frühkindliche Sprachentwicklung

Kompetenz bedeutet „Sachverstand“ oder „Fähigkeit“. Sprachwissenschaftler verstehen unter Sprachkompetenz die Gesamtheit aller sprachlichen Fähigkeiten, die ein Muttersprachler besitzt

: Sprache, Gehirn und Musik (Trias).

Weil alle Entwicklungsbereiche (motorisch, sprachlich, emotional etc.) miteinander verknüpft sind.

Musik bzw. musikalische Ausdrucksformen entstanden vor der Sprache.

Durch „Urlaute“, die musikalischen Äußerungen ähnelten.

Auch Kinder nutzen zunächst melodische und rhythmische Laute, bevor sie sprechen.

Sie beruhigen sich schneller und reagieren positiv auf vertraute Melodien.

Sie regen beide Gehirnhälften an und fördern neue neuronale Verknüpfungen.

Weil sie nachhaltige neuronale Strukturen schafft und die Gehirnentwicklung unterstützt.

Melodie und Rhythmus – z. B. in Spielliedern und Bewegungsreimen.

1. Sprache ist mit rhythmisch-musikalischen Elementen zu kombinieren.

2. Rhythmisch-musikalische Angebote fördern gezielt Sprache.

3. Neuronale Verknüpfungen wirken positiv auf weitere Entwicklungsbereiche.

1. Sprachentwicklung

2. Motorische Entwicklung

3. Persönlichkeitsentwicklung

4. Wahrnehmungsentwicklung

5. Kreativität

6. Frühkindliches Spiel

Sie bietet Anreize und Klangquellen, die bewusst wahrgenommen und in Aktivitäten einbezogen werden sollen.

Raum – Zeit – Kraft – Form.

Kinder erkunden durch Bewegung den Raum, Distanzen und Höhen; Musik unterstützt diese Raumerfahrung.

Durch Tempoveränderungen in Musik, Bewegung oder Sprache (z. B. schneller oder langsamer sprechen/singen).

Erfahrungen mit Lautstärke und Intensität – von leise bis laut, sanft bis kräftig, in Sprache, Musik und Bewegung.

Für Struktur und Aufbau von Musik, Tanz oder Sprache (z. B. Wiederholungen, Takte, Strophen).

1. Raum: Große/kleine Schritte zu tiefen/hohen Tönen

2. Zeit: Langsame vs. schnelle Bewegungen

3. Kraft: Laut vs. leise Töne

4. Form: Bewegungen passend zu Strophen oder Textteilen

Ganzheitliche Förderung, besonders der Sprachentwicklung durch musikalische und körperliche Erfahrungen.

Weil Sprache, Musik, Bewegung, Wahrnehmung und Persönlichkeit immer miteinander verbunden sind.

1. Bewegung zu Musik (frei oder geführt)

2. Einsatz von Materialien (Tücher, Luftballons, Federn)

3. Verbindung von Klang und Handlung (z. B. Triangel-Spiel „Mäuschen flitzt“)

4. Musikalische Umsetzung von Gefühlen

5. Absprachen zu Reaktionen auf Musik (Stoppspiele)

6. „Körperinstrumente“ (Klatschen, Patschen, Stampfen)

7. Partnerübungen mit Rhythmusübertragung (z. B. Rücken-Trommeln)

Sie erweitern den Wortschatz und fördern phonologische Bewusstheit sowie das serielle Denken.

1. Fingerspiele

2. Körperklanggesten

3. Instrumentalbegleitung

4. Sprechreime und Bewegungsspiele

5. Kreisspiele und Regelspiele

6. Klanggeschichten

Neue neuronale Verknüpfungen, die Lernen und Entwicklung fördern.

Musik, Sprache und Gehirn sind eng miteinander verbunden. Rhythmisch-musikalische Erziehung fördert Kinder ganzheitlich, insbesondere in der Sprachentwicklung, Motorik, Wahrnehmung und Kreativität.

Sprachliche Aktivitäten sollen für alle relevanten Bereiche des Spracherwerbs sowohl gruppenbezogen als auch individuell geplant und begleitet werden.

Frage: Welche fünf Bereiche der Sprachförderung werden genannt?

1. Symbolverständnis

2. Wortschatz

3. Grammatik

4. frühe Literacy

5. phonologische Bewusstheit

: An den aktuellen Interessen der Kinder und an der konkreten Alltagssituation.

Frage: Warum ist es wichtig, Erfahrungen schriftlich festzuhalten?

Um das eigene Vorgehen zu reflektieren und Entwicklungen im Erfahrungstagebuch zu dokumentieren.

Das Erkennen, dass Dinge Namen haben und Wörter als Symbole für Gegenstände oder Handlungen stehen.

Durch aktive Erfahrungen mit Gegenständen – sehen, greifen, benutzen – und durch das spielerische Umdeuten von Dingen (z. B. Stock = Löffel).

Es bildet die Grundlage für den sprachlichen Austausch, da Kinder lernen, innere Vorstellungen in Sprache zu übersetzen.

1. Symbole im Alltag entdecken (Ampeln, Verkehrsschilder)

2. Akustische Signale erkennen (Martinshorn, Klingel)

3. Mimik und Gestik deuten

4. Als-ob-Spiele (z. B. Füttern, Waschen, Schlafenlegen)

: Durch handlungsbezogene Sprachangebote, die Alltags- und Spielerfahrungen sprachlich begleiten.

Förderung des Symbolverständnisses und der Erzählfähigkeit bei einer Kindergruppe.

Damit Kinder mit eingeschränkten Sprachfähigkeiten von sprachlich stärkeren Peers profitieren.

Kinder lernen Wörter besser, wenn sie Dinge sehen, anfassen, riechen oder hören – also mit mehreren Sinnen verknüpfen.

1. Möbel aufbauen → Werkzeuge und Verben lernen

2. Plätzchenteig rühren → Küchengeräte und Tätigkeiten

3. Zoobesuch → Tiernamen, Geräusche, Verhaltensweisen

Wahrnehmung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden, Aufbau von Wortfeldern, Strukturbildung im Lexikon.

Antwort: Farbe, Form, Gewicht, Funktion.

Antwort: Durch das Nachspielen bekannter Situationen (z. B. Kaufladen, Puppenhaus) werden thematische Wortfelder erlernt.

Antwort: Nomen (Gegenstände), Verben (Handlungen), Adjektive (Eigenschaften).

Ein Kind hält einen Gegenstand versteckt, die anderen erraten ihn durch Fragen → Übung von Frage- und Satzstrukturen.

Dinge verstecken und suchen („unter dem Tisch“, „hinter dem Vorhang“).

Durch bewusstes Wahrnehmen (Obst fühlen, schmecken) und Vergleichen (größer, kleiner, schwerer …).

Antwort: Verbverständnis und nonverbale Ausdrucksfähigkeit.

Antwort: Sie bieten Sprechanlässe, fördern Dialoge und verbinden bekannte Erlebnisse mit neuen Wörtern.

Antwort: Wortschatz, Literacy, Feinmotorik und Dialogfähigkeit.

Antwort: Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Weltwissen und Korrektur sprachlicher Fehler.

Antwort: Ein Kind hört aufmerksam zu, erkennt falsche Wörter und signalisiert den Fehler mit einer Glocke.

Antwort: Um ein Bewusstsein für Sprache zu entwickeln – Trennung von Bedeutung (Semantik) und Lautform (Phonologie).

