(Folie 10) Warum sagt Ebbinghaus, Psychologie habe eine „lange Vergangenheit, aber nur eine kurze Geschichte“?
A: Menschen dachten schon seit Jahrtausenden über Verhalten, Erleben und Seele nach.
• Als Wissenschaft existiert Psychologie aber erst seit ca. 150 Jahren.
Q: (Folie 11) Woher kommt das Wort „Psychologie“?
A: • psyche = Hauch, Leben, Seele
• logia = Lehre
👉 1574 nutzte Johann Thomas Freigius erstmals „psychologia“ in einem Buch.
Q: (Folie 12) Wie entstand die Idee der „Seele“?
A: Vergleich Lebende vs. Tote: Tote sehen gleich aus, aber Bewegung & Empfindung fehlen → Seele muss den Körper beim Tod verlassen haben.
Q: (Folie 14) Wie beschrieb Platon die Seele?
A: 3-Schichten-Modell:
Begehrende Seele (Unterleib)
Zielstrebige Seele (Brust)
Denkende Seele (Kopf = Gehirn als Zentrum mentaler Prozesse)
Q: (Folie 15) Welche „Wellness-Tipps“ gaben die Pythagoreer für seelische Gesundheit?
A: • Theorie (Astronomie, Mathematik)
• Kunst (Musik, Bilder)
• Askese (Brot + Honig, kein Fleisch/Bohnen)
• Freundschaft (Leben in Gemeinschaft)
Q: (Folie 17) Wie unterschied Christian Wolff Psychologie?
A: • Theoretische Psychologie: spekulative Fragen über die Seele
• Empirische Psychologie: messbare Empfindungen (Sinne)
Q: (Folie 18) Was untersuchten Weber & Fechner in der Gründungsphase?
A: Psychophysik: Zusammenhang von physikalischen Reizen (z. B. Wassertemperatur) und Empfindungen (angenehm, Schmerz). → als mathematische Funktion darstellbar.
Q: (Folie 19) Warum gilt Wilhelm Wundt als Begründer der Psychologie als Wissenschaft?
A: 1879: Gründung des ersten Psychologielabors in Leipzig → Startpunkt der Psychologie als eigenständige Wissenschaft.
Q: (Folie 22) Wofür ist Hermann Ebbinghaus berühmt?
A: • Begründer der Gedächtnisforschung
• Experimente zu Lernkurven & Vergessenskurve (Silbenlernen, Selbstversuche).
Q: (Folie 32–33) Was kritisierte Wilhelm Dilthey an Wundt & Ebbinghaus?
A: Zu „langweilig“ – nur niedrige geistige Funktionen (Sinne).
→ Seine Alternative: verstehende Psychologie als Geisteswissenschaft, Analyse von Einzelfällen im Lebenskontext.
Q: (Folie 34) Welche zwei Richtungen bestehen bis heute in der Psychologie?
A: • Naturwissenschaft (Dr. rer. nat.)
• Geisteswissenschaft (Dr. phil.)
Q: (Folie 37) Worin unterscheidet sich die Populärpsychologie von der akademischen Psychologie?
A: • Akademisch: eher für Fachkreise, wissenschaftlich, aber „weltfremd“
• Populär: alltagsnah, für Bürger*innen direkt nutzbar → Menschenkenntnis & Heilung seelischer Erkrankungen.
Q: (Folie 38) Wer war Friedrich Anton Meßmer und was machte ihn berühmt?
A: • Wiener Arzt, entwickelte Hypnose mit Magnetstäben
• Patienten schienen in Trance → Heilwirkung durch „Magnetismus“
👉 Ergebnis: populär im Bürgertum, von Experten aber als Betrug entlarvt.
Q: (Folie 39) Was beinhaltete Karl Philipp Moritz’ „Erfahrungsseelenkunde“?
