ICD.10 anpassungsstörung
Reaktion auf belastendes Lebensereignis oder große Veränderung (z. B. Verlust, Migration, Krankheit, Trennung).
Führt zu emotionalen / Verhaltenssymptomen, die über das normale Maß hinausgehen.
Zeitlicher Bezug
Beginn innerhalb von 1 Monat nach Belastung/Ereignis.
Dauer: i. d. R. nicht länger als 6 Monate (außer andauernde depressive Reaktion → bis 2 Jahre).
Symptome (variabel, aber typischerweise):
Depressive Stimmung, Angst, Besorgnis.
Gefühl, überfordert zu sein, Schwierigkeiten bei Alltagsbewältigung.
Einschränkungen in sozialem / beruflichem / schulischem Funktionieren.
Auffälliges Verhalten (z. B. aggressiv, dissozial, Rückzug).
Schweregrad
Symptome deutlich über das hinaus, was als normale Anpassungsreaktion gilt.
Leidensdruck und Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit.
Ausschlusskriterien
Keine andere psychische Störung (z. B. Depression, Angststörung, PTBS) erklärt die Symptomatik besser.
Diagnostische Kriteiren von F60 PS
Verhaltensmuster – deutlich abweichend in Wahrnehmung, Denken, Fühlen und Beziehungsgestaltung gegenüber kulturell erwarteten Normen.
Dauerhaftigkeit – unflexibel, wenig anpassungsfähig, situationsübergreifend.
Beginn – in Kindheit oder Jugend; manifest spätestens im frühen Erwachsenenalter.
Stabilität – über längere Zeit anhaltend, nicht auf einzelne Episoden beschränkt.
Leidensdruck / Beeinträchtigung – führt zu deutlichen persönlichen Leiden oder sozialen, beruflichen Funktionsstörungen.
Ausschluss – nicht erklärbar durch andere psychische Störungen, organische Erkrankungen oder Substanzeinfluss.
ICD-10
F60.6 ängstlich-vermeidend PS
A. Kriterien PS Störung erfüllt sein
B. min. 4 der folgeneden EIgenschaften:
Anspannung und Bersognisheit andauernd
Überzeugung selbst unbeholfen, unattraktiv, midnerwertig im Vgl. zu anderen zu sien
Sorge in sozialen Situationen kritisiert/abgelehnt zu werden
persönliche Kontakte nur, wenn Sicherheit besteht gemocht zu werden
eingeschränkter Lebensstil wegen des Bedürfnisses nach körperlicher Sicherheit
Vermeidung beruflciher und sozialer aktivitäten die zwischenmenschlichen Kontakt bedingen aus Angst for Kritik, Ablehnung
F60.7 Abhängige PS
Andere sollen wichitge Entscheidungen im Leben treffen
Unterordnung eigener bedürfnisse unter andere Perosnen zu stellen zu der Abhängigkeit ebsteht
mangelnde Äußerung eigener Anspürche an abhänigge Personen
Hilflosigkeit wenn Betroffene alleine sind aus Angst nicht alleine Sorgen zu können
Beschäftigtsein mit Angst verlassen zu werden und auf sich slebst angewiesen zu sein
eingeschränkte Fähikeit, Alltagsentschiedungen zu treffen ohne bestätigung von anderen
warum „F43.2“ und nicht „F43.21 (längerer depressive reaktion“
weil belastungsauslöder noch da ist
„Nach ICD-10 beginnt eine Anpassungsstörung typischerweise innerhalb eines Monats nach der Belastung und hält meist nicht länger als sechs Monate nach Wegfall des Stressors an. Wenn die Belastung jedoch fortbesteht, können die Symptome auch länger persistieren. In diesem Fall muss man differentialdiagnostisch prüfen, ob nicht eine depressive Episode oder eine Angststörung besser passt. Da die Symptomatik meiner Patientin klar an die fortgesetzte Ausgrenzung gebunden ist, ist F43.2 weiterhin eine sinnvolle Diagnose.“
Warum wurde die 5. Stelle nicht differenziertz
