Q: (Folie 7) Was macht ein Experiment aus?
Systematische Beobachtung einer AV unter verschiedenen Stufen einer UV + Kontrolle von Störvariablen + zufällige Zuteilung zu Bedingungen.
💡 Bild: Wissenschaftler mischt 2 Flüssigkeiten (UV) und hält alle anderen Bedingungen konstant.
Q: (Folie 8) Wann wird eine Variable zur Störvariablen?
Wenn sie systematisch mit den Stufen einer UV variiert und die AV beeinflusst → nennt man Konfundierung.
📍 Ziel: Verhindern, dass Störvariablen mit UV „vermischt“ werden.
Q: (Folie 11) Was sind die 3 Hauptgruppen von Störvariablen?
A:
Versuchspersonenmerkmale – z. B. Alter, Intelligenz
Versuchsleiter*innenmerkmale – z. B. Verhalten, Erwartungen
Situationsmerkmale – z. B. Lärm, Licht, Tageszeit
Q: (Folie 4) Was solltest du nach dieser Sitzung können?
Störvariablen definieren
3 Hauptgruppen nennen
7 Kontrolltechniken kennen
Spezielle Störvariablen in Messwiederholungsdesigns & ihre Kontrolle
Q: (Folie 12) Beispiel für Versuchspersonenmerkmale als Störvariable?
A: Gruppe mit vielen Pausen ist zufällig auch intelligenter → Intelligenz beeinflusst AV zusätzlich.
Q: (Folie 13) Beispiel für Versuchsleiter*innenmerkmale als Störvariable?
A: Eine Gruppe wird von einer netten Versuchsleiterin getestet, die andere von einer aggressiven → beeinflusst Leistung unabhängig von UV.
Q: (Folie 14) Beispiel für Situationsmerkmale als Störvariable?
A: Eine Gruppe wird in einem leisen Raum getestet, die andere neben einer Baustelle → Lärm beeinflusst Leistung zusätzlich.
Q: (Folie 15–16) Was ist der Hawthorne-Effekt?
A: Reaktivitäts-Effekt: Menschen ändern Verhalten, nur weil sie wissen, dass sie beobachtet werden.
Beispiel: Produktivität steigt sowohl bei mehr Licht als auch ohne Änderung, weil sich die Arbeiter beobachtet fühlen.
Q: (Folie 18) Was ist das Ziel von Kontrolltechniken für Störvariablen?
Einfluss systematischer Störvariablen minimieren oder ausschließen → AV darf nur von UV beeinflusst werden.
Q: (Folie 20) Kontrolltechnik 1: Randomisierung – wie funktioniert sie?
Zufällige Zuweisung der Vpn zu Bedingungen → verteilt bekannte & unbekannte Störvariablen gleichmäßig.
💡 Merksatz: „Zufall macht fair.“
Q: (Folie 21) Wann ist Randomisierung am wirksamsten?
Bei großen Stichproben – kleine Stichproben können trotz Zufall ungleiche Gruppen erzeugen.
Q: (Folie 22) Kontrolltechnik 2: Konstanthalten – was heißt das?
Störvariable wird bei allen Vpn auf denselben Wert fixiert.
Beispiel: Alle Tests morgens um 10 Uhr durchführen.
Q: (Folie 23) Nachteil des Konstanthaltens?
A: Externe Validität sinkt → Ergebnisse gelten nur für die festgelegte Bedingung.
Q: (Folie 24) Kontrolltechnik 3: Parallelisieren – wie geht das?
Vpn mit ähnlichem Wert einer Störvariablen gleichmäßig auf Bedingungen verteilen.
Beispiel: Gleich viele Männer & Frauen pro Gruppe.
Q: (Folie 25) Kontrolltechnik 4: Messwiederholung – was ist der Vorteil?
A: Jede Person ist ihre eigene Kontrolle → Störvariablen durch Personenmerkmale entfallen.
Q: (Folie 26) Problem bei Messwiederholung?
A: Reihenfolgeeffekte (z. B. Übung, Müdigkeit) können AV beeinflussen.
Q: (Folie 27) Kontrolltechnik 5: Ausbalancieren – wie funktioniert das?
A: Reihenfolge der Bedingungen wird zwischen Vpn variiert → Reihenfolgeeffekte verteilen sich gleichmäßig.
Q: (Folie 29) Kontrolltechnik 6: Blind- & Doppelblindstudien – wozu?