A:18.jh Magazin für „Ungelehrte“ mit Themen wie:
• Träume (Seelennaturkunde)
• Personenbeurteilung (Seelenzeichenkunde)
• Fallbeispiele seelischer Krankheiten
• Behandlungen (z. B. Gartenarbeit bei Depressionen)
Q: (Folie 40) Wo finden wir Populärpsychologie heute noch?
A: In Kunst & Medien:
• Filme, Theater, Bücher
• Zeitschriften („Psychologie heute“)
• Neue Medien: Blogs, Insta, YouTube
Q: (Folie 53) Warum entstand die „praktische Psychologie“?
A: • Akademische Psychologie: zu theoretisch
• Populäre Psychologie: nicht wissenschaftlich
👉 Lösung: Praktische Psychologie = Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse im Alltag & Beruf.
Q: (Folie 54) Wer war Ernst Meumann und was trug er zur praktischen Psychologie bei?
A: • Professor (1862–1915), nutzte Experimentelle Psychologie im Unterricht
• Untersuchte z. B. Aufmerksamkeits-Schwankungen von Schülern
• 1910: Vorlesungen zur experimentellen Pädagogik für Lehrer*innen.
Q: (Folie 55) Was verstand Hugo Münsterberg unter „Psychotechnik“?
A: Anwendung von Psychologie auf viele Lebensbereiche (1914):
• Kommunikation
• Psychotherapie
• Wirtschaft & Recht
• Erziehung, Kunst, Naturwissenschaften
Q: (Folie 56) Wie sah die erste Prüfungsordnung für Psychologen in Deutschland aus?
A: • 1941: Diplom nach 8 Semestern Studium
• Leitbild: Praxis auf Basis von Wissenschaft
• Erste Berufsfelder: Diagnostik (z. B. Schulreife, Berufseignung), Wirtschaft, Verwaltung, Verkehr, Erziehung, Psychotherapie.
Q: (Folie 57) Wie ordnet sich praktische Psychologie im Gesamtbild ein?
A: Ergänzt die anderen Strömungen:
• Akademische Psychologie (Natur- & Geisteswissenschaft)
• Populärpsychologie
• Angewandte Psychologie → Verbindung zur Praxis & Alltag.
Q: (Folie 59) Was untersuchte Oswald Külpe in der Würzburger Schule?
A: • Erforschung „höherer geistiger Prozesse“ um 1900
• Untersuchte unanschauliches Denken: Gedanken ohne Sinneseindrücke → z. B. Zweifel oder Überraschung.
Q: (Folie 60) Wer gilt als wichtigster Vertreter der frühen Bewusstseinspsychologie?
A: William James (1842–1910)
• Professor in Harvard
• 1875 erste Lehrveranstaltungen in experimenteller Psychologie in den USA
• Titel: „Father of American Psychology“.
Q: (Folie 61) Welche 4 Aspekte hat nach William James das „Selbst“ im Gedankenfluss?
A: 1. Materielles Selbst: Dinge & Personen, die wichtig sind (z. B. Mutter, Auto)
2. Soziales Selbst: Anerkennung / Status (z. B. Abschluss)
3. Geistiges Selbst: Eigenschaften & Fähigkeiten (z. B. Fleiß)
4. Reines Ich: Gefühl der Einheit („Ich bin ich“).
Q: (Folie 62) Was besagt die James-Lange-Theorie der Emotionen?
A: • Gefühle sind Folge körperlicher Reaktionen, nicht deren Ursache
👉 Beispiel: Wir zittern nicht, weil wir Angst haben – wir haben Angst, weil wir zittern.
Q: (Folie 64) Worum geht es in der differentiellen Psychologie?
A: Sie untersucht individuelle Unterschiede zwischen Menschen – im Gegensatz zur allgemeinen Psychologie, die Gesetzmäßigkeiten für alle sucht.
Q: (Folie 64) Welche 4 Charaktertypen beschreibt die antike „Vier-Säfte-Lehre“?
