Tetanus
Neurotoxisches Exotoxin
Exotoxine = Proteine, die in umgebendes Medium freigesetzt & von Körperzellen aufgenommen werden
Tetanus-Toxin: Clostridium tetani
Gr- Bodenbakterium; sporenbildend; obligat anaerob
Infektion von anaeroben Wunden mit Sporen (Gartenerde, Straßenstaub, etc.)
keine Mensch-Mensch-Übertragung; Impfschutz möglich
Bildung von Tetanus-Toxin („Tetanospasmin“): neurotox. Protein
zweitstärkstes bakterielles Toxin
Wirkung auf muskelsteuernde Nervenzellen
verhindert normale Muskelentspannung -> dauerhafte Kontraktion
Symptome: Muskelkrämpfe (Gesichtsmuskulatur: „Teufelsgrinsen“), spastische Lähmung, Überstreckung, Erstickung
Wirkung:
blockiert Freisetzung des inhibitor. Neurotransmitters Glycin aus sekretor. Vesikeln in Synapsen von hemmenden Neuronen im Rückenmark
Botulinum
Botulismus-Toxin: Clostridium botulinum -> Erreger der Lebensmittelvergiftung (Botulismus)
Sporenbildner: Vermehrung in ungesäuerten Gemüse-Konserven, Rohschinken, Fischkonserven, Räucherfisch
Botulinum-Toxin (“Botulin“, „Botox“): neurotox. Protein
-> hitzestabil (< 80 °C)
Wirkung: meist nur über aufgenommenes Toxin; keine Invasion/Infektion durch Bakterien
Ausnahme: Säuglingsbotulismus (Honig), Wundbotulismus (verunreinigtes Heroin)
dauerhafte Muskelentspannung: Lähmung (Augen, Gesicht + Kopf, innere Organe), Ersticken oder Herzstillstand
auch bei Säugetieren (Rinder), Wildvögeln (z.B. in Flachwasser-zonen, Aufnahme von Insektenlarven aus Kadavern)
Hemmung der Ausschüttung des Neurotransmitters Acetylcholin -> dauerhafte Muskelentspannung
stärkstes bekanntes Toxin (LD50 Maus 30 pg – 4 ng)
Mensch: 400 g könnten Weltbevölkerung vernichten
-> biol. Waffe
Anwendung (Botox):
Behandlung von Bewegungsstörungen (Krämpfe) & Schielen
Kosmetik: Faltenbehandlung
Bestandteile der Zelle
Bacteriophage: Bedeutung für Mensch & Umwelt bzw Nutzung durch den Menschen
Anheftung an Rezeptorstrukturen & Injektion der Nukleinsäure -> Biosynthese neuer Phagenpartikel
->Lyse der Zelle & Freisetzung
bakterielle Viren
Bakterielle Abwehrmechanismen gegen Phagen-Infektionen:
genet. Variation der Rezeptorstrukturen auf Zelloberfläche
adaptives Immunsystem: CRISPR/CAS
Bedeutung:
Ökologie: Begrenzung bakterieller Populationen in Ökosystemen
Biotechnologie: ökonom. Schäden durch Befall von Produktionsstämmen (z.B. Milchwirtschaft*, Pharmaproduktion)
* Käse- & Joghurtproduktion, ca. 10% aller Fermentationen infiziert
Grundlagenforschung: Modellsysteme & Werkzeuge der Molekularbiologie & Gentechnologie
Humanmedizin: Phagentherapie
therapeut. Anwendungen
Lebensmittelkonservierung
Tiermedizin
Pflanzenschutz
-> spezifisch + relativ billig + geringe Nebenwirkungen
alkoholische Gärung
= Ethanol-Gärung
Energieausbeute: 2 ATP/Glucose
Auflösungsvermögen - Was ist besser und warum?
Lichtmikroskopie
Elektronenmikroskopie (EM)
· ca. 1000x Vergrößerung
· max. ca. 10 Mio. x Vergrößerung
· Auflösung ca. 0,2 μm
· Auflösung ca. 0,2 nm
· Lebendbeobachtung
· keine Lebendbeobachtung mgl.
