Entstehung von Gewerkschaften
Industrialisierung und Demokratisierung hatten einen Einfluss auf:
die Gewerkschaftstypen und deren Ideologisierung
legale, politische und ökonomische Bedingungen gewerkschaftlichen Handelns in den Arbeitsbeziehungen und in der Politik
Frühe Industrialisierung und Demokratisierung
in England und USA:
weniger Repression gegen Gewerkschaften -> Organisations- und Koalitionsrecht ist weniger umstritten
Interessen der Arbeitsnehmer werden in den Arbeitsbeziehungen umgesetzt
Organisation von Gewerkschaften in craft unions (Beruf) und general unions (Allgemeine Gewerkschaften)
Späte Industrialisierung und Demokratisierung
in Deutschland und in Schweden
mehr Repression gegen Gewerkschaften, sie mussten ihre Anerkennung erkämpfen
Arbeiterbewegung politisiert sich
Organisation von Gewerkschaften in Industrial unions (Branche), Tarifverträge
Tarifverträge
regulieren Löhne
legen Arbeitszeiten fest
gewährleisten soziale Absicherung
ermöglichen Mitbestimmung
Mancur Olson (1965): The Logic of Collective Action -> Theorie des Kollektiven Handelns
Unter welchen Bedingungen entsteht kollektives Handeln und kollektive Organisationen?
Kollektives Handeln entsteht wenn Mitglieder aus individuellen Eigeninteresse handeln
Bedingung: Gruppen müssen selektive Anreize als private Güter einsetzen (Bsp.: Serviceleistungen)
Kleinere Gruppen haben weniger Probleme damit die Mitgliederinteressen zu organisieren
Folge:
Nicht-Exklusivität im Gebrauch
Nicht-Rivalität führt zu Trittbrettfahren -> auch Nicht-Mitglieder profitieren vom Kollektiven Gut
Offe / Wiesenthal (1965): The Logic of Collective Action
Interessenunterschiede und strukturelle Organisationsuterschiede zwischen Arbeit und Kapital:
Logik: Inputfaktoren
Wirtschaft organisiert "tote Arbeit" (Kapital) und Gewerkschaften "lebende Arbeit" (Arbeiter)
die Arbeit kann vom Träger der Arbeitskraft nicht getrennt werden: Arbeiter ist abhängig vom Kapital
Logik: Interne Prozesse
Gewerkschaften sind stark vom Engagement ihrer Mitglieder abhängig
Heterogenität innerhalb und zwischen Gewerkschaften durch Diversität von Interessen
Machtressourcen Ansatz
Walter Korpi (1983): The Democratic Class Struggle
Machtressource = Fähigkeit der Akteure andere zu bestrafen oder zu belohnen
Klassenkonflikt = Machtressourcenkonflikt -> Konflikt um ungleiche Verteilung
Kapital vs. Humankapital
Hypothese: Je mehr Machtressourcen Gewerkschaften haben, desto einflussreicher sind sie und desto weit fortgeschritten ist der Wohlfahrtsstaat
Ziel der Arbeiterklasse: politischer Einfluss zur Minderung von soz. Ungleichheiten
Träger des Kapitals: wollen Marktlösung
Träger des Humankapitals (Arbeiter): müssen sich kollektiv organisieren
Staat beeinflusst die Macht der Gewerkschaften: über formelle Regeln des gewerkschaftlichen Einflusses und politische Maßnahmen (Bsp.: Gesetzgebung)
Korporatismus Ansatz
Institutionelle verwobene Verbände, die miteinander und dem Staat im Austausch stehen
Politikimplementation
Korporatismus als Analyse Ansatz:
• Begriff Korporatismus bezeichnet die institutionalisierte und gleichberechtigte Beteiligung von gesellschaftlichen Verbänden an der Formulierung und Ausführung staatlicher Politik
Strukturelle Definition = Korporatismus als System der Interessenvermittlung
Funktionale Definition = Korporatismus als System des Policy-Making und der Policy-Implementation
-> Kooperation von Interessengruppen mit öffentlichen Autoritäten
Zuletzt geändertvor 8 Tagen