Labor und Business Power: Carbon Captured
Nationale Klimapolitik in den USA, Norwegen und Australien:
sowohl in Wirtschaftsverbänden als auch Gewerkschaften gibt es Unterstützer der Kohleindustrie => Double Representation of Carbon Polluters
Konflikt zwischen carbon-dependent sectors und low-carbon sectors in allen drei Ländern
USA -> Kohleindustrie gegen Clean Power Plan während andere Industrien diesen unterstützen
Norwegen -> Industriegewerkschaften und Schwerindustrie gemeinsam gegen Abbau von Subventionen an die fossile Industrie
Australien -> Labor Partei und Liberale Partei gegen Klimapolitik
VoC-Ansatz: Kohleausstieg
UK vs. DE:
in Großbritannien ist der Kohleausstieg schneller und weniger sozial gerecht als in Deutschland
Hypothese: in CMEs führen Interessen und die Koordinierung zwischen den Interessen der Gewerkschaften, Wirtschaft und des Staates zu einem langsameren aber sozial gerechteren Kohleausstieg als in LMEs (Liberal Market Economies)
Business Power: Ölindustrie gegen Klimapolitik
Anfang der 1990er Jahre scheitert die Einführung einer EU "carbon tax" (Kohlesteuer) am Lobbying der energieintensiven Industrie
Mit Ausnahme einiger Branchen, die direkt von einer starken Klimapolitik profitieren, führten die Wirtschaftsinteressen einen Kampf gegen den Steuervorschlag, der ihrer Meinung nach die Wettbewerbsfähigkeit der EG-Industrie in der Weltwirtschaft gefährden würde.
Warum ist die EU Komission damit gescheitert die Kohlenstoffsteuer einzuführen?
Theorie: lag im Interesse der Mitgliedsstaaten und der fossilen Industrie keine Kohlenstoffsteuer einzuführen
Ergebnis: die Instrumentelle Macht der fossilen und verarbeitenden Industrie verhinderte die EU "carbon tax"
Business Power: Ölindustrie für Klimapolitik
Warum unterstützte die fossile Industrie auf einmal klimapolitische Maßnahmen, wie die CO2-Steuer?
große US-amerikanische und europäische Ölkonzerne sind eine Allianz eingegangen (=Climate Leadership Council) und haben sich nach dem Abschluss des Pariser Klimaabkommens gemeinsam für eine CO2-Steuer ausgesprochen
Theorie:
a) Ansatz der strategischen Anpassung: Unternehmen sind gegen Regulierung (wegen Kosten, Free-Rider-Verhalten), wenn sich Regulierung aber nicht verhindern lässt, dann sind sie für eine Regulierung, die weniger Kosten verursacht
b) Ansatz der ökonomischen Interessen: Materielle Interessen nach Profit und Wettbewerbsvorteilen
-> aufgrund ihrer ökonomischen Interessen sind Ölkonzerne für eine Versteuerung, CO2-Steuer erhöht zwar die Preise aber hat keine Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Ölproduzenten
Finanzialisierung: der Klimapolitik
Sustainable Finance = Finanzmärkte für die Finanzierung der De-karbonisierung nutzen
Artikel 2, Pariser Klimaabkommen: Lenkung von Finanzmitteln im Einklang mit den Klimaschutzzielen
die Finanzindustrie war die treibende Kraft in der Einführung des Emissionshandels
Verschiebung des Kräfteverhältnisses: ohne Kohlenstoffmärkte wären Finanziers nicht in der pro-klimapolitischen Koalition
Interesse des Finanzsektors am Klimawandel hat zugenommen
im Rahmen der Hedging-Strategie müssen Compliance Einheiten über die zukünftige Preisentwicklung spekulieren
-> Hedging: Firmen kaufen CO2-Zertifikate in Höhe ihres zukünftigen Ausstoßes und sichern sich damit gegen steigende CO2-Preise ab
Corporate Governance: Sustainable Finance
Unterstützen die Big Three Asset Manager klimafreundliche Unternehmensentscheidungen durch ihr Investmentverhalten?
The BIG THREE: BlackRock, Vanguard, State Street
die Big Three stimmen nun (2021) eher für Klimaschutz in Hauptversammlungen, aber noch mehrheitlich dagegen
sie unterstützen eher die Anträge des Managements als der Aktionäre
Die Anteile, welche die ESG-Funds der BIG Three besitzen, unterscheiden sich nicht stark von denen, die die Nicht-ESG Funds der Big Three besitzen, selbst die ESG-Funds investieren die Carbon Majors!
ESG = Environment, Social, Governance
Carbon Majors = 90 Global Players sind für 2/3 der ausgestoßenen CO2-Mengen verantwortlich
Zuletzt geändertvor 7 Tagen