MAS: Name und Achsen
= Multiaxiales Klassifikationsschema für psychische Störungen des Kindes- und Jugendalters nach ICD-10 der WHO
Achse 1: Klinisch-psychiatrisches Syndrom
Achse 2: Umschriebene Entwicklungsstörungen
Achse 3: Intelligenzniveau
Achse 4: Körperliche Symptomatik
Achse 5: Assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände
Achse 6: Globalbeurteilung der psychosozialen Anpassung
Alle F-Nummern außer: F7 (IQ, Achse 3), F80-F83 und F88-F89 (umschriebene Entwicklungsstörungen, Achse 2)
Auch F84: Tief greifende Entwicklungsstörungen = Achse 1! (Autismus)
F80-F83, F88-F89: Sprechen, Sprache, schulische Fertigkeiten, Motorik (aber: keine F84!)
Kodierung von diskrepanten Entwicklungsständen in diesen Domänen im Vergleich zum allgemeinen Entwicklungsstand → heißt auch: allgemeine Entwicklungsrückstände (z.B. schwere geistige Behinderung) = 0 (kein umschriebener Entwicklungsrückstand)
Neun Abstufungen (1-8 Intelligenzniveaus; 9 = nicht bekannt)
nur aktuelle, d.h. zum Zeitpunkt der Diagnostik vorhandene Störungsbilder
Diagnosen aus anderen Kapiteln der ICD-10 (außer F5 → Achse 1)
Körperliche Erkrankungen, wie z.B. Magengeschwür, mit hoher psychischer Einflusskomponente auch dementsprechend auf Achse 1 (F54 = Psychische Faktoren bei andernorts klassifizierten körperlichen Krankheiten) und Achse 4 (z.B. K25) kodieren
ungünstige externe Einflüsse, die bei der Verursachung der psych. Störung oder für die Therapieplanung von Bedeutung sind
Empfehlung: bei Beurteilung der psychosozialen Umstände auf die letzten 6 Monate beziehen
Vgl. ICD-10 Kapitel 21 bzw. „Z“: Personen mit potenziellen Gesundheitsrisiken aufgrund sozioökonomischer oder psychosozialer Umstände (siehe Z55-Z65) – aber teils Unterschiede zum MAS und derzeit auch Überarbeitung
Kategorien bei Achse 5 und Kodierung
Kategorien:
1. Abnorme intrafamiliäre Beziehungen
2. Psychische Störung, abweichendes Verhalten oder Behinderung in der Familie, abweichendes Verhalten eines Familienmitgliedes und potenzielles Risiko für das Kind
3. Inadäquate oder verzerrte intrafamiliäre Kommunikation
4. Abnorme Erziehungsbedingungen
5. Abnorme unmittelbare Umgebung
6. Akute, belastende Lebensereignisse
7. Gesellschaftliche Belastungsfaktoren
8. Chronische zwischenmenschliche Belastung im ZSH mit Schule/Arbeit
9. Belastende Lebensereignisse oder Situationen infolge von Verhaltensstörungen und Behinderung des Kindes
Jede Kategorie mit zutreffender Zahl und entsprechender Subkategorie bei Ausprägung 2 oder 1 codieren
2 = trifft sicher zu
1 = zutreffend, aber nicht mit ausreichendem Schweregrad
Bsp. Kind lebt beim KV; KM die meiste Zeit nicht anwesend
5.1 c – Abweichende Elternsituation, alleinstehendes Elternteil
Funktionsniveau bezogen auf die vergangenen 3 Monate (Ausnahme: sehr akute Störungsbilder, z.B. Psychose)
Funktionsniveau = psychische, soziale und berufliche/schulische Leistungsfähigkeit
altersangemessene und sozial angemessene Einschätzung
Kodierungen beziehen sich auf psychosoziale Beeinträchtigungen, die direkt als Folge der psychischen Erkrankung verstanden werden
Achse 6: Welch 3 Bereiche?
