Q: (Folie 12) Warum ist Objektivität das Fundament jeder guten Studie?
A: Weil nur dann verschiedene Forscher unter gleichen Bedingungen zu denselben Ergebnissen kommen.
• Unabhängig von Versuchsleiter und Versuchsbedingungen
• Erreicht durch Standardisierung von Durchführung, Auswertung und Interpretation
Details merken: Ohne Objektivität kann weder Reliabilität noch Validität bestehen.
Q: (Folie 15) Welche 3 Formen der Objektivität sichern verlässliche Testergebnisse?
Durchführungsobjektivität – Alle Testleiter führen den Test exakt gleich durch.
Auswertungsobjektivität – Rohdaten werden immer gleich ausgewertet.
Interpretationsobjektivität – Gleiche Ergebnisse werden gleich interpretiert.
Q: (Folie 14) Wann leidet die Objektivität massiv?
• Unterschiedliche Testbedingungen (z. B. mal viel, mal wenig Lärm)
• Unterschiedliche Anweisungen oder Testleiter-Verhalten
• Keine einheitlichen Auswertungsregeln
• Keine klaren Interpretationskriterien
Q: (Folie 21) Was meint Reliabilität – und was setzt sie zwingend voraus?
A: Reliabilität = Zuverlässigkeit einer Messung → liefert bei gleichbleibendem Verhalten stabile Ergebnisse.
• Voraussetzung: Objektivität
• Frage: „Wie sehr kann ich dem Messwert vertrauen?“
Q: (Folie 22) Welche 5 Wege gibt es, Reliabilität zu bestimmen?
Test-Retest
Interrater
Paralleltest
Split-Half
Interne Konsistenz
Q: (Folie 23) Wie prüft man die Test-Retest-Reliabilität?
A: Gleiche Methode, gleiche Stichprobe, zwei Zeitpunkte → Korrelation der Ergebnisse.
• Hoch = Werte bleiben stabil
• Niedrig = große Unterschiede zwischen Test und Retest
Q: (Folie 26) Was zeigt eine Interrater-Reliabilität?
A: Ob verschiedene Beurteiler bei denselben Personen ähnliche Einschätzungen abgeben.
• Hoch = gleiche Ergebnisse
• Niedrig = stark unterschiedliche Urteile
Q: (Folie 28) Wofür steht Paralleltest-Reliabilität?
A: Grad der Übereinstimmung zweier Testversionen mit gleicher Schwierigkeit.
• Hoch = beide Versionen messen gleich
• Niedrig = große Unterschiede
Q: (Folie 30) Was prüft die Split-Half-Reliabilität?
A: Ob erste und zweite Hälfte eines Tests ähnliche Ergebnisse liefern.
• Oft Odd-Even-Methode (ungerade vs. gerade Fragen)
• Hoch = beide Hälften stimmen überein
Q: (Folie 32 & 35) Was zeigt die interne Konsistenz?
A: Ob alle Items einer Skala dasselbe Konstrukt messen.
• Hoch = ähnliche Punktwerte pro Item
• Niedrig = starke Unterschiede zwischen Items
Q: (Folie 49) Was prüft Validität – und welche Kriterien muss sie vorher erfüllen?
A: Validität = Misst die Untersuchung wirklich das, was sie messen soll?
• Voraussetzung: Objektivität + Reliabilität
• Frage: „Trifft der Messwert das richtige Ziel?“
Q: (Folie 51) Was bedeutet interne Validität in einem Experiment?
A: Veränderungen der abhängigen Variable lassen sich ausschließlich auf die unabhängige Variable zurückführen.
• Erreicht durch Kontrolle von Störvariablen
• Schwach, wenn Störvariablen das Ergebnis verfälschen
Q: (Folie 54) Wann ist externe Validität hoch?
A: Wenn Ergebnisse auf die reale Welt übertragbar sind.
• Umfasst: Populationsvalidität, Situationsvalidität, Variablenvalidität
Q: (Folie 58) Was misst die Populationsvalidität?
A: Übertragbarkeit der Stichprobenergebnisse auf die gesamte Population.
• Benötigt: große, repräsentative, zufällig ausgewählte Stichprobe
Q: (Folie 59) Wofür steht Situationsvalidität?
A: Übertragbarkeit von Laborergebnissen auf natürliche Alltagssituationen.
• In Laborstudien oft gering, weil künstliche Bedingungen herrschen
Q: (Folie 60) Was ist Variablenvalidität?