A: • Choleriker (gelbe Galle): wütend
• Sanguiniker (Blut): fröhlich, gesund
• Melancholiker (schwarze Galle): traurig, ängstlich
• Phlegmatiker (Schleim): vergesslich, träge
Q: (Folie 65) Was meinte Julius Bahnsen mit „Charakterologie“?
A: 19.jh Unterschiede zwischen Menschen betreffen:
• Leistungsfähigkeit (z. B. Intelligenz, Gedächtnis)
• Motivational-soziale Eigenschaften (z. B. Machtstreben, Gemeinsinn)
Q: (Folie 66) Was trug Francis Galton zur Psychologie bei?
A: • 19. jh Erfasste individuelle Unterschiede (z. B. Farbsehen, Hörvermögen, Kraft) bei 9000 Personen
• Führte Mittelwert, Standardabweichung & Korrelation ein
👉 Damit kam Statistik in die Psychologie.
Q: (Folie 81) Wer formulierte als Erster die Idee des Unbewussten?
A: Carl Gustav Carus (1789–1869), Arzt & Philosoph in Dresden.
👉 Er meinte: Neues überlagert Altes, verdrängt es aber nie ganz → auch im Menschen bleiben frühere Schichten erhalten.
Q: (Folie 82) Wie beschrieb Carus die „zwei Schichten der Seele“?
A: • Unbewusstes: tiefere, evolutionär alte Schicht
• Bewusstes: spätere Schicht, die das Unbewusste überlagert
Q: (Folie 83) Wann wird das Unbewusste nach Carus sichtbar?
A: Wenn das Bewusstsein schwindet – z. B. im Schlaf / Traum.
👉 Es zeigt sich dann als symbolische Bilderwelt (Liebe, Tod, Sonne, Nacht).
Q: (Folie 84) Was ist die Grundannahme der Tiefenpsychologie?
A: Unterhalb des Bewusstseins existiert eine Schicht des Unbewussten → Quelle für Symbolik, Dynamik und Konflikte.
Q: (Folie 85) Wie suchte Carl Gustav Jung nach Symbolen des Unbewussten?
A: • In Träumen & Wachphantasien
• In Mythen, Märchen, Religion, Alchemie
👉 Er nannte solche Symbole Archetypen (z. B. Löwe = Macht, Schlange = Klugheit).
Q: (Folie 86) Wann entstehen psychische Störungen nach Jung?
A: Wenn bestimmte Archetypen übermächtig werden → führen zu Komplexen (z. B. Napoleon-Komplex: kleine Körpergröße → Statussymbole).
Q: (Folie 87) Was unterscheidet persönliches und kollektives Unbewusstes bei Jung?
A: • Persönliches Unbewusstes: basiert auf individuellen Erfahrungen
• Kollektives Unbewusstes: gemeinsame Archetypen aller Menschen
Q: (Folie 88) Was bedeutet „Persona“ bei Jung?
A: Eine soziale Maske: nach außen gezeigte Rollen & Einstellungen, die nicht immer dem wahren Selbst entsprechen.
👉 „Kleidung des Ichs“.
Q: (Folie 91) Welche Sicht hatte Ludwig Klages auf Bewusstsein & Natur?
A: • Glück = Leben im Einklang mit der Natur (entspringt dem Unbewussten)
• Kultur zerstört Natur → macht Menschen krank
• Heilung: Rückkehr zu einem einfachen Leben in Harmonie mit der Natur.
Q: (Folie 92) Wie beschrieb Freud den „psychischen Apparat“?
A: • ES = Triebe (Sexualität, Aggression)
• ÜBER-ICH = gesellschaftliche Normen
• ICH = vermittelt zwischen ES & ÜBER-ICH
Q: (Folie 93) Welche Abwehrmechanismen nannte Freud?