3 Bereiche:
1. Psychische Leistungsfähigkeit
Ausschluss Selbst- oder Fremdgefährdung, funktionale Coping-Mechanismen
Kümmern um körperliche Bedürfnisse (Hygiene, Ernährung, Gesundheit)
geht Freizeitaktivitäten/Interessen nach
2. Soziale Leistungsfähigkeit
Harmonische Beziehungen aufbauen/aufrechterhalten: Familie, Gleichaltrige, andere Erwachsene
Kann mit anderen Freizeitaktivitäten/Interessen nachgehen
Beteiligt sich an Haushaltsaufgaben
3. Berufliche Leistungsfähigkeit
Kann Schulbesuch/Arbeitssituation angemessen meistern
Achse 6: Neun Abstufungen:
0 = Herausragende/gute soziale Funktionen in allen sozialen Bereichen. Gute zwischenmenschliche Beziehung mit Familie, Gleichaltrigen und Erwachsenen außerhalb der Familie; kann sich mit allen üblichen sozialen Situationen effektiv auseinander setzen und verfügt über ein gutes Spektrum an Freizeitaktivitäten und Interessen.
1 = Mäßige soziale Funktion, mit vorübergehenden oder geringeren Schwierigkeiten in nur ein oder zwei Bereichen (das Funktionsniveau kann, aber muss nicht, in ein oder zwei Bereichen hervorragend sein).
2 = Leichte soziale Beeinträchtigung, adäquates Funktionsniveau in den meisten Bereichen aber leichte Schwierigkeiten in mindestens ein oder zwei Bereichen (z.B. Schwierigkeiten mit Freundschaften, gehemmte soziale Aktivitäten/Interessen, Schwierigkeiten mit innerfamiliären Beziehungen, wenig effektive soziale Coping- Mechanismen oder Schwierigkeiten in den Beziehungen zu Erwachsenen außerhalb der Familie).
3 = Mäßige soziale Beeinträchtigung, in mindestens ein oder zwei Bereichen.
4 = Ernsthafte soziale Beeinträchtigung, in mindestens ein oder zwei Bereichen (z.B. erheblicher Mangel an Freunden; Unfähigkeit, mit neuen sozialen Situationen zurecht zu kommen oder Schulbesuch nicht mehr möglich).
5 = Ernsthafte und durchgängige soziale Beeinträchtigung, in den meisten Bereichen.
6 = Funktionsunfähig in den meisten Bereichen, benötigt ständige Aufsicht oder Betreuung zur basalen Alltagsbewältigung; ist nicht in der Lage, für sich selbst zu sorgen.
7 = Schwere und durchgängige soziale Beeinträchtigung: Manchmal unfähig für eine minimale Körperhygiene zu sorgen; oder braucht zeitweise strenge Beaufsichtigung, um Gefahrensituationen für sich selbst oder andere zu verhüten; oder schwere Beeinträchtigung in allen Bereichen der Kommunikation.
8 = Tiefe und durchgängige soziale Beeinträchtigung: Ständige Unfähigkeit für die eigene Körperhygiene zu sorgen, oder ständige Gefahr, sich selbst oder Andere zu verletzen oder völliges Fehlen von Kommunikation.
9 = Nicht zutreffend / nicht einschätzbar.
