Buffl

7

ND
von Nipu D.

7.befund

(k: hier laufen alle fäden zusammen )


  1. was ist die hauptaufgabe des befundteils in einem psychologischen gutachten ?

  2. wodurch unterscheidet sich der untersuchungsbericht vom befund ?

  3. was ist das ziel der befundformulierung ?


  • 1kernstück des gutachtens: integration der einzelergebnsse im befund

    (der befund ist der zentrale teil eines psychologischen gutachtens. hier werden die einzelergebnisse aus verschiedenen tests, beobachtungen und quellen nicht nur nebeneinander dargestellt , sondern sinnvoll miteinander verknüpft . diese integration soll eine zusammenhängende psychologische einschätzung ermöglichen )


  • 2unterschliedeliche funktionen der teile des gutachtens:

    (im untersuchungsbericht werden alle daten dokumentiert , die im rahmen der diagnostik erhoben werden (zb testergebnisse, beobachtungen, anamnesen ) die interpretation erfolgt hier jeweils nur im kontext der jeweiligen datenqulele, also zb interpretation eines testergebnisses nur auf basis des tests selbst

  • 2untersuchungsbericht: datensammlung , darstellung und quellengebundene interpretation der ergebnisse


  • 2befund:

    • 2ergebnisse aus unterschiedlichen quellen werden zusammengetragen, aufeinander bezogen und abgewogen, um eine beantwortung der fragestellung vorzubereiten

      (im befundteil findet der nächste schritt statt: die synthese . die ergebnisse verschiedener quellen (tests, interviews, beobachtung etc) werden zueinander in beziehung gesetzt und gewichtet - mit dem ziel , zu einer fundierten antwort auf die fragestellung zu kommen

    • 3zielsetzung: valide aussagen über personenmerkmale aus den gesammelten daten ableiten


(das ziel ist es, aus der zusammenschau der daten eine wissenschaftlich fundierte aussage über bestimmte merkmale der getesteten person zu machen (zb kognitive leistungsfähigkeit) dabei sollen nicht nur einzelwerte sondern die gesamtsicht zählen


(antwort 2: der untersuchungsbericht stellt daten quellengebunden dar, der befund integriert und bewertet sie im zusammenhang )

(was ist der untersuchungsbericht, befund, ergebnisteil? ))

Was ist der

Ergebnisteil

?

Der Ergebnisteil ist ein Unterabschnitt des Untersuchungsberichts.

🔍 Was steht dort?

  • Rohwerte oder Standardwerte

  • eventuell Konfidenzintervalle, Verteilungsklassen (z. B. „hoch“, „unterdurchschnittlich“)

  • KEINE inhaltliche Deutung, sondern objektive, testnahe Beschreibung

📌 Beispiel:

„Herr A erzielte im Grundmodul Schlussfolgerndes Denken des I-S-T 2000 R einen Standardwert von 110 im Vergleich zu männlichen Erwachsenen. Die Leistung ist damit als hoch einzustufen.“

✅ → Fachlich korrekt, aber noch keine psychologische Interpretation.

⛔ → Noch keine Aussage darüber, was das für seine Intelligenz, sein Alltag, seine berufliche Eignung etc. bedeutet.

🔹 Was ist der

Untersuchungsbericht

?

Der Untersuchungsbericht enthält:

  • die Darstellung der eingesetzten Verfahren,

  • die Beschreibung der Durchführung,

  • die Beobachtungen (z. B. Mitarbeit, Motivation) und

  • die testgebundene Interpretation der Ergebnisse

🎯 Das heißt:

Hier darfst du die Ergebnisse interpretieren, aber nur innerhalb des jeweiligen Tests – also das, was im Manual steht. Du darfst keine eigene psychologische Gesamtdeutung machen!

📌 Beispiel (testgebundene Interpretation):

„Die im Testmanual als hoch eingestufte Leistung im Schlussfolgernden Denken spricht für eine gute Fähigkeit zur Analyse komplexer Informationen.“

✅ → Du darfst interpretieren, was ein hoher Wert im Test bedeutet,

⛔ → aber noch nicht, was das über die Person insgesamt aussagt (z. B. „ist intelligent“, „wird im Beruf XY erfolgreich sein“).

🔹

3. Befund

Definition:

Der Befund ist der Teil des Gutachtens, in dem die Einzelergebnisse interpretiert, integriert und psychologisch bewertet werden.

Inhalte:

  • Verknüpfung verschiedener Testbefunde

  • Einbezug von Verhaltensbeobachtung, biografischen Infos, Anamnese etc.

  • Interpretation: Was sagt das über die Person aus?

  • Erst hier erlaubt: persönliche Prädikationen wie: „Herr A ist überdurchschnittlich intelligent“ oder „Frau B zeigt Hinweise auf eine Konzentrationsproblematik“

🧠 Wichtig:

Hier darf die Fachkraft eine psychologische Gesamtbewertung abgeben, auf Basis aller vorliegenden Datenquellen.

→ Ziel: Valide Aussagen über Persönlichkeits- oder Leistungsmerkmale.

  1. befund

    wichtig:

    (k

    1die beste informationsquelle ist immer die mit der höchsten validität zb intelligenztest , lehrer , mutter befragung , schulnote da wäre inteligenztest am besten, immer nach gütekriterien auch objektivität undso)

    (wenn du verschiedene quellen zur beurteilung einer person hast zb test, interview , lehrerurteil solltest du der quelle mehr gewichtung geben , die wissenschaftlich am verlässlichsten ist also am validesten misst, was sie messen soll. also intelligenztest.

wichtige prinzipien bei der integration


  1. welche informationsquelle soll bei der integration von einzelergebnissen am stärksten berücksichtigt werden ?

  2. was bedeutet mehrfachbelgung im kontext des befunds ?

  3. was zeichnet einen vollständigen befund aus ?

  4. was sollte man bei widersprüchlichen ergebnissen machen ?


  • wichtige prinzipien bei der interpretation

    • 1berücksichtigung der qualität der gewonnenen einzelinformationen

      • ergebnisse werden anhand der qualität (—1>gütekriterien) “gewichtet”

        (du gibst also nicht allen informationen gleich viel bedeutung. stattdessen prüfst du, wie gut und genau die einzelnen informationen sind- zum beispiel nach objektivität , reliabilität und validität - und bewertest sie danach stärker oder schwächer in deinem gutachten )

    • 2mehrfachbelegung

      • 2übereinstimmende aussagen aus unterschiedlichen quellen erhöhen wahrscheinlichkeit für valide schlüsse über die zu begutachtende person

        (wenn zb der test, die verhaltensbeobachtung und das lehrerurteil alle sagen: kind hat konzentrationsprobleme, dann kannst du mit mehr sicherheit sagen, dass das auch wirklich zutrifft . man nennt das mehrfachbelgungen. mehrere datenquellen stützen dieselbe aussage.

    • 4aufklärung von widersprüchen

      • 4bei widersprüchlichen ergebnissen sollte man folgerungen nicht oder nur unter vorbehalt ziehen

        (wenn die quellen sich widersprechen- zb sagt der test “hohe intelligenz” aber die schulnoten und die lehrer sagen das gegenteil - dann kannst du keine sichere schlussfolgerung ziehen. du musst den widerspruch benennen und zurückhaltend interpretieren.

    • (K nur schlüsse ziehen wenn die sie aus unterschiedlichen quellen belegen lassen = mehrfach belegung , das macht einen guten diagnostiker im unterschied zu einem schlechten , das macht einen guten aus )

  • 3vollständiger befund: enthält klare aussagen über jede relevante variable, die man in der stellungnahme zur beantwortung der auftragsfrage heranziehen will

    (am ende deines befunds musst du zu allen wichtigen merkmalen (zb konzentration, intelligenz und motivation ) klare aussagen machen-damit du diese später in der stellungnahme nutzen kannst, um die eigentliche frage des gutachtens zu beantworten zb ist die person prüfungsfähig ?

(K: wenn zb die quellen was anderes sagen dann nach gewichtung gehen wie vorher gesagt und andere aspekte wie motivation usw beachten )


7.befund

71.zusammenstellung der einzelinformationen

(k: arbeitsweise die so sinn macht wenn man zb mehrere quellen hat die auch was unterschiedliches sagen )

als grundlage des befunds sollte zunächst..


  1. was sollte als grundlage des befunds erstellt werden und wozu dient sie ?

  2. welche inhaltlichen und strukturellen anforderungen gelten für diese übersicht ?

  3. was muss im rahmen der endkontrolle beachtet werden, wenn die übersicht abgeschlossen ist ?


  • 1als grundlage des befunds sollte zunächst eine übersicht aller einzelergebnisse erstellt werden

    (das bedeutet: bevor du mit dem eigentlichen befundtext beginnst , solltest du dir erstmal eine vollständige liste aller gesammelten testergebnisse , beobachtungen usw machen -damit du den überblick hast )

    • 1nicht teil des befunds , nur arbeitshilfe

      (diese übersicht ist kein offizieller teil des gutachtens, sondern nur eine persönliche hilfe für die bearbeitung )

    • 2inhalt: informationen und deren quelle

      (in dieser übersicht sollen nicht nur die infos stehen, sondern auch, woher du sie hast (zb testergebnis , interview, schule, akte )

    • 2vorstrukturierung des befunds

      (du sollst schon im voraus überlegen, wie du den befund aufbauen willst, damit er übersichtlich und logisch ist )

      • 2reihenfolge der merkmale nach den psychologischen fragen

        (die struktur des befunds soll sich an den fragestellungen orientieren - nicht einfach nur test für test abarbeiten )

    • 3endkontrolle : liegen über alle relevanten konstrukte ausreichend informationen vor ?

      (du überprüfst am ende, ob du zu allen wichtigen merkmalen (konstrukten ) genug infos hast, um aussagen trefefn zu können )

      • 3nacherhebungen vs. anpassen der psychologischen fragen durch verzicht auf daten zu randständigen konstrukten

        (wenn infos fehlen, kannst du entweder noch mehr daten erheben- oder ggfs. sagen: diese frage ist zu nebensächlich - ich lasse sie weg “


7.befund

7.1 zusammenstellung der einzelinformationen

welche informationen sollten in die übersicht aufgenommen werden ?