· Visualisierung der Zellmorphologie & größere intrazelluläre Strukturen
· subzelluläre Strukturen
=> Elektonenmikroskop -> Elektronen haben viel kleinere Wellenlänge als sichtbares Licht -> laut Abbe’schen Auflösungsgesetz gilt:
→ Je kleiner die Wellenlänge λ, desto besser das Auflösungsvermögen d
-> Lichtmikroskop -> Beobachtung lebender MO (bei EM nicht mögl.)
Blutagar - Hämolyse
=> Hämolyse = Auflösung der Erythrozyten (roten Blutkörperchen) mit nachfolgendem Abbau des Hämoglobins
α-Hämolyse: unvollständig -> nur zu Biliverdin abgebaut
keine Hämolysine gebildet -> noch intakte Erythrozyten
Streptococcus salivarius => Vergrünung
β-Hämolyse: vollständig -> Hämoglobin vollst. abgebaut
Hämolysin zerstört Erythrozyten
Staphylococcus sp. => Aufklarung
γ-Hämolyse: keine Veränderung
Staphylococcus epidermidis => kein Hemmhof
Kanamycin vs. Penicillin
Penicillin (β-Lactam): hemmt Zellwandsynthese
Kanamycin (Aminoglykosid): hemmt bakt. Proteinbiosynthese (bindet an 30S ribosomale Untereinheit)
Pseudomonas putida => Gr -: äußere Membran -> Antibiotika kommen nur schwer in Zelle => kleinerer Hemmhof (P) [15 mm]
+ Resistenz oder eingeschr. Permeabilität gegenüber K => kein / sehr kleiner Hemmhof
Micrococcus luteus => Gr +: keine äußere Membran -> Antibiotika können leicht in Zelle eindringen => größerer Hemmhof (P) [30 mm]
+ keine natürl. Aminoglykosid-Resistenz => Hemmhof [20 mm]
Micrococcus luteus
Gr+ => keine äußere Membran -> Antibiotika können leicht in Zelle eindringen
Kokken
bildet Tetraden bzw. Pakete oder Trauben
aerob
Bacillus megaterium
stäbchenförmig
peritrich begeißelt -> beweglich
Endosporen
Prinzip der Kleinheit
je kleiner der Organismus, desto größer das Oberfläche-Volumen-Verhältnis
-> hoher Stoffwechselumsatz
Wachstumskurve
1. exponentiellen Wachstumsphase
rasche Zellzahl-Zunahme in nicht-kontinuierlichen ("batch") Kultur
-> weiteres Wachstum limitierende Bedingungen: abnehmende Substratkonz., Sauerstoffmangel, pH-Änderungen, hemmende Stoffwechselprodukte
2. Phase retardierten Wachstums
3. stationäre Phase
(??)
anoxygene & oxygene Photosynthese
Fragen zu oxygenen Phototrophen:
Tetrapyrole/Porphyrin: Zentralatome einzeichnen
Bei welchen mikrob. Prozessen?