A: Ob Ergebnisse mit einer anderen abhängigen Variable, die dasselbe misst, ähnlich ausfallen.
• Beispiel: Zwei unterschiedliche Depressionsfragebögen liefern ähnliche Resultate
Q: (Folie 61) Warum stehen interne und externe Validität oft im Konflikt?
• Hohe interne Validität = starke Kontrolle → künstliche Bedingungen
• Hohe externe Validität = realistische Bedingungen → mehr Störvariablen
• Forscher müssen oft Trade-off machen
Q: (Folie 62) Was prüft die statistische Validität?
A: Ob die richtigen statistischen Verfahren korrekt angewendet und interpretiert wurden.
• Sinkt bei Verletzung der Voraussetzungen (z. B. Normalverteilung für Varianzanalyse)
Q: (Folie 64) Wofür steht inhaltliche Validität?
A: Misst der Test inhaltlich genau das Zielkonstrukt – ohne Vermischung mit anderen Faktoren.
• Beispiel: Intelligenztest misst Intelligenz, nicht Gedächtnis oder Motivation
Q: (Folie 66) Was ist Konstruktvalidität?
A: Gültigkeit eines theoretischen Konstrukts, gemessen am Vergleich zu ähnlichen und unähnlichen Tests.
• Konvergent: hohe Übereinstimmung mit ähnlichen Tests
• Diskriminant: geringe Übereinstimmung mit unähnlichen Tests
Q: (Folie 69) Was bedeutet Kriteriumsvalidität?
A: Ein Test sagt ein externes Kriterium vorher oder stimmt damit überein.
• Vorhersagevalidität: Testwert → zukünftiger Erfolg
• Simultane Validität: Testwert ↔ aktueller Erfolg
Q: (Folie 72) Was ist Augenscheinvalidität – und warum ist sie kein offizieller Prüfstein?
A: Eindruck für Laien, was der Test misst („Sieht aus wie ein IQ-Test“).
• Spezialfall der inhaltlichen Validität
• Wird selten gemessen, kann aber Kooperationsbereitschaft erhöhen
Q: (Folie 74) Warum kann ein Test reliabel, aber nicht valide sein – aber nie umgekehrt?
• Reliabilität = Messung ist stabil
• Validität = Messung trifft das richtige Ziel
→ Ohne stabile Messung (Reliabilität) kann keine echte Gültigkeit (Validität) entstehen.
Q: (Folie 81) Was misst Sensitivität bei Tests?
A: Anteil der korrekt erkannten positiven Fälle bei tatsächlichem Vorliegen der Eigenschaft.
• Beispiel: Depressive werden als depressiv erkannt
• Formel: Sensitivität = TP / (TP + FN)
Q: (Folie 81) Was misst Spezifität bei Tests?
A: Anteil der korrekt erkannten negativen Fälle bei Nicht-Vorliegen der Eigenschaft.
• Beispiel: Gesunde werden als gesund erkannt
• Formel: Spezifität = TN / (TN + FP)
Q: (Folie 85) Sensitivität = 100 % bedeutet…?
A: Alle kranken Personen werden erkannt (kein False Negative).
Q: (Folie 87) Spezifität = 100 % bedeutet…?
A: Alle gesunden Personen werden korrekt erkannt (kein False Positive).
Q: (Folie 88) Was zeigt der „Zwei-Fragen-Test“ zur Depression?
• Sensitivität: 96 % → erkennt fast alle Depressiven
• Spezifität: 57 % → erkennt nur etwas mehr als die Hälfte der Gesunden korrekt
• Gut als Screening, nicht als alleinige Diagnose
Q: (Folie 89) Warum sind Sensitivität & Spezifität selten beide perfekt?
A: Hohe Werte bei beiden → oft nur mit langen, komplexen Tests erreichbar.
• Screening: kürzere Tests → teils geringere Werte
• Enddiagnose: ausführliche Verfahren
Q: (Folie 91) Was bedeutet Präzision in Studien?
A: Wahrscheinlichkeit, dass ein tatsächlich vorhandener Zusammenhang auch nachgewiesen wird.
• Hängt von Stärke des Effekts & Störvariablen ab
• Gilt als modernes Zusatzkriterium zur Studienqualität
Q: (Folie 93) Was sind die 5 zentralen Gütekriterien psychologischer Tests?
Objektivität
Reliabilität
Validität
Sensitivität
Spezifität
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