„Nach ICD-10 sollte F43.2 mit der 5. Stelle weiter differenziert werden, z. B. F43.21 für eine längere depressive Reaktion. In der klinischen Praxis wird jedoch häufig die Oberkategorie F43.2 vergeben, wenn das Symptomprofil nicht eindeutig ist oder mehrere Cluster gleichzeitig bestehen. Meine Lehrtherapeutin hat daher pragmatisch nur F43.2 dokumentiert. Formal wäre eine Subcodierung wünschenswert, praktisch ist die Oberdiagnose aber ausreichend und üblich.“
z.b. F43.22: Angst und depressive reaktion gemischt
ICD-11 – Anpassungsstörung (6B43)
Gekennzeichnet durch die gedankliche Fixierung auf den Stressor, Belastung oder deren Folgen
übermäßiger Sorgen, wiederkehrender und beunruhigender Gedanken über den Stressor oder ständiges Grübeln über seine Auswirkungen, sowie durch ein Versagen bei der Anpassung an den Stressor
Beeinträchtigungen in persönlichen, familiären, sozialen, ausbildungsbezogenen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen
. Die Symptome lassen sich nicht besser durch eine andere psychische Störung erklären (z. B. affektive Störung, eine andere spezifisch mit Stress assoziierte Störung)
klingen in der Regel innerhalb von sechs Monaten ab, es sei denn, der Stressor hält länger an
Vermeidungssymptome als Zusatzsymptome verstanden
Grundgedanke (psychodynamisch)
Symptome sind nicht nur eine Reaktion auf das aktuelle Ereignis, sondern Ausdruck von unbewussten Konflikten und innerpsychischen Bedeutungen.
Die Ausgrenzung im Sportverein und der Verlust der Freundin reaktivieren alte Beziehungserfahrungen, z. B. Angst vor Ablehnung, Bedürfnis nach Zugehörigkeit, Unsicherheit über den eigenen Wert.
Die Symptome (Angst, Rückzug, Panik) wirken als Abwehrmechanismen gegen konflikthafte Gefühle wie Wut, Trauer oder Angst vor erneuter Zurückweisung.
Welche unbewussten Konflikte könnten bei der Patientin eine Rolle spielen?
Individuation vs. Abhängigkeit: Sie möchte selbstständig sein, fürchtet aber Verlust und Isolation.
Fühlt sich ausgeliefert, wenn Bindungen wegbrechen
Hat Angst, allein gelassen zu werden, fühlt sich abhängig
Reagiert panisch oder hilflos bei Ablehnung oder Rückzug anderer
Selbstwertkonflikt: Das Erleben der Ausgrenzung bestätigt unbewusste Zweifel am eigenen Wert („Ich bin nicht liebenswert“).
Aktiv:
Sucht Nähe und Zugehörigkeit
Zeigt sich freundlich und konfliktvermeidend
Bemüht sich, gemocht zu werden
Passiv:
Hat Angst vor Ablehnung bei zu viel Nähe
Erlebt Zurückhaltung anderer als Ausgrenzung
Fühlt sich unverstanden oder allein gelassen
Nähe vs. Distanz: Bedürfnis nach Zugehörigkeit kollidiert mit Angst vor Zurückweisung.
Wie lassen sich die Symptome tiefenpsychologisch deuten?
Soziale Angst & Rückzug: Schutz vor erneuter Verletzung, Abwehr aggressiver Impulse („wenn ich mich zurückziehe, kann ich nicht wieder verletzt werden“).
Panikattacken: Körperlicher Ausdruck innerer Konflikte, symbolisieren Kontrollverlust in Beziehungen.
Grübeln: Versuch, innere Konflikte kognitiv zu bearbeiten, ohne sich den Emotionen stellen zu müssen (Vermeidung von Affekten).
Übertragung & Gegenübertragung
Die Patientin könnte den/die Therapeut:in als kritisch oder ablehnend erleben – eine Wiederholung der Situation im Verein.
In der Gegenübertragung kann beim Therapeuten das Gefühl entstehen, die Patientin sei unsicher, zurückhaltend oder schwer zu erreichen.
Diese Dynamik wird genutzt, um alte Beziehungsmuster bewusst zu machen.
Therapeutischer Fokus
Konfliktbearbeitung: Herausarbeiten von Nähe–Distanz- und Selbstwertkonflikten.