Kinder nennen Wörter zu einem Oberbegriff oder Anfangslaut („Nenne 5 Obstsorten“, „Wörter mit E“). Das fördert Wortschatzstruktur und phonologische Bewusstheit.

1. Ziel der Spielidee

2. Ablauf/Durchführung

3. Beobachtungen (Spaß, Erfolg)

4. Verbesserungsideen

Durch Alltagserfahrungen, ein sprachlich gutes Vorbild und durch Modellierungstechniken im Dialog – nicht durch Nachsprechen oder Auswendiglernen.

Erwachsene greifen Äußerungen des Kindes auf, erweitern oder korrigieren sie indirekt durch korrektes Vorbild im Gespräch.

Weil Kinder Grammatik durch natürliche Kommunikation und nicht durch mechanisches Wiederholen erwerben.

Beim Kochen, Basteln, Anziehen, Aufräumen, bei Ausflügen (z.B. Zoo, Bahnhof) oder beim Erzählen eigener Erlebnisse.

Offene, anregende Fragen wie „Hast du auch schon mal so etwas erlebt?“ oder „Was denkst du, passiert als Nächstes?“.

: Weil Kinder Satzstrukturen in authentischen, sinnvollen Situationen erleben und anwenden können.

Durch wiederkehrende Satzstrukturen wie „Ich bin dran“, „Du bist dran“, „Ich war schon dran“ oder Fragen wie „Würfelst du, Paul?“.

Lineares Erzählen, Warum–Weil-Strukturen, Dialoge, Wortschatz und Satzbau.

Kinder erzählen abwechselnd Teile einer Geschichte und üben dabei Satzbildung, Wortschatz und Erzählstruktur.

Durch das Üben von Frage- und Aussagesätzen in Alltagssituationen (z.B. Arztpraxis, Kaufladen, Bauernhof).

: „Was möchtest du?“ – „Ich möchte…“ / „Wie viel kostet das?“ / „Das Pferd hat Hunger.“ / „Wen fütterst du?“ usw.

Ein Bewegungsparcours, in dem Kinder verschiedene Verben körperlich erleben und sprachlich ausdrücken (z.B. springen, klettern, balancieren).

Anweisungen („Spring über die Matte!“), Fragen („Kannst du balancieren?“), Vorschläge („Probier mal rückwärts zu laufen!“).

Durch das sprachliche Begleiten der Handlung („Jetzt schneide ich den Kreis aus“) und durch anschließendes Erzählen („Was hast du gebastelt?“).

Echtes Interesse am Kind, Zeit lassen für Antworten, korrektes Modellieren statt Korrigieren, offenes Fragenstellen.

Durch Vorbildfunktion, wiederholte Anwendung korrekter Satzstrukturen und spielerische Sprechanlässe.

Durch Spiele wie den Explorations-Parcours oder Bewegungsspiele mit verbalen Anweisungen („Hüpfe wie ein Frosch!“).

Kinder lernen Grammatik implizit, im Spielkontext, mit Freude und Motivation.

: Bewusstheit für größere Spracheinheiten wie Wörter, Silben und Reime. Beispiel: Silben klatschen, Reimwörter finden.

Bewusstheit für kleinere Spracheinheiten, nämlich Laute. Beispiel: Anfangslaute erkennen („Ball“ beginnt mit /b/).

Sie bereitet Kinder auf den Lese- und Schreiberwerb vor und stärkt das Sprachverständnis.

Weil gehörte Laute nicht immer der schriftlichen Form entsprechen (z. B. „Hund“ endet auditiv auf /t/, nicht auf /d/).

Rhythmus, Körpersprache und die Verbindung von Bewegung und Sprache; Reime fördern zudem das Gedächtnis.

: Kinder sollen erkennen, aus wie vielen Wörtern ein Satz besteht (z. B. „Die Kiste ist blau“ → 4 Wörter).

Wörter werden in Silben zerlegt (z. B. Ba-na-ne = 3 Silben) und mit Steinen oder Punkten visualisiert.

Kinder klatschen die Silbenanzahl verschiedener Wörter und schaffen dadurch einen Rhythmus (z. B. Apfel – Zeitung – Ei → 2x, 2x, 1x klatschen).

Die Kinder dürfen so viele Schritte machen, wie das Zielland Silben hat (z. B. Af-Ri-Ka = 3 Schritte).

Das Bewusstsein für Lautveränderungen und das Erkennen echter und erfundener („Quatsch“-)Wörter.Beispiel: Pflanze – lanze, Bengel – Engel.

An jedes Wort wird ein „-i“ angehängt, um spielerisch mit Lauten zu experimentieren (z. B. „Dasi isti zummi kaputti“).

Kinder finden Gegenstände, die mit einem bestimmten Laut beginnen (z. B. nur Dinge mit /b/).

: Wörter werden langsam lautiert („B-A-L“) und Kinder müssen das richtige Wort erkennen (→ „Ball“).

Antwort: Kinder ziehen einzelne Laute zusammen, um Wörter zu bilden (z. B. S-o-f-a = Sofa).

Beim klassischen Vorlesen ist das Kind Zuhörer, beim dialogischen Lesen aktiv beteiligt und spricht mit.

Förderung von Wortschatz, Grammatik, Erzählfähigkeit und Sprachverständnis durch Interaktion und Gespräche.

• Ruhige Umgebung (kein Fernseher, Handy aus)

• Kind ist aufmerksam, nicht müde oder hungrig

• Genügend Zeit und Motivation bei beiden

• Blickkontakt möglich

Oft verstehen sie weniger und können sich nicht ausdrücken; es liegt ein Passungsproblem zwischen Sprachstand und Anforderungen vor.

Durch konsequentes Eingehen auf kindliche Äußerungen, sprachliche Erweiterungen und Anpassung an das individuelle Niveau.

Es bietet klare Struktur, aktive Beteiligung, emotionale Bindung und individuelle Sprachförderung.

Sie sollen klar, übersichtlich und leicht erreichbar sein – z. B. in Behältern, die das Präsentieren, Auswählen und Wegstellen ermöglichen.

Sitzplätze und gemütliche Ecken, in die sich Kinder allein oder mit anderen zurückziehen können.

• 10 : 1 beim Vorlesen

• 3–5 : 1 beim dialogischen Erzählen

• 1 : 1 bei besonders förderbedürftigen Kindern (Claussen, 2011).

Sie schaffen Orientierung, Geborgenheit und Wiedererkennung – erleichtern Kindern die Teilnahme und fördern die Kommunikation.

1. Die geschützte Zeit: ruhige, vertraute Momente nach dem Frühstück o. ä.

2. Vorlesekoffer: mobiler, gestalteter Koffer mit Lieblingsbüchern.

3. Eröffnungssituation: Kind wählt ein Buch aus der Bücherkiste.

4. Klangsignal: Trommel/Klangschale kündigt das Vorlesen an.

5. Drei-Stühle-Methode: Kleingruppe mit gezielter Einladung.

6. Symbolplakat: zeigt an, dass eine Vorlesesituation bevorsteht.

1. Interesse und Entwicklungsstand des Kindes berücksichtigen.

2. Viele Bilder, wenig Text.

3. Bücher zum Fühlen, Klappen und Entdecken.

4. Alltagsnahe Themen (z. B. Kindergarten, Arztbesuch).

5. Übersichtliche Seiten für Kinder mit Sprachverständnisproblemen.

Ein individuelles Kommunikationsbuch mit Fotos, Zeichnungen und Beschriftungen aus dem eigenen Alltag.