OPD-KJ-2
allgemeine Infos und Achsen
= Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik im Kindes- und Jugendalter
Psychodynamisches Klassifikationssystem psychischer Störungsmodelle
Unterschied zum OPD für Erwachsene: Unterteilung in 3 Altersstufen mit unterschiedlichen Schwerpunkten in der Befunderhebung
Altersstufe 1 (3 bis 5 Jahre): Verhaltens-, Interaktionsbeobachtung und die spielerische Mitteilung stehen im Vordergrund, induzierte spielerische Narrationen können hier ebenfalls eingesetzt werden
Altersstufe 2 (6 bis 12 Jahre): Zunehmend Übergänge von der Mitteilung im Spiel zum Gespräch. Induzierte Narrationen durch Geschichtenergänzen, Squiggle-Technik oder Szeno-Spiel
Altersstufe 3 (13 bis 18 Jahre): Verbale Mitteilung gewinnt zunehmend an Bedeutung, wenngleich auch das Spiel noch Bedeutung haben kann. Wichtig ist jedoch auch hier die Verhaltensbeobachtung
Achse I: Beziehung
Achse II: Konflikt
Achse III: Struktur
Achse IV: Behandlungsvoraussetzungen
Hier sollen interpersonelle Besonderheiten und Beziehungsverhalten festgehalten werden
Erfassung und Beschreibung von…
…bedeutsamen Beziehungen zu den (Haupt-) Bezugspersonen über Dyaden und Triaden
…funktionalen und dysfunktionalen Mustern
…beobachtbarem bzw. verbal geschilderten Erleben und Verhalten sowie von symbolisch dargestelltem Material (Spielszenen, projektiven Verfahren), wenn dieses anamnestisch bzw. mit dem Kind selbst gesichert werden kann
Beurteilung des dyadischen Beziehungsverhaltens mit Hilfe des Circumplexmodells auf 4 Ebenen:
1. Dyadisch: Verhalten des Kindes mit untersuchenden Person
Objektgerichteter Kreis: Beschreibung, wie auf den Interaktionspartner Einfluss genommen wird oder wie über ihn eine qualifizierende Aussage gemacht wird (interessiert zugewandt, vorwurfsvoll entwertend, feindselig/liebevoll, …)
Subjektgerichteter Kreis: Erfassung der Reaktion auf eine Botschaft des Interaktionspartners oder auf Äußerungen, die sich lediglich auf die eigene Befindlichkeit bezieht.
2. Resonanz des:r Untersucher:in: Innere und äußere Reaktion der untersuchenden Person auf das Kind
3. Selbstbezüglich: Beziehung des Kindes zu sich selbst
4. Triadisch: Fähigkeit des Kindes, in Triaden in Beziehung zu gehen
Achse 1: Beziehung
Tabelle
Infos
Neben der Struktur Hauptdiagnostikum der Psychodynamik
Kategorisiert werden 7 zeitlich überdauernde psychodynamische Konflikte, die in entsprechenden Situationen immer wieder zu ähnlichen Verhaltensmustern führen
Idee: Kinder konnten gewisse Themen in der Entwicklung nicht bewältigen → sie führen immer wieder zu innerpsychischen Konflikten
Konflikte sind unbewusst und dysfunktional
Konflikte können sich im aktiven oder passiven Modus ausleben
Jeder Konflikt hat einen bestimmten Leitaffekt, welcher dominiert
Merke: Wir alle kennen diese Konflikte, haben sie auch mal; können sie aber i.d.R. bewältigen
Achse 2: Welche Konflikte gibt es alles?
1. Nähe vs. Distanz
2. Unterwerfung vs. Kontrolle
3. Selbstversorgen vs. Versorgtwerden
4. Selbstwertkonflikt
5. Schuldkonflikt
6. Ödipaler Konflikt
7. Identitätskonflikt
1) Nähe vs. Distanz: (Erwachsene: Autonomie vs. Abhängigkeit)
Existenzielle Bedeutung von Bindung und Beziehung sowie um den Grundbestand emotionaler Sicherheit
Andererseits bedarf es jedem Individuum nach einer gewissen Unabhängigkeit und Distanz
→ Diese gegensätzlichen Strebungen müssen vereint werden!
