dreidimensionales Begriffsverständnis von Politik
PoliCy = Content: Was (Inhalte und Ziele)
bezieht sich auf die **Inhalte und Ziele der Politik**. Es geht um die Gestaltung und Umsetzung konkreter Maßnahmen und Programme, die auf die Lösung gesellschaftlicher Probleme abzielen.
**9-Euro-Tickets** als temporäre Maßnahme zur Entlastung von Bürgern und zur Förderung des öffentlichen Nahverkehrs
PoliTy = Tructure : Wo (Strukturen und Formen)
Es geht um Rahmenbedingungen, in denen Politik stattfindet, wie Verfassung, Gesetze, politische Institutionen und Macht Verteilung (Bundesrat als Institution repräsentiert die Bundesländer im Gesetzgebungsprozess ) -> Wer darf was, wo?
PolitIcs = Interactions: Wie (Prozesse und Machtkämpfe, Konsensfindung)
umfasst die politischen Prozesse und Aushandlungen/ Konsensfindung die zwischen Akteuren stattfinden.
Protestbewegungen wie Fridays for future üben Druck auf politische Entscheidungsträger aus
Zwangsverhandlungssysteme - Vor- und Nachteile
Eine dauerhafte Verhandlungskonstellation, in der den Beteiligten die **Exit-Option** faktisch/rechtlich verschlossen ist.
- **Vorteile**: Alle relevanten Seiten sind an Bord; Entscheidungen fallen **nicht** ohne Zustimmung -> J**eder von ihnen muss zustimmen**.; das erzwingt Ausgleich und kann stabile Lösungen fördern.
- **Nachteile**: Verlust autonomer Handlungsfreiheit; Blockade-/Vetopotenziale können hoch sein, Verhandlungskosten steigen.
kognitiven, motivationalen und relationalen Aspekten von Handlungsorientierungen der Akteure verstehen
**Kognitiv**: Situationsdeutungen, Ziel-Mittel-Hypothesen (auch selektive Wahrnehmung, Lernprozesse).
- **Motivational**: Interessen (Bestand, Ressourcen, Autonomie), Normen (internalisierte Sollensansprüche) und Identitäten (Selbstbilder, Rollen/Organisationszwecke).
- **Relational = Interaktionsorientierungen**: Deutungen der Beziehung zwischen Akteuren – **feindlich**, **kompetitiv**, **egoistisch-rational** (nur Eigennutzen), **kooperativ** (gemeinsamer Nutzen). Diese vier nennt der Text explizit als die wichtigsten.
die Handlungsfähigkeit von Organisationen als Variable
Ob Organisationen „handlungsfähig“ sind, hängt ab von **interner Willensbildung und Steuerungsfähigkeit des Mitgliederhandelns**; sie variiert über Zeit und Situation (Fallbeispiel im Text: wechselnde Handlungsfähigkeit ostdeutscher Wissenschaftsorganisationen im Einigungsprozess).
Das Problem politischer Legitimität ist ein zentraler Gegenstand sowohl der Politischen Theo-
rie als auch der empirisch orientierten Politikwissenschaft. Warum stellt sich dieses Problem
überhaupt?
Weil Herrschaft (1 Punkt) die individuellen Freiheitsräume der Menschen beeinflusst (1 Punkt)
Welch Art von Definition
Nominaldefiniton: Sind Konventionen über die Verwendung von Fachbegriffen.
Realdefinition: Versuchen das Wesen bzw. den inneren Kern eines Sachverhaltes oder Begriffs möglichst vollständig zu erfassen
Treffen Aussagen über die Realität und weisen damit einen empirischen Bezug auf, weshalb sie auch falsch oder richtig sein können.
Problem: Das Problem bei **Realdefinitionen** besteht darin, dass sie **behaupten**, was ein Begriff „in Wirklichkeit“ **ist**, und dabei oft **philosophisch, normativ oder spekulativ** sind – statt **klar, prüfbar und analytisch**.
Definiens: ist die Aussage an sich
Definiendum: Der zu definierende Begriff (Politische Partizipation)
Von Max Kaase
In den Sozialwissenschaften wird zwischen latenten Konstrukten und manifesten Sachverhal-
ten unterschieden. Worum handelt es sich jeweils bei den folgenden Beispielen? Ordnen Sie
korrekt zu!
Indikatoren: Zur Messung theoretischer Konstrukte durch direkt beobachtbare Sachverhalte
**Manifeste Konstrukte**
= Dinge, die du **direkt beobachten oder messen** kannst.