A: Blind: Vpn weiß nicht, in welcher Bedingung sie ist.
Doppelblind: Auch Versuchsleiter weiß es nicht → verhindert Erwartungseffekte.
Q: (Folie 31) Kontrolltechnik 7: Statistische Kontrolle – was heißt das?
A: Störvariablen werden mitgemessen und in der Auswertung (z. B. ANCOVA) mathematisch herausgerechnet.
Q: (Folie 34) Was ist der Nachteil statistischer Kontrolle?
A: Funktioniert nur, wenn Störvariable erfasst und richtig modelliert wird – unbekannte Störvariablen bleiben.
Q: (Folie 35) Was sind typische Störvariablen in Messwiederholungsdesigns?
A: Reihenfolgeeffekte:
Übungseffekte – Leistung steigt, weil Vpn übt.
Müdigkeitseffekte – Leistung sinkt mit Zeit.
Q: (Folie 36) Wie kann man Übungs- & Müdigkeitseffekte kontrollieren?
A: Ausbalancieren der Reihenfolge der Bedingungen.
Q: (Folie 37) Was ist vollständiges Ausbalancieren?
A: Jede mögliche Reihenfolge der Bedingungen wird gleich oft genutzt.
💡 Nachteil: Bei vielen Bedingungen schnell unpraktikabel.
Q: (Folie 38) Was ist partielles Ausbalancieren?
A: Nur ein Teil aller möglichen Reihenfolgen wird genutzt → praktisch bei vielen Bedingungen.
Q: (Folie 39) Was ist Lateinisches Quadrat?
A: Spezialform des partiellen Ausbalancierens: Jede Bedingung steht einmal an jeder Position.
Q: (Folie 40) Beispiel Lateinisches Quadrat für 4 Bedingungen?
A: Reihenfolge z. B.:
A B C D
B C D A
C D A B
D A B C
Q: (Folie 41) Was sind Carry-Over-Effekte?
A: Wirkung einer Bedingung überträgt sich auf nächste Messung.
Beispiel: Medikament wirkt noch in Folgebedingung.
Q: (Folie 42) Wie kann man Carry-Over-Effekte reduzieren?
Washout-Phase (Pause) zwischen Bedingungen
Bedingungen so planen, dass Übertragung minimal ist
Q: (Folie 44) Wann kann man Carry-Over-Effekte nicht kontrollieren?
A: Wenn die Wirkung der ersten Bedingung dauerhaft ist (z. B. Lernen, Therapie).
Q: (Folie 46) Was tun, wenn Carry-Over-Effekte unvermeidbar sind?
A: Statt Messwiederholungsdesign ein Zwischengruppendesign verwenden.
Q: (Folie 47) Was ist der Unterschied zwischen Stichprobenziehung und Randomisierung?
Stichprobenziehung: Auswahl der Teilnehmer aus der Grundgesamtheit.
Randomisierung: Zufällige Zuteilung der Teilnehmer zu experimentellen Bedingungen.
Q: (Folie 48) Was ist das Ziel von Randomisierung?
A: Alle bekannten & unbekannten Störvariablen gleichmäßig auf die Gruppen verteilen.
Q: (Folie 49) Was ist einfache Randomisierung?
A: Jeder Teilnehmer wird völlig zufällig einer Bedingung zugeordnet.
💡 Gefahr: Bei kleinen Stichproben ungleiche Gruppengrößen.
Q: (Folie 50) Was ist Blockrandomisierung?
A: Teilnehmer werden in Blöcken gleichmäßig auf Bedingungen verteilt → sorgt für gleiche Gruppengrößen.
Q: (Folie 51) Beispiel für Blockrandomisierung mit 2 Bedingungen & Blockgröße 4?
A: Jede mögliche Reihenfolge von AABB, ABAB, BBAA usw. wird gleich oft genutzt.
Q: (Folie 52) Was ist stratifizierte Randomisierung?
A: Erst nach Schichtmerkmalen (z. B. Geschlecht) sortieren, dann innerhalb jeder Schicht zufällig zuteilen.
Q: (Folie 53) Vorteil stratifizierter Randomisierung?
A: Garantiert gleiche Verteilung wichtiger Merkmale in allen Gruppen.
Q: (Folie 54) Was ist adaptive Randomisierung?
A: Zuweisung hängt vom bisherigen Stand der Gruppengrößen oder Merkmale ab → gleicht Ungleichgewichte sofort aus.
