Milieubedingungen
pH-Wert
Temperatur
Feuchtigkeit
Sauerstoffkonzentration
Strahlenbelastung
Vorhandensein von Schadstoffen (Noxen), z. B.
Schwermetalle
Bestandteile der PCR
DNA-Vorlage (Template-DNA): Die DNA, in der sich das zu vervielfältigende Zielsegment befindet.
Primer (Vorwärts- und Rückwärtsprimer): Kurze, einzelsträngige DNA-Oligonukleotide (~18–30 Basen), die spezifisch an das Ziel-DNA-Fragment binden.
DNA-Polymerase: Eine thermostabile DNA-Polymerase, meist Taq-Polymerase, die bei hohen Temperaturen aktiv bleibt.
dNTPs (Desoxynukleotid-Triphosphate): Die Bausteine (dATP, dTTP, dGTP, dCTP), die von der Polymerase für den neuen Strang verwendet werden.
Pufferlösung: Enthält z. B. MgCl₂, sorgt für den richtigen pH-Wert und die optimale Ionenstärke für die Enzymaktivität.
MgCl₂ (Magnesiumchlorid): Kofaktor für die DNA-Polymerase, oft schon im Puffer enthalten, kann aber auch separat hinzugefügt werden.
Acidophil
Neutrophil
Alkaliphil
Acidophil: pH < 4,0
Neutrophil: pH 6,0 – 7,0
Alkaliphil: pH > 8,0
psychrophil
mesophil
thermophil
psychrotolerant
< 20°C psychrophil – Umweltflora, „Kühlschrankkeime“,
20-45°C mesophil – Kommensalen und Krankheitserreger bei warmblütigen Spezies
45-60°C thermophil – angepasst an spezielle Habitate wie heiße Quellen, Nutzung in der Biologie, Beispiel Thermophilus aquaticus sehr weit
psychrotolerant – Wachstum bei kühler und warmer Temperatur, Beispiel Listeria monocytogenes
aW -Empfindlichkeit
Sehr empfindlich: Gram-negative Bakterien
Mittel: Gram-positive Bakterien, Hefen
Wenig: Schimmelpilze
obligat aerob
(alle Pilze) ohne O2 kein Wachstum
Belüftete oder gut durchblutete Organe
Mycobacterium – Tuberkulose
Pseudomonas aeruginosa – Eitererreger bei oberfächlichen Wunden, Lung
mikroaerophil
hohe Konzentration O2 sind toxisch,
z.T. ist O2 in geringer Menge erforderlich
Kopf- und Genitalschleimhäute, Gelenke Haemophilus parasuis – Polyserositis Brucella abortus – Morbus Bang
fakultativ anaerob
Gärung oder Atmung möglich,
O2 nicht zwingend erforderlich
prinzipiell überall Staphylococcus aureus – Eitererreger
Toxinbildner Streptococcus equi – Druse, Eitererreger
Escherichia coli – Durchfall, Wundinfektion
obligat anaerob
keine aerobe Atmung
O2 ist toxisch
keine entgiftenden Enzyme (Katalase, SuperOxiddismutase)
Darm, Kadaver, tiefe Wunde
Clostridium tetani – Wundstarrkrampf
Fusobacterium necrophorum – Eitererreg
Chlamydien
obligat intrazelluläre Keime
(sind nicht in der Lage selbst ATP zu produzieren = „Energieparasiten“)
Biofilm
Gemeinschaft von Mikroorganismen (z. B. Bakterien, Pilze, Algen), die auf einer Oberfläche leben mit selbst produzierte Schleimschicht aus extrazellulärer polymerer Substanz (EPS)
Beispiele Biofilm
Zahnbelag (Plaque): Ein klassischer Biofilm aus Bakterien auf den Zähnen.
Katheterinfektionen: Bakterien bilden Biofilme auf medizinischen Geräten.
Abwasseranlagen: Biofilme helfen, organische Stoffe abzubauen.
Aufbau eines Biofilms
Anhaftung: Einzelne Mikroorganismen haften an einer Oberfläche – z. B. an einem Zahn oder einer Kontaktlinse.