A: • Verdrängung: Triebe ins Unbewusste schieben
• Vermeidung: Reize meiden
• Regression: Rückfall in frühere Entwicklungsstufen
• Projektion: Eigene Gefühle anderen zuschreiben
Q: (Folie 94) Warum führen Abwehrmechanismen oft zu Neurosen?
A: Verdrängte Triebe drängen zurück ins Bewusstsein → erscheinen als Fehlhandlungen (z. B. Freud’scher Versprecher).
👉 Dauerhafter Konflikt = Neurose.
Q: (Folie 95) Warum wurde Tiefenpsychologie in der Wissenschaft lange abgelehnt?
A: • Kaum Experimente, nur Einzelfallberichte & Theorien
• Freud, Jung & Klages erhielten keine Lehrstühle
Q: (Folie 96) Warum war Tiefenpsychologie in der Öffentlichkeit populär?
A: • Spannende Fallgeschichten & Themen wie Sexualität
• Publikumswirksam → bis heute großes Interesse
• Psychoanalyse wird noch genutzt, wirksam wie Verhaltenstherapie bei vielen Erkrankungen
Q: (Folie 98) Welches berühmte Zitat bringt die Grundidee des Behaviorismus auf den Punkt?
A: J.B. Watson (1914):
„Gebt mir ein Dutzend gesunde Kinder … ich mache aus jedem das, was ich will – Arzt, Dieb oder Künstler – unabhängig von Talenten oder Herkunft.“
👉 Betonung: Umwelt formt Verhalten.
Q: (Folie 99–100) Was forderte Watson in seinem Behaviorismus-Manifest (1913)?
A: • Weg mit Begriffen wie Bewusstsein, Geist, Vorstellung
• Introspektion = ungeeignet (zu subjektiv, Menschen können lügen)
👉 Nur beobachtbares Verhalten ist Gegenstand der Psychologie.
Q: (Folie 100–101) Was ist das Hauptziel der Psychologie nach Behavioristen?
A: Vorhersage & Kontrolle von Verhalten durch Analyse von Reizen und Reaktionen.
Q: (Folie 101) Wie verstand der Behaviorismus das Verhältnis Mensch – Tier?
A: Kein grundsätzlicher Unterschied:
• Lernen von Menschen & Tieren folgt denselben Prinzipien
• Einführung von Tierversuchen (Ratten, Tauben) → „Rattenpsychologie“.
Q: (Folie 103–104) Wie entdeckte Iwan Pawlow die klassische Konditionierung?
A: • Ursprünglich Verdauungsforschung mit Hunden
• Hunde speichelten schon, wenn sie Futter sahen oder Schritte hörten
👉 Reize, die vor Futter kamen, lösten den Reflex aus.
Q: (Folie 105–106) Wie trainierte Pawlow Hunde mit einem Ton?
A: • Hund fixiert, Speichelfluss gemessen
• Ton + Futter mehrfach kombiniert
• Nach einiger Zeit: Ton allein löst Speichelfluss aus.
Q: (Folie 108) Welche Grundbegriffe gehören zur klassischen Konditionierung?
A: • UCS (unkonditionierter Stimulus): Futter
• UCR (unkonditionierte Reaktion): Speichelfluss
• NS (neutraler Stimulus): Ton vor Training
• CS (konditionierter Stimulus): Ton nach Training
• CR (konditionierte Reaktion): Speichelfluss durch Ton
Q: (Folie 109–110) Was zeigte Watsons „Little Albert“-Experiment?
A: • Baby erschrak bei lauten Geräuschen (UCS → UCR Angst)
• Ratte (NS) + Lärm gekoppelt → Ratte wurde CS
• Ergebnis: Albert entwickelte Angst vor Ratten & ähnlichen Objekten (Generalisierung).
Q: (Folie 113–114) Wie erklärt klassische Konditionierung Phobien?
A: Beispiel Hundeangst:
• NS: harmloser Hund
• UCS: Aggression/Knurren
• UCR: Angst
• Hund wird zum CS → schon Welpen lösen Angst aus
👉 nennt man Reizgeneralisierung.