Kleine, konzentrierte Vorlesesituation für gezielte Förderung einzelner Kinder.

Es kündigt sichtbar an, wann vorgelesen wird, und schafft Orientierung im Tagesablauf.

• Wort-Bild-Lexika & Suchbilderbücher – fördern Wortschatz und Gespräche.

• Wimmelbücher – regen zum Erzählen an und sind Sprachförderung pur.

Das Kind! Es darf das Buch auswählen, umblättern und Themen bestimmen.

• Auf Augenhöhe gehen

• Blickkontakt halten

• Abwarten, auf nonverbale Signale reagieren

• Motivierende Fragen stellen

• Kindliche Äußerungen erweitern

1. Ergänzung – Lücken im Satz lassen („Am Fenster steht ein kleines …“)

2. Erinnerung – „Weißt du noch, was das Häschen gesagt hat?“

3. W-Fragen – „Warum schaut das Reh aus dem Fenster?“

4. Modellierung & Erweiterung – kindliche Aussagen aufnehmen und ausbauen

1. Unruhige Umgebung (Lärm, TV, Handy)

2. Bücher sind nicht altersgerecht

3. Interessen passen nicht

4. Kind kommt nicht zu Wort

5. Erwachsene lenken zu stark

Sie unterstützen Kinder beim strukturierten Erzählen (z. B. Anfang–Mitte–Ende) und helfen, eigene Erlebnisse mit Buchinhalten zu verbinden.

Es fördert aktives Zuhören, Wortschatzerweiterung, Ausdrucksfähigkeit und Erzählkompetenz – Kinder lernen, Gesehenes mit Erlebtem zu verknüpfen.

• Offene und W-Fragen

• Korrektives Feedback

• Bezug zur Erfahrungswelt des Kindes

• Responsiver Sprachstil (leicht über dem Sprachniveau des Kindes)

Mimik, Gestik und Stimmmelodie machen das Buch lebendig und unterstützen das Sprachverständnis.

Sprachlehrstrategien helfen dem Kind, Inhalt und Struktur der Sprache zu erschließen und fördern die Sprachentwicklung in alltäglichen Situationen.

Sie ist die Basis jeder Sprachförderung, da sie bestimmt, wie Erwachsene mit Kindern kommunizieren – wertschätzend, aufmerksam und unterstützend.

1. Eine anregende Sprachlernumwelt gestalten.

2. Sprachlehrstrategien gezielt einsetzen.

3. Die eigene Rolle reflektieren und pädagogische Konsequenzen ziehen.

Kinder entwickeln sprachliche Fähigkeiten in Kommunikationssituationen – sie brauchen Erwachsene, die aktiv zuhören, nachfragen und Gesprächsanlässe schaffen.

1. Wahrnehmen der kindlichen Mitteilungsabsicht

2. Aufmerksames Zuhören

3. Gemeinsamer Aufmerksamkeitsfokus

4. Sprechfreude wecken

5. Positive Bestärkung und modellierendes Erweitern

Indem sie Fragen stellt („Was ist mit den alten Schuhen passiert?“), Äußerungen erweitert, Kinder moderiert und dafür sorgt, dass alle zu Wort kommen

Weil sie oft sprachlich fitter sind und viel reden, wodurch stillere oder sprachschwächere Kinder weniger Redeanteil haben.

Durch gezielte Unterstützung, kleine Gesprächsgruppen und ausreichend Zeit für eigene Äußerungen.

Erwachsene kommentieren oder benennen das, was gerade gemeinsam mit dem Kind geschieht, um Sprache mit Handlung und Bedeutung zu verknüpfen.

Kinder verknüpfen Wörter mit konkreten Handlungen und Gegenständen und können Zusammenhänge besser verstehen, wenn sie an Erfahrungen anknüpfen.

Wiederkehrende Alltagssituationen, z. B. Anziehen, Essen, Aufräumen, Spielen.

Auf die Interessen des Kindes, da diese seine Aufmerksamkeit und Aufnahmefähigkeit erhöhen.

1. Interaktionssprache: Wörter, die Kinder in natürlichen Situationen hören und benutzen (z. B. „Komm“, „Bitte“).

2. Beschreibungssprache: komplexere, erklärende Sprache, die erst später verstanden wird.

Sie ermöglicht dem Kind, sprachlich handlungsfähig zu werden und einfache Kommunikationssituationen zu bewältigen.

1. Personal-soziale Wörter: Komm, Ja, Nein, Bitte, Danke

2. Relationale Wörter: da, rein, raus, auf, zu, noch mal

3. Inhaltswörter: Alltagsgegenstände, Tiere, Farben, Handlungen

Weil sie zu viele sprachliche Informationen enthalten, die das Kind noch nicht verarbeiten oder nachahmen kann.

Kinder sollen mit Sprache handeln können – also sprechen, um zu grüßen, zu bitten, zu fragen oder sich zu orientieren.

1. Einen Dialogpartner zur Verfügung stellen

2. Handlungsbegleitendes Sprechen

3. Interaktionssprache vor Beschreibungssprache

Sprechfreude beim Kind zu wecken – durch aktives Zuhören, gemeinsame Aufmerksamkeit und sprachlich anregende Interaktion.

Sprache, mit der Kinder in alltäglichen, vertrauten Situationen handeln können. Sie hören Wörter im Kontext natürlicher Handlungen und verknüpfen sie mit Bedeutungen.

Kinder müssen zunächst Wörter verstehen und gebrauchen können, um handlungsfähig zu werden, bevor sie Sprache zur Beschreibung oder Erklärung nutzen können.

1. Personal-soziale Wörter: z. B. Ja, Nein, Bitte, Danke, Aua

2. Relationale Wörter: z. B. da, auf, zu, rein, raus, an, aus, noch mal

3. Inhaltswörter: Nomen, Verben, Adjektive zu vertrauten Objekten, Handlungen, Tieren, Farben, Spielzeugen

Weil sie die Kinder überfordern und verwirren, statt ihre Sprachentwicklung zu fördern.

Die Anpassung des sprachlichen Inputs an den Sprachstand des Kindes – Äußerungen werden mit zunehmender Sprachkompetenz länger und komplexer.

Kinder müssen Wörter mehrfach hören, um sie zu erkennen, zu verstehen, korrekt auszusprechen und schließlich selbst zu verwenden.

1. Erkennen des Wortes im Sprachfluss

2. Erste Bedeutung zuordnen

3. Aufnahme in den rezeptiven Wortschatz

4. Erkennen der Lautstruktur & Üben der Aussprache

5. Aufnahme in den expressiven Wortschatz

6. Grammatische Verarbeitung und Satzgebrauch

Etwa 20-mal (nach Bloom 2002).

Kinder lernen, indem sie sprachliche Formen und Strukturen nachahmen – auch ohne sie sofort zu verstehen.

Sie wählen sprachliche Strukturen aus, die sie verstehen oder verarbeiten können – sie rekonstruieren Sprache aktiv.

Indem man Kindern sprachliche Vorbilder gibt (auch andere Kinder) und Nachsprechen spielerisch fördert.

Die Äußerung des Kindes wird richtig wiederholt und eventuell leicht erweitert, um ein sprachlich korrektes Modell zu geben.

Wenn es im sprachlichen Entwicklungsbereich des Kindes liegt (Zone der nächsten Entwicklung).

Das Kind kann sie nicht verarbeiten, verliert evtl. die Sprechfreude.

