Vorgehen: Körperliche Untersuchung
Inspektion: Betrachtung des Patienten
Palpation: Abtasten bzw. Befühlen einzelner Körperpartien
Perkussion: Abklopfen von Körperregionen
Auskultation: Abhören von Körperregionen
Funktionsuntersuchung: Testen einzelner Körperfunktionen
Essstörungen = Störungen mit somatischen Symptomen
was muss man allg beachten
Körperliche/Medizinische Untersuchungen und Diagnostik
Ausschluss körperlicher Ursachen für bestehenden Körpergewichtsverlust
Somatische Schäden erkennen und behandeln
Verlaufsuntersuchungen
Verlaufskontrollen als Therapiemonitoring
Somatische Schäden
Diagnostik – Aufnahmebefund bei Essstörungen
Körperliche Untersuchung inklusive neurologischer Untersuchung
Vitalparameter: RR, Puls
Bioproben: Blutentnahme, Urin
Ggf. EKG
Ggf Knochendichtemessung
Körperliche Symptome bei Anorexie
Gewichtsverlust von mehr als 15%
Amenorrhö
Muskelschmerzen
Kältegefühl
Bradykardie (niedriger Puls)
Hypotonie (niedriger Blutdruck)
Trockene Haut
Inspektion Anorexie
Blasse, trockene, kalte Haut
Wundheilungsstörungen
Akrozyanose: verminderte Durchblutung der Akren mit Blau-/Hellfärbung
Haarausfall
Lanugobehaarung
Wassereinlagerungen (Ödeme)
Anorexie: gastrointestinal, kalorische Unterversorgung, neurologisch, Labor
Gastrointestinale Symptome
Bauchschmerzen
Verstopfung
Symptome durch kalorische Unterversorgung
Muskelschwäche
Schwindel
Frieren
Müdigkeit
Neurologische Untersuchung
Kribbeln, Kribbelparästhesien
Reflexveränderungen, -Ausfälle
Neurokognitive Defizite/Retardierung – Therapiefähigkeit?
Hirnatrophie (Gehirnschwund)
Labor
Reduzierte Blutbildung: Anämie
Veränderte Blutsalze: Elektrolytentgleisungen
Veränderte Hormone der
Schilddrüse
Leber
Sexualorgane: Cave: Pubertätsentwicklung
Adrenerge Organe: Hyper/Hypocortisolismus
Graph Hormone
Körperliche Folgen Anorexie als Bilder
Differenzialdiagnosen
Therapieverlauf: RFS = Refeeding-Syndrom
Symptome bei Wideraufnahme einer adäquaten Nahrungszufuhr
Gefahr von Elektrolytentgleisungen während Realimentierungsphase
Durch zu rasche Nahrungsaufnahme nach Nahrungsentzug
Zufuhr von Kohlenhydraten stimuliert Freisetzung von Insulin
Veränderung der Blutsalze: Natrium, Phosphat
Komplikationen: Ödeme (Wassereinlagerungen im Gewebe), Linksherzversagen, lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen mit Kreislaufversagen
Prävention: Langsame Steigerung Kohlenhydrat-Aufnahme, Monitoring Blutsalze und EKG-Kontrollen
Bulimia Nervosa
Klinische Untersuchung
Hypertrophie (Vergrößerung) der Speicheldrüsen
Zahnschäden
Mundwinkelrhagaden
Russel Sign: Kallusbildung an Rückseite der Finger
NSSV = Selbstverletzendes Verhalten
Empfehlungen zur Erstversorgung
Medizinische Behandlung zuerst (Schnitte versorgen, etc.)
Unaufgeregte Grundhaltung, nur so viel Versorgung wie notwendig
Nicht Verurteilend/Wertend im Umgang
Ernst nehmen
Suizidale Intention abklären
Typische Lokalisationen Haut der Wunden und welche Verletzungen
Typische Lokalisationen Haut
Ober und Unterarme
Oberschenkel
Knöchel
Bauch
Verletzungen
Schnittwunden
Brandwunden
Verletzungen durch Deospray
Verschlucken von Gegenständen
Scharfe Gegenstände
Batterien
Fremdkörperbergung: endoskopische Entfernung von spitzen und scharfen Gegenständen aus dem Magen innerhalb von 24h, bei Entfernung wird Kappe drum herum gemacht, es kann zu Verletzungen der Speiseröhre kommen
Zu beachten bei Versorgung NSSV
Chirurgische Wundversorgung häufig aversiv erlebt:
„emotional neutrale“ Wundversorgung wichtig
Gemeinsames Protokoll zwischen Chirurgie und Kinder und Jugendpsychiatrie
Anamneseerhebung: Suizidalität und Komorbiditäten umfassen
Einzelgespräch mit körperlicher Untersuchung erforderlich: Häufige Lokalisationen beachten
Unter- und Oberarmen, Knöcheln, Bauch, Oberschenkel
Ein verhaltenstherapeutisch orientiertes Vorgehen im Umgang mit selbstverletzendem Verhalten im stationären Bereich erweist sich als am erfolgreichsten
Umgang auf sachlich-neutralen Ebene mit der Wundversorgung beschäftigt bleiben, um zu verhindern, dass NSSV als Möglichkeit gesehen wird, um mit dem Betreuungsteam in intensiven Kontakt zu treten, und diese Handlungen dadurch verstärkt werden
Nachbesprechung von NSSV erfolgt zeitlich von der Handlung distanziert (etwa am nächsten Tag) und häufig basierend auf einer vom Patienten angefertigten Verhaltensanalyse
Off-Label-Anwendung
Behandelnde ethisch und rechtlich verpflichtet, wirksame und bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen
Vorenthaltung indizierter Behandlung bei Kinder und Jugendlichen stellt Diskriminierung dar
Off-Label-Anwendung erfolgt unter bestimmten Voraussetzungen im Rahmen eines individuellen Heilversuchs
Definition Off-Label-Anwendung: Arzneimittel wird abweichend von den im Rahmen der Zulassung benannten Anwendungsgebieten eingesetzt – „zulassungsüberschreitender Gebrauch“
Off-Label-Verordnung indiziert wenn Nutzen-Risiko-Verhältnis einer zugelassenen Medikation im Vergleich zu einer nicht zugelassenen Medikation verschlechtert ist
Bsp.: Haloperidol: in Dtl. Für Behandlung Tic-Störungen zugelassen bei stark beeinträchtigten Kindern von 10-17 Jahren nach Versagen anderer Therapiearten zugelassen, jedoch aufgrund extrapyramidal-motorischer UEWs nicht zur Behandlung empfohlen
Hinreichende Evidenz erforderlich
Risiko-Nutzen-Abwägung gemeinsam mit Sorgeberechtigten und Patient:innen
Psychopharmaka:
ADHS
Angst
Bipolar
Depression
Schiophrenie
Zwang
Autoaggressiv
Impuls
Unruhe
Suizid
Abusus
Zuletzt geändertvor 17 Tagen