Kohlenstoffkreislauf
Sauerstoffkreislauf
Sergei N. Winogradsky (1856-1953)
erste ökol. Mikrobiologie
komplexe Anreicherungskulturen („Winogradskisäule“)
Säule: Stratifikation von Phototrophen, Heterotrophen & Chemolitoautotrophen
Diffusionsgradienten: Sauerstoff; Sulfid & Methan; Lichtenergie vs. chem. Energie
Entdeckung der Chemolithoautotrophie (=anorg. Verbindungen als Energiequelle [e-Donor])
-> Oxidation anorg. Verbindungen (bsp. NH4, S) zur Energiegewinnung
(bakt.) Zellwand
starre & feste Struktur -> bestimmt Morphologie der Zelle
vermittelt Druckfestigkeit gegenüber Zellturgor
mechan. Stabilität der Zelle
nicht semipermeabel -> durchlässig für Moleküle
Hauptbestandteil: Peptidoglycan (=Murein)
Murein = Heteropolymer: Polysaccharid(=Glykan)-Ketten quervernetzt über Peptidbrücken
Glykan-Ketten aus 2 alternierenden Monosacchariden -> N- Acetylglucosamin (G) + N-Acetylmuraminsäure (M)
1,4-ß-glikosidisch verknüpft
M: über Lactyl-Rest verknüpft mit Pentapeptid aus ungewöhnl. AS
D-Glutamat, D-Alanin (in Proteinen: L-Glu + L-Ala)
meso-2,6-DAP (Diaminopimelinsäure)
Quervernetzung der Glykan-Stränge durch Peptidbindung zw. D-Ala & m-DAP
Synthese aus Pentapeptidvorstufen, Abspaltung des terminalen D-Ala von Pentapeptid bei Transpeptidierung (Quervernetzung über Peptidbindung) während PG-Synthese resultiert in Tetrapeptiden
Mureinsacculus
zusammenhängendes Makromolekül (Mureinschicht)
Gr+ Bakterien: ca. 25 – 50 quervernetzte Schichten
Gr- Bakterien: 1 oder wenige Schichten
Murein = Angriffsort von Antibiotika & Enzymen
Lysozym spaltet 1,4-ß-glykosid. Bindungen (zw. G & M)
versch. Antibiotika (bsp. Penicilin) verhindern Quervernetzung (=Transpeptidierung) der PG-Stränge während Synthese
Lysozym
in Speichel, Tränen, etc. -> Schutz vor Bakterien
Abbau von Murein: spaltet 1,4-ß-glykosid. Bindungen zw. G & M -> Abbau der Zellwand -> Verlust der Zellform -> Lyse der Zelle
amphitrich
= bipolar polytrisch = an beiden Polen ihrer Zelle jeweils Geißeln => gerichtete Fortbewegung (in beide Richtungen)
bakterielle Fortbewegung durch Flagellen (Geißeln)
z.B. Spirillum
Speiseessig - Verbindung, welches Nährmedium, etc.
= unvollst. Oxidation: Essigsäurebakterien produzieren im Katabolismus aus Zuckern & Alkoholen neben CO2 auch einfache organ. Verbindungen
Ausscheidung von Acetat
aerobe Atmung (keine Gärung) -> erfordert Belüftung
-> mikrobieller Prozess
Reaktion wird katalysiert durch Alkoholdehydrogenase
Essigsäurebakterien: Acetobacter -> Gr-
säuretolerant
Gärschema
Electronema (M.d.J 2014)
„Kabelbakterien“ -> bilden bis zu 5 cm lange Ketten mit Stromleitenden Proteinfasern
können Schadstoffabbau ankurbeln
Systematik unbekannt (mit Kohlenwasserstoff belastete Gewässer)
Cholera
Erreger: Vibrio cholerae
-> im Verdauungstrakt des Menschen
Gr- Stäbchen
begeißelt -> stark beweglich
fakultativ anaerob
keine Sproenbildung
Enterotoxin
Aerobe & anaerobe
aerob = kein Wachstum ohne O2
-> Pflanzen, Tiere, viele Bakterien
anaerob = Wachstum ohne O2; durch Spuren von O2 abgetötet
-> z.B. Methanobacterium
aerobe Atmungskette:
anaerobe Gärung: nur Substraktkettenphosphorylierung (Glykolyse)
atmende Bakterien: zusätzl. membranständige e-Transportkette aus mehreren Enzymkomplexen (=oxidative Phosphorylierung)
schrittweise Übertragung der Reduktionsäquivalente (H) auf O2 oder andere terminale e-Akzeptoren
Energiekonservierung: 60% der freien Energie als verwertbare chem. Energie
Ladungstrennung: Aufbau eines Membranpotentials (pmf) zur ATP-Synthese
anaerobe Atmung:
bei Abwesenheit von O2 als terminaler e-Akzeptor: Übertragung der e- auf alternative Akzeptoren durch einfacher gebaute Atmungsketten
-> e-Transportketten meist einfacher als bei aerober Atmung: geringerer Energieertrag
wegen geringeren Potentialdiff. liefern anaerobe Atmungen weniger Energie
Zuletzt geändertvor 17 Tagen