Der Gesprächsfluss – manchmal ist es besser, das Kind erzählen zu lassen, statt zu korrigieren.

Damit Fachkräfte ihr eigenes sprachliches Verhalten prüfen und sicherstellen, dass sie anregende, kindgerechte Sprache verwenden.

Sprachhemmendes Verhalten, z. B. ständig verkürzte Befehle oder Satzfragmente wie „Alle mal herhören!“.

Bewusstes, sprachförderliches Verhalten zu trainieren und kontinuierlich zu verbessern.

Sprachförderkompetenz beschreibt die erlernbare Fähigkeit einer Fachkraft, die frühkindliche Sprachentwicklung optimal zu begleiten. Sie umfasst Wissen über Sprachentwicklungsmeilensteine, die Einschätzung des Sprachstands und die Gestaltung sprachförderlicher Situationen.

Ziel ist es, Kindern lernrelevanten sprachlichen Input zu bieten, der auf ihren Sprachstand und ihre kommunikativen Interessen abgestimmt ist, um ihre sprachliche Entwicklung zu unterstützen.

• Anpassung an den Sprachstand und die Interessen des Kindes

• Gespräche über aktuelle Handlungen

• Sprachvorbilder, die an der nächsten Entwicklungsphase orientiert sind

Wiederholungen von Wörtern in unterschiedlichen Situationen beschleunigen den Wortschatzerwerb.

eil sie Wörter schneller und langfristiger behalten, wenn diese im aktiven Handlungskontext vorkommen.

1. Kinder aus spracharmen oder schwierigen familiären Verhältnissen

2. Kinder mit Deutsch als Zweitsprache

3. Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen

4. Kinder mit Risiko für Lese-Rechtschreibstörung

Eine strukturierte, zusätzliche Förderung außerhalb des Alltags mit festgelegtem Ablaufplan, Materialien und zeitlicher Struktur. Sie trainiert gezielt bestimmte Sprachebenen (z. B. Grammatik, Wortschatz, phonologische Bewusstheit).

Sprachförderung, die in alltägliche Situationen eingebettet ist. Sie orientiert sich an den Interessen der Kinder, ohne festgelegte Programme, und nutzt natürliche Sprachanlässe.

• Reflexion des eigenen Sprachverhaltens

• Kenntnis sprachlicher Entwicklungsmeilensteine

• Fähigkeit, sprachförderliche Situationen im Alltag zu schaffen

1. Frühe Chancen

2. Sprachliche Bildung und Förderung für Kinder unter Drei

3. Heidelberger Interaktionstraining (HIT)

4. Präses

5. Sprachreich

Um den Sprachentwicklungsstand eines Kindes einzuschätzen, individuelle Förderziele abzuleiten und die Wirksamkeit der Förderung zu überprüfen.

Eine gezielte Beobachtung eines einzelnen Kindes über einen bestimmten Zeitraum, um seine sprachlichen Fähigkeiten systematisch zu erfassen.

1. Sprachbeobachtung: wird im pädagogischen Alltag von Erziehern durchgeführt.

2. Sprachdiagnostik: wird von Sprachtherapeuten zur Feststellung von Störungen vorgenommen.

r wer die grammatikalischen Regeln kennt, kann Kinder gezielt beim Erwerb korrekter Satzstrukturen unterstützen.

• Bezug zu alltäglichen Handlungen

• dialogisches Sprechen

• korrektives Feedback

• angepasster, reichhaltiger Input

• bewusste Wiederholung

1. Sprachstand einschätzen

2. Förderliche Sprachsituationen schaffen

3. Geeignete Materialien auswählen

4. Eigenes Sprachverhalten reflektieren

ewusstes sprachliches Handeln, das Kinder zur Kommunikation anregt, ihnen sprachliche Modelle bietet und sie zum aktiven Sprachgebrauch ermutigt.

Das Kapitel soll helfen, das eigene Sprechverhalten zu reflektieren, um ein gutes Sprachvorbild zu sein und Kinder sprachlich optimal zu fördern.

1. Kriterien zur Überprüfung der eigenen Sätze

2. Aspekte der Gesprächsführung

3. Reaktionen auf kindliche Äußerungen

Neben Faktenwissen ist es wichtig, dass sich die pädagogische Fachkraft kontinuierlich mit ihrem eigenen sprachlichen Verhalten auseinandersetzt.

Weil im Alltag viele Ablenkungen und Routinen bestehen, durch die eine bewusste sprachförderliche Haltung leicht vergessen wird.

1. direkte Zuwendung

2. Blickkontakt herstellen

3. aktives Zuhören

4. auf Augenhöhe des Kindes begeben

5. Pausen zum Antworten lassen

• Modellierungs- und Feedbackstrategien

• Anpassung der sprachlichen Komplexität an den Entwicklungsstand des Kindes

• Spaß am Kommunizieren vermitteln

• betontes und langsameres Sprechen

1. Kind direkt auf Fehler hinweisen

2. Kind zum Nachsprechen auffordern

3. Kind in Gesprächen unterbrechen

4. Kind aus der Ferne oder von hinten ansprechen

1. Wer führte die Situation?

2. Gab es einen gemeinsamen Aufmerksamkeitsfokus?

3. Habe ich das Kind verstanden?

4. Habe ich aktiv zugehört und nonverbale Signale wahrgenommen?

5. Habe ich Pausen gesetzt und prosodische Hinweise (Betonung, Melodie) genutzt?

6. Habe ich die Äußerungen des Kindes wiederholt oder erweitert?

Nur durch ehrliche Beobachtung und Analyse des eigenen Sprechens kann die pädagogische Fachkraft ihre sprachförderlichen Kompetenzen verbessern.

Das Aufzeichnen von Video-Sequenzen eigener Gespräche mit Kindern zur nachträglichen Analyse.

• Welche Strategien habe ich gut genutzt?

• Welche Auswirkungen hatten sie auf die Kommunikation?

• Welche Verhaltensweisen möchte ich verstärken oder vermeiden?

Das Kind kontinuierlich mit sprachlichen Anregungen umgeben – durch Beschreiben, Erzählen und Benennen – ohne zu überfordern.

Eine Haltung, die Interesse zeigt, Fragen stellt und das Kind zum Sprechen anregt, ohne Druck auszuüben.

1. Wissen, welche Verhaltensweisen sich sprachhemmend auf den kindlichen Spracherwerb auswirken und warum.

2. Ungünstige Verhaltensweisen eines Sprachvorbilds erkennen.

3. Sprachhemmende Reaktionen in der Interaktion mit Kindern vermeiden

Weil sie den Redefluss unterbrechen und dem Kind vermitteln, dass Grammatik wichtiger ist als der Inhalt. Das Kind verliert die Freude am Sprechen.

Das Kind fühlt sich nicht ernst genommen, wird verunsichert und spricht weniger.

Indirekt verbessern, durch korrektes Nachsprechen im Gesprächskontext („Ja, sie ist gekommen!“) und das Gespräch fortführen.

Ein Erwachsener lenkt das Gespräch stark, bestimmt Thema und Ablauf, ohne auf die Interessen oder den Aufmerksamkeitsfokus des Kindes einzugehen.

Weil das Kind keine eigenen Gesprächsbeiträge leisten kann, nicht zum Sprechen angeregt wird und keine Motivation entwickelt, sich sprachlich mitzuteilen.