Beispiele: Körpergröße (Metermaß), Alter (Geburtsdatum), Wahlbeteiligung (% abgegebene Stimmen), Einkommen (Euro).
**Latente Konstrukte**
= Dinge, die **nicht direkt sichtbar** sind – wir **erschließen** sie aus mehreren Beobachtungen (**Indikatoren**).
Beispiele: Intelligenz, politische Zufriedenheit, Vertrauen in Institutionen, „Demokratiequalität“. Die misst man z. B. mit Fragebogenskalen (mehrere Items) oder zusammengesetzten Indizes.
Induktion/ Deduktion
Bei der **Induktion** wird **von einem (empirischen) Phänomen** (1 Punkt) **und einer**
**Randbedingung** (1 Punkt) auf ein **Gesetz** (1 Punkt) **geschlossen** → Achtung: Punkte
werden nur bei Nennung der richtigen Reihenfolge gegeben)
• **Korrekte Zuordnung zum Beispiel** –
Phänomen(Meine Eselbr.: konkrete Auswirkung/Explanandum): hohes BIP pro Kopf in Katar (1 Punkt);
Randbedingung (Meine Eselbr.: Ursache): Katar ist eine Autokratie (1 Punkt);
Gesetz (Meine Eselbr: Hypothese): Autokratien weisen ein hohes BIP pro Kopf auf (1 Punkt)
_______
2. Beispiel für Deduktion:
Bei der Deduktion wird von einem Gesetz und einer Randbedingung auf ein empirisches Phänomen geschlossen.
Beispiel:
Gesetz(Meine Eselsbrücke: Hypothese): Autokratien weisen ein hohes BIP pro Kopf auf
Randbedingung (Meine Eselsbrücke: Ursache): Katar ist eine Autokratie
Phänomen (Meine Eselsbrücke: konkrete Auswirkung): Hohes BIP pro Kopf in Katar.
Deduktiv-nomologische Erklärung Hempel Oppenheim Schema:
Das deduktiv-nomologische Modell ist eine **logisch-strukturierte Form wissenschaftlicher Erklärung**, bei der das **Explanandum (Auswirkung)** durch das **Explanans (Gesetz (Hypothese) UND Randbedingung(Ursache)** zwingend **hergeleitet** wird.
In der Erforschung individueller und gesellschaftlicher Wertewandelprozesse werden welche
Effekte unterschieden?
Periodeneffekt
Eine relativ neue Form des politischen Protests ist der „Political Consumerism“. Von welchen
Bürgerinnen und Bürgern wird diese Partizipationsform vor allem genutzt?
wird vor allem von höher gebildeten (1 Punkt) und einkommensstarken (1 Punkt)
Bürgerinnen und Bürgern genutzt
Gegen die verbreitete Diagnose vom europäischen Demokratiedefizit wendet Yves Mény ein,
dass die EU weniger an einem Demokratiedefizit leidet, als an einer Demokratieüberladung.
Wie begründet er seinen Einwand? Antworten Sie knapp und in ganzen Sätzen! (max. 1
Punkt)
In der EU gibt es zu viele Vetopunkte. (1 Punkt) oder:
• In der EU existieren zu viele checks and balances. (1 Punkt)
Was ist das zentrale Merkmal von Zwangsverhandlungssystemen? Antworten Sie
knapp und in ganzen Sätzen!
Die Akteure besitzen keine Exit-Option.
Welchen entscheidenden Nachteil müssen Akteure für ihre Handlungen in Zwangsver-
handlungssystemen hinnehmen? Antworten Sie knapp und in ganzen Sätzen! (max. 1
Verlust an Handlungsautonomie
Und welchen wichtigen Vorteil haben Akteure in Zwangsverhandlungssystemen, wenn
es darum geht, zu einer Einigung zu gelangen? Antworten Sie knapp und in ganzen
Sätzen!
Jeder von ihnen muss zustimmen
Politische Einstellungen können sich auch auf politische Sachfragen und Sachthemen bezie-
hen. Entscheiden Sie für jedes Beispiel, ob es sich dabei um ein Positions- oder ein Valenz-
Issue handelt!
Politische Fakten (auch: issues - Sachfragen)
-> **Positions-Issues**: Kontrovers diskutierte Sachfragen mit untersch. Positionen. Menschen sind **entweder dafür oder dagegen**. Ist polarisierend und kann politische Lager Spalten
Bsp.:
- Legalisierung von Cannabis
- Einführung eines Tempolimits auf Autobahnen
- Einführung einer Vermögenssteuer
- Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens
- Abschaffung einer Erhöhung der Rente mit 67
->**Valenz-Issues**: Sachfragen, bei denen Einigkeit über das Ziel besteht, aber **unterschiedliche Wege zur Umsetzung diskutiert werden**.
- Verbesserung des Gesundheitssystems
- Bekämpfung von Kinderarmut
- Verbesserung der Infrastruktur
Ordnen Sie den nachfolgenden Aussagen jeweils die richtige Dimension von „political efficacy“
zu! Benutzen Sie dafür die entsprechenden Fachtermini und keine Be- oder Umschreibungen!
Internal political efficacy (internale Wirksamkeitserwartung):
Glaube an die eigene Kompetenz, Politik zu verstehen/mitzumachen.
External political efficacy (externale Wirksamkeitserwartung):
Glaube, dass das politische System/Politiker auf Bürger reagieren.
Merksatz: Internal = ich kann; External = sie hören.
additiven Index
Multiplikativen Index
Für welches Orientierungsobjekt stellt dieser Fragebogen-Auszug ein Operationalisierungs-Beispiel dar? (max. 1 Punkt)
pol. Kultur wird in der Civic Culture Studie von A + V als spezifische psychologische Orientierung gegenüber pol. Objekten definiert, welche sich durch Einstellungen, Überzeugungen und Wertorientierungen auszeichnet. Sie beschreibt das charakteristiche Verteilungsmuster pol. Orientierungen innerhalb der Gesellschaft.
Sie differenzieren politische Einstellung in 2 Kategorien:
4 Orientierungsobjekte - Worauf beziehen sich pol. Einstell.
3 Arten der Orientierung/ Einstellung - wie äußert sich pol. Einstellung
3 Arten:
1. kognitive Orientierung: Wissen und Wahrnehmungen von pol. Objekten
2. Affektive Orientierung: Gefühle und emotionale Haltungen gegenüber pol. Objekten.
3. Evaluative Orientierungen: Bewertungen und Meinungsbildung pol. Objekte anhand bestimmter Maßstäbe.
_____
4 Orientierungsobjekte der pol. Kultur:
1. das Gesamtsystem: Versucht Einstellungen zur Demokratie als Regierungsform zu erfassen, zB.: Vertrauen in die Demokr. Zufriedenheit mit dem pol. Sys.
2. Inputobjekte: Versucht Einstellungen zu Parteien, Einflusschancen zu erfasseen, zB. Sonntagsfrage, Sympathiebarometer
3. Outputobjekte: Versucht Einstellungen zur Verwaltung, pol. Maßnahmen zu erfassen, zB. Frage zum Gesetz: Geflüchtete in DE besser zu integrieren, Sprachkurse, Wohnwahl etc.
4. Das Selbstbild/ Ego des Bürgers: Wie man die eigene Kompetenz sieht, Vertrauen in dritte.
Nach der Rational-Choice-Theorie zur Erklärung von Wahlverhalten liegt der individuellen
Wahlentscheidung ein Parteiendifferenzial zu Grunde. Stellen Sie sich vor, bei einer Wählerin
nimmt das von ihr ermittelte Parteiendifferenzial folgende Ausprägung an:
UA – UB = 0
Welches Wahlverhalten ist in diesem Fall wahrscheinlich? (max. 1 Punkt)
____
Parteidifferenzial
Wahlenthaltung
**Parteiendifferenzial**: Wähler vergleichen den Nutzen der Parteien (z.B. wirtschaftlicher Nutzen) und wählen die Partei, die ihnen am meisten Nutzen bringt.
- UA - UB = 0 -> Wahlenthaltung ist wahrscheinlich
- UA - UB = >0 -> Der Wähler entscheidet sich für A
- UA - UB = -0 -> Der Wähler entscheidet sich für B
- U steht für Utility - ökonomischer Nutzen
- A steht für Regierungspartei
- B steht für Oppositionspartei
Für welche analytische Ebene treffen Sie eine Aussage, wenn Sie den Pedersen-Index
anwenden? (max. 1 Punkt)
___
Berechnen Sie unter Verwendung des Pedersen-Index‘ auf eine Nachkommastelle ge-
nau die Volatilitätswerte für die Bundestagswahl 2017 und 2021! Beziehen Sie in Ihre
Berechnung alle Parteien der nachfolgenden Tabelle mit ein! (max. 2 Punkte)
analytische Makroebene
von 2013 auf 2017 die differenzen der Reiche nach notieren und zusammen rechnen dann durch 2 teilen
Zuletzt geändertvor einem Monat