Konflikt, wenn der Wunsch nach Bindung und Distanz in der Kindheit nicht vereint werden können
Beispiel: Überfürsorgliche Eltern, die ihr Kind immer bei sich haben wollen und fürchterlich ängstlich werden, wenn die Kinder sich mal 5min nicht melden
Beispiel: Eltern, die das Näheverhalten ihrer Kinder mit übersteigerter Unabhängigkeit abwehren
Leitaffekt: (existenzielle) Angst
Aktiver Modus: Angst vor Nähe & übersteigerte emotionale Unabhängigkeit
Passiver Modus: Angst vor Trennung & Suche nach sehr engen Beziehungen
2) Unterwerfung vs. Kontrolle:
Fokus liegt auf Selbst- und Fremdkontrolle mit zunehmender motorischer & kognitiver Reifung
Gesundes Wechselspiel auf gewährenden und bestimmenden Interaktionen mit der Erziehungsperson
Konflikt, wenn den Bestrebungen nach eigener Kontrolle nicht stattgegeben wird, oder die Eltern sich dem Kind nur unterwerfen
Beispiel: Rigide Eltern, die streng alle Regeln durchsetzen ohne Flexibilität
Beispiel: Sich unterwerfende Eltern, die keinerlei Regeln durchsetzen
Leitaffekt: Ärger, Wut
Aktiver Modus: Ständiges Aufbegehren, Fordern; Widerstand über aktive Aggressivität (z.B. Schreien)
Passiver Modus: Übermäßige Gefügigkeit, Rückzug, braves Verhalten; Widerstand über passive Aggressivität (z.B. Trödeln)
3) Selbstversorgen vs. Versorgtwerden: (Erwachsene: Versorgung vs. Autarkie)
Entwicklungsbedingt zunächst Versorgung, später Selbstversorgung vordergründig
Schritt in die Selbstversorgung = notwendige Entwicklungsaufgabe
Konflikt, wenn in der Kindheit nicht ausreichend oder zu viel versorgt wird
Beispiel: Eltern, die sämtliche Versorgungsaufgaben übernehmen (noch bis ins hohe Alter)
Beispiel: Eltern, die vom Kind schon früh eigenständige Versorgung fordern („Jetzt stell dich mal nicht so an!“)
Leitaffekt: Trauer, Unzufriedenheit
Aktiver Modus: Anspruchslose Grundhaltung, erheblicher altruistischer Einsatz für Andere, Abwehr von Beziehungsangeboten
Passiver Modus: Anklammerndes Verhalten, Stellen von materiellen oder affektiven Versorgungsansprüchen
4) Selbstwertkonflikt:
Im Fokus steht die Fähigkeit, den eigenen Selbstwert zu regulieren (mit der Zeit)
Abhängig von narzisstischer Zufuhr, Kränkungen, Misserfolgen, Zuwendungen, Aufmerksamkeit, Auseinandersetzung mit persönlichen Grenzen
Zentral in der Erziehung sind Haltung bei Misserfolgen und affektive Spiegelung
Konflikt entsteht, wenn man nicht lernt, den Selbstwert vor Bedrohungen zu schützen
z.B.: Eltern, die das Kind narzisstisch hochheben, „das beste Kind in allem“ → Kind lernt nicht, mit Kränkungen umzugehen
z.B.: Eltern, die das Kind andauernd niedermachen
Konflikte äußern sich in pathologischen Selbstaspekten, z.B. Kleinheitsfantasien, Größenselbst, falsches Selbst
Leitaffekt: narzisstische Wut bei Einbruch des Selbstwertgefühls
Aktiver Modus: Grandiose Selbstüberschätzung; Drang, sich zu beweisen; narzisstische Wut, Abwertung
Passiver Modus: Starke Verunsicherung, Ängste; Vermeidung von Konkurrenzsituationen; Selbst = wertlos, Andere = idealisiert
5) Schuldkonflikt:
Zentral ist das Gefühl, die Bedürfnisse und Rechte anderer verletzt zu haben
Angetrieben durch das Bedürfnis, die Beziehung zu den Eltern in jedem Fall zu sichern
Konflikt entsteht, wenn Kinder in übermäßiger Weise das Gefühl haben, an allem Schuld zu sein, und die Beziehung zu den Eltern sich bedroht anfühlt
z.B. bei Eltern, die das Kind in übertriebener Weise für alles verantwortlich machen
z.B. Eltern, die sich selbst ständig schuldig fühlen und unterdrückte Schuld ins Kind übertragen
Leitaffekt: Schuld
Aktiver Modus: Schuldgefühle werden abgewehrt und Andere (Eltern) werden in unangemessener Form für alles verantwortlich gemacht