Kolonisierung: Die Mikroorganismen beginnen sich zu vermehren und produzieren eine schleimige Matrix (EPS).
Reifung: Der Biofilm wächst, bildet Kanäle zur Nährstoffversorgung und enthält verschiedene Arten von Mikroben.
Ablösung: Teile des Biofilms können sich ablösen und neue Oberflächen besiedeln.
Lactobacillaceae 🧫🥛
Art: Grampositive, meist stäbchenförmige Milchsäurebakterien
Beweglichkeit: Unbeweglich
Sporenbildung: Keine Sporenbildung
Katalase: Negativ
Atmung: Fakultativ anaerob, bevorzugt mikroaerophil (1–2 % O₂)
Stoffwechsel:
Homofermentativ (Milchsäure aus Glukose)
Fakultativ heterofermentativ (auch CO₂, Ethanol etc.)
Wachstum:
Temperatur: mesophil, optimal bei 30–40 °C
pH-Bereich: 5,4–6,4
Streptococcaceae 🧫
Art: Grampositive, kokkoide Bakterien
Sporenbildung: Keine Endosporen
Temperatur: Optimum bei ca. 30 °C
pH-Bereich: 4,0 – 4,8
Homofermentativ (Milchsäure aus Lactose)
Bildung von Exopolysacchariden
Vorkommen & Anwendung:
Starterkulturen in der Käsereifung
Einsatz in Quark, Buttermilch, Butter, Cheddar, Camembert
Bestandteil von Probiotika für Nutztiere
Acetobacteraceae (Essigsäurebakterien) 🍶
Art: Gramnegative, meist stäbchenförmige Bakterien
Beweglichkeit: Unbegeißelt oder peritrich begeißelt
Sauerstoff: Aerotolerant anaerob (können auch ohne O₂ überleben, bevorzugen aber O₂)
Temperatur: Optimum bei 25–30 °C
pH-Bereich: 4,0 – 6,0
Oxidieren Ethanol (bis 10%) zu Essigsäure (Acetat)
Weiterabbau von Essigsäure zu CO₂ und H₂O
Herstellung von Essig
Fermentation von Kombucha (Teepilz-Mischkultur)
Kakaogärung
Leuconostocaceae 🧫
Art: Grampositive, kokkoide, unbewegliche Bakterien
Oxidase: Negativ
Atmung: Fakultativ anaerob
Temperatur: Optimum bei 20–30 °C
pH-Bereich: 6,0 – 7,0 (wächst auch bei bis zu 7% NaCl)
Stoffwechsel: Heterofermentative Milchsäuregärung
Starterkulturen für Quark, Buttermilch, Butter, Kefir
Verwendung in verschiedenen Käsesorten, fermentiertem Gemüse und Kaffee
Aufbau Hygienemaßnahmen
Personalhygiene warum?
