Wozu dient ein Hypothesentest bzw. Signifikanztest?
Prüft, ob ein Effekt in der Stichprobe auch in der Grundgesamtheit gilt
Entscheidet auf Basis von Wahrscheinlichkeiten über die Gültigkeit einer Annahme
Grundlage: Unterschied zwischen Zufall und systematischem Effekt
Zentrales Werkzeug der Inferenzstatistik
Was ist der Unterschied zwischen Null- und Alternativhypothese?
Nullhypothese (H₀): Es gibt keinen Effekt oder Unterschied – alles ist „Zufall“
Alternativhypothese (H₁): Es gibt einen Effekt oder Unterschied
Ziel des Tests: H₀ widerlegen (nicht beweisen!)
Beispiel:
H₀: Werbevideo hat keinen Einfluss auf Kaufverhalten
H₁: Werbevideo hat Einfluss auf Kaufverhalten
Welche Arten von Hypothesen unterscheidet man?
Ungerichtete Hypothese: Es besteht ein Unterschied/Zusammenhang, aber keine Richtung wird angegeben → z. B. „Die Werbung beeinflusst das Kaufverhalten.“
Gerichtete Hypothese: Richtung ist vorgegeben → z. B. „Die Werbung erhöht das Kaufverhalten.“
Je nach Hypothese wählt man einen zweiseitigen oder einseitigen Test
Was ist beim Aufstellen von Hypothesen zu beachten?
Hypothesen müssen präzise, widerspruchsfrei und überprüfbar sein
Sie sollen allgemeingültig und durch Daten falsifizierbar sein
Es wird zwischen gerichteten (z. B. „größer als“) und ungerichteten Hypothesen (z. B. „ungleich“) unterschieden
Für statistische Tests braucht man Null- und Alternativhypothese
Wie läuft ein Signifikanztest ab?
Hypothesen aufstellen: H₀ und H₁
Signifikanzniveau (α) festlegen: z. B. 5 %
Teststatistik berechnen aus den Stichprobendaten
Vergleich mit kritischem Wert oder p-Wert ermitteln
Entscheidung:
Wenn p < α → H₀ wird verworfen
Wenn p ≥ α → H₀ wird beibehalten → Ergebnis ist dann signifikant, wenn die Abweichung von H₀ statistisch auffällig ist
Was versteht man unter dem Signifikanzniveau (α) im Hypothesentest?
Signifikanzniveau (α): Grenze für die Wahrscheinlichkeit, mit der man einen Fehler 1. Art in Kauf nimmt
Üblicher Wert: 0,05 (5 %)
Bedeutet: In 5 % der Fälle wird H₀ fälschlich verworfen, obwohl sie stimmt
Wird vor der Analyse festgelegt
Dient als Vergleichsmaßstab für den p-Wert
Was ist die Aussagekraft eines Signifikanztests – und was nicht?
✅ Ein Signifikanztest zeigt, ob ein Effekt statistisch signifikant ist (also nicht durch Zufall erklärbar).
🚫 Aber er sagt nichts über die Größe oder Relevanz des Effekts.
→ Ein kleiner Effekt kann bei großer Stichprobe signifikant sein.
→ Ein großer Effekt kann bei kleiner Stichprobe nicht signifikant sein.
🔎 Deshalb zusätzlich die Effektstärke betrachten!
Was ist der Unterschied zwischen statistischer und praktischer Signifikanz?
Statistische Signifikanz: Ergebnis ist nicht zufällig, p-Wert < α
Praktische Signifikanz: Ergebnis ist auch inhaltlich oder wirtschaftlich relevant
Bei großen Stichproben können auch kleine, irrelevante Effekte signifikant werden
Daher: Immer auch Effektstärke und Kontext bewerten!
Was ist eine Effektgröße und wozu wird sie verwendet?
Die Effektgröße (auch Effektstärke) zeigt, wie groß ein gefundener Effekt tatsächlich ist
Ergänzt den p-Wert um die inhaltliche Relevanz zu bewerten
Beispiel: Cohens d für Mittelwertsunterschiede
d ≈ 0,2 → kleiner Effekt
d ≈ 0,5 → mittlerer Effekt
d ≥ 0,8 → großer Effekt
Wichtig zur Beurteilung der praktischen Signifikanz
Zuletzt geändertvor 13 Tagen