Ich-Stärkung: Förderung von Selbstwert, Autonomie und der Fähigkeit, eigene Wünsche zu erkennen und zu äußern.
Arbeit mit Affekten: Angst, Trauer und Wut werden bewusst zugelassen, statt über Symptome abgewehrt.
Neue Beziehungserfahrung: In der therapeutischen Beziehung erfährt die Patientin Akzeptanz und Wertschätzung, was korrigierend wirkt.
Welche Funktion haben die Symptome aus systemischer Sicht?
Soziale Angst & Rückzug: Schutz vor erneuter Verletzung, gleichzeitig Signal an andere („ich brauche Rücksicht/Unterstützung“).
Panikattacken: Sichtbarer Ausdruck von Überforderung – können Nähe und Aufmerksamkeit erzeugen.
Grübeln: Hält die Aufmerksamkeit auf die Ausgrenzung gerichtet und verhindert neue Erfahrungen.
→ Symptome sind Kommunikation und Lösungsversuch, keine „Defekte“.
Welche systemischen Interventionen sind denkbar?
Genogrammarbeit: Einbettung in die familiäre Geschichte, Muster von Zugehörigkeit/Ablehnung aufzeigen.
Zirkuläre Fragen: Andere Perspektiven sichtbar machen („Was glaubt deine Mutter, warum du dich zurückziehst?“).
Reframing: Symptome als Versuch der Selbstfürsorge oder des Schutzes umdeuten.
Ressourcenaktivierung: Stärken hervorheben (z. B. Engagement, Durchhaltevermögen).
Arbeit am Kontext: Neue Deutungen im Verein, Familie oder Freundeskreis erarbeiten.
Was ist das Ziel systemischer Therapie in diesem Fall?
Neue Bedeutungen für das Symptom entwickeln (weg von „krank“ → hin zu „Schutz, Signal, Ressourcenaktivierung“).
Handlungsalternativen aufbauen, sodass die Patientin nicht nur über Symptome kommuniziert.
Selbstwert durch neue soziale Rollen und Ressourcen stärken.
Förderung von sozialer Integration und neuen Interaktionsmustern.
Wie erklärt die KVT die Symptomatik?
Psychische Störungen entstehen durch dysfunktionale Gedanken, Lernprozesse und Verhaltensmuster.
Die Patientin hat durch die Ausgrenzung im Sportverein erlernt, soziale Situationen als bedrohlich zu interpretieren.
Negative automatische Gedanken („Ich werde wieder ausgelacht“, „Ich bin nichts wert“) führen zu Angst, Vermeidung und Rückzug.
Durch Vermeidung werden die Ängste kurzfristig reduziert → langfristig Verstärkung der Symptomatik (klassische Vermeidungsfalle).
Wie kann man das Störungsmodell bei dieser Patientin beschreiben?
Auslöser: Ausgrenzung, Verlust der Freundin.
Kognitionen: „Ich bin nicht liebenswert“, „Alle lehnen mich ab“.
Emotionen: Angst, Traurigkeit, Scham.
Körperliche Symptome: Herzrasen, Atemnot (Panikattacken).
Verhalten: Rückzug, Vermeidung, Grübeln.
Verstärkung: kurzfristige Entlastung durch Rückzug → langfristig Einschränkung, Selbstwert sinkt weiter.
Wie werden die Symptome in der KVT verstanden?
Panikattacken: durch Fehlinterpretationen körperlicher Symptome („Ich bekomme keine Luft → ich ersticke“).
Soziale Angst: durch negative Erwartungshaltungen und Aufmerksamkeitsfokus auf eigene Unsicherheit.
Grübeln: dysfunktionale Copingstrategie, die Probleme aufrechterhält statt löst.
Rückzug: Vermeidungsverhalten, das die Angst langfristig stabilisiert.
Was sind die Hauptziele in der KVT?
Abbau von Angst und Vermeidungsverhalten.
Förderung von Selbstwert und Selbstwirksamkeit.
Aufbau neuer, funktionaler Denk- und Verhaltensmuster.
Rückkehr zu sozialer Teilhabe (Integration im Freundeskreis/Verein).