1. Erwachsener bestimmt Thema und Ablauf.

2. Starre Wissensabfragen.

3. Aufforderungen zum Nachsprechen.

4. Fehlende Reaktion auf kindliche Beiträge.

Dem Kind folgen, auf seine Interessen eingehen, Handlungen sprachlich begleiten, offene Fragen stellen.

Sie erfordern keine sprachliche Reaktion vom Kind und lassen keinen Raum für eigene Äußerungen.

Er bietet wenig grammatische Variation; Kinder lernen so keine Satzbauvariationen oder Verbformen.

1. Individuelle Ansprache („Du räumst dein Spielzeug auf.“)

2. Variationsreiche, konjugierte Sätze („Ich sehe einen Vogel. Du fütterst das Pferd.“)

3. Über Handlungen, Gefühle und Wahrnehmungen sprechen.

Es erzeugt Druck, hemmt die Sprechfreude und kann Schamgefühle auslösen – besonders vor anderen Personen.

Sie beeinträchtigen das Selbstwertgefühl des Kindes und können zu Sprachhemmung und Rückzug führen.

Das Kind ermutigen, Interesse zeigen und sprachliche Fehler unauffällig im Gespräch aufgreifen, ohne Bewertung oder Vergleich.

Das Kind soll in einer sprachlich reichen Umgebung „baden“, also viel Sprache hören.

Wenn der Erwachsene zu viel spricht und das Kind keine Gelegenheit zum Antworten hat – Sprache wird dann einseitig.

Die Fähigkeit, auf kindliche Äußerungen aufmerksam und passend zu reagieren – inhaltlich, sprachlich und emotional.

Nur wenn der Erwachsene auf das Kind eingeht, kann ein echter Dialog entstehen, in dem das Kind Sprache aktiv übt.

1. Direkte Korrekturen und Unterbrechungen.

2. Direktiver Kommunikationsstil.

3. Viele Anweisungen und Imperative.

4. Aufforderungen zum Nachsprechen.

5. Negative Bewertungen und Vergleiche.

6. Fehlende Responsivität (zu viel oder zu wenig Sprache, kein Eingehen auf das Kind)

Wenn das Kind aktiv beteiligt ist, selbst sprechen darf und der Erwachsene responsiv auf seine Beiträge eingeht.

1. Wissen, welches Verhalten ein gutes Sprachvorbild ausmacht.

2. Responsivität definieren und anwenden können.

3. Verschiedene Sprachlehrstrategien gezielt im Alltag einsetzen.

Responsivität beschreibt die Fähigkeit, prompt, angemessen und feinfühlig auf die Signale und Äußerungen eines Kindes zu reagieren und dadurch eine wechselseitige Kommunikation zu fördern.

1. Freude und Interesse an Kommunikation zeigen (Blickkontakt, Zuhören, Geduld).

2. Sprache als Spiel, Kontaktmittel und Ausdrucksmittel nutzen.

3. Sprache für Bedürfnisse, Regeln und Konfliktlösungen einsetzen.

4. Interesse an verschiedenen Sprachen haben.

5. Verständnis für sprachliche Schwächen des Kindes zeigen.

1. Direkte Zuwendung.

2. Spaß am Kommunizieren.

3. Gute Betonung.

4. Interessiertes Nachfragen.

5. Kurze, einfache Sätze.

6. Langsames Sprechen.

7. Höhere Tonlage, variierende Stimmlage.

8. Viele Wiederholungen, Fragen und indirekte Korrekturen.

Sie erleichtert das Sprachlernen, weil Wörter klarer abgegrenzt, Themen alltagsnah und Wiederholungen häufig sind. Dadurch kann das Kind Sprache stressfrei und freudig erwerben.

Weil die Art, wie Erwachsene mit Kindern sprechen, deren Kommunikationsbereitschaft beeinflusst. Freundliche, geduldige Sprache fördert Sprache — ungeduldige oder ablehnende Kommunikation hemmt sie.

Weil Kinder weniger Initiative zur Kommunikation zeigen, wenn ihre Signale nicht beachtet werden. Durch passende Reaktionen lernt das Kind, dass Kommunikation wirksam und lohnend ist.

ndem man auf Blicke, Zeigegesten, Körperhaltungen oder Laute reagiert und diese sprachlich aufgreift („Ball? Ja, du willst den Ball haben!“).

Ein geteilter Bezugspunkt in der Kommunikation (z. B. ein Gegenstand oder eine Handlung), auf den sich beide Gesprächspartner gleichzeitig konzentrieren.

Weil das Kind neue Wörter leichter aufnimmt, wenn sie sich auf das beziehen, was es gerade interessiert oder betrachtet.

Das Kind blickt abwechselnd zwischen einer Person und einem Gegenstand hin und her. So entsteht ein gemeinsamer Aufmerksamkeitsfokus, über den Sprache entstehen kann.

Der Erwachsene lenkt das Gespräch oder Spiel, bestimmt das Thema und gibt Anweisungen, ohne auf die Interessen des Kindes einzugehen.

Das Kind fühlt sich nicht ernst genommen, verliert Sprechfreude und Kommunikationsbereitschaft; die Situation wird unkommunikativ.

Sie bieten keinen grammatischen Spielraum und keine Variation, was den Spracherwerb einschränkt.

Unterbrechungen und direkte Korrekturen stören den Redefluss, nehmen dem Kind die Freude am Sprechen und signalisieren, dass nicht der Inhalt, sondern die Form wichtiger ist.

Indem man das Gesagte in korrekter Form wiederholt und in den Dialog integriert (modellieren statt korrigieren).

Kinder fühlen sich unsicher, verlieren Motivation und vermeiden es, selbst aktiv zu sprechen.

Indem man dem Aufmerksamkeitsfokus des Kindes folgt, auf seine Äußerungen reagiert und gemeinsame Gespräche entstehen lässt.

Imperative verlangen keine sprachliche Reaktion und bieten keine Möglichkeit, Sprache aktiv zu üben.

Sie lassen keine individuelle Ansprache zu und enthalten oft wenig grammatische Variation.

Durch vollständige, variantenreiche Sätze, die Handlungen und Wahrnehmungen beschreiben („Du fütterst das Pferd.“ / „Ich sehe einen Vogel.“).

Sie erzeugen Druck, machen das Kind passiv und verhindern freies, selbstgesteuertes Sprechen.

Sie schwächen das Selbstvertrauen, lösen Scham oder Angst aus und führen dazu, dass Kinder weniger sprechen.

Wertschätzende Rückmeldungen, Ermutigung, Geduld und das Aufgreifen kindlicher Äußerungen ohne Bewertung

Wenn das Kind nicht selbst zu Wort kommt, bleibt es passiv und lernt weniger. Sprache muss dialogisch sein, nicht monologisch.

Auf kindliche Signale, Interessen und Sprachstand angemessen zu reagieren und das Sprachangebot daran anzupassen.

Ist sie zu komplex, wird das Kind überfordert; ist sie zu einfach, bekommt es keine neuen sprachlichen Anreize.

Durch gegenseitiges Zuhören, Pausen für kindliche Beiträge, offene Fragen und an das Kind angepasstes Sprachverhalten.

1. Unterbrechen und direktes Korrigieren

2. Direktiver Kommunikationsstil

3. Viele Anweisungen und Imperative

4. Nachsprechen lassen

5. Negative Bewertungen

6. Passives Sprachbad ohne Responsivität

• Zuhören und aufgreifen, was das Kind sagt

• Fehler indirekt modellieren

• Individuelle Ansprache

• Variation und Kontrast in der Sprache

• Positive Rückmeldungen

• Dialog statt Monolog

• Angepasstes Sprachniveau

Damit es Wortschatz, Aussprache und Grammatik stressfrei erlernen kann. Kinder lernen besonders gern von Menschen, zu denen sie Vertrauen und eine positive Beziehung haben.