Q: (Folie 55–56) Beispiel adaptive Randomisierung?
A: Bei Ungleichgewicht (z. B. mehr Männer in einer Gruppe) werden neue Männer bevorzugt der anderen Gruppe zugeteilt.
Q: (Folie 57) Wie können Versuchsleiter*innen unbeabsichtigt Ergebnisse beeinflussen?
A: Durch Erwartungseffekte – Verhalten gegenüber Vpn verändert sich je nach Hypothese.
Q: (Folie 58) Beispiel für Erwartungseffekt?
A: Lehrer, die glauben, dass bestimmte Schüler hochbegabt sind, geben ihnen mehr Aufmerksamkeit → bessere Leistung (Rosenthal-Effekt).
Q: (Folie 59) Wie kann man Versuchsleitereffekte kontrollieren?
Doppelblind-Design
Standardisierte Instruktionen
Minimale Interaktion mit Vpn
Q: (Folie 60) Was sind Demand Characteristics?
A: Hinweisreize, die Vpn unbewusst verraten, was die Hypothese ist → Vpn passen Verhalten an.
Q: (Folie 61) Beispiel für Demand Characteristics?
A: Fragebogen zu Alkohol am Arbeitsplatz → Vpn antworten „gesellschaftlich erwünscht“.
Q: (Folie 62) Was ist der soziale Erwünschtheitseffekt?
A: Vpn geben Antworten, die gut dastehen lassen, statt ehrlich zu sein.
Q: (Folie 63) Wie kann man Demand Characteristics reduzieren?
Tarnhypothese
Unauffällige Messungen
Anonymität garantieren
Q: (Folie 64) Was ist eine Cover Story?
A: Falsche, aber plausible Erklärung für den Zweck der Studie → verschleiert die eigentliche Hypothese.
Q: (Folie 65) Was ist das Ziel von Kontrolle in Experimenten?
A: Sicherstellen, dass Veränderungen in der AV nur durch die UV entstehen – nicht durch Störvariablen.
Q: (Folie 66) Was macht eine Variable zur Störvariablen?
A: Wenn sie systematisch mit der UV kovariiert und zusätzlich die AV beeinflusst (Konfundierung).
Q: (Folie 67) Welche 3 Haupttypen von Störvariablen gibt es?
Versuchspersonenmerkmale
Versuchsleiter*innenmerkmale
Situationsmerkmale
Q: (Folie 68) Nenne die 7 Kontrolltechniken für Störvariablen.
Randomisierung
Konstanthalten
Parallelisieren
Messwiederholung
Ausbalancieren
Blind-/Doppelblindstudie
Statistische Kontrolle
Q: (Folie 69) Was sind Reihenfolgeeffekte und wie kontrollieren?
A: Effekte durch Abfolge der Bedingungen (Übung, Müdigkeit) → Ausbalancieren der Reihenfolge.
Q: (Folie 70) Was ist ein Lateinisches Quadrat?
A: Ausbalancierungsform, bei der jede Bedingung einmal an jeder Position erscheint.
Q: (Folie 71) Was sind Carry-Over-Effekte?
A: Wirkung einer Bedingung überträgt sich auf die nächste → z. B. Medikament wirkt noch.
Q: (Folie 72) Wie kann man Carry-Over-Effekte vermeiden?
A: Washout-Phasen, clevere Bedingungsplanung oder Zwischengruppendesign nutzen.
Q: (Folie 73) Unterschied Stichprobenziehung vs. Randomisierung?
A: Stichprobenziehung = Auswahl der Teilnehmer aus der Population.
Randomisierung = Zuweisung zu den Bedingungen.
Q: (Folie 74) Wie kann man Versuchsleitereffekte verhindern?
A: Doppelblind-Design, Standardisierung, minimale Interaktion.
Q: (Folie 75) Was sind Demand Characteristics?
A: Hinweisreize, die Hypothese verraten und Verhalten beeinflussen.
Q: (Folie 76) Wie kann man Demand Characteristics reduzieren?
A: Tarnhypothesen, unauffällige Messungen, Anonymität.
Q: (Folie 77) Was ist der soziale Erwünschtheitseffekt?
A: Antworten geben, die gesellschaftlich positiv wirken – nicht unbedingt ehrlich.
Q: (Folie 78) Wichtigste Botschaft zu Störvariablen?
A: Sie müssen erkannt und kontrolliert werden, um interne Validität zu sichern.
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