Passiver Modus: Extreme, teils unangemessene Schuldgefühle; Verantwortungsgefühl für bestimmte familiäre Probleme
6) Ödipaler Konflikt:
Namensgebung: Ödipuskomplex
Im Fokus steht die Fähigkeit zur Triangulierung: Wahrnehmung, dass die Eltern zueinander auch eine Beziehung führen, und diese neben der eigenen Beziehung bestehen kann
Auch diese Phase erleben wir alle („wenn ich groß bin heirate ich Papa/ Mama“) – aber nicht alle können sie bewältigen
Konflikt entsteht, wenn das Kind die Rivalität zum Elternteil nicht bewältigen/ überwinden kann
Wenn z.B. Rivalität sogar gefördert wird; „Verbünden“ mit Elternteilen
Leitaffekte: Schüchternheit/ Angst oder Dramatisierung/ Rivalität
Aktiver Modus: Überbetonung ödipaler Themen (Rivalität, Sexualität), insb. ab der Pubertät sichtbar; Überidentifikation mit Geschlechterrolle
Passiver Modus: Abwehr sexueller Bedürfnisse, Vermeidung von Konkurrenz
7) Identitätskonflikt:
Im Fokus steht die Identitätsbildung als lebenslanger Prozess, um ein subjektives Gefühl von Kontinuität und Kohärenz zu erhalten
Ringen um eine kohärente Identität und zugleich Angst, eigene Identität könnte durch Widersprüchlichkeiten gefährdet werden
Konflikt entsteht, wenn widersprüchliche Selbstrepräsentanzen zu einer lebens- bestimmenden Verwirrung, Orientierungslosigkeit und Angst vor Selbstdissonanz führen
z.B. durch (transgenerationale) Migrationsgeschichte
z.B. in einem Elternhaus, in dem jegliche Spiegelung fehlt
Leitaffekt: Scham und Schuld
Aktiver Modus: Überstarker Wechsel zwischen verschiedenen Identifizierungen; Übernahme von eigentlich unpassenden Identitäten
Passiver Modus: Orientierungs- und Ratlosigkeit bzgl. eigener Identität; wahlloses Herauspicken von wechselnden „Idolen“
Konflikte: Kodierung
—> Alle Konflikte werden auf Vorhandensein geprüft und können prinzipiell nebeneinander existieren; Wir entscheiden uns aber i.d.R. für einen dominierenden Konflikt
Neben den Konflikten wichtigstes Diagnostikum
Wir gehen davon aus, dass zur menschlichen Entwicklung die Fähigkeit gehört, das eigene Ich zu strukturieren – also z.B. auf neue Situationen zu reagieren, mit inneren und äußeren Konflikten umzugehen etc.
Diese Fähigkeit heißt „Struktur“ und stellt eine relativ stabile Beschreibung der Funktionalität von Patient:innen dar
In der KJP werden 4 Strukturbereiche in den 3 Altersstufen genau beschrieben und unterschieden
Genaue Beispiele erlauben es, die Struktur in den 4 Bereichen einzuschätzen und zu kategorisieren (gut – mäßig – gering – desintegriert)
Achse 3: welche Struktur-Bereiche gibt es
Unterscheidung Konflikt Struktur Patienten
Merke: Patient:innen mit niedriger Struktur haben meistens mehrere dominante Konflikte und umgekehrt
Daher unterscheiden wir zwischen Konflikt- oder Strukturätiologie
Fehlende Struktur ist häufig mit stärkeren psychischen Erkrankungen verbunden (z.B. Persönlichkeitsstörungen, schizoide Erkrankungen)
Subjektive Dimensionen: subjektive Beeinträchtigung durch somatische und psychische Beschwerden, subjektive Krankheitshypothesen (als wörtl. Zitat), Leidensdruck und Veränderungsmotivation
Ressourcen: Beziehung zu Gleichaltrigen, familiäre Ressourcen, intrapsychische Ressourcen, außerfamiliäre soziale Unterstützung
Therapievoraussetzungen: Einsicht in biopsychosoziale ZSH, spezifische Psychotherapiemotivation, Krankheitsgewinn, Arbeitsbündnisfähigkeit, Nutzung des professionellen Helfersystems
Einschätzung der Ausprägung nach Angaben aus dem Manual (Altersstufen 1-3) und jeweils von 0-3 (nicht vorhanden, niedrig, mittel, hoch)
Zuletzt geändertvor 13 Tagen