  1. welche beiden arten von informationen sollten in die übersicht aufgenommen werden ?

  2. was zeigt das beispiel zur einschätzung der leistungsmotivation ?

  3. was ist beim eintragen der einzelinformation besonders wichtig ?


  • 1welche informationen sollten in die übersicht aufgenommen werden ?

    (das ist die zentrale leitfrage: was gehört überhaupt in die strukturierte übersicht der einzelinformationen , bevor der befund formuliert wird ?)

    • 1ergebnisse der verfahren, die gezielt zur erfassung bestimmter psychologischer merkmale eingesetzt wurden

      (hier geht es um die gezielt eingesetzten tests (zb intelligenztests, persönlichkeiststests) die zur beantwortung der psychologischen fragestellung wichtig sind

    • 1daten, die sich im verlauf der untersuchung “zusätzlich” ergeben haben

      (neben den tests können auch beobachtete verhaltensweisen oder gesprächsinhalte relevant sein, auch wenn sie nicht direkt getestet wurden )

    • 2beispiel: einschätzung der leistungsmotivation

      (es folgt ein beispiel , wie verschiedene quellen in die übersicht einfließen können - hier zur leistungsmotivation

      • 2leistungsmotivationstest

        (standardisiertes testergebnis zu leistungsmotivation )

      • i2nterview: situationen, in denen der proband trotz widerständen ein ziel beharrlich verfolgte

        (interviewdaten die verhalten in realen situationen beschreiben

      • 2verhaltensbeobachtung: anstrengende testaufgaben werden bereitwillig angegangen

        (diagnostisches verhalten im testprozess selbst zb anstrengungsbereitschaft

      • 2zusätzlich könnte aufgefallen sein, dass der proband besonders interessiert nach den ergebnissen der leistungstests fragt

        (eine sponatne äußerung , die ebenfalls hinweis auf motivation sein kann

    • 3möglichst alle relevanten daten berücksichtigt (—>objektvität )

      (ziel: eine objektive, fundierte basis durch berücksichtigung aller relevanten informationen , nicht nur einzelner, herausgepickter aspekte )


(antwort 2: dass neben dem leistungsmotivationstest auch interviewdaten, verhaltensbeobachtungen und spontane äußerungen zur motivation berücksichtigt werden können )

  1. befund

    7.1 zusammenstellung der einzelinformationen

    (k so sieht das ganze aus , akten= da schaut man was passt zu ihrer fragestellung 1,2,3 )

    Frage:

    Was zeigt die Tabelle zur Zusammenstellung der Einzelinformationen im Befund?

🧾

Erklärung der Tabelle: Zeile für Zeile

🔹

Zweispaltige Struktur: Bereich 1 und Bereich 2

  • Diese Struktur bedeutet: Die psychologische Fragestellung wurde in zwei Bereiche aufgeteilt, z. B.:

    • Bereich 1: Kognitive Leistungsfähigkeit

    • Bereich 2: Soziale Anpassung

  • Zu jedem Bereich werden jeweils Frage 1, 2 und 3 beantwortet.

🔹

Datenquellen (linke Spalte):

Hier stehen die Quellen, aus denen Informationen stammen, z. B.:

  • Akten (z. B. Schulberichte, Vorbefunde)

  • Interview mit der Person (Pb = Proband*in)

  • Verhaltensbeobachtung während der Diagnostik

  • Test 1, Test 2, … je nachdem, welche Testverfahren genutzt wurden

In den Zeilen trägt man dann ein, welche Daten aus welcher Quelle zur jeweiligen Frage in den jeweiligen Bereichen etwas beitragen.

🔹

Untere drei Zeilen:

  1. Übereinstimmungen: Hier wird dokumentiert, welche Aussagen sich durch mehrere Quellen bestätigen, was die Validität der Schlussfolgerungen erhöht.

  2. Widersprüche: Hier werden Diskrepanzen oder abweichende Informationen notiert – wichtig, damit man sich im Befund später bewusst mit ihnen auseinandersetzt.

  3. Zusammenfassung: Diese Zelle dient dazu, die wichtigsten Erkenntnisse pro Fragebereich zusammenzufassen, bevor man zur Integration übergeht.

🧠 Warum ist diese Tabelle hilfreich?

  • Sie macht transparent, welche Daten aus welcher Quelle zu welchem Aspekt der Fragestellung vorliegen.

  • Sie erleichtert es, valide Aussagen zu treffen – z. B. durch Mehrfachbelege oder das Erkennen von Lücken.

  • Sie ist eine Arbeitsstruktur, keine offizielle Darstellungsform im Gutachten selbst – aber sie hilft bei der Befundformulierung sehr.

✅ Frage & Antwort zur Folie

Frage:

Was zeigt die Tabelle zur Zusammenstellung der Einzelinformationen im Befund?

Antwort:

Die Tabelle stellt dar, welche Einzelinformationen aus welchen Datenquellen zu welchen Fragestellungen in zwei Bereichen beitragen. Zusätzlich werden Übereinstimmungen, Widersprüche und eine Zusammenfassung erfasst.

  1. befund

    7.1 zusammenstellung der einzelinformationen

    (k: guter diagnostiker sammmelt erstmal seine infos und erst dann wird ein urteil gezogen

    zum zusammenfassen, integrieren, abwägen sind diese 3 punkte jetzt, das ist nur eine hilfestellung für dich um das gutachten zu schreiben )

  1. warum sollte man einzelne informationen aus tests oder beobachtungen nicht isoliert bewerten ?

  2. was ist das ziel der übersicht aller einzelinformationen ?

  3. nach welchen 3 prinzipien erfolgt die integration der einzelinformationen ?


  • 1erst in der zusammenschau ist die bedeutung einzelner informationen abschätzbar

    (einzelne testergebnisse oder beobachtungen sagen für sich allein oft wenig aus. erst wenn man sie im kontext mit anderen informationen betrachtet (zb durch vergleich mit ähnlichen daten oder bezug zu einer fragestellung ) erkennt man, was sie wirklich bedeuten )

  • 2übersicht als arbeitsgrundlage für die befunderstellung

    (eine strukturierte übersicht aller einzelinformationen (zb in tabellenform wie auf der vorherigen folie) dient als hilfsmittel , um später den befund zu schreiben. sie hilft, keine wichtigen daten zu übersehen )

  • 3integration der zusammengestellten einzeldaten nach folgenden drei prinzipien:

    (beim zusammenfügen der einzeldaten zu einem stimmigen gesamtbild (integration) gelten drei zentrale regeln (siehe unten )

    • 3mehrfachbelege ermitteln

      (wenn mehrere quellen (zb test + interview + beobachtung) dasselbe sagen, stärkt das die aussage)

    • 3widersrpüche aufdecken und erklären

      (wenn aussagen sich widersprechen , soll man das nicht ignorieren , sondern benennen und ggfs. erklären (zb motivation, kontext). —>zeigt kritischen umgang mit daten.

    • 3situationsunabhängingen aussagen formulieren

(ziel ist es, aussagen über die person zu treffem, die nicht nur auf diese testsituation beschränkt sind, sondern generell gelten.

->generalisierbarkeit prüfen

  1. befund

    7.2 ermittlung von mehrfachbelgen

    1. was ist der ausgangspunkt für die ermittlung von mehrfachbelegen?

    2. welche quelle sollte als erstes berücksichtigt werden und warum ?

    3. wie kann man soziale unterstützung erfassen, wenn tests keine ausreichenden infos liefern ?


  • 1ausgangspunkt für die ermittlung von mehrfachbelgen ist die übersicht der einzelinformationen

    (erst wenn alle informationen gesammelt und übersichtlich dargestellt sind, kann geprüft werden , ob aussagen durch mehrere quellen gestützt werden (=mehrfachbelege)

  • 2mit dem ergebnis beginnen , das von der verlässlichsten quelle geliefert wurde

    (man startet mit der information, die am zuverlässigsten ist (zb standardisierte tests) ,und prüft dann, ob andere quellen dasselbe aussagen )

    • 2psychometrische testverfahren die gezielt für psycjologische frage ausgewählt wurden (validität i,d,r hoch )

      (standardisierte tests haben in der regel hohe güte und gelten als sehr verlässlich , wenn sie zur fragestellung passen.

    • 3andere quellen, wenn testverfahren wenig brauchbare informationen liefern

      (wenn tests keine gute info liefern (zb nicht zur frage passen) dann nutzt man andere quellen wie beobachtungen oder interviews )

      • 3beispiel: frage der sozialen unterstützung durch umfeld des probanden

        (hier wird ein konkretes beispiel gegeben, wo viele verschiedene datenquellen nötig sind, um ein vollständiges bild zu erhalten )

      • 3angaben über die lebenssituation (proband, dritte )

        (lebensumstände liefern oft hinweise auf das soziale netzwerk des probanden )

      • verhaltensbeobachtung: wird der proband zur untersuchung begleitet ? kümmern sich angehörige um termine oder empfehlungen ?

        (solche beobachtungen können hinweise auf soziale unterstützung geben, auch wenn kein test direkt dazu durchgeführt wurde

      • 3fragebogen zur subjektiv erlebten sozialen unterstützung

        (subjektives erleben der unterstützung ergänzt die objektiven daten

      • integration geht eher von explorationsdaten aus

        (das zusammenführen der infos (integration ) passiert meist auf basis offener, explorativer daten (nicht nur harte testergebnisse)


7.befund

7.2 ermittlung von mehrfachbelegen

  1. was bedeutet es, wenn daten aus unterschiedlichen quellen übereinstimmen ?

  2. was ist häufig bei daten aus unterschieldichen quellen zu beobachten ?

  3. wie kann man mit widersprüchlichen daten umgehen ?


  • 1bei übereinstimmung zwischen verschiedenen quellen

    (wenn mehrere datenquellen dasselbe zeigen (zb test , interview, beobachtung ) spricht das für die aussagekraft dieser information)

    • 1wahrscheinlichkeit hoch, dass ergebnisse nicht methoden - oder situationsspezifisch sind

      (wenn die ergebnisse übereinstimmen, ist es unwahrscheinlich , dass sie nur durch die testmethode oder eine bestimmte situation beeinflusst wurden )

    • 1ermöglichen generalisierte aussagen über eigenschaften und verhaltensweisen von proband*innen

(solche übereinstimmungen erlauben es, übergreifende aussagen über die person zu treffen, die über die konkrete testsituation hinausgehen )

  • 2oft sind daten aus unterschiedlichen quellen auch widersprüchlcih

    (es ist häufig so, dass verschiedene daten nicht zusammenpassen. das ist normal und gehört zur auswertung dazu

    • sind übereinstimmungen bedeutender ?

      (diese frage stellt sich, wenn man entscheidet, ob man eher den übereinstimmenden daten oder den widersprüchlichen trauen sollte

    • 3lassen sich die widersprüche durch die annahme auflösen , dass andere konstrukte als die gerade analysierten eine rolle spielen ?

      (widersprüche lassen sich manchmal erklären , wenn man annimmt , dass nicht nur das aktuelle merkmal , sondern andere (zb stimmung, motivation ) das ergebnis beeifnlusst haben )


  1. befund

    7.2 ermittlung von mehrfachbelgen

    (k so könnten zb widersprüche aussehen, würde man hier sagen dass jemand überdurchschnittlich intelligent ist ? nein , verbale intelligenz nur ein aspekt der inteligenz auch die schulnoten gehen nicht in die richtung )

Was zeigen die Tabellen

🔎

Ziel der Tabelle (Mehrfachbelege / Widersprüche)

Sie zeigt, wie unterschiedliche Quellen (Datenquellen) zu einem bestimmten Merkmal (z. B. Intelligenz) Aussagen liefern – und wie man diese in der Befunderstellung bewertet, also einordnet, gewichtet oder bei Widersprüchen differenziert.

Einzelne Zeilen erklärt (aus den beiden Bildern):

1.

Intelligenztest A

  • Aussage: Gesamtwert (g) durchschnittlich

  • Bewertung: Der Test misst fluide Intelligenz. → Die globale kognitive Leistungsfähigkeit ist im Durchschnittsbereich.

2.

Intelligenztest B

  • Aussage: Verbale Intelligenz überdurchschnittlich

  • Bewertung: Test misst verbale Intelligenz (nicht die gesamte). → Widerspruch zum ersten Test – möglicherweise erklärt durch unterschiedliche Intelligenzbereiche.

3.

Schulnoten (Mathe 4, Deutsch 3)

  • Aussage: eher mittelmäßige Leistungen in der Schule

  • Bewertung: Beziehung zwischen Noten und Intelligenz? Unterschied zwischen Fächern? Sind Noten verlässlich? → Mögliche andere Einflussfaktoren (z. B. Motivation, Belastung etc.)

4.

Explorationsgespräch

  • Aussage: Kurzgeschichte in Zeitschrift veröffentlicht, konnte früh lesen

  • Bewertung: Hinweise auf hohe verbale Fähigkeiten → Exploration als weiche Datenquelle, die das Testergebnis unterstützt

5.

Verhaltensbeobachtung

  • Aussage: Spricht flüssig, großer Wortschatz

  • Bewertung: Unterstützt ebenfalls die Annahme einer überdurchschnittlichen verbalen Intelligenz → zusätzliche qualitative Stütze

🧠

Fazit (für die Befundformulierung):

  • Man startet idealerweise bei den validesten Quellen (z. B. Intelligenztests).

  • Dann prüft man Widersprüche (z. B. Schulnoten vs. Testwerte).

  • Ziel: Ein differenziertes Urteil durch Mehrfachbelege (Tests, Beobachtung, Exploration), ggf. mit Einschränkung.

❓ Drei mögliche Prüfungsfragen (Max. 3, alles abdeckend):

  1. Warum beginnt man bei der Ermittlung von Mehrfachbelegen mit der valide(st)en Quelle? → Mit dem Ergebnis beginnen, das von der verlässlichsten Quelle geliefert wurde.

  2. Was zeigt ein Widerspruch zwischen Test A (durchschnittlich) und Test B (überdurchschnittlich)? → Unterschiedliche Intelligenzbereiche werden erfasst – z. B. fluide vs. verbale Intelligenz.

  3. Wie können weiche Datenquellen wie Exploration oder Verhaltensbeobachtung interpretiert werden? → Sie dienen als zusätzliche Indikatoren, z. B. für verbale Intelligenz – jedoch mit Vorsicht zu bewerten (Explorationsdaten).

  1. befund

  2. 7.2 ermittlung von mehrfachbelgen

  3. (k was braucht man für grundlagenwissen für die integration )

    1. was braucht man für die integration von datenqullen ?

    2. welche art von grundlagenwissen werden für die integration genannt?

    3. warum können integrationen verschiedener gutachter*innen unterschiedlich ausfallen ?



  • 1wichtiges grundlagenwissen für die integration

    (um mehrere datenquellen sinnvoll zusammenzuführen, brauchst du fachliches wissen über: datenerhebung (methodenkenntniss ) also wie valide, reliabel, objektiv etc. ein verfahren ist , und psychologische inhalte zb wissen über intelligenz, verhalten , motivation etc)

    (k sie brauchen :)

  • 2methoden der datenerhebung (—>stärken und schwächen, psychometrische güte)

    (du musst wissen, wie gut ein instrument misst: ist es ein valides verfahren (zb standardisierter test ) oder nur ein interview? was kann die jeweilige quelle leisten und was nicht ? beispiel: ein intelligenztest mit hoher validität ist stärker zu gewichten als ein subjektives gespräch )


  • 2psychologische grundkenntnisse im relevanten anwendungsbereich

    (du musst wissen, was du fachlich bewertest: wenn du zb die leistungsmotivation einschätzen willst, musst du wissen was diese psychologisch bedeutet und wie sie sich zeigt (test , verhalten, gespräch)


  • 3resultate einer integration variieren , je nach gewichtung durch gutachter*in

    (die schlussfolgerung ist nie rein objektiv , sondern hängt davon ab : welche quellen wurden höher gewichtet (test vs interview) wie wurde interpretiert, wenn daten widersprechen ? fazit: zwei gutachter*innen können bei gleichem material zu leicht unterschiedlichen urteilen kommen , je nachdem, wie sie gewichtet und integriert haben )


  1. befund

  2. 7.2 ermittlung von mehrfachbelegen

    richtlinien für die überzeugungskraft von belegen

Was sind Richtlinien für die Überzeugungskraft von Belegen ?

Was ist ein starker, spezifischer , schwacher Beleg ? Und Beleg ?

  • richtlinien für die überzeugungskraft von belegen

    ( es gibt ein bewährtes modell, das festlet, wie stark einzelne belege sein können- je nachdem, wie viele quellen sie stützden und wie unabhängig sie sind. )

  • vier stufen der verlässlichkeit, mit der einzelbefunde das vorliegen eines sachverhaltes anzeigen

    (das modell unterscheidet vier stufe, die angeben, wie glaubwürdig ein befund ist, von sehr stark bis schwach. es geht also um diagnosesicherheit

  • beispiel: fall einer klinischen diagnose

(die stufen werden oft verwendet, um einzuschätzen wie sicher eine psychologische oder klinische diagnose gestellt werden kann

📊

Erklärung der vier Stufen im Detail

🔴 Stufe 1

„Diagnostische Kriterien stimmen zwischen mehreren Datenquellen überein und sind unabhängig voneinander gewonnen (starker Beleg).“

→ Das ist die beste Stufe:

Wenn z. B. ein Test, ein Interview und die Verhaltensbeobachtung alle das Gleiche zeigen (z. B. soziale Ängstlichkeit) und die Daten unabhängig gewonnen wurden, spricht das für einen sehr starken Beleg.

🟠 Stufe 2

„Diagnostische Kriterien werden von einer Quelle bestätigt, andere Quellen bestätigen Teilsymptome (Beleg).“

→ Nur eine Quelle zeigt das vollständige Bild, andere liefern Teilinformationen (z. B. nur körperliche Symptome). Das ist einfach ein Beleg, aber nicht optimal.

🟡 Stufe 3

„Diagnostische Kriterien werden von einer Quelle bestätigt, andere Quellen bestätigen Teilsymptome nicht (spezifischer Beleg).“

→ Nur eine Quelle zeigt das Merkmal, andere widersprechen teilweise.

Es bleibt ein spezifischer Beleg, aber es gibt Zweifel – etwa wegen inkonsistenter Daten.

⚪ Stufe 4

„Diagnostische Kriterien werden nur durch die Kombination von Einzelsymptomen aus unterschiedlichen Quellen bestätigt (schwacher Beleg).“

→ Kein einzelner Befund ist stark – erst durch die Kombination mehrerer schwacher Hinweise ergibt sich das Gesamtbild.

→ Schwacher Beleg, da keine Quelle alleine überzeugt.

  1. befund

    7.3 umgang mit widersprüchen

  1. wie häufig treten widersprüche zwischen daten aus unterschiedlichen quellen auf ?

  2. wodurch können unterschiedliche ergebnisse bei proband*innen zustande kommen ?

  3. woran erkennt man die qualität eines gutachtens im umgang mit widersprüchlichen daten ?


  • 1widersprüche von daten aus unterschiedlichen quellen kommen häufig vor

    (es ist ganu normal , dass sich daten zb aus tests , interviews oder beobachtungen nicht immer decken. in der praxis gibt es oft widersrpüche , und das muss nicht gleich ein fehler sein, sondern ist teil der diagnostik.

    • 2proband*innen reagieren auf verschiedene aspekte der untersuchungssituation mehr oder weniger stark variierend

      (menschen verhalten sich je nach kontext unterschiedlich zb kann jemand in einem test sehr gut abschneiden, aber im gespräch eher zurückhaltend wirken. das erklärt , warum ergebnisse sich unterscheiden können)

    • 2einfluss von erhebungsbedingungen auf validität

      (die bedingungen unter denen ein test gemacht wurde (zb lärm, müdigkeit ) können die aussagekraft (validität) beeinflussen. das bedeutet: ein schlechtes ergebnis muss nicht bedeuten, dass die fähigkeit wirklich fehlt )

      • b2eispiel: ergebnis im konzentartionstest A zeigt tatsächlich die konzentrationsfähigkeit an, das ergebnis im konzentrationstest B jedoch eher die belastbarkeit

        (zwei tests mit ähnlichem namen (zb konzentration) können etwas unterschiedliches messen. ein test misst konzentration , der andere vielleicht durchhaltevermögen —> das kann zu scheinbaren widersprüchen führen


  • 3am umgang mit widersprüchen zeigt sich die qualität eines gutachtens

    (ein gutes gutachten erkennt widersprüche und geht systematisch damit um. statt sie zu ignorieren, werden sie analyisiert und begründet

    • 3können nur durch psychologisches fachwissen schlüssig aufgelöst oder begründet werden

(nur wer über fachwissen in psychologie verfügt, kann diese widersprüche plausibel erklären oder einordnen. zb mit wissen über testtheorie oder verhalten )

7.befund

7.3 umgang mit widersrpüchen

wann gehen wir von diskrepanzen und widersprüchen in den daten aus ?

  1. wann gehen wir von diskrepanzen und widersprüchen in den daten aus ?

  2. was ist ein beispiel für eine abweichung von testdaten , die nicht mehr im zufallsbereich liegt?

  3. was ist ein beispiel dafür, dass daten sich inhaltlich nicht entsprechen ?

  • 1wann gehen wir von diskrepanzen und widersprüchen in den daten aus ?

    (diese frage leitet ein, wann überhaupt ein widerspruch vorliegt- also nicht jede abweichung ist gleich ein problem. es geht darum, was als echter widerspruch zählt den man im gutachten behandeln muss

    • 1abweichung von testdaten liegt nicht mehr im zufallsbereich (—>messfehler)

      (wenn zwei testergebnisse sich so stark unterscheiden , dass man nicht mehr sagen kann, es sei zufall oder ein normaler messfehler dann liegt eine echte diskrepanz vor. das bedeutet: der unterschied ist statistisch signifikant also auffällig und erklärungsbedürftig

    • 2bsp: testwerte zweier intelligentests (g) unterscheiden sich signifkant

      (ein beispiel: eine person macht 2 intelligenztests . der eine zeigt einen durchschnittlichen wert , der andere einen sehr hohen wert. das passt nicht zusammen - also liegt ein widerspruch vor, den man erklären muss (zb welcher test misst was )

  • 1daten entsprechen sich inhaltlich nicht

    (hier geht es nicht um zahlen, sondern um inhaltliche aussagen. wenn zum beispiel test und selbstaussage ganz unterschiedliche bilder der person zeichnen, passt das nicht zusammen. auch das ist ein widerspruch.

    • 3bsp: proband gibt im gespräch an, sehr gesellig zu sein und viele freunde zu haben , FPI-Score extraversion ist aber unterdurchschnittlich

      (hier sagt die person im interview : ich bin total gesellig aber der testwert sagt wenig extraversion- also eher zurückhaltend- klassischer widerspruch zwishcen test und subjektiver aussage

Was ist eine

Diskrepanz

?

Eine Diskrepanz bedeutet, dass zwei Informationen nicht zueinander passen, aber es muss noch kein echter Widerspruch sein. Es ist eher ein Auffälligwerden einer Differenz.

🧠 Beispiel – Diskrepanz:

Ein Intelligenztest A zeigt einen IQ von 95, Test B zeigt einen IQ von 108.

→ Das ist ein Unterschied, aber vielleicht kein Widerspruch, weil z. B. unterschiedliche Fähigkeiten getestet wurden (z. B. sprachlich vs. logisch).

⚠️ Was ist ein

Widerspruch

?

Ein Widerspruch liegt vor, wenn zwei Aussagen oder Daten sich direkt widersprechen – sie können nicht gleichzeitig wahr sein.

🧠 Beispiel – Widerspruch:

Ein Proband sagt im Interview:

„Ich bin extrem kontaktfreudig, gehe gerne auf Menschen zu.“

Aber im Test (z. B. FPI-Skala „Extraversion“) kommt heraus:

„Sehr niedrige Extraversion“, also introvertiert.

→ Das ist ein inhaltlicher Widerspruch, weil die Selbstaussage und das Testergebnis nicht vereinbar sind.

💡 Merksatz:

Diskrepanz = Unterschied → „Das passt nicht ganz zusammen.“

Widerspruch = Unvereinbarkeit → „Das schließt sich gegenseitig aus.“

7.befund

7.3 umgang mit widersprüchen

womit sollten wir bei der diskussion von widersprüchen beginnen ?

  1. womit sollte man bei der diskussion von widersprüchen beginnen ?

  2. was ist grundsätzlich immer nötig, wenn man widersprüchliche informationen bewertet ?

  3. wann ist das letzte zeugnis die bessere quelle

    3,1 wann ist ein schulleistungstest die bessere quelle als ein zeugnis


1womit sollten wir bei der diskussion von widersprüchen beginnen ?

  • 1ergebnis, das aus der besten quelle stammt (—>valide, nachrangig auch reliabel und objektiv )

    (man beginnt die diskussion mit dem verlässlichsten ergebnis , also dem, das aus der besten quelle stammt- also einem verfahren, das valide (gültig) , reliabel (zuverlässig ) und objektiv (unabhängig von der beurteilenden person ) ist

  • 2immer ist eine abwägung nötig

    (es reicht nicht, nur eine quelle zu betrachten- man muss alle daten im verhältnis zueinander bewerten (güte, kontext , widersprüche usw)

    • beispiel: erfassung von schulleistungen

      (beispielhafte anwendung des prinzips in der praxis zb bei schulnoten

    • 3letztes zeugnis ist “besseres dokument “ über diesen sachverhalt als mündliche aussagen des schülers, die erinnerungsfehler oder selbstdarstellungstendenzen widerspiegeln können

      (schriftliche zeugnisse gelten als objektiver, da mündliche aussagen von schüler*innen evtl. verzerrt oder ungenau sein können (zb durch selbstdarstellung , falsche erinnerung )

    • 31schulleistungstest kann “bessere quelle” sein, wenn verdacht besteht, dass die zeugnisnoten nicht die tatsächlichen kenntnisse und elistungen des schülers abbilden

    • (in manchen fällen ist sogar ein standardisierter test besser als das zeugnis, nämlich wenn man vermutet dass die noten nicht die wahren leistungen zeigen (zb wegen lehrerurteil, schulwechsel, krankheit )


7.befund

7.3 umagng mit widersprüchen

wie können wir widersprüche erklären ?


  1. wie können widersprüche zwischen aussagen verschiedener personen erklärt werden ?

  2. warum können widersprüche diagnostisch relevant sein ?

  3. welche ursachen können widersprüche in ergebnissen von tests mit ähnlichem geltungsbereich haben ?


1wie können wir widersprüche erklären ?

  • 1widersprüche zwischen aussagen verschiedener personen

    (wenn zb lehrer und mutter etwas unterschiedliches über ein kind sagen, liegt das oft an ihren unterschiedlichen sichtweisen. diese sichtweisen sind subjektiv also von der jeweiigen person geprägt und können sich stark unterscheiden.

    • 1unterschiedliche subjektive sichtweisen , “auflösung “ nicht sinnvoll

      (wichtig diese widersprüche müssen nicht aufgelöst werden, da es keine objektive wahrheit gibt. beide sichtweisen sind güktig - einfach verschieden )

    • 2widersprüche könnten dieganostisch wichtig sein und genutzt werden

      (auch wenn es widersrpüchliche aussagen oder daten gibt, können sie hilfreiche informtaionen für die diagnose liefern. manchmal zeigt gerade der widerspruch etwas wichtiges über die person

  • 3widersprüche in ergebnissen von tests mit ähnlichem geltungsbereich

    (wenn zwei tests eiegntlich das gleiche messen sollen, aber unterschiedliche ergebnisse liefern, kann es dafür verschiedene gründe geben:

    • 3unterschiede in durchführungsbedingungen

      (vielleucht war der raum laut oder die zeit zu kurz also störungen bei der testdurchführung

    • 3einflüsse des testmaterials

      (der eine test hatte zb bilder, der andere texte- das beeinflusst das ergebnis)

    • 3unterschiede in der psychologischen bedeutung des messwerts (allgemeine intelligenz im CFT vs WIE , kommt durch andere leistungen zustande)

      (zwei tests können intelligenz messen aber auf ganz unterschiedliche weise zb CFT misst allgemeine intelligenz ohne sprache , WIE misst sprachlich-kulturell geprägte intelligenz


    • (K zb widerspruch bei lehrer und mutter , beim lehrer un dmutter musst du nicht auflösen weil es ja ne meinung ist und unterschiedlcihe sichtweisen, es ist wichtig sie zu kennzeichnen aber musst du nicht auflösen


7.befund

7.3 umgang mit widersprüchen

wie können wir widersprüche erklären ?

  1. welche typischen gründe können widersprüche zwischen testergebnissen und angaben im gespräch erklären ?

  2. was bedeutet es , dass angaben unter jeweils unterschiedlichen bedingungen zustande kommen ?

  3. was kann die aussagekraft von gesprächsdaten zusätzlich beeinträchtigen ?


  • wie können wir widersprüche erklären ?

    • widersprüche zwischen testergebnissen und angaben im gespräch

      (manchmal widerspricht das, was eine person im gespräch erzählt, dem ,was in einem test herauskam. dafür gibt es mehrere mögliche gründe:

    • 1,2CAVE: angaben kommen unter jeweils unterschiedlichen bedingungen zustande (im gespräch stellt proben*in) eigenes bezugssystem her, im test ist verhaltensausschnitt für personenmerkmal genau festgelegt )

      (2im gespräch spricht die person frei und bringt eigene beispiele aus ihrem alltag ein = eigenes bezugssystem. im test dagegen gibt es klare vorgbaen , was gneau beobachtet oder gemessen wird. das führt leicht zu unterschiedlichen ergebnissen )

    • 1,3verfälschbarkeit (kim gespräch beeinflussende faktoren )

      (im gespräch können äußere einflüsse zb der wunsch gut darzustehen die angaben verfälschen

    • 1,3mangel an selbsteinsicht

      (die person weiß selbst nicht genau, wie sie ist - deshalb sind ihre aussagen ev1tl. nicht zuverlässig

    • 1,3verständnisschwierigkeiten bzgl. des materials (migrant*innen , sprachniveau )

      (wenn jemand zb sprachprobleme hat (zb bei migrant*innen ) kann es sein, dass er die fragen nicht richtig versteht. das wirkkt sich auf die ergebnisse aus


7.befund

7,3 umgang mit widersprüchen

wie können wir widersprüche erklären ?

  1. welche gründe können widersprüchliche angaben im interview erklären ?

  2. was sind weitere ursachen für widersprüchliche aussagen im interview ?

  3. was kann passieren wenn jemand eingeschränkte sichtweisen oder wenig informationen hat ?

  • 1widersprüchliche angaben im interview :

    (es geht darum ,warum eine person im interview dinge sagt, die mit anderen daten nicht zusammenpassen. )

  • 1mangelnde genauigkeit in der exploration

    (die aussagen sind vielleicht ungenau formuliert oder nicht klar nachgefragt worden. so entstehen missverständnisse oder lücken )

  • 11erinnerungsfehler

    (die person erinnert sich falsch - entweder unbewusst oder weil etwas schon lange her ist )

  • 1verwirrtheit

    (die person ist beim gespräch verworrt oder überfordert zb durch stress, krankehit oder alter ) dadurch entstehen widersprüchliche aussagen

  • 2folge von bewussten verzerrungen

    (die person will sich absichtlich besser oder schlechter darstellen ) also sagt sie bewusst nicht die wahrheit )

  • 2eingerschänkte sichtweisen oder mangelhafte information, zu der dann 3angaben fantasievoll ergänzt werden

    (die person hat nur einseitiges wissen oder keine infos zu einem thema und füllt die lücken dann mit fantasie oder annahmen auf

Genau – du hast völlig recht:

Interviews können sich auf verschiedene psychologische Merkmale beziehen – also nicht nur auf Eignung, sondern z. B. auch auf Leistungsmotivation, soziale Kompetenzen, Selbstbild, psychische Stabilität usw.

Ich gebe dir zu den häufigsten Interview-Bereichen in psychologischen Gutachten jeweils konkrete Beispiele, auch mit typischen Widersprüchen:

1. Berufliche Eignung (z. B. für eine Ausbildung oder Umschulung)

Interviewaussage:

„Ich habe schon immer technisches Verständnis gehabt und arbeite sehr präzise.“

🧩 Widerspruch:

Im praktischen Eignungstest zeigt sich, dass die Person bei technischen Aufgaben sehr langsam arbeitet und viele Fehler macht.

→ Mögliche Erklärung: Selbstüberschätzung oder Wunschbild, realistische Einschätzung fehlt.

2. Arbeitsmotivation / Leistungsmotivation

Interviewaussage:

„Ich bin sehr motiviert und mache jede Aufgabe bis zum Ende.“

🧩 Widerspruch:

In der Verhaltensbeobachtung bricht die Person Tests frühzeitig ab oder zeigt wenig Anstrengungsbereitschaft.

→ Mögliche Erklärung: Verdeckte Überforderung, geringe Frustrationstoleranz.

3. Soziale Kompetenzen / Teamfähigkeit

Interviewaussage:

„Ich bin sehr umgänglich, komme mit allen klar.“

🧩 Widerspruch:

In der Fremdanamnese durch Betreuer oder Lehrer heißt es, dass es regelmäßig zu Konflikten kommt.

→ Mögliche Erklärung: Geringe Selbstreflexion oder konfliktscheu in Interviewsituation.

4. Emotionale Stabilität / psychische Belastung

Interviewaussage:

„Mir geht es gut, ich bin psychisch stabil.“

🧩 Widerspruch:

In einem Fragebogen zur psychischen Gesundheit zeigen sich hohe Werte bei Depressivität oder Ängstlichkeit.

→ Mögliche Erklärung: Vermeidungstendenzen, Scham, Wunsch nach „unauffälligem“ Bild.

🧠 Merke:

  • Interviews liefern subjektive Sichtweisen – sie können wertvoll sein, aber auch verzerrt.

  • Besonders bei Widersprüchen zu Tests oder Beobachtung: immer die Methode, Güte und Kontext mitdenken.

Ja, absolut – Interviews können sich auf jede Art von Motivation beziehen, nicht nur auf Beruf oder Arbeit!

Hier ein paar konkrete Beispiele, wo sich Motivation in unterschiedlichen Lebensbereichen im Interview zeigen (und evtl. mit anderen Quellen in Widerspruch stehen) kann:

1. Schulische Motivation

Interviewaussage:

„Ich lerne regelmäßig und will unbedingt den Abschluss schaffen.“

🧩 Widerspruch:

  • Lehrerbericht: Schüler erscheint häufig unvorbereitet, bringt keine Hausaufgaben mit.

  • Beobachtung im Unterricht: Zeigt Desinteresse, beteiligt sich kaum. → Mögliche Erklärung: Wunschbild formuliert, soziale Erwünschtheit – oder Motivation vorhanden, aber wird durch äußere Faktoren (z. B. Überforderung, Probleme zu Hause) blockiert.

2. Motivation, anderen zu helfen (prosoziale Motivation)

Interviewaussage:

„Ich helfe immer meinen Freunden und mache gern was für andere.“

🧩 Widerspruch:

  • In sozialen Kompetenztests oder Gruppenübungen zeigt sich: Die Person denkt stark an eigene Vorteile, handelt wenig kooperativ.

  • Fremdeinschätzung (z. B. Lehrer, Betreuer): „Hält sich eher raus“, „ist nicht sehr hilfsbereit“. → Mögliche Erklärung: Wunsch nach positivem Selbstbild, mangelndes Problembewusstsein, oder die Person verhält sich in Testsituation anders als im Alltag.

3. Motivation zur beruflichen Integration

Interviewaussage:

„Ich möchte unbedingt arbeiten und endlich unabhängig sein.“

🧩 Widerspruch:

  • In der Leistungsdiagnostik: Wenig Anstrengung, Aufgaben werden frühzeitig abgebrochen.

  • Fallakten: Mehrfache Vermittlungsangebote wurden abgelehnt. → Mögliche Erklärung: Ambivalenz, äußere Motivation statt echter intrinsischer Wille, psychische Blockaden.

📌 Wichtig:

Interviews erfassen Motivationen oft indirekt und subjektiv – andere Datenquellen wie Verhalten, Tests oder Fremdaussagen helfen, das Bild zu überprüfen.

Motivation kann sehr unterschiedlich erlebt, gezeigt oder verstanden werden – deshalb sind Mehrfachbelege wichtig.

7.befund

7.3 umgang mit widersprüchen

(k widersprüche sind aber nicht nur herausfoderungen sondern auch .. )

nutzen von widersprüchen : zusätzliche informationen

  1. was lässt sich durch widersprüche über die verlässlichkeit einzelner quellen herausfinden ?

  2. was kann durch den vergleich widersprüchlicher angaben deutlich werden ?

  3. wie zeigt sich konkret, dass die prinzipien “mehrfachbelegung” und “erklärung von widersprüchen “ ineinandergreifen


  • nutzen von wiedersprüchen: zusätzliche informationen

    (widersprüche sind nicht nur ein problem, sondern bieten chancen , mehr über die situation oder den klienten zu verstehen . sie helfen zb einzuschätzen , welche datenquellen verlässlich(er) sind

  • über klient*in

  • 1über die verlässlichkeit der ergebnisse jeder quelle

    (wenn verschiedene quellen unterschiedliche aussagen liefern , kannst du beurteilen wie zuverlässig diese quellen jeweils sind zb ob ein interview vielleicht zu stark durch subjektive sicht verzerrt ist )

  • 2im vergleich wird erkennbar, welche der angaben eher “wahre sachverhalte” anziegen

    (durch den vergleich der widersprüchlichen informationen kannst du herausfinden , was wahrscheinlicher die realität abbildet. also was objektiv zutreffender ist.


  • 3prinzipien “mehrfachbelegung” und “erklärung von widersprüchen “ greifen ineinander

    (diese beiden schritte gehören zusammen: erst sammelst du mehrere belege für aussagen, dann erklärst du widersprüche , falls es sie gibt. beides passiert im zusammenspiel , nicht getrennt

  • 3beispiel: geringere gewichtung einer widersprüchlichen aussage aus einer wenig verlässlichen quelle, wenn dem drei gut abgesicherte übereinstimmende einzelergebnisse vorliegen

(wenn eine quelle widersprüchlich ist, aber drei andere stimmen überein, dann bewertest du die einzelquelle als weniger wichtig- sie wird “niedriger gewichtet” weil sie sich gegen die mehrheit verlässlicher daten stellt

7.befund

7.4generalisierung zu situationsabhängingen aussagen

(k aussagen die wir aus den infos ableiten wollen )

  1. was ist das ziel der psychodiagnostischen begutachtung im hinblick auf das verhalten der klient*innen ?

  2. was muss mit den erhobenen daten passieren, damit sie im lebenskontext der fragestellung relevant bleiben ?

  3. welche drei formen von verhalten lassen sich laut folie durch stabile personenmerkmale vorhersagen oder erklären ?


  • 1ziel der psychodagnostischen begutachtung : erklärung und vorhersage von verhalten

  • (das hauptziel eines psychologischen gutachtens ist es, auf basis der daten zu erklären, warum jemand sich so verhält und wie sich die person künftog in vergleichbaren oder neuen situationen verhalten wird

  • 2generalisierung der erhobenen daten zu allgemeinen aussagen über klient*in die im lebenskontext der fragestellung gültigkeit behalten

    (die gesammelten daten sollen nicht nur für den moment gelten ,sondern übertragbar und relevant für den alltag bzw. die konkrete fragestellung (zb berufstauglichkeit, fahreignung etc) sein

  • 3identifikation von stabilen personenmerkmalen , die sich zur situationsübergreifenden verhaltensvorhersage eignen

    (es geht darum, merkmale zu finden, die nicht stark schwanken, sondern verlässliche aussagen über das verhalten einer person in verschiedenen situationen erlauben (zb impulsivität , gewissenhaftigkeit )

  • 3verhalten in spezifischen kontexten erklären

    • besserung der depression durch bestimmte therapiemaßnahmen

    • eignung zum führen eines kraftfahrzeugs

      (beispielhafte anwendung : man will erklären können ob und warum eine therapie wirkt, oder ob jemand geeignet ist , ein fahrzeug sicher zu führen )

  • 3verhalten in bestimmten situationsklassen vorhersagen

    • bewährung im beruf

    • erfolg in der schule

      (die psychologischen befunde sollen helfen zu prognostizieren , wie sich jemand zb in der arbeitswelt oder im schulalltag bewähren wird )

  • 3verhalten in diversen lebensbereichen vorhersagen

    • beurteilung der rückfallprognose bei straftätern


(auch in sehr komplexen oder kritischen lebensfeldern (zb strafvollzug) sollen die daten verwendet werden , um verhaltensprognosen zu treffen

7.befund

7.4 generalisierung zu situationsunabhängingen aussagen

  1. was muss die integration der einzelergebnisse für jedes merkmal, das in einer psychologischen frage benannt wird, leisten ?

  2. was umfasst die integration der ergebnisse bei jeder psychologischen frage ?

  3. was liefert die schlussfolgerung am ende der integration ?


  • 1für jedes merkmal, das in einer psychologischen frage benannt wird, muss die integration der einzelergebnisse zu einer eindeutigen aussage über die merkmalsausprägung führen

    (wenn zb eine psychologische frage nach impulsivität , arbeitsmotivation oder sozialverhalten gestellt wird , darf am ende nicht ein durcheinander von einzeldaten stehen, sondern es muss eine klare aussage darüber entstehen , wie stark oder schwach das merkmal bei der person ausgeprägt ist

  • 1integration der ergebnisse (für jede psychologische frage )

  • (für jede einzelne psychologische fragestellung (zb ist die person fahrtauglich ?) müssen die ergebnisse aus tests, interviews , beobachtungen etc. zusammengeführt und integriert werden

    • 2nennnung und kommentierung der übereinstimmenden belege

      (die ergebnisse die in die gleiche richtung deuten, sollen explizit genannt und bewertet werden. sie stützden die diagnose oder einschätzung

    • 2bewertung und auflösung von widersprüchen

    • (wenn es unstimmigkeiten zwischen daten gibt (zb interview vs testergebnis) müssen diese bewertet und erklärt werden, bevor man zu einem ergebnis kommt

    • 3schlussfolgerung , die eine antwort auf die zu beginn des gutachtens formulierte psychologische frage liefert

(am ende steht eine klare antwort auf die psychologische ausgangslage die im gutachten zu beginn gestellt wurde (zb ist die person in der lage , wieder in den beruf zurückzukehren )?

  1. befund

  2. 7.4 generalisierung zu situationsabhängingen aussagen

  1. wie lauten zwei neispielhafte schlussfolgerungen bei psychologischen fragen mit einem personenmerkmal ?

  2. was ist ein beispiel für eine psychologische fragestellung mit mehreren personenmerkmalen ?

  3. wie wird die integration bei psychologischen fragen mit mehreren personenmerkmalen abgeschlossen ?


  • s1chlussfolgerungen bei psychologischen fragen mit einem personenmerkmal

    (hier geht es um den fall dass sich eine psychologische fragestellung auf ein einziges merkmal bezieht zb allgemeine intelligenz oder belastbarkeit

  • …1.”die ergebnisse ziegen demzufolge , dass die allgemeine intelligenz von klaus überdurchschnittlich ausgeprägt ist “

  • (das ist ein besipeil für eine konkrete schlussfolgerung zu einem einzelnen merkmal (hier : intelligenz ) die aus der auswertung der einzelergebnisse gezogen wird

  • ….. 1“es ist eher anzunehmen, dass drau p niedrig belastbar und emotional weniger stabil als andere frauen ist “

    (ein weiteres beispiel - dieses mal zum merkmal “belastbarkeit / emotionale stabilität” mit einer entsprechenden personenbezogenen schlussfolgerung

  • 2schlussfolgerungen bei psychologischen fragen mit mehreren personenmerkmalen

  • (jetzt geht es um fragen, bei denen mehrere merkmale gleichzeitig betrachtet werden sollen, zb intelligenz , konzentration , rechtschreibung

  • 2beispiel: kogntive leistungsfähigkeit mit einzelfragen zu intelligenz , konzentrationsfähigkeit , rechtschreibkenntnisse

  • (diese 3 merkmale gehören zu einem übergeordneten bereich - hier: kogntive leistungsfähigkeit

  • 3abschluss der integration mit einer zusammenfassung und gegenüberstellung der ausprägung in diesem bereich abschließen


(bei mehreren merkmalen muss die integration durch eine strukturierte zusammenfassung enden. die ausprägungen der merkmale sollen dabei gegenübergestellt werden

7.befund

7.4 generalisierung zu situationsunabhängingen aussagen

📘

Schlussfolgerungen bei psychologischen Fragen mit mehreren Personenmerkmalen

(Margraf-Stiksrud & Schmit-Atzert, 2015)

🔹

Einordnung allgemein:

Diese Folie zeigt zwei unterschiedliche Varianten, wie man bei einer psychologischen Fragestellung, die mehrere Merkmale gleichzeitig betrifft (z. B. Intelligenz, Konzentration, Rechtschreibung), eine zusammenfassende Schlussfolgerung formulieren kann.

🟦

Variante A

erklärt:

„Simones kognitive Leistungsfähigkeit ist in allen untersuchten psychologischen Merkmalen überdurchschnittlich ausgeprägt.“

→ Diese Variante beschreibt eine durchgehend hohe Ausprägung in allen getesteten Bereichen:

  • Intelligenz

  • Konzentrationsfähigkeit

  • Rechtschreibkenntnisse

➡ Das bedeutet: Simone ist über dem Durchschnitt in allen drei Bereichen, was durch den Vergleich mit gleichaltrigen Kindern belegt wird.

🟦

Variante B

erklärt:

„Simones kognitive Leistungsfähigkeit zeigt sich vor allem in ihren sehr guten Rechtschreibkenntnissen.“

→ Diese Variante stellt eine differenzierte Analyse dar:

  • Intelligenz: durchschnittlich

  • Konzentration: langsam, aber sorgfältig

  • Rechtschreibung: sehr gut

🔍 Aber: Die gute Leistung in der Rechtschreibung wird hier nicht allein auf kognitive Fähigkeiten zurückgeführt, sondern zusätzlich auf:

  • große Sorgfalt

  • hohe Leistungsbereitschaft

  • Motivation/Interessen

➡ Fazit: Nicht nur die Testwerte zählen, sondern auch andere Erklärungen (z. B. Motivation) werden zur Interpretation hinzugezogen.

Drei Fragen – alle Punkte enthalten, Antworten wortgleich aus der Folie:

❓Frage 1:

Was wird in Variante A über Simones kognitive Leistungsfähigkeit ausgesagt?

📝Antwort:

Simones kognitive Leistungsfähigkeit ist in allen untersuchten psychologischen Merkmalen überdurchschnittlich ausgeprägt.

❓Frage 2:

Wie zeigt sich Simones kognitive Leistungsfähigkeit laut Variante B?

📝Antwort:

Simones kognitive Leistungsfähigkeit zeigt sich vor allem in ihren sehr guten Rechtschreibkenntnissen.

❓Frage 3:

Welche zusätzlichen Faktoren werden in Variante B zur Erklärung der guten Rechtschreibleistung genannt?

📝Antwort:

Große Sorgfalt, hohe Leistungsbereitschaft, Motivation und Interessen

7.befund

7.4 generalisierung zu situationsunabhängingen aussagen

(k es geht ja nicht nur darum die psychologischen fragestellungen wie nächste folie zu beantworten sondern… )

  1. welche beiden ansätze werden bei der befundintegration zur bewertung der relevanz der festgestellten eigenschaften und lebensbedingungen herangezogen

  2. was ist ein beispiel für die problematik bei der gewichtung mit empirischen modellen

  3. was ist beim klinischen urteil zu beachten damit es nachvollziehbar und angemessen ist

  4. was ist bei der diskussion der relevanz festgestellter eigenschaften und lebensbedingungen für die entscheidung wichtig, und welches problem ergibt sich bei der gewichtung durch prädiktoren ?


  • anschließend : befundintegration als basis für die folgende stellungnahme

  • (hier geht es um den nächsten schritt nach der generalisierung : die integration aller befunde, um eine begründete stellungnahme zur fragestellung abzugeben

    • 4diskussion der relevanz der festgestellten eigenschaften und lebensbedingungen für die anstehende frage und entscheidungen

    • (es wird besprochen, welche merkmale und lebensbedingungen für die konkrete fragestellung wirklich bedeutsam sind- zb für eine eignung , eine diagnose , ein förderbedarf usw

    • 1gewichtung anhand statistisch-empirischer modelle

    • (ium diese relevanz zu bewerten, kann man versuchen sich anwissenschaftlich fundierten modellen zu orientieren

      • prädiktoren liefern gewichtung

        (statistische modelle zeigen, welche merkmale wie stark mit einem ergebnis zusammenhängen (zb intelligenz mit berfuserfolg)

      • 4problem : meist lassen sich für die vorliegende frage allenfalls ausschnitte heranziehen

        (häufig sind diese modelle nicht vollständig übertragbar auf den individuellen fall - man jann nur teilaspekte nutzen

      • 2beispiel: intellektuelle fähigkeiten und motivationale faktoren für berufserfolg relevant (mindestmaß) , aber welche gewichtung ?

      • das beispeil zeigt es isz twar klar, dass beides wichtig ist aber wie wichtig genua ? ist schwer zu bestimmen

    • 1klinisches urteil

      • 3einzelfallbetrachtung unumgänglich; sollte soweit möglich auf empirische daten beruhen

        man kommt um ein subjektives urteil nicht herum, aber es soll so gut wie möglich auf daten basieren

      • 3klinisches urteil nicht vollständig objektiv

      • dieses urteil enthält immer auch persönliche einschätzungen , ist also nicht rein wissenschaftlich messbar

      • 3transparenz wichitg: eigene gewichtung begründen

damit das urteil nachvollziehbar und fair bleibt, muss man erklären, warum man wie gewichtet hat

  1. befund

    7.4 generalisierung zu situationsunabhngingen aussagen

Dieses Schaubild zeigt den Ablauf einer psychologischen Begutachtung im Sinne der „Generalisierung zu situationsunabhängigen Aussagen“. Es stammt aus Ziegler & Bühner (2012) und verdeutlicht strukturiert, wie man von einer Fragestellung zur Stellungnahme gelangt. Ich erkläre es dir Schritt für Schritt:

🔹

1. Fragestellung

  • Ganz oben steht die übergeordnete Fragestellung, z. B. „Ist die Person für den Beruf geeignet?“ oder „Besteht eine Intelligenzminderung?“

  • Diese wird dann in Unterfragen unterteilt: z. B. Intelligenz (I), Konzentration (II), Motivation (III).

🔹

2. Formulieren psychologischer Hypothesen

  • Für jede Unterfrage (I, II, III) formuliert man eine Hypothese, z. B.:

    • „Die Konzentrationsfähigkeit liegt im Normbereich.“

🔹

3. Operationalisieren der Hypothesen

  • Jetzt werden für jede Hypothese Messverfahren (M1–M6) ausgewählt, also Tests, Interviews, Beobachtungen etc., die das jeweilige Merkmal abbilden sollen.

🔹

4. Auswerten der diagnostischen Instrumente

  • Die Daten aus den eingesetzten Verfahren (z. B. Testergebnisse) werden ausgewertet → ergeben Einzelergebnisse (EA–EH).

🔹

5. Zusammenführen der Ergebnisse – Beantwortung der Hypothesen

  • Pro Unterfrage werden die Einzelergebnisse integriert → daraus entstehen Befunde I, II, III.

🔹

6. Integration und Stellungnahme

  • Alle Befunde werden zusammengeführt und münden in die abschließende Stellungnahme zur Ausgangsfrage – das ist das Ergebnis des Gutachtens.

🧠 Zusammengefasst:

  • Von oben nach unten:

    • Frage → Hypothesen → Messung → Ergebnisse → Befunde → abschließende Bewertung

❓Frage (1 Beispiel – du willst maximal 3, aber hier 1 fürs Bild):

Wie verläuft der diagnostische Prozess von der Fragestellung bis zur Stellungnahme laut Ziegler & Bühner (2012)?

Antwort:

Fragestellung → Formulieren psychologischer Hypothesen → Operationalisieren → Auswerten der diagnostischen Instrumente → Zusammenführen der Ergebnisse → Befunde → Integration und Beantwortung der Fragestellung → Stellungnahme

7 Befund

7.5 formale Besonderheiten

1:

Worauf beruhen die allgemeinen Aussagen über Eigenschaften und Verhaltensweisen im Befund?

Frage 2:

Was bedeutet Neutralität im Befundteil?

Frage 3:

Welche vier Prinzipien gelten als besonders wichtig beim Erstellen des Befunds?

Satz 1 (aus der Folie):

„Im Befund werden allgemeine Aussagen über Eigenschaften und Verhaltensweisen auf der Grundlage von Einzelergebnissen formuliert, indem Zusammenhänge und Beziehungen zwischen diesen hergestellt werden.“

➡️ Erklärung:

Im Befund zieht man aus einzelnen Untersuchungsergebnissen (z. B. aus Tests, Interviews, Beobachtungen) übergeordnete Schlüsse über eine Person. Dabei achtet man besonders darauf, wie die einzelnen Ergebnisse zusammenhängen, um ein möglichst kohärentes Bild zu erhalten.

Satz 2 (aus der Folie):

„Wichtige Prinzipien dabei: Sachlichkeit, Neutralität (d.h. nicht an persönlichen Wertvorstellungen und Verhaltensstandards von Gutachter*in orientiert, sondern an wissenschaftlichen Ergebnissen und Erkenntnissen), Nachvollziehbarkeit (gegliedert nach Psychologischen Fragen), Transparenz.“

➡️ Erklärung:

Beim Schreiben des Befunds gelten bestimmte Qualitätsregeln:

  • Sachlichkeit: Nur das schreiben, was durch die Daten belegt ist – ohne Übertreibung oder Abwertung.

  • Neutralität: Keine persönliche Meinung oder Moral einfließen lassen – nur auf wissenschaftliche Standards stützen.

  • Nachvollziehbarkeit: Leser*innen sollen klar erkennen können, wie das Gutachten zu den Aussagen gekommen ist – das Ganze muss logisch aufgebaut sein.

  • Transparenz: Offenlegung von Quellen, Vorgehensweise und Überlegungen – keine „Black Box“.

Frage 1:

Worauf beruhen die allgemeinen Aussagen über Eigenschaften und Verhaltensweisen im Befund?

Antwort:

Auf der Grundlage von Einzelergebnissen, indem Zusammenhänge und Beziehungen zwischen diesen hergestellt werden.

Frage 2:

Was bedeutet Neutralität im Befundteil?

Antwort:

Nicht an persönlichen Wertvorstellungen und Verhaltensstandards von Gutachter*in orientiert, sondern an wissenschaftlichen Ergebnissen und Erkenntnissen.

Frage 3:

Welche vier Prinzipien gelten als besonders wichtig beim Erstellen des Befunds?

Antwort:

Sachlichkeit, Neutralität, Nachvollziehbarkeit, Transparenz.

7 Befund

7.5 formale Besonderheiten

Richtlinien

Frage 1:

Welche Richtlinien gelten laut Margraf-Stiksrud & Schmitz-Atzert (2015) für die Formulierung im Befundtext?

Frage 2:

Wie soll man im Befund mit Quellenangaben umgehen?

Frage 3:

Welche Verpflichtung besteht bei der sprachlichen Darstellung im Befund und welche Einschränkung gibt es dabei?

🧾

1. Wortgleiche Sätze aus der Folie:

Richtlinien

(Margraf-Stiksrud & Schmitz-Atzert, 2015)

  • Formulierung als Fließtext

  • In der Regel sind keine Tabellen oder Aufzählungen enthalten

  • Direkte oder indirekte Verweise auf die verwendete Informationsquelle sinnvoll → „Wie das Ergebnis zum logischen Denken im I-S-T 2000 R zeigte …“

  • Quelle in Klammern anführen

Verpflichtung zur Eindeutigkeit

  • Besteht prinzipiell

  • Einschränkung: Ausschließlich solche Aussagen als Tatsachen formulieren, die man objektiv überprüfen konnte

  • Beispiel: → „Der Proband fühlt sich sozial wenig unterstützt“ vs. → „Der Proband wird wenig sozial unterstützt“

💬

2. Erklärung der Sätze (vereinfacht):

Richtlinien

  • Formulierung als Fließtext: Der Text im Befund soll nicht stichpunktartig oder tabellarisch, sondern flüssig und zusammenhängend geschrieben sein.

  • Keine Tabellen oder Aufzählungen: Der Befund soll lesbar und interpretierend sein – keine Listen mit Zahlen oder Stichwörtern.

  • Direkte oder indirekte Verweise auf Informationsquelle: Man soll zeigen, woher die Info kommt, z. B. aus welchem Test. Beispiel: „… wie das Ergebnis im I-S-T 2000 R zeigte“

  • Quelle in Klammern anführen: Die konkrete Quelle (z. B. Testname, Interview) soll direkt genannt werden – idealerweise in Klammern.

Verpflichtung zur Eindeutigkeit

  • Besteht prinzipiell: Es gilt: Der Text muss klar und eindeutig formuliert sein.

  • Einschränkung: Man darf nur das als Tatsache formulieren, was objektiv belegt ist.

  • Beispiel: → „Der Proband wird wenig unterstützt“ klingt wie eine Tatsache. → „Der Proband fühlt sich wenig unterstützt“ ist korrekt – denn es ist seine subjektive Wahrnehmung.

1:

Welche Richtlinien gelten laut Margraf-Stiksrud & Schmitz-Atzert (2015) für die Formulierung im Befundtext?

Antwort:

Formulierung als Fließtext.

In der Regel sind keine Tabellen oder Aufzählungen enthalten.

Direkte oder indirekte Verweise auf die verwendete Informationsquelle sinnvoll.

Frage 2:

Wie soll man im Befund mit Quellenangaben umgehen?

Antwort:

Quelle in Klammern anführen.

Frage 3:

Welche Verpflichtung besteht bei der sprachlichen Darstellung im Befund und welche Einschränkung gibt es dabei?

Antwort:

Verpflichtung zur Eindeutigkeit besteht prinzipiell.

Einschränkung: Ausschließlich solche Aussagen als Tatsachen formulieren, die man objektiv überprüfen konnte.

7 Befund

7.5 formale Besonderheiten

Richtlinien

Frage 1:

Warum sollen im Gutachten Relativierungen verwendet werden?

Frage 2:

Welche Formulierung ist im Gutachten angemessener: „Der Proband ist nicht mehr suizidgefährdet“ oder „Es ist anzunehmen, dass der Proband zurzeit nicht mehr suizidgefährdet ist“ – und warum?

Frage 3:

Warum sollten Begriffe wie „möglicherweise“, „durchaus“ oder „unter Umständen“ nicht zu häufig verwendet werden?

Folie: 7.5 Formale Besonderheiten

Richtlinien (Margraf-Stiksrud & Schmitz-Atzert, 2015)

🟩 Persönliche Prädikation

Satz:

Relativierungen verwenden

Erklärung:

Aussagen über zukünftiges Verhalten sollten vorsichtig und eingeschränkt formuliert werden, weil sie nicht mit absoluter Sicherheit getroffen werden können.

🟩 Verhalten in konkreten Situationen durch Fragebogen oder früheres Verhalten nicht sicher vorhersagbar

Satz:

„Aufgrund der vom Probanden berichteten Besserung der Symptome während des Klinikaufenthaltes und der unauffälligen Kennwerte in den eingesetzten klinischen Fragebogen ist anzunehmen, dass der Proband zurzeit nicht mehr suizidgefährdet ist“

vs.

„… ist der Proband nicht mehr suizidgefährdet“

Erklärung:

Die erste Formulierung zeigt deutlich, dass es sich um eine Annahme auf Basis der vorliegenden Daten handelt und nicht um eine absolute Wahrheit. Die zweite Formulierung ist zu stark und lässt keine Unsicherheit zu – das ist im Gutachten nicht angemessen.

🟩 Nicht zu häufig verwenden

Satz:

Problematisch sind Begriffe wie „möglicherweise“, „durchaus“, „sicherlich“, „unter Umständen“

Erklärung:

Solche Wörter klingen zwar vorsichtig, können aber schnell schwammig oder unklar wirken. Deshalb sollte man sie nur sparsam einsetzen, um die Aussagekraft des Gutachtens nicht zu schwächen.

🟩 Sprachstil (siehe Sitzung 2)

Erklärung:

Hier wird darauf verwiesen, dass es in einer anderen Sitzung genauere Hinweise zum passenden Sprachstil im Gutachten gibt – wahrscheinlich präzise, sachlich und ohne Umgangssprache.

Frage 1:

Warum sollen im Gutachten Relativierungen verwendet werden?

✏️ Antwort:

Weil Verhalten in konkreten Situationen durch Fragebogen oder früheres Verhalten nicht sicher vorhersagbar ist.

Frage 2:

Welche Formulierung ist im Gutachten angemessener: „Der Proband ist nicht mehr suizidgefährdet“ oder „Es ist anzunehmen, dass der Proband zurzeit nicht mehr suizidgefährdet ist“ – und warum?

✏️ Antwort:

„Es ist anzunehmen, dass der Proband zurzeit nicht mehr suizidgefährdet ist“, weil Relativierungen verwendet werden sollen.

Frage 3:

Warum sollten Begriffe wie „möglicherweise“, „durchaus“ oder „unter Umständen“ nicht zu häufig verwendet werden?

✏️ Antwort:

Weil sie problematisch sind.

Zusammenfassung

Frage 1:

Was geschieht mit den Ergebnissen im Befund und welche Prinzipien müssen bei ihrer Integration beachtet werden?

🟠

Frage 2:

Welche Quelle sollte bei der Ermittlung von Mehrfachbelegen im Vordergrund stehen und warum?

🟠

Frage 3:

Was ist das Ziel der psychodiagnostischen Begutachtung und wie wird mit Widersprüchen umgegangen?

Satz 1:

„Im Befund werden Ergebnisse aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen, aufeinander bezogen und abgewogen.“

➡️ Erklärung:

Man sammelt die Daten z. B. aus Tests, Interviews und Beobachtungen und vergleicht sie miteinander, prüft ihre Aussagekraft und wägt sie gegeneinander ab, um ein schlüssiges Gesamtbild zu bekommen.

🔹

Satz 2:

„Wichtige Prinzipien bei der Integration sind Berücksichtigung der Qualität der gewonnenen Einzelinformationen, Mehrfachbelegung und die Aufklärung von Widersprüchen.“

➡️ Erklärung:

Man soll sich nicht nur auf eine Quelle verlassen, sondern mehrere Belege heranziehen (Mehrfachbelegung). Dabei achtet man darauf, wie verlässlich die Daten sind, und versucht Widersprüche zwischen den Ergebnissen aufzuklären.

🔹

Satz 3:

„Bei der Ermittlung von Mehrfachbelegen sollte die verlässlichste Quelle im Vordergrund stehen.“

➡️ Erklärung:

Wenn mehrere Quellen zum gleichen Thema etwas sagen, soll man derjenigen den größten Wert beimessen, die am zuverlässigsten und objektivsten ist (z. B. Testdaten statt Selbstaussagen).

🔹

Satz 4:

„Widersprüche von Daten aus unterschiedlichen Quellen kommen häufig vor und bedürfen der Diskussion und Auflösung.“

➡️ Erklärung:

Unterschiedliche Ergebnisse sind normal (z. B. zwischen Test und Gespräch) und müssen im Gutachten erklärt werden, z. B. durch methodische oder psychologische Gründe.

🔹

Satz 5:

„Ziel der psychodiagnostischen Begutachtung ist eine Generalisierung der erhobenen Daten über die Untersuchungssituation hinaus.“

➡️ Erklärung:

Man will aus den Ergebnissen ableiten, wie sich die Person auch außerhalb der Testsituation – also im echten Leben – vermutlich verhält (z. B. im Beruf, in der Schule etc.).

Frage 1:

Was geschieht mit den Ergebnissen im Befund und welche Prinzipien müssen bei ihrer Integration beachtet werden?

✅ Antwort:

Im Befund werden Ergebnisse aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen, aufeinander bezogen und abgewogen.

Wichtige Prinzipien bei der Integration sind Berücksichtigung der Qualität der gewonnenen Einzelinformationen, Mehrfachbelegung und die Aufklärung von Widersprüchen.

🟠

Frage 2:

Welche Quelle sollte bei der Ermittlung von Mehrfachbelegen im Vordergrund stehen und warum?

✅ Antwort:

Bei der Ermittlung von Mehrfachbelegen sollte die verlässlichste Quelle im Vordergrund stehen.

🟠

Frage 3:

Was ist das Ziel der psychodiagnostischen Begutachtung und wie wird mit Widersprüchen umgegangen?

✅ Antwort:

Ziel der psychodiagnostischen Begutachtung ist eine Generalisierung der erhobenen Daten über die Untersuchungssituation hinaus.

Widersprüche von Daten aus unterschiedlichen Quellen kommen häufig vor und bedürfen der Diskussion und Auflösung.

7.1 Ausdrucken

Befund zu Aufgabe 7.1

1. Ausgangslage und Datenlage

Herr X ist ein 53-jähriger Großhandelskaufmann, der nach einem Hirninfarkt vor vier Jahren unter Lähmungserscheinungen sowie kognitiven Einschränkungen leidet. Aktuell befindet er sich in einer psychosomatischen Fachklinik. Im Rahmen der Begutachtung wurden Daten aus Akten, einem Interview, Verhaltensbeobachtungen sowie mehreren psychologischen Testverfahren erhoben.

2. Übereinstimmungen zwischen den Quellen

In mehreren Datenquellen zeigen sich konsistente Hinweise auf kognitive Leistungseinbußen:

  • Im Explorationsgespräch berichtet Herr X über anhaltende Konzentrationsprobleme, ein schlechtes Gedächtnis und starke Erschöpfung.

  • In der Verhaltensbeobachtung zeigt er sich freundlich und bemüht, wirkt aber langsam, schweift vom Thema ab und wirkt geistig ermüdet.

  • In Testverfahren (u.a. I-S-T 2000 R, d2-R, Benton-Test, ZVT) bestätigen sich diese Eindrücke:

    • Er bricht mehrere Testteile aufgrund kognitiver Erschöpfung ab.

    • Die Leistung in Tests wie Benton (nur 5 von 14 korrekt) liegt unter dem Durchschnitt.

    • Im ZVT ist die Reaktionszeit deutlich verlangsamt.

    • Im d2-R zeigt er eine sehr niedrige Arbeitsgeschwindigkeit bei gleichzeitig hoher Genauigkeit, was auf Sorgfalt bei verlangsamtem Tempo schließen lässt.

Diese Ergebnisse sprechen übereinstimmend für eine verminderte kognitive Leistungsfähigkeit und eingeschränkte Belastbarkeit.

3. Widersprüche zwischen den Quellen

Trotz der Leistungseinschränkungen zeigen sich auch positive Beobachtungen:

  • Herr X ist im persönlichen Gespräch zuwendend, freundlich, kooperativ und wirkt im Verhalten strukturiert.

  • Er äußert hohe Motivation zur beruflichen Wiedereingliederung, obwohl objektiv deutliche Leistungsmängel vorliegen.

Diese Diskrepanz zwischen subjektivem Engagement und objektiv gemessener Leistung muss im Kontext der neurologischen Erkrankung und der psychischen Belastung gesehen werden.

4. Zusammenfassung und Bewertung

Die kognitive Leistungsfähigkeit von Herrn X ist in mehreren Bereichen unterdurchschnittlich ausgeprägt, insbesondere in Bezug auf Konzentration, Gedächtnisleistung, Rechenfähigkeit und geistige Ausdauer. Die Testleistungen bestätigen die im Gespräch und in der Beobachtung geäußerten Beschwerden.

Trotz seiner hohen Eigenmotivation ist eine Rückkehr in das bisherige Berufsfeld aus psychodiagnostischer Sicht nicht zu empfehlen, da die kognitiven Ressourcen den beruflichen Anforderungen nicht (mehr) genügen.

Author

Nipu D.

Informationen

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