Eine Haltung, bei der die Bezugsperson Freude an Kommunikation zeigt, Blickkontakt hält, geduldig zuhört, Sprache vielseitig nutzt und das Kind in seiner sprachlichen Entwicklung unterstützt.

Mit Verständnis und Akzeptanz – sie sollte die momentane Sprache des Kindes annehmen und positiv begleiten.

1. direkte Zuwendung

2. Spaß am Kommunizieren

3. kurze, einfache Sätze

4. langsames, deutliches Sprechen

5. gute Betonung

6. Wiederholungen und Nachsprechen

7. interessiertes Nachfragen

8. Bezug zur Gegenwart und aktuellen Situation

Weil die sprachliche Haltung und der Kommunikationsstil der Erwachsenen das sprachliche Verhalten des Kindes spiegeln – positive Sprache ruft positive Sprachreaktionen hervor.

Wenn der Erwachsene die Äußerungen des Kindes erkennt, darauf reagiert und sie positiv verstärkt.

Weil Kinder oft durch Gesten, Blickkontakt oder Laute kommunizieren, bevor sie sprechen können. Wenn diese Signale wahrgenommen werden, fühlt sich das Kind verstanden und zum weiteren Kommunizieren motiviert.

Das abwechselnde Schauen zwischen einer Bezugsperson und einem Gegenstand. Er zeigt, dass beide denselben Aufmerksamkeitsfokus teilen – eine wichtige Voraussetzung für Spracherwerb.

Etwa zwischen 9 und 12 Monaten.

Er ermöglicht es dem Erwachsenen, Dinge gezielt zu benennen, während das Kind aufmerksam ist – so lernt es Wörter besser.

Sprache soll angeboten werden, wenn das Kind aufmerksam und interessiert ist, und in einer Form, die zu seinem Sprachstand passt.

Weil Kinder Sprache schrittweise erwerben. Kurze, einfache und kindgerechte Wörter fördern das Verständnis und die Nachahmung.

Das Sprachangebot des Erwachsenen liegt leicht über dem Sprachstand des Kindes. So wird es gefordert, aber nicht überfordert.

• 1 Jahr: einfache Wörter und Lautmalereien („Ball“, „miau“)

• 2 Jahre: kurze Sätze und Worterweiterungen („Die Kuh gibt Milch.“)

• 3 Jahre: komplexere Strukturen und grammatische Erweiterungen

• liebevoller, einfühlsamer Umgang

• Freude an Kommunikation

• kindgerechtes Sprechen (deutlich, langsam, einfach)

• Reaktion auf verbale & nonverbale Signale

• gemeinsamer Aufmerksamkeitsfokus

• Responsivität (Feintuning am Sprachstand des Kindes)

a, wenn es ihrer natürlichen Kommunikation entspricht. Dialekt kann Gefühle besser transportieren und Sicherheit geben, solange das Kind später auch Kontakt mit Hochdeutsch hat (z. B. im Kindergarten, in Büchern oder Filmen).

In der Regel nicht. Kinder, die Dialekt als Muttersprache sicher beherrschen, lernen Hochdeutsch meist problemlos als „zweite Sprache“.

Das sprachliche Begleiten einer Handlung – entweder der eigenen oder der des Kindes –, um Wörter im situativen Kontext anzubieten.

Es schafft natürliche Sprechgelegenheiten, wiederholt Wörter und verknüpft Sprache mit Handlung – das unterstützt das Verständnis und den Wortschatzerwerb.

Beim Spielen mit der Eisenbahn: „Sch-sch-sch, der Zug kommt! Stop! Die Schranke ist zu!“

Wiederholungen erleichtern es Kindern, Wörter im Sprachfluss wahrzunehmen, zu speichern und zu lernen.

Indem er sie bestätigt, leicht erweitert und Feedback gibt – z. B. durch neue grammatische Strukturen oder ergänzende Wörter.

Das Kind fühlt sich verstanden, erhält Rückmeldung und neue sprachliche Anreize.

In sozialen Routinen wie:

• Grüßen & Verabschieden

• An- & Ausziehen

• Tischdecken & Essen

• Aufräumen

• Baden, Wickeln, Zähneputzen

Weil sie wiederkehrende, vertraute Situationen schaffen, in denen Wörter regelmäßig und variantenreich angeboten werden können.

: Freude am Kommunizieren und echtes Interesse am Kind.

>durch Mimik und Gestik (z. B. Lächeln, Nicken)

1. durch verbale Zustimmung und Nachfragen

2. durch aktives Zuhören und Pausen zum Antworten

Sie geben dem Kind Zeit, eigene (auch nonverbale) Beiträge zu leisten und fördern so den Dialog.

Jeder Gesprächspartner erhält abwechselnd die Möglichkeit zu sprechen – das bildet die Grundlage echter Kommunikation.

1. Quizfragen („Wo ist der Ball?“)

2. Ja-Nein-Fragen („Ist das ein blaues Auto?“)

3. Alternativfragen („Ist das eine Katze oder ein Hund?“)

4. Offene Fragen (W-Fragen: „Was macht die Katze?“)

Offene W-Fragen, weil sie Kinder zu längeren und komplexeren Antworten motivieren.

Weil sie sprachlich wenig herausfordern – Kinder können mit minimaler Antwort reagieren („Ja“ oder „Nein“).

: Sie müssen verständlich und beantwortbar sein – jüngere Kinder können z. B. besser auf „Wo?“- oder „Wie?“-Fragen reagieren als auf „Warum?“-Fragen.

Kinder zu sprachlich elaborierten (ausgeschmückten) Äußerungen zu ermutigen.

Korrigieren Sie indirekt und natürlich – das Kind sollte nicht merken, dass es korrigiert wird.

Der Erwachsene erweitert die kindliche Äußerung inhaltlich und führt das Gespräch fort. ➡️ Beispiel: Kind: „Auto fahren.“ Erwachsener: „Ja, das rote Auto fährt ganz schnell.“

Die Äußerung des Kindes wird grammatikalisch richtig wiederholt, ohne sie direkt zu korrigieren.➡️ Beispiel:Kind: „Wir Autos nehmen?“Erwachsener: „Okay, wir nehmen Autos. Nehmen wir auch den Laster?“

Der Erwachsene ahmt den Fehler kurz nach und korrigiert sich dann selbst.➡️ Beispiel:Kind: „Du hol Teller!“Erwachsener: „Ich hol… oh nein, ich meine: Du holst die Tassen.“

Sie zeigt, dass Fehler normal sind, und hilft dem Kind, zwischen richtiger und falscher Form zu unterscheiden.

Authentizität und Fingerspitzengefühl – das Gespräch soll natürlich bleiben, ohne Druck oder Bloßstellung.

Geduldig bleiben, Interesse zeigen, Verständnis signalisieren und durch gezieltes Nachfragen den Inhalt gemeinsam klären.

Damit sie nicht das Gefühl bekommen, ständig missverstanden zu werden, und Vertrauen in die Kommunikation behalten.

ndem die Bezugsperson auf kindliche Lautäußerungen reagiert, Pausen einlegt und den Dialog rhythmisch gestaltet.

