Definition und Ziele der KLR
Erfassung, Verteilung und Zurechnung von Kosten und Leistungen
Steuerung und Analysierung Wirtschaftlichkeit und Rentabilität betrieblicher Prozesse
Ermittlung der Selbstkosten von Produkten und Dienstleistungen
Wirtschaftlichkeitskontrolle (z. B. durch Soll-Ist-Vergleiche)
Planung und Steuerung betrieblicher Abläufe
Entscheidungsunterstützung (z. B. Make-or-Buy, Preisuntergrenzen)
Ermittlung des Betriebsergebnisses (interner Erfolg)
Handelsspanne/Marge
Differenz zwischen Nettoverkaufspreis und Einstandspreis
Handelsspanne = (Verkauspreis-Einstandspreis)/Verkaufspreis
Kalkulationszuschlag
Aufschlag auf den Einstandspreis zur Ermittlung des Verkaufspreises
Beispiel: 40 % Zuschlag auf 200 € → Verkaufspreis = 280 €
Rohgewinn
Umsatzerlöse - Wareneinsatz
Grundlage für die Handelsspanne
Gemeinkosten
Nicht direkt zurechenbar
Beispiele: Miete, Abschreibungen, Verwaltung
sie fallen für mehrere Einheiten bzw. Aufträge an
sie werden auf Kostenstellen verteilt und über Zuschläge auf die Kostenträger weiterverrechnet
Bsp.:
Der Gemeinkostenzuschlagssatz beträgt 250 Euro Gemeinkosten / 500 Euro Einzelkosten
(500 Becher Glühwein × 1 Euro Einkaufspreis) = 0,5 = 50 %.
D.h., der Standbetreiber kalkuliert den Becher Glühwein mit 1 Euro Einzelkosten
zzgl. 50 % Gemeinkostenaufschlag = 1,50 Euro.
Was sind Kosten?
➤ Kosten sind der bewertete Verzehr von Produktionsfaktoren, der zur
Erstellung und
Verwertung betrieblicher Leistungen sowie
zur Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft dient.
Bewertung in Geldeinheiten
Keine Kosten sind:
Aufwendungen ohne Leistungsbezug = neutrale Aufwendungen → Beispiel: Spenden, Strafzahlungen, Spekulationsverluste
Welche Arten der Kostenrechnung gibt es?
Methode
Idee dahinter
Hauptanwendung
Vollkostenrechnung
Alle Kosten (fix + variabel) werden auf die Produkte verteilt
Preiskalkulation, Inventar
Teilkostenrechnung
Nur variable Kosten werden den Produkten zugeordnet → DB-Rechnung
Sortimentsentscheidungen, kurzfristige Steuerung
Plankostenrechnung
Vergleich von geplanten und tatsächlichen Kosten
Kontrolle & Planung
Istkostenrechnung
Rechnet mit den tatsächlich entstandenen Kosten
Vergangenheitsanalyse
Vergleich zwischen Vollkosten und Teilkosten
Merkmal
Teilkostenrechnung (DB)
Kostenbasis
Fixe + Variable Kosten
Nur variable Kosten
Zielgröße
Selbstkosten, Gewinn
Deckungsbeitrag, kurzfristige Entscheidungen
Genauigkeit
Einfach, aber teils verzerrt
Genau, entscheidungsorientiert
Typisches Problem
Fixkosten-Verteilung oft willkürlich
Fixkosten separat betrachtet
Kostenartenrechnung
Frage: Welche Kosten sind angefallen?
Gliederung:
Einzelkosten: direkt zurechenbar (z. B. Material, Fertigungslöhne)
Gemeinkosten: nicht direkt zurechenbar (z. B. Miete, Verwaltung)
Die drei Hauptbereiche der Kostenrechnung
Bereich
Aufgabe
Welche Kosten sind angefallen? (z. B. Material, Löhne, Miete)
Kostenstellenrechnung
Wo sind die Kosten angefallen? (z. B. Produktion, Verwaltung)
Kostenträgerrechnung
Wofür sind die Kosten angefallen? (z. B. Produkt A, Auftrag B)
Einordnung von Material- und Personalkosten in der Kostenrechnung
Ebene
Materialkosten
Personalkosten
Erfasst nach Verbrauch (Menge × Preis)
Erfasst nach Lohnarten, Gehälter usw.
Verteilung z. B. auf Produktion, Lager
Verteilung z. B. auf Fertigung, Büro
Direktkosten → Produkt A
Direktlöhne → Produkt A
Frage: Wo sind die Kosten angefallen?
Verteilung der Gemeinkosten auf betriebliche Bereiche (Kostenstellen)
Hilfs- und Hauptkostenstellen
Instrument: Betriebsabrechnungsbogen (BAB)
Frage: Wofür sind die Kosten angefallen?
Zurechnung der Kosten auf Produkte oder Dienstleistungen
Methoden:
Zuschlagskalkulation (Industrie)
Handelskalkulation (Handel)
Deckungsbeitrag
Deckungsbeitrag (DB) = Verkaufspreis – variable Kosten
DB > 0 → Produkt lohnt sich
DB < 0 → Produkt verliert Geld
Anwendung:
Break-even-Berechnung
Sortimentsentscheidungen
Preisstrategien
Vertriebssteuerung
Der Deckungsbeitrag ist das zentrale Ergebnis der Teilkostenrechnung und wird im Rahmen der Kostenträgerrechnung ermittelt
Zuletzt geändertvor 20 Tagen