Was ist eine Bilanz und was ist das Zweck?
stellt die Vermögenslage eines Unternehmens zu einem bestimmten Stichtag dar
in Form einer Gegenüberstellung von Aktiva und Passiva
Überblick über Vermögen, Schulden und Eigenkapital
Grundlage für:
Jahresabschluss
Unternehmensbewertung
Kreditwürdigkeitsprüfung
Gesetzlich vorgeschrieben (z. B. nach HGB)
Bilanzgleichung. Was ist Aktiva und Passiva?
Aktiva: Mittelverwendung (Was wurde mit dem Kapital gemacht?)
Passiva: Mittelherkunft (Woher stammt das Kapital?)
Aktiva = Passiva
Bilanzarten nach Aussagezweck
Bilanzart
Zweck / Merkmale
Handelsbilanz
Regulär im Jahresabschluss – zeigt Verhältnis von Vermögen und Schulden; Grundlage für Außenwirkung (z. B. Banken, Investoren)
Steuerbilanz
Wird aus der Handelsbilanz abgeleitet – dient der Ermittlung der Steuerlast; Grundsatz: Maßgeblichkeit
Erfolgsbilanz
Zeigt Gewinn oder Verlust – Abschluss der Erfolgskonten
Vermögensbilanz
Ergebnis der Inventur – zeigt Vermögens- und Schuldensituation zu einem Stichtag
Liquiditätsbilanz
Sonderform der Vermögensbilanz – Liquiditätswerte + Fälligkeiten der Schulden, Fokus: Zahlungsfähigkeit
Bewegungsbilanz
Zeigt Veränderungen von Vermögen und Kapital innerhalb einer Periode
Bilanzarten nach Bilanzierungsanlass
Zweck / Einsatz
Regelbilanz
Regelmäßig erstellt: Monats-, Jahres-, Mehrjahresbilanzen → Darstellung der Unternehmensentwicklung
Sonderbilanz
Bei besonderen Anlässen: Gründung, Fusion, Sanierung, Konkurs etc. – ergänzend zur Steuerbilanz
Gliederung Aktiva
Gliederung der Aktiva:
Anlagevermögen → Langfristig im Unternehmen gebunden, dient dem dauerhaften Geschäftsbetrieb
Umlaufvermögen → Kurzfristig verfügbar, dient dem laufenden Betrieb
Rechnungsabgrenzungsposten (RAP aktiv) → Vorauszahlungen, die später Aufwand werden
Aktive latente Steuern → Steuerlicher Ausgleichsposten (z. B. durch Unterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz)
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung → Entsteht z. B. bei der Konsolidierung von Pensionsverpflichtungen (nur bei Konzernbilanzen relevant)
Gliederung Passiva
Eigenkapital → Kapital, das dem Unternehmen dauerhaft zur Verfügung steht Bestandteile
Rückstellungen
Verbindlichkeiten → Konkrete Schulden
Rechnungsabgrenzungsposten (RAP passiv) → Einnahmen vor dem Bilanzstichtag, die erst später als Ertrag gelten
Passive latente Steuern → Steuerliche Ausgleichsposten aus Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz
Bilanzveränderungen
Art der Bilanzveränderung
Was passiert?
Bilanzsumme
Beispiel
Aktivtausch
Ein Aktivposten nimmt ab, ein anderer nimmt gleichzeitig zu
bleibt gleich
Kauf einer Maschine durch Banküberweisung
Passivtausch
Ein Passivposten sinkt, ein anderer steigt in gleichem Maß
Umbuchung: Girokonto → Sparkonto eines Kunden
Aktiv-Passiv-Mehrung
Aktiv- und Passivposten steigengleichzeitig
steigt
Barzahlung auf Sparkonto (Kasse ↑, Spareinlage ↑)
Aktiv-Passiv-Minderung
Aktiv- und Passivposten sinkengleichzeitig
sinkt
Kunde hebt Geld vom Sparbuch ab (Kasse ↓, Spareinlage ↓)
Marktwert vs. Bilanzwert eines Unternehmens
Der Marktwert eines Unternehmens ist in der Regel höher als die Summe der bilanziellen Vermögensgegenstände (VGG) abzüglich der Schulden.
Der Mehrwert ergibt sich aus dem Wert des Unternehmens als lebendes Ganzes
Firmenname
Kundenstamm
Standortvorteile
geschulte Mitarbeitende
Organisation & Prozesse
Bilanzierung von Tilgung Darlehen, Zinszahlungen und Disagio
Zinsen: Aufwand → in GuV buchen
Tilgung: keine Aufwendungen → mindert Verbindlichkeit
Disagio: Abschlag vom Darlehensbetrag → gilt als Zinsvorauszahlung und wird → als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten aktiviert → über die Laufzeit planmäßig abgeschrieben
Zuletzt geändertvor 22 Tagen