Babys reagieren stark auf Melodie, Rhythmus und Betonung – dadurch wird Sprache für sie emotional bedeutsam und leichter wahrnehmbar.

Sie lernen am besten durch einfache, kontrastreiche und häufig wiederholte sprachliche Anregungen, begleitet von Mimik und Gestik.

Gleichaltrige bieten Modelle für alltagsnahe Kommunikation, regen zum Sprachgebrauch an und fördern den Erwerb sozial-kommunikativer Fähigkeiten.

Durch Unterstützung bei Kontaktaufnahme, gemeinsame Aktivitäten, sprachliche Begleitung und positive Gruppenerfahrungen.

Fachkräfte sollten bewusst sprachförderlich, korrekt, modulierend und anregend sprechen – Eltern kommunizieren meist spontaner und emotionaler.

• Vielfältige Sprechanlässe im Alltag

• Aufmerksame und zugewandte Gesprächspartner

• Zeit und Ruhe für Dialoge

• Positive Rückmeldungen

• Korrektes, aber nicht überforderndes Sprachvorbild

• Gezielte sprachliche Erweiterungen

Kinder profitieren stärker von bedeutungsvollem, interaktivem Sprachgebrauch als von bloß vielen Worten ohne Bezug.

Prosodie (Sprachmelodie) und nonverbale Reize wie Blickkontakt, Gestik und Mimik.

Er signalisiert Interesse, Gesprächsbereitschaft und Akzeptanz; lenkt die Aufmerksamkeit und schafft einen gemeinsamen Aufmerksamkeitsfokus.

Sie zeigen, worum es gerade geht, und erleichtern es, Wörter mit Objekten oder Handlungen zu verknüpfen.

Die Sprachmelodie – also Variation in Tonhöhe, Lautstärke, Betonung und Rhythmus des Sprechens.

Antwort:

• Sie hilft, den Sprachstrom in Wörter zu gliedern.

• Sie verdeutlicht Bedeutungsunterschiede („umfahren“ vs. „umfahren“).

• Sie zeigt Fragen an („Du kommst mit?“).

• Sie liefert Hinweise auf Wortbildungsregeln (z. B. Pluralformen, Perfektbildung).

1. Verlangsamte Sprechgeschwindigkeit

2. Pausen

3. Variationen in der Sprachmelodie

4. Hohe Sprechtonlage

Weil Kinder im ersten Lebensjahr durch diese Hinweise Sprachstrukturen erkennen und Bedeutungen ableiten können.

Die Erweiterung des kindlichen Wortschatzes.

Sie wiederholen neue Wörter häufig und vielfältig in alltäglichen, bekannten Situationen.

Ein Sprechstil, bei dem Erwachsene das Kind durch Wiederholungen und sprachliche Begleitung in Routinen beim Lernen neuer Wörter unterstützen.

Weil sie wiederkehrend und vertraut sind, wodurch Kinder Wörter und Bedeutungen leichter erkennen und anwenden können.

1. Wiederholung neuer Wörter

2. Handlungsbegleitendes Sprechen

3. Verwendung vertrauter Alltagssituationen (Routinen)

Sie schafft sprachliche „Gerüste“ (Scaffolds), indem sie Wörter mehrfach in sinnvollem Zusammenhang anbietet und so ihre Bedeutung verdeutlicht.

Der Ausbau grammatischer Fähigkeiten (z. B. Satzbau, Funktionswörter, Nebensätze).

• Erwachsene stellen gezielte Fragen.

• Sie reagieren mit Feedback, Wiederholungen und Korrekturen.

• Fehler werden modelliert und erweitert, ohne das Gespräch zu unterbrechen.

Sie vermittelt grammatische Strukturen implizit durch korrektive Rückmeldungen (Modelle) und fördert aktive Sprachproduktion durch Fragen.

1. Fehlerfreie Äußerungen: werden bestätigt oder wiederholt.

2. Fehlerhafte Äußerungen: werden reformuliert und erweitert.

Weil Korrekturen in den Gesprächsfluss eingebettet sind und das Kind nicht zum Nachsprechen aufgefordert wird.

Ab dem dritten Lebensjahr, wenn Kinder beginnen, aktiv mit Gleichaltrigen zu kommunizieren.

Kinder lernen voneinander, indem sie sprachliche Äußerungen ihrer Spielpartner korrigieren, erweitern oder nachahmen.

• Wortschatz wird erweitert.

• Satzbau und Grammatik werden geübt.

• Kinder erleben Sprache als Werkzeug für Austausch und Kooperation.

Durch Impulsfragen, aktives Zuhören, Bereitstellung von Material und Raum für gemeinsame Gespräche und Spiele.

Eine von Kindern selbst geschaffene soziale und kommunikative Kultur, in der sie gemeinsam Sprache, Rollen und Regeln aushandeln.

• Weniger sprachliche Übungsmöglichkeiten

• Soziale Isolation

• Stabile Außenseiterrolle

• Geringere Sprachkompetenz und psychische Belastung

Sie führt das Kind weiter an die Sprachregeln heran, nachdem es die Grundlagen durch die Eltern erworben hat.

1. Bewusster, gezielter Einsatz verschiedener Sprechstile

2. Aufrichtiges Interesse am Kind

3. Akzeptanz, Offenheit und stabiler Beziehungsaufbau

4. Förderung dialogischer Kommunikation

1. Fachkräfte sprechen bewusster und reflektierter.

2. Sie setzen Sprachförderstrategien gezielt ein.

3. Eltern kommunizieren meist spontaner und emotionaler.

Kindern ein vielfältiges, anregendes und unterstützendes Sprachumfeld zu bieten, das Kommunikation und Grammatikentwicklung fördert.

Eltern agieren meist unbewusst sprachförderlich, indem sie intuitiv verschiedene Sprechstile nutzen. Pädagogische Fachkräfte sollen diese dagegen zielgerichtet und bewusst (explizit) einsetzen.

Sie soll ein pädagogisches Setting aktiv gestalten, in dem Sprache erlernt werden kann, und dabei gezielt sprachförderliche Situationen schaffen und nutzen.

Bei Routinen wie Begrüßung und Verabschiedung, An- und Auskleiden, Mahlzeiten, Spaziergängen, Geschichten erzählen, Sitzkreisen, Rollenspielen, Reim- und Singspielen.

Es bietet wiederkehrende sprachliche Routinen, in denen Kinder Wortbedeutungen, Lautmuster und Tonhöhen erkennen und festigen. Zusätzlich können neue Informationen eingebaut werden (z. B. Gespräche über Erlebnisse).

Durch stützendes, handlungsbegleitendes Sprechen. Wiederholte Wörter und Gespräche über Eigenschaften von Kleidung oder Essen erweitern den Wortschatz.

Weil Kinder viele Beobachtungen machen, die Anlass zu Gesprächen und Wortschatzbildung bieten (z. B. über Tiere, Pflanzen, Baustellen).

Kinder können Fragen stellen, eigene Erlebnisse einbringen, Geschichten weiterspinnen und dabei Wortschatz, Satzbau und Erzählfähigkeit trainieren.

Gespräche und Spiele mit Gleichaltrigen fördern Wortschatz, Grammatik und kommunikative Fähigkeiten. Kinder lernen, Gespräche zu führen und Rollen auszuhandeln.

Ein Kind wird von der Fachkraft an ein anderes Kind weiterverwiesen, um Kind-Kind-Interaktionen zu fördern (z. B. „Frag doch mal Sabine, ob sie mit dir spielt“).