Q: (Folie 116–117) Was ist das „Gesetz des Effekts“ nach Thorndike?
A: • Katzen in Puzzleboxen: durch Versuch & Irrtum fanden sie die richtige Reaktion
• Reiz = bestimmte Box, Reaktion = Verhalten zum Öffnen
👉 Verhalten mit angenehmer Konsequenz wird häufiger gezeigt.
Q: (Folie 118–119) Wer war B.F. Skinner und warum wichtig?
A: • Bedeutendster Behaviorist des 20. Jh.
• Vertreter des radikalen Behaviorismus
• Alles Verhalten (auch Denken) = durch Umweltreize verursacht → nicht innere Prozesse.
Q: (Folie 120–122) Wie funktioniert die Skinner-Box?
A: • Tier (Ratte/Taube) in reizarmer Box
• Hebel oder Scheibe → Belohnung (Futter/Wasser)
• Tier lernt gezielt, diese Reaktion zu zeigen
👉 Operante Konditionierung = Lernen durch Belohnung/Bestrafung.
Q: (Folie 123) Wie entsteht neues Verhalten durch operante Konditionierung?
A: 1. Verschiedene Reaktionen werden ausprobiert
2. Nur eine führt zur Belohnung
3. Diese Reaktion wird bevorzugt gezeigt
4. Sie wird verstärkt, andere werden abgeschwächt
Q: (Folie 124) Was war Skinners Ziel mit Tierversuchen?
A: • Suche nach universellen Lernprinzipien
• Menschliches Lernen = Kombination einfacher Prozesse, wie bei Tieren
👉 Kein qualitativer Unterschied Mensch–Tier.
Q: (Folie 127) Wie erklärt die operante Konditionierung Suchterkrankungen?
A: • Alkohol → Rausch = angenehme Konsequenz (Verstärker)
• Verhalten „Trinken“ wird häufiger gezeigt
👉 Ergebnis: Abhängigkeit durch Belohnungslernen.
Q: (Folie 128) Warum ist der Behaviorismus trotz Kritik bis heute relevant?
A: • 1950er: Höhepunkt, danach Rückgang
• Heute: wenige „reine“ Behavioristen, ABER…
→ Praxis: Verhaltenstherapie in Klinischer Psychologie
→ Forschung: Behavioral Neuroscience
👉 Ideen wirken nachhaltig weiter.
Q: (Folie 140) Was untersucht die Kognitionspsychologie?
A: Mentale Prozesse wie:
• Denken, Erinnern, Wahrnehmen
• Sprache & Kommunikation
👉 Ziel: Struktur & Funktionsweise des Wissensverarbeitens verstehen.
Q: (Folie 141) Welche 6 Forschungsschwerpunkte hat die Kognitionspsychologie?
A: 1. Wahrnehmung
2. Exekutive Funktionen (Urteilen, Problemlösen)
3. Intelligenz
4. Wissenserwerb
5. Gedächtnis
6. Sprache & Kommunikation
Q: (Folie 144) Was bedeutet „Magische Zahl 7 ± 2“ nach Miller?
A: • Kurzzeitgedächtnis fasst typischerweise 5–9 Einheiten
• Deshalb merken wir uns selten mehr als 7 Dinge gleichzeitig
👉 Eine der meistzitierten Arbeiten der Psychologie.
Q: (Folie 148) Wozu dient das Arbeitsgedächtnis?
A: • Ressource für Schlussfolgern & Sprachverstehen
• Steuert den Fluss der Gedanken & Handlungen
👉 Kurzfristige Fokussierung auf relevante Inhalte.
Q: (Folie 149) Welche 3 Komponenten hat Baddeleys Modell des Arbeitsgedächtnisses?
A: 1. Phonologische Schleife → speichert sprachliche Infos
2. Visuell-räumlicher Notizblock → speichert Bilder & Räume
3. Zentrale Exekutive → lenkt Aufmerksamkeit & koordiniert beide Systeme
Q: (Folie 150) Was war Banduras wichtigste Erweiterung des Behaviorismus?
A: • Einführung kognitiver Variablen in die Lernforschung
• Schwerpunkt: Beobachtungslernen (Modelllernen)
👉 Nicht nur Belohnung/Bestrafung → auch Vorbilder prägen Verhalten.
Q: (Folie 151–152) Was zeigte die Bobo-Doll-Studie von Bandura?
A: • Kinder sahen Erwachsene eine Clownspuppe schlagen
• Danach ahmten sie das Verhalten nach → mehr Aggression als Kontrollgruppe
👉 Lernen durch Beobachtung, auch ohne Belohnung oder Strafe.
Q: (Folie 153) Wie entwickelte sich die Kognitionspsychologie seit den 1990ern weiter?
A: • Wurde zunehmend zur kognitiven Neurowissenschaft
• Nutzt Methoden der Biopsychologie & Neurowissenschaft
👉 Ziel: geistige Prozesse direkt in Gehirnstrukturen nachweisen.
Q: (Folie 166) Warum entstanden psychologische Tests historisch?
A: Aus dem Bedürfnis, Konzepte der differentiellen Psychologie (z. B. Charakter) in der Praxis messbar zu machen.
Q: (Folie 168) Was war Graphologie und wer führte sie ein?
A: • Jean-Hippolyte Michon (1875)
• Deutung von Charaktereigenschaften aus Handschrift
👉 Heute wissenschaftlich überholt.
Q: (Folie 169) Warum stieg die Bedeutung von Eignungstests im frühen 20. Jh.?
A: • Immer mehr Berufe, viele Bewerber → Auswahl nötig
• Psycholog*innen entwickelten Tests für Handgeschick & räumliches Sehen
👉 Besonders genutzt in Industrie, Verkehr & Militär.
Q: (Folie 170) Wer entwickelte den ersten Intelligenztest und wofür?
A: • Alfred Binet (1905), Paris
• Test zur Schulreife von Kindern
→ Messung von „intellektuellem Niveau“: Motorik, Sprache, Wissen.
Q: (Folie 171) Was leistete James McKeen Cattell für die Testpsychologie?
A: • Schüler von Wundt, Professor in Philadelphia
• Definierte als Erster den Begriff objektiver Test: klar festgelegter Ablauf, eindeutige Auswertung.
Q: (Folie 172) Was war die Herausforderung bei frühen klinischen Tests?
A: • Intelligenz- & Eignungstests ließen sich leicht objektivieren
• Klinische Diagnostik (Symptome, Anamnese) schwer standardisierbar
👉 Lösung: Viele Ja/Nein-Fragen → z. B. MMPI mit 567 Items.
Q: (Folie 173) Wozu diente der Einsatz solcher Fragebögen?
A: • Erfassung von Beschwerden & Persönlichkeit
• Vereinheitlichung von klinischen Daten
👉 Grundlage für moderne psychologische Diagnostik.
Q: (Folie 174) Was ist der Rorschach-Test?
A: • Entwickelt von Hermann Rorschach (1884–1922)
• 10 Tintenklecksbilder, zu denen Probanden sagen, was sie sehen
👉 Idee: Antworten spiegeln Persönlichkeit & Störungen wider (bis heute umstritten).
Q: (Folie 178) Wie funktioniert der Thematische Apperzeptionstest (TAT)?
A: • Henry Murray (1935)
• Probanden erzählen Geschichten zu Bildern („so dramatisch wie möglich“)
• Auswertung: Motive wie Leistung, Macht, Anschluss.
Q: (Folie 179) Worin besteht der Gegensatz in der Testpsychologie bis heute?
A: • Objektive Tests: standardisiert, naturwissenschaftlich (Intelligenz, Eignung, Persönlichkeit)
• Projektive Tests: subjektiv, stark abhängig von Psycholog*in → aber im klinischen Kontext manchmal aufschlussreich.
Q: (Folie 181) Wer brachte psychische Erkrankungen erstmals systematisch in ein Psychologie-Lehrbuch?
A: Friedrich Eduard Beneke (1798–1854)
• Lehrbuch der Psychologie als Naturwissenschaft (1845)
• Kapitel über „Seelenkrankheiten“: fixe Ideen, Blödsinn, Manie, Melancholie.
Q: (Folie 182) Was meinte Richard von Krafft-Ebing mit „Nervosität“?
A: • Graz, 1885: Buch „Über Nervosität“
• Psychische Störungen = Krankheiten der Moderne (Erschöpfung, Reizüberflutung)
👉 Behandelt im privaten Sanatorium „Maria Grün“.
Q: (Folie 183) Was bedeutete „Therapie“ ursprünglich in der Psychologie?
A: • Behandlung nur durch Ärzt*innen
• Einfache Mittel: Beruhigungsmittel, Bäder, Spaziergänge
👉 Johann Christian Reil (1808) prägte dafür den Begriff Psychiatrie.
Q: (Folie 184) Was war Arthur Kronfelds Beitrag zur Psychotherapie?
A: • Professor in Berlin & Moskau
• Idee: Psychische Probleme = fehlerhafte Persönlichkeitsentwicklung
• Lösung: „Seelenführung“ – Gespräche & Philosophieren (auch für Nicht-Ärzt*innen, z. B. Psychologen).
Q: (Folie 185) Worin unterscheiden sich Psychotherapeutinnen und Psychiaterinnen?
A: Psychotherapeut*innen
• meist Psychologiestudium
• 3–5 Jahre Weiterbildung
• behandeln mit Gesprächen & Übungen
• dürfen keine Medikamente verschreiben
Psychiater*innen
• immer Medizinstudium
• Fachärzte für Psychiatrie
• dürfen Medikamente verschreiben & körperlich untersuchen
Q: (Folie 185) Wie arbeiten Psychotherapeutinnen mit ihren Patientinnen?
A: • Zusammenarbeit in Gesprächen & Übungen
• Ziel: Bewältigung seelischer Erkrankungen
👉 Rolle = Begleiter*innen, nicht „Medikamentenverschreiber*innen“.
Q: (ab Folie 186 ff.) Wie entwickelte sich die Psychotherapie im 20. Jahrhundert in Deutschland?
A: • 1941: erste Prüfungsordnung für Psychologen – Psychotherapie wird beruflich reguliert
• Nach dem 2. Weltkrieg → Aufbau moderner Ausbildungswege & Berufsbilder
• Ziel: wissenschaftlich fundierte Praxis.
Q: (heutiger Stand) Was ist Psychotherapie heute?
A: • Staatlich anerkannter Heilberuf
• Durchführung durch Psychotherapeutinnen (Psychologinnen mit Zusatzausbildung)
• Methodenvielfalt: z. B. Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie, Psychoanalyse
👉 Psychotherapie = zentrale Behandlungsform für psychische Erkrankungen.
Q: (letzte Folien) Welche Entwicklung prägte die Psychologie in der zweiten Hälfte des 20. Jh.?
A: • Kognitionspsychologie & Neurowissenschaften wurden zentral
• Neue Methoden: Bildgebung (fMRT, EEG)
👉 Psychologie nähert sich immer stärker den Naturwissenschaften.
Q: (letzte Folien) Welche Zukunftsthemen sind für die Psychologie wichtig?
A: • Digitalisierung & KI (z. B. Chatbots, Algorithmen in Diagnostik)
• Interdisziplinarität (Zusammenarbeit mit Medizin, Informatik, Biologie)
• Globalisierung & Kulturvergleich
👉 Ziel: Psychologie als integrierte Wissenschaft vom Menschen.
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