Betriebliche Eigenkontrollen zur Hygienekontrolle
RODAC Platten –zur Bestimmung des Oberflächenkeimgehalts
(Replicate organisms detecting and counting)
Gelber Agar- zur Gesamtkeimzahlbestimmung
Roter Agar- zur Bestimmung von Enterobacteriaceen
Dip Slides
Clean Card®
Listeria spp. 🦠
Art: Grampositive, fakultativ anaerobe Stäbchenbakterien
Intrazellulär: Fakultativ intrazellulär
Temperatur: Wachstum von 0 °C bis 45 °C (psychrotroph)
pH-Bereich: 4,5 – 9,6
Salztoleranz: Wachstum bis 10 % NaCl, Toleranz bis 25 %
Wasseraktivität (aw): Minimum 0,90
Listeria monocytogenes
Listeria ivanovii
Grippeähnliche und Gastrointestinale Symptome: Fieber, Muskelschmerzen, Erbrechen
Schwangere: Abort, Frühgeburt, Tod des Neugeborenen
Immungeschwächte Personen (Alte, Kranke): Hirnhautentzündung, Blutvergiftung
Exponierte Berufsgruppen (z. B. Tierärzte, Metzger): Hauterkrankungen, Konjunktivits
Salmonellen
• Gram -negativ
• Meist beweglich
• Peritrich begeißelt
• Nicht sporenbildende Stäbchen
• Fakultativ anaerob
• Keine Hämolyse auf Blutnährmedien
• Keine Laktosespaltung
• Bildung von H2S
• Abbau von Propylenglykol
• Fakultativ intrazellulär
Salmonella spp. 🦠
Gramnegatives, stäbchenförmiges Bakterium
Wachstum bei 5–45 °C, Optimum 37 °C
Abtötung > 70 °C
pH-Wachstum 4,5–9,0, Optimum 6,5–7,5
Abtötung unter pH 4,0
Wachstum bis 4 % NaCl
Rambach/Gassner-Agar
Gassner-Agar: Unterscheidung Laktose-fermentierender Bakterien (z. B. E. coli)
Rambach-Agar: Chromogenes Medium zum Nachweis von Salmonella
Beide werden in der Lebensmittel- und Hygienemikrobiologie verwendet, häufig zur Differenzierung von Keimen aus Enterobacteriaceae.
BPLS-Agars
Brillantgrün
Hemmt grampositive Keime und einige gramnegative Begleitkeime
Phenolrot
pH-Indikator: wechselt Farbe bei Säurebildung durch Zuckerfermentation
Laktose & Saccharose
Differenzierung: Zuckervergärende Keime bilden Säure → pH
rot (Salmonellen) im basischen, gelb (E.Coli) im sauren
XLD-Agar
XLD = Xylose, Lysine, Deoxycholat
Selektiv & differential für Enterobacteriaceae, v. a. Salmonella & Shigella
Hemmstoffe: Natriumdesoxycholat → hemmt grampositive Bakterien
Salmonella → rot mit schwarzem Zentrum (H₂S+)
Shigella → rot (kein Zuckerabbau, kein H₂S)
Laktose-/Saccharose-Fermentierer (z. B. E. coli) → gelb/orange
White-Kauffmann-Le Minor-Schema
•Serovare ergeben sich aus der Vielfalt an O-, H- und Vi-Antigenen
• Grundlage der Serovar-Klassifizierung
• Einteilung der Salmonellen erfolgt in Serovare
• Ca. 2.659 unterschiedliche Serovare
• davon nur etwa 50 als häufige Krankheitserreger regelmäßig nachweisbar
Salmonellen – Vorkommen
• Umwelt
• Im Magen-Darm-Trakt von Vertebraten
Fische
Reptilien – Schildkröten!!!
Vögel
Säuger
Salmonellen – Pathogenese
Salmonellen Krankheitsbild
Enteritis (Entzündung des Darms, meist des Dünndarms)
Septikämie (Vorhandensein von Bakterien oder deren Toxinen im Blutkreislauf verursacht wird)
Abort (vorzeitige Beendigung der Schwangerschaft)
Begleitsymptome: Fieber, Inappetenz, Benommenheit (typhos = gr. der Nebel), Depressionen – insbesondere bei akuten Erkrankungsverläufen
Salmonellen – Zusammenfassung
• Reservoir: Geflügel, Rinder, Schweine, Exoten
• Zoonoseerreger
Tierkontakt, tierische Lebensmittel, u.U. Oberflächenwasser, pflanzliche Lebensmittel