Sie entwickelt gemeinsam mit dem Kind Ideen zur Integration (z. B. neues Rollenelement einführen, Gebäck bringen, Patient werden). Ziel ist selbstständige Beteiligung des Kindes.

Sie soll Kinder zum Sprechen, Zuhören und Kommunizieren anregen und ihnen Wohlbefinden, Sicherheit und kreative Entfaltung ermöglichen.

1. Räume laden zu Gesprächen ein

2. Bewegliches, kindgerechtes Mobiliar

3. Geordnete, übersichtliche Umgebung

4. Sprachförderndes Spielmaterial

5. Zugängliche Bücher und Schriftzeichen im Raum

Weil Kinder so miteinander und mit Erwachsenen interagieren können (z. B. beim Kochen, Spielen). Es schafft Beobachtungs- und Gesprächsanlässe.

Es sollte zum Experimentieren und Kommunizieren anregen. Zu viel Spielzeug oder Unordnung kann ablenken und Sprachblockaden erzeugen.

Zugängliche Bücher regen zum dialogischen Lesen und Erzählen an. Beschriftungen (z. B. Namen, Pläne, Gegenstände) fördern das Interesse an Schrift und Symbolen.

Eine klare Struktur hilft Kindern, sich zu orientieren, länger zu spielen und dadurch länger zu sprechen und zu kommunizieren.

Den Alltag so zu gestalten, dass Kinder überall Sprache erleben, ausprobieren und verstehen – durch gezielte Anregung, Interaktion und eine einladende Umgebung.

1. Übertriebene Gestik und Mimik

2. Hohe Stimmlage und deutliche Melodie

3. Langsames Sprechen mit klaren Pausen

4. Kurze, einfache Wörter und Sätze

5. Wiederholungen

6. Deutliche Artikulation

: Sie lenkt die Aufmerksamkeit des Kindes auf Sprache, fördert das dialogische Prinzip („Turn-Taking“) und regt zur Nachahmung an.

: Eine an die sprachlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse des Kindes angepasste Sprache, die das Lernen erleichtert.

1. Kurze, einfache (Haupt-)Sätze

2. Bezug auf Gegenwart und aktuelle Situation

3. Handlungsbegleitendes Sprechen

4. Viele Wiederholungen

5. Viele Inhaltswörter, wenige Funktionswörter

6. Viele Fragen

7. Verstärkte Prosodie (melodisches, betontes Sprechen)

8. Erweiterungen und Modellierungen kindlicher Äußerungen

Sie reagieren eher auf den Inhalt als auf die Grammatik und verbessern erst ab dem 2.–3. Lebensjahr zunehmend die grammatischen Strukturen.

Sie passt sich dynamisch an – von vereinfachten Formen im frühen Alter hin zu komplexeren Strukturen mit zunehmender Sprachkompetenz des Kindes.

: Eine spezielle, übertriebene und emotional betonte Sprachform, die Erwachsene gegenüber Babys und einjährigen Kindern verwenden.

Eine vererbte Sprachbegabung, ein intaktes Hörvermögen und eine regelgerechte Hirnentwicklung.

Sprache wird im Austausch mit anderen Menschen gelernt – Kinder erwerben Sprache, indem sie im Dialog Wünsche, Gedanken und Beobachtungen mitteilen und sprachliche Rückmeldungen erhalten.

Eltern, pädagogische Fachkräfte, Geschwister, Gleichaltrige und andere Bezugspersonen.

Die Menge und Qualität der sprachlichen Anregungen.

1. Reimen (z. B. Fantasiewörter wie „Edolf“)

2. Anfangslaute erkennen (Lautdetektiv, Bildkarten sortieren)

3. Lautspiele mit Quatschwörtern

1. Handpuppenspiel („Buchstaben füttern“)

2. Briefkasten-/Postspiel mit Buchstaben

3. Anlauttabellen mit Bildern (Apfel für A)

4. Schriftliche Übungen: Wort-Duell, „Passt das Wort zum Bild?“, Wörter suchen

Es vermittelt die alphabetische Grundregel: Jeder Laut eines Wortes entspricht einem Buchstaben (z. B. O-M-A = Oma). → Grundlage für Lesen- und Schreibenlernen.

Eine vollständige Vorbeugung ist nicht möglich, aber durch Förderung der phonologischen Bewusstheit im Kindergarten können die Rahmenbedingungen verbessert und LRS abgeschwächt werden

Lese-Rechtschreibstörung (LRS), Legasthenie, Dyslexie – in der Fachliteratur wird zunehmend der Begriff LRS bevorzugt.

1. Umschriebene und bedeutsame Beeinträchtigung der Lesefertigkeiten

2. Nicht erklärbar durch Entwicklungsalter, Sehprobleme oder schlechte Beschulung

3. Betroffen: Leseverständnis, Wiedererkennen, Vorlesen, Leistungen mit Lesebezug

4. Häufig kombiniert mit Rechtschreibstörungen, die oft bis ins Jugendalter bestehen

5. Häufig mit Sprachentwicklungsstörungen oder emotionalen/Verhaltensproblemen verbunden

Die Leistungen im Lesen/Schreiben sind nicht altersgemäß und nicht durch geringe Intelligenz erklärbar.

1. 4–7 % aller Schulkinder

2. Etwa 1–3 Kinder pro Schulklasse

3. Jungen sind 2–3-mal häufiger betroffen als Mädch

• Lesegeschwindigkeit: stockendes, langsames Lesen, Probleme bei langen/unbekannten Wörtern

• Leseverständnis: Schwierigkeiten, Sinn und Zusammenhänge zu erfassen

• Rechtschreiben/schriftlicher Ausdruck: viele lautgetreue Fehler („Ferd“ statt „Pferd“), Regelverletzungen, einfacher Schreibstil, Satzabbrüche

1. Auslassungen, Ersetzungen, Verdrehungen oder Hinzufügungen von Buchstaben/Wörtern

2. Verlangsamtes Lesen, Startschwierigkeiten, Zeilenverlust

3. Unfähigkeit, Inhalte wiederzugeben oder zu verstehen

1. Buchstabenverdrehungen (b–d, p–q, u–n)

2. Umstellungen (die – dei)

3. Auslassungen (ach – auch)

4. Ersetzungen (gelb – belb)

5. Verwechslungen ähnlicher Buchstaben (a–o, f–t)

6. Verstöße gegen Groß-/Kleinschreibung

7. Fehler in Laut-Buchstaben-Zuordnung (/Sp/ → „Schpiel“)

8. Verstöße gegen Rechtschreibregeln (Spinne → Spine, Wälder → Welder)

nhaltend. Schwierigkeiten treten besonders bei unbekannten Texten auf.

1. Schulische Misserfolge in mehreren Fächern

2. Psychosomatische Beschwerden (z. B. Bauchschmerzen)

3. Emotionale Probleme (Frustration, geringes Selbstwertgefühl)

4. Verhaltensauffälligkeiten

5. Gefahr des allgemeinen Schulversagens

1. Realistische Einschätzung der Kompetenzen

2. Individuelle Fördermaßnahmen

3. Druck vermeiden, da Überforderung Probleme verstärken kann

4. Motivation durch geeignete Materialien (z. B. Comics, kindgerechte Texte)

1. Abnehmende Motivation und Lust am Lernen

2. Schlechte Noten auch in anderen Fächern (z. B. Mathe, Fremdsprachen)

3. Teufelskreis von Misserfolgen

4. