind.
Entscheidungsmatrix für Investitionsentscheidungen
Alternativen und Kriterien klar festlegen (positiv formuliert!).
Jede Alternative erhält Punkte (z. B. 1–6) je Kriterium je nach Erfüllungsgrad.
Punkte aufsummieren – wer am meisten hat, gewinnt.
Objektiver Vergleich bei komplexeren Entscheidungen möglich.
Gewichtete Entscheidungsmatrix für Investitionsentscheidungen
Kriterien festlegen und je ein Gewicht (z. B. % oder Skala) zuweisen.
Alternativen wie bei der Punktbewertung mit 1–6 Punkten je Kriterium bewerten.
Punkte × Gewicht = gewichtete Bewertung pro Kriterium.
Gesamtwert je Alternative berechnen – höchste Punktzahl gewinnt.
Portfolio-Methode zu Investitionsentscheidungen
komplexe Investitionsentscheidungen
BCG-Matrix
Statische Investitionsrechenverfahren
betrachten nur ein durchschnittliches Jahr
einfach und schnell zu berechnen
ungenau, da sie keine zeitliche Verteilung der Zahlungen berücksichtigen.
Volumen von 15-20.000 EUR
Kostenvergleichsrechnung
Gewinnvergleichrechnung
Rentabilitätsrechnung
Amortisationsrechnung
Dynamische Investitionsrechenverfahren
berücksichtigen die zeitliche Verteilung der Zahlungen und den Zeitwert des Geldes (Abzinsung).
genauer, zukunftsorientiert
Kapitalwertmethode
Ziel: Vergleich der Gesamtkosten verschiedener Investitionsalternativen.
Berechnung:
Anschaffungskosten
Nutzungsdauer
Zinsen
Laufende Betriebskosten
Entscheidungskriterium:
→ Die Alternative mit den geringsten Gesamtkosten ist vorteilhaft.
Vorteile:
Einfach
Schnell
Nachteile:
Keine Berücksichtigung von Erlösen
Nur sinnvoll bei gleichen Leistungen
Gewinnvergleichsrechnung
Ziel: Vergleich der durchschnittlichen Gewinne verschiedener Alternativen.
Gewinn = Erlöse-Kosten
→ Die Alternative mit dem höchsten Gewinn ist vorteilhaft.
Berücksichtigt Erlöse
Keine Zeitwertbetrachtung
Keine Risikoberücksichtigung
Ziel:
Ermittlung der Verzinsung des eingesetzten Kapitals
Ergänzt Gewinnvergleichrechnung
Return on Invest (ROI)
Formel:
Gewinn * 100 / durchschnittlich gebundenes Kapital
→ Höchste Rentabilität ist vorteilhaft.
Vergleich mit Zielverzinsung möglich
Durchschnittswerte können verzerren
Die vier Hauptarten der Rentabilität
Rentabilitätstyp
Formel
Aussagekraft
Eigenkapitalrentabilität
Gewinn ÷ Eigenkapital × 100
Wie gut das eigene Kapital verzinst wurde
Fremdkapitalrentabilität
Fremdkapitalzinsen ÷ Fremdkapital × 100
Wie hoch die Zinslast für Fremdkapitalgeber ist
Gesamtkapitalrentabilität
(Gewinn + Fremdkapitalzinsen) ÷ Gesamtkapital × 100
Wie gut wurde das gesamte Kapital (EK + FK) verzinst
Umsatzrentabilität
Gewinn ÷ Umsatz × 100
Wie viel Prozent des Umsatzes bleiben als Gewinn (→ Wirtschaftlichkeit)
Ziel: Ermittlung der Rückflussdauer der Investition.
Amortisationsdauer = Anschaffungskosten /jährlicher Rückfluss
→ Kürzeste Amortisationszeit ist vorteilhaft.
Risikoorientiert (schneller Rückfluss = geringeres Risiko)
Keine Aussage über Gesamtrentabilität
Keine Berücksichtigung von Zahlungen nach Amortisation
Kaptialwertmethode
Ziel: Ermittlung des Barwerts aller zukünftigen Zahlungen.
Zt: Zahlungsüberschuss/Cash Flow im Jahr t
i: Kalkulationszinssatz
A: Anfangszahlung (Anschaffungskosten)
Kapitalwert > 0 → Investition lohnt sich
Kapitalwert = 0 → Mindestverzinsung erreicht
Kapitalwert < 0 → nicht vorteilhaft
Berücksichtigt Zeitwert des Geldes
Aussagekräftig bei langfristigen Projekten
Aufwändiger
Abhängig von Prognosen
Wann eignet sich welches Verfahren für die Investitionsrechnung?
Verfahren
Vorteilhaft bei …
Kostenvergleich
gleiche Leistungen, keine Erlöse
gering
Gewinnvergleich
unterschiedliche Erlöse
mittel
Vergleich mit Zielverzinsung
Risikoorientierte Entscheidungen
langfristige, kapitalintensive Projekte
hoch
Zuletzt geändertvor 17 Tagen