• Klinik: o initial gelegentlich Fieber, Diarrhoe wäßrig bis blutig, Erbrechen, Bauchkrämpfe postinfektiös Sepsis, reaktive Arthritis, Meningitis, Perikarditis, Endokarditis, Spondylitis, selten Dauerausscheider
MALDI-TOF MS
MALDI-TOF MS = Matrix Assisted Laser Desorption/Ionization – Time of Flight Mass Spectrometry
Identifikation von Bakterien & Pilzen
Analyse des Proteinfingerabdrucks (v. a. Ribosomenproteine)
Vergleich mit Referenzdatenbank
Extraktion MALDI-TOF
Freisetzung intrazellulärer Proteine (v. a. Ribosomenproteine)
Verbesserung der Spektrenqualität bei schwer lysebaren Organismen
Direktauftrag MALDI-TOF
Kolonie direkt auf Target + Matrix
Schnell, aber evtl. unzureichend bei grampositiven, Hefen, Schimmelpilzen
On-Target-Extraktion mit Ameisensäure MALDI-TOF
Ablauf:
Kolonie auftragen
1 µl 70 % Ameisensäure direkt auf Probe
Trocknen lassen → Matrix zugeben
Vorteil:
Schnell und effektiv für viele Keime
Gute Zellaufschlusswirkung durch Säure
Ethanol/Ameisensäure/Acetonitril-Extraktion (klassisch) MALDI-TOF
Für schwer lysebare Organismen (z. B. Mykobakterien, Pilze)
Zellpellet mit 70 % Ethanol waschen (Inaktivierung + Reinigung)
Zentrifugieren, Überstand weg
Auflösen in Ameisensäure (z. B. 70 %)
Zugabe von Acetonitril → Proteine fallen aus
Überstand auf Target + Matrix
Sehr zuverlässige Methode, aber aufwendiger
Glasperlen (Bead Beating) MALDI-TOF
1. Glasperlen (Bead Beating)
Kleine Glasperlen + Probe in Tube
Vortexen oder Schütteln → mechanischer Zellaufschluss
Effektiv bei:
Grampositive Bakterien (z. B. Staphylococcus, Enterococcus)
Pilze (z. B. Candida, Aspergillus)
Vorteil: Keine Chemikalien notwendig
Ultraschall (Sonikation)
Schallwellen erzeugen Kavitationsblasen → Zellwände werden aufgebrochen
Einsatz:
Ergänzend zur chemischen Extraktion
Oder allein bei empfindlichen Zelltypen
Vorsicht: Übermäßige Hitze vermeiden → Proteindenaturierung
MALDI-TOF 🦠 Gramnegative Bakterien
(z. B. E. coli, Klebsiella)
Methode: Direktauftrag ODER Ameisensäure (On-Target)
Zellwände relativ durchlässig → gute Spektren ohne aufwendige Extraktion
MALDI-TOF 🧫 Grampositive Bakterien
.🧫 Grampositive Bakterien
(z. B. Staphylococcus, Streptococcus)
Methode:
On-Target mit Ameisensäure (mind. 70 %)
Optional: Glasperlenaufschluss zur Unterstützung
Dicke Peptidoglykanschicht → erschwerter Proteinzugang
MALDI-TOF 🍄 Hefen
(z. B. Candida)
Ethanol-Ameisensäure-Acetonitril-Extraktion
Optional: Glasperlen für robuste Arten
Zellwände aus Chitin/Glucanen → chemisch-mechanischer Aufschluss nötig
MALDI-TOF 🌿 Filamentöse Pilze
(z. B. Aspergillus, Penicillium)
Mechanischer Aufschluss (Glasperlen oder Mörser)
Gefolgt von vollständiger Extraktion (Ameisensäure + Acetonitril)
Sehr stabile Zellwände → intensive Aufbereitung nötig
MALDI-TOF 🧬 Mykobakterien
(z. B. M. tuberculosis)
Langzeitextraktion mit Glasperlen
Chemisch mit hochkonz. Ameisensäure + Acetonitril
Wachshaltige Zellwände (Mycolsäuren) → schwer aufzubrechen
Pyrimidinbasen
Purinbasen
DNA
RNA
Wasserstoffbrücken zwischen Basen
Nukleinsäure-Extraktion
• große Vielfalt an Probenmaterialien:
Vollblut, Serum, Nasen- und Speichelsekret, BAL, Kot, Milch, Organe, Hautgewebe, Zellkulturmaterial…
• Freisetzung der Nukleinsäure, z.B.