Welche Interventionen setzt man in der KVT ein?
Psychoedukation: Erklären von Angst- und Stressreaktionen.
Kognitive Umstrukturierung: Identifikation und Modifikation dysfunktionaler Gedanken („Ich werde ausgelacht“ → „Es gibt auch neutrale Reaktionen“).
Exposition in sensu und in vivo: Konfrontation mit sozialen Situationen, um korrigierende Erfahrungen zu ermöglichen.
Verhaltensübungen / soziale Kompetenztrainings: Einüben von Gesprächsstrategien, Selbstsicherheitstraining.
Selbstwertarbeit: positive Aktivitäten, Verstärkerpläne, Aufbau von Erfolgserlebnissen.
Entspannungsverfahren: z. B. Atemübungen, PMR zur Reduktion körperlicher Anspannung.
Herauforderungen AP Diagnostik
Unscharfe Abgrenzung zu anderen Störungen (z. B. Depression, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen)
Kein spezifisches Symptomprofil – sehr heterogene Erscheinungsformen
Erfordert sorgfältige Prüfung von Ursache-Wirkungs-Zusammenhang (zeitlicher Bezug zu belastendem Ereignis)
Keine klaren standardisierten Diagnoseinstrumente – viel hängt von klinischer Einschätzung ab
Therapeutisch
Heruasforderung
Patient:innen erleben ihre Reaktion oft als „übertrieben“ oder „unangemessen“ – Schamgefühle
Schwierigkeit, zwischen normativer Belastung und behandlungsbedürftiger Reaktion zu unterscheiden
Hohe Bedeutung von Ressourcenaktivierung, Normalisierung und Stabilisierung
Konflikt zwischen dem Wunsch, „funktionieren zu müssen“ und innerer Überforderung
Leitlinien / Forschung
Heruasfordeunrg
Keine spezifischen S3-Leitlinien – Therapie orientiert sich oft an allgemeinen Interventionen (z. B. bei Stress, Angst, Depression)
Wenig erforschte Störung, oft unterdiagnostiziert
Wird manchmal als „Restdiagnose“ verwendet, wenn kein anderes Störungsbild greift → Gefahr der Bagatellisierung
Entwicklungsaufgaben der Adoleszenz
Identitätsentwicklung: „Wer bin ich?“ – Suche nach einem stabilen Selbstbild
Loslösung vom Elternhaus: Autonomie und Abgrenzung, aber auch neue Abhängigkeiten (z. B. Peer-Gruppe)
Aufbau stabiler sozialer Beziehungen: Zugehörigkeit, Freundschaften, erste partnerschaftliche Bindungen
Selbstwertentwicklung: Durch Spiegelung durch Gleichaltrige, Leistung und Körperbild
Regulation von Emotionen und Stress: Reifung exekutiver Funktionen, Entwicklung von Coping-Strategien
Emotionale Labilität, Unsicherheit, Selbstzweifel
Starke Orientierung an Peers (z. B. Sportgruppe als Identifikationsraum)
Kritik oder Ausschluss durch Gleichaltrige kann besonders krisenhaft erlebt werden
Erste depressive oder angstbezogene Symptome treten oft in dieser Phase erstmals auf
Beginnende Ablösung kann Konflikte zwischen Autonomie und Abhängigkeit verschärfen
Beachten bei Arbeit mit Jugenldihcen
Einwilligungsfähigkeit ab ca. 14 Jahren, juristisch abhängig von Reife (nicht nur Alter)
Einverständnis der Sorgeberechtigten oft notwendig (z. B. bei Antrag auf Richtlinienverfahren)
Schweigepflicht gilt grundsätzlich auch gegenüber Eltern – kann aber bei Gefahr oder jüngeren Kindern aufgehoben werden
Aufklärungsgespräch an Alters- und Entwicklungsstand anpassen
Identitätsfindung in vollem Gange → hohe Unsicherheit, Selbstwertprobleme, Schwankungen
Starke Abhängigkeit von Peers, hohe Sensibilität gegenüber Ausgrenzung, Kritik
Affektregulation noch nicht ausgereift → emotionale Labilität, Impulsivität
Kognitive Reifung (z. B. Metakognition) variiert stark → Interventionen altersadäquat wählen
Widersprüchliche Haltungen zu Nähe und Autonomie ("ich will verstanden werden – aber nicht zu viel Nähe")
Mehr Struktur und Transparenz schaffen: Was machen wir? Warum? Was kommt als Nächstes?
Niedrigschwelliger Zugang über Themen, die Jugendliche interessieren (z. B. soziale Medien, Schule, Freundschaften)
Symbolische, kreative oder spielerische Methoden (z. B. Skulpturenarbeit, Timeline, Kartenarbeit)
Beziehungsarbeit besonders zentral: Jugendliche brauchen Vertrauen, aber auch Klarheit und Stabilität
Motivationsarbeit wichtig – häufig keine intrinsische Änderungsmotivation
Systemische Perspektive oft notwendig: Familie, Schule, Peers als Einflussfaktoren
Elternarbeit kann unterstützend wirken, sollte aber gut begründet und klar geregelt sein
Grenze zwischen Unterstützung und Übergriff beachten – Jugendliche haben Anspruch auf einen eigenen Raum
Ambivalenz zwischen Selbstöffnung und Abgrenzung
Fehlendes Krankheitsbewusstsein
Therapieabbruchgefahr bei fehlender Passung oder Vertrauensverlust
Spannungsfeld zwischen Autonomie und Schutz
- Adjustment Disorder – New Module (ADNM)
o Fragebogen ermöglicht es, die Symptome einer Anpassungsstörung nach dem neuen Konzept als Stressfolgestörung zu erfassen
o kritischen Lebensereignisse der vergangenen 2 Jahre anzugeben
§ Die angeben mit größter Belastung
§ Itemliste nach den Symptomen einer Anpassungsstörung sowie der Dauer der Symptombelastung
Problemlösetraining
Exploration zur Identifikation und genauen Definition des Problems
Brainstorming Ideen zu alternativen Bewältigungsmöglichkeiten
Ohne Wertung
Optionen diskutiert und hinsichtlich ihrer Folgen und deren Auftrittswahrscheinlichkeit auf einer mehrstufigen Skala
h beste Option wird nun nach Planung zur konkreten Umsetzung in vivo
mit dem Therapeuten bezüglich der erzielten Veränderungen und Ergebnisse nochmals ausgewertet
🧠 Stress-Response-Modell nach Horowitz (2013)
Universelle, nicht-pathologische Stressantwort auf belastende Ereignisse
Initiale Reaktion: intensive Emotionen wie Angst, Trauer, Wut
Nachfolgend Phase der Verleugnung, Betäubtheit, Unterdrückung
Wechselspiel aus Intrusionen (z. B. Grübeln) und Verdrängung
Durch aktive Auseinandersetzung („Durcharbeiten“) kann emotionale Stabilisierung erfolgen
Pathologischer Verlauf möglich, wenn der Verarbeitungsprozess blockiert ist
Mögliche Folgen: Anpassungsstörung, PTBS, akute Belastungsreaktion, somatoforme Störungen
Symptome können sich u. a. als Panik, Erschöpfung, Vermeidung oder kompulsives Wiederholen zeigen
- Bearbeitung dysfunktionaler Gedanken
o Spaltentechnik, Systematische Überprüfung mit Disputation,
- Stärkung des Selbstwertgefühls
o Psychoedukation: Selbstwert ist nicht nur Leistung (Entstehung durch biografische Faktoren, Beziehungserfahrungen, internalisierte Botschaften, Normalisierung: Schwankender Selbstwert ist menschlich
o Identifikation: wer bin ich? Worauf bin ich stolz? (z.b. ich bin.. sätze)
o Erfolgstagebuch
§ Was habe ich gut gemacht, was hat mir gutgetan, worauf bin ich stolz)
- Rollenspiele, Hausaufgaben
o Verhalten lernen
Selbstbestimmungstheorie (Self-Determination Theory, SDT)
Menschen streben nach autonomer Selbstbestimmung und psychischem Wachstum. Damit sich Motivation und psychisches Wohlbefinden entwickeln können, müssen drei Grundbedürfnisse erfüllt sein:
✅ Die drei psychologischen Grundbedürfnisse:
Autonomie – das Gefühl, selbstbestimmt und freiwillig zu handeln
Kompetenz – das Gefühl, wirksam und fähig zu sein
soziale Eingebundenheit (Relatedness) – das Gefühl, mit anderen verbunden zu sein
Stress- & Emotionsbewältigung
Trigger identifizieren (wann genau entstehen starke Emotionen?)
Benennen statt Vermeiden: „Was fühle ich gerade?“ statt „Ich will das weg haben“
Kognitive Neubewertung (z. B. durch Spaltentechnik: Was denke ich – was wäre eine alternative Sicht?)
Gegenmaßnahmen planen: z. B. Bewegung, Ablenkung, Selbstfürsorge
🧘 Entspannungstechniken:
PMR (Progressive Muskelrelaxation), Atementspannung, ggf. Fantasiereisen
Einführen als tägliche „Mini-Inseln“ zur Selbstregulation
📝 Stressprotokolle:
Stress-Tagebuch: Was stresst mich? Was hilft mir?
Ziel: Auslöser erkennen + Handlungsspielräume entdecken
🧩 Problemlösetraining:
Schrittweises Vorgehen:
Problem benennen
Ziel definieren
Ideen sammeln
Lösung bewerten
Umsetzung planen
Rückblick
Rechtlcihes Jugendliche
Kinder ab vollendung des 14.lj sind meist einsichtsfähig → Einwilligung selbst möglich
Eltern haben in der Regel Auskunftsrecht, aber:
Schweigepflicht kann gegenüber Eltern gelten, wenn die Offenbarung das Vertrauensverhältnis gefährden würde
Wichtig: Offene Kommunikation & Vereinbarungen mit allen Beteiligten
🗣️ "Ich bespreche mit dir vorher, was ich deinen Eltern erzähle – du bestimmst mit."
Angstsymtome
Vegetative Symptome
1. Palpitationen, Herzklopfen, Herzfrequenz erhöht
2. Schweißausbrüche
3. Mundtrockenheit
4. Tremor
Symptome die Abdomen und Thorax betreffen
1. Atembeschwerden
2. Beklemmungsgefühl
3. Thoraxschmerzen oder Missempfindungen
4. Nausea und abdominelle Missempfindungen
Psychische Symptome
1. Gefühl von Schwindel, Unsicherheit, Schwäche, Benommenheit
2. Derealisation (Objekte sind unwirklich) oder Depersonalisation (selbst nicht da)
3. Angst vor Kontrollverlust, verrückt zu werden
4. Angst zu sterben
Allgemeine Symptome
1. Hitzewallungen oder Kälteschauer
2. Gefühlslosigkeit oder Kribbelgefühle
F40.1 Sozialphobie
A. Entweder 1. Oder 2.:
1. Deutliche Furcht im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen oder sich peinlich/erniedrigend zu verhalten
2. Deutliche Vermeidung im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen o. von Situationen in denen Angst besteht, sich peinlich o. erniedrigend zu verhalten
o Ängste treten in sozialen Situationen auf (Essen, sprechen in der Öffentlichkeit, Teilnehmen an kleinen Gruppen wie Parties, Konferenzen.)