− mechanische Homogenisierung von Geweben
− enzymatischer Gewebeverdau (Proteinase K)
− Lysieren von Zellen mittels Detergenz
LAMP
DNA-Amplifikation bei konstanter Temperatur (~60–65 °C)
Enzym: Bst-DNA-Polymerase (strand-displacement activity)
Primer: 4–6 spezielle Primer binden an 6–8 Zielregionen
Sehr schnelle & hochempfindliche Methode
Produkte: Loop-Strukturen → massive DNA-Amplifikation
Detektion: Trübung (Mg-Pyrophosphat), Farbumschlag, Fluoreszenz
Anwendung: Point-of-Care-Diagnostik, z. B. COVID-19, Malaria
RT-PCR
RNA muss zuerst mittels RNA-abhängiger DNA-Polymerase = Reverse Transkriptase (RT) in DNA umgeschrieben werden
funktioniert nur mit DNA!
Phasen der PCR
• Denaturierung: Trennen des DNA-Doppelstrangs (95°C)
• Annealing: Anlagerung der Primer (45-60°C, je nach Länge und GC-Gehalt der Primer)
• Extension: Synthese des komplementären DNA-Stranges (68-72°C)
PCR-Auswertung
Gelelektrophorese
Auftrennung ist abhängig von
• Länge der Nukleinsäure
• Konzentration (Dichte) des Agarosegels
• Höhe der Stromspannung Agarose-Gelelektrophorese
Färbung der Nukleinsäure im Gel mittels Ethidiumbromid
NASBA
Isotherme RNA-Amplifikation (keine Thermocycler nötig)
Ziel: Nachweis von RNA (z. B. virale Genome, mRNA)
Temperatur: ca. 41 °C (konstant)
Enzyme:
Reverse Transkriptase (→ cDNA)
RNase H (baut RNA im Hybrid ab)
T7-RNA-Polymerase (synthetisiert neue RNA)
Anwendung:
Virologische Diagnostik (z. B. HIV, Influenza)
Nachweis aktiver Infektionen (mRNA!)
Serologie
Teilgebiet der Immunologie, das sich mit dem Nachweis von Antikörpern oder Antigenen im Serum (Blutflüssigkeit ohne Zellen) beschäftigt
ELISA (Enzyme-linked immunosorbent assay)
Western Blot
Agglutinationstests
Immunfluoreszenztests (IFT)
Neutralisationstests
„Was hat das Immunsystem gesehen und wie hat es reagiert?“
Konjugat
direkte & indirekte Immunfluorezens
Auswertung Immunfluoreszens
Immunfluoreszenz dient dem Nachweis spezifischer Antikörper durch fluoreszenzmarkierte Sekundärantikörper, die unter dem Mikroskop sichtbar gemacht werden. Die Auswertung erfolgt anhand von Fluoreszenzort, -intensität und -muster, ggf. mit Titerbestimmung über Serumverdünnungen.
Plasma- oder Kernfluoreszens von Zellen
ELISA
Enzyme-Linked Immuno Sorbent Assay (ELISA)
→ Nachweis von Antikörpern oder Antigenen mittels enzymgekoppelter Antikörper + Farbreaktion
Direkter ELISA
Antigen auf Platte fixiert
Enzymmarkierter Primärantikörper bindet direkt
➤ Schnell, aber weniger sensitiv
Indirekter ELISA
Antigen + unmarkierter Primärantikörper
Enzymmarkierter Sekundärantikörper bindet
➤ Sensitiver, da Signalverstärkung
Sandwich-ELISA
Platte mit Fangantikörper beschichtet
Bindet Antigen aus Probe
Zweiter (enzymmarkierter) Antikörper erkennt anderes Epitop
➤ Sehr spezifisch & sensitiv (z. B. für Proteine, Zytokine)
Kompetitiver ELISA
Probenantigen konkurriert mit markiertem Standard-Antigen um Antikörperbindung
➤ Signal umgekehrt proportional zur Antigenmenge
Gut für kleine Moleküle (z. B. Steroide, Drogen)
Immunfluoreszenz - Durchflusszytometer
Immunfluoreszenz: Fluoreszenzmarkierte Antikörper binden spezifisch an Zielantigene auf oder in Zellen.
Durchflusszytometrie: Einzelne Zellen passieren nacheinander einen Laserstrahl → Fluoreszenz wird gemessen.
Ergebnis: Quantitative Analyse von Zellpopulationen nach Antigenexpression (z. B. Oberflächenmarker).
Mehrfarbigkeit: Mehrere Antikörper mit unterschiedlichen Fluorophoren möglich → simultane Mehrfachanalyse.
Immunochromatographie
Schnelltestverfahren zum Nachweis von Antigenen oder Antikörpern
Probe (z. B. Blut, Speichel) wandert kapillar durch eine Testkassette
Antikörper oder Antigene sind auf Membranen fixiert
Bei Bindung entsteht sichtbare Farblinie (z. B. durch Goldpartikel)
Anwendung z. B. bei Schwangerschaftstests, COVID-19-Antigentests, Influenza
SNAP-Test
Schnelltest-System für den Nachweis von Antigenen, Antikörpern oder Enzymen
Kombiniert Immunochromatographie mit einem enzymatischen Farbumschlag
Probe + Reagenzien werden in ein Gerät (SNAP-Kassette) gegeben
Nach Aktivierung erfolgt Farbwechsel bei Nachweis des Zielmoleküls
Anwendung v. a. in der Veterinärdiagnostik (z. B. Parvovirus, Herzwurm)
Pseudomonas aeruginosa 🦠
Art: Monopolar begeißeltes Stäbchenbakterium (Gramnegativ)
Atmung: Obligat aerob (fakultativ anaerob über Nitratreduktion)
Enzyme: Katalase- & Oxidase-positiv
Pigmente: Pyocyanin (blaugrün), Pyoverdin (grün, fluoreszierend)
Geruch: Süßlich, „seifig“
Vorkommen: Umweltkeim (Wasser, feuchte Orte), häufig nosokomial
Infektionen: Wunden, Atemwege, Harnwege, Otitis externa
Resistenz: Oft multiresistent (Problemkeim in Kliniken)
Pseudomonas aeruginosa 🦠 Agar
Cetrimid-Agar
Selektiv, typische grün-bläuliche Kolonien, fluoreszierend
Blutagar
Gute Kolonien, ggf. β-Hämolyse, grünlicher Schimmer
MacConkey-Agar
Wachstum, aber laktose-negativ → farblose Kolonien
King A / B-Agar
Pigmentbildung: A = Pyocyanin, B = Pyoverdin
Saccharomyces cerevisiae 🍞🍺
Art: Eukaryotischer Sprosspilz (Hefe)
Zellen: Rund/oval, einzellig, Sprossung sichtbar
Gramverhalten: Grampositiv (dickwandig), aber kein Bakterium
Atmung: Fakultativ anaerob (Gärung bei O₂-Mangel → Ethanol & CO₂)
Vorkommen: Backwaren, Bier, Wein, Umwelt
Bedeutung: Modellorganismus, Lebensmittelproduktion, Biotechnologie
Vermehrung: Asexuell durch Sprossung, sexuell über Sporen (Ascosporen)
Saccharomyces cerevisiae 🍞🍺 Agar
Agar
Wachstum / Merkmale
Sabouraud-Agar
Sehr gutes Wachstum, weiß-cremige Kolonien, leicht glänzend
YPD-Agar
Standard-Hefemedium, kräftiges Wachstum
Chromagar Candida
S. cerevisiae wächst meist rosa bis weißlich (nicht selektiv)
Nähragar
Wachstum möglich, aber langsamer als bei Pilz-spezifischen Medien
Listeria monocytogenes 🦠
Art: Grampositives, fakultativ anaerobes, begeißeltes Stäbchenbakterium
Beweglichkeit: Ja, tumbling motility bei 20–25 °C
Wachstum: Psychrotroph (Wachstum auch bei Kühlschranktemperaturen!)
Katalase: positiv
Hämolyse: β-Hämolyse
Intrazellulär: Fakultativ intrazellulärer Erreger
Vorkommen: Umwelt, Tierprodukte (Rohmilch, Fleisch), kontaminierte Lebensmittel
Infektionen: Listeriose – v. a. gefährlich für Schwangere, Neugeborene, Immunsupprimierte
Sepsis, Meningitis, Fehlgeburten möglich
Listeria monocytogenes 🦠 Agar
Merkmale
Kleine, grauweiße Kolonien mit schmaler β-Hämolyse
PALCAM-Agar
Selektiv für Listeria spp., L. monocytogenes → graugrüne Kolonien
Oxford-Agar
Selektivagar: Listeria bildet schwarze Kolonien mit schwarzem Hof (Eisensulfidbildung)
Wachstum möglich, aber nicht selektiv
Listeria ivanovii 🦠
Art: Grampositives, begeißeltes Stäbchenbakterium
Beweglichkeit: Ja (Flagellen, v. a. bei 20–25 °C)
Wachstum: Psychrotroph (Wachstum bei Kühlung möglich)
Vorkommen: Umwelt, v. a. bei Wiederkäuern (Rinder, Schafe)
Pathogenität: Tierpathogen (Aborte, Sepsis), selten humanpathogen
Listeria ivanovii 🦠 Agar
Kleine, graue Kolonien mit schmaler β-Hämolyse
Selektivagar für Listeria spp. – Kolonien meist graugrün
Schwarz gefärbte Kolonien durch Eisensulfidbildung
Wachstum möglich, aber ohne Differenzierung
Enterobacteriaceae 🦠
Art: Familie gramnegativer, fakultativ anaerober Stäbchenbakterien
Gramverhalten: Gramnegativ
Beweglichkeit: Meist beweglich (peritriche Begeißelung), einige unbeweglich
Atmung: Fakultativ anaerob (nutzen Gärung & Atmung)
Oxidase: negativ (wichtiger Unterscheidungsmerkmal zu z. B. Pseudomonas)
Laktoseverwertung: variabel (→ Differenzierung auf MacConkey-Agar möglich)
Vorkommen: Darmtrakt von Mensch & Tier, Umwelt
Pathogenität: Viele apathogen, manche opportunistisch oder obligat pathogen
Hygieneindikator
Starterkultur
Wird gezielt zugesetzt, um die Fermentation einzuleiten
Sorgt für gewünschte Produktentwicklung (z. B. Geschmack, Textur)
Aktiviert Stoffwechselprozesse (z. B. Milchsäuregärung)
Beispiel: Milchsäurebakterien bei Joghurtherstellung
Schutzkultur
Wird zugesetzt, um unerwünschte Mikroorganismen zu hemmen
Verlängert Haltbarkeit und Sicherheit von Lebensmitteln
Produziert antimikrobielle Stoffe (z. B. Bakteriocine)
Beispiel: Kulturen zur Hemmung von Listerien
qPCR
quantitative Polymerase-Kettenreaktion
Erweiterung der klassischen PCR zur quantitativen Messung von DNA
Verfolgt die DNA-Amplifikation in Echtzeit während der Reaktion
Nutzt fluoreszierende Farbstoffe oder Sonden (z. B. SYBR Green, TaqMan)
Ermöglicht Bestimmung der Menge des Ausgangs-DNA-Materials
Anwendung: Genexpressionsanalyse, Pathogen-Nachweis, Mutationsanalyse
Vorteil: Schnelle, empfindliche und genaue Quantifizierung ohne Nachweisschritt
Luftuntersuchung
Sedimentationsverfahren
Offene Agarplatte, Luftkeime setzen sich ab, Kolonien zählen, einfache, aber ungenaue Luftkeimzahlmessung.
Luftproben mit Impaktor sammeln, Keime auf Nährboden wachsen lassen, KBE/m³ zählen und mit Grenzwerten vergleichen.
Trinkwasser untersuchung
Wasser filtrieren, Filter auf Agar inkubieren, Kolonien zählen, Indikatorkeime prüfen – sichere Trinkwasseranalyse.
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