B. Min. zwei Angstsymptome in den gefürchteten Situationen, min. einmal seit Auftreten der Störung, sowie min. eins der folgenden Symptome zusätzlich
1. Erröten oder Zittern
2. Angst zu erbrechen
3. Miktions- oder Defäktionsdrang bzw. Angst davor
C. Emotionale Belastung durch die Angstsymptome oder das Vermeidungsverhalten. Einsicht, dass Symptome oder Vermeidung übertrieben sind
D. Symptome beschränken sich ausschließlich auf gefürchtete Situation oder Gedanken an diese
E. Ausschluss: Symptome von A und B nicht bedingt durch Wahn, Halluzinationen aus organischen (F3), schizophrenen (F2), affektiven (F3 oder somatoformen (F42) oder kulturell akzeptierten Anschauungen)
Sozialphobie behandlung
- (A) Psychotherapie oder Psychopharmakologie
o Je nach Präferenz, Wirkeintritt, Nachhaltigkeit, Effekt, Verfügbarkeit
- (A) Psychotherapie: KVT
o (B): Psychodynamik falls KVT nicht verfügbar, nicht gewünscht o. nicht wirksam
o Expertenkonsens/0: Systemische falls KVT, Dynamisch nicht verfügbar, nicht gewünscht o. nicht wirksam
- (A) Pharmakotherapie:
o SSRIS:
§ Escilatopram
§ Paroxetin
§ Sertralin
Behandlung
- Ziel: Überprüfung negativer Erwartungen und Überzeugungen
Vorgehen:
1. Angsthierarchie
2. Operationalisierung negativer Erwartungen (Rating)
3. Aufgabe: z.b. zu einer Gruppe und 2x was sagen
4. Aufmerksamkeit nach außen richten, kein Sicherheitsverhalten
5. Erneutes Rating der Befürchtungen
è Veränderungen der dysfunktionalen Grundüberzeugungen
Verhaltensexperimente
Rollenspiel: Referat vortragen
Variation des Aufmerksamkeitsfokus und Sicherheitsverhalten (mit und ohne
Auswerutng
Selbsteinschätzung der Angst
Erkenntnis: hilft nicht
Selbsteinschätzung der Wirkung
Fremdeinschätzung
Nicht so schlimm wie erwartet
Hausaufagbe: Experimentieren mit Sicherheitserhlaten und Aufmerksamkeit
A. Wiederholte Panikattacken, die nicht auf spezifische Situation o. Objekt bezogen sind und oft spontan auftreten. Sie sind nicht verbunden mit besonderer Anstrengung, gefährlichen oder lebensbedrolichen Situation
B. Panikattacke hat folgende Charakteristika:
a. Einzelne Episode intensiver Angst oder Unbehagen
b. Sie beginnt abrupt
c. Sie erreicht innerhalb weniger Minuten das Maximum und dauert mindestens einige Minuten
d. Min 4 der Angstsymptome müssen gegeben sein davon eins von 1. Bis 4.
C. Ausschluss: Nicht Folge von organischer Störung (F0), Schizophrenie und verwandten (F2), affektiver Störung (F3) oder somatoformen Störung (45)
- Schweregrad: mittel: 00: min. 4 Panikattacken in vier Wochen, 01: min. 4 pro Woche in vier Wochen
Behanldung Sozialphobie
- Psychoedukation
- Kognitive Vorbereitung
o Bearbeitung der katastrophisierende Bewertung/ Fehlbewertungen
§ Identifikation Fehlinterpretation
§ Einschätzung des Ausmaßes der Überzeugung (0-100)
· Während und Außerhalb der Panikattacke
§ Argumente für und dagegen sammeln
§ Überzeugungsratin für Fehlinterpretation und Alternativinterpretation
o Entspannungstechniken
- Panikstörung
o Interozeptive Exposition, Symptomprovokation
- Agoraphobie:
o In-vivo
- Abbau Sicherheitsverhalten
o Können aufrechterhalten (Wasser, Menthol, Begleitung)
o Abbau durch Expo und kognitive Arbeit
- Rückfallprophylaxe
o Vorbereitung, dass sie wieder auftreten könnten
o Üben
o Erinnerungskarten ans Gelernte
o Pharmakologisch:
§ SSRI
· Citalopram
· Escitalopram
· Paroxetin
· Sertralin
§ SNRI
· Venlafaxin
§ TZA (B) Clomipramin
-
Persönlichkeitssötrung
Klärungsorienteirte Psychotherpaie nach Sachse
Speziell für Patient:innen mit schwierigen interpersonellen Mustern (v. a. Persönlichkeitsstörungen, v. a. selbstunsicher, dependent, narzisstisch, histrionisch).
Komplementäre Beziehugnsgestaltung:
Zentral, Beziehungsmotiv soll gefüttert werden
Entwicklung des Arbietsauftrages
Änderungsmotivation erzeugen, Konfrontation
Klärung
Schemata aktivieren, Klärung von Motiven
Modusmodell, Intervnetionen
Beabrietung von Schemata
.Ein Personen Rollenspiel
Zuletzt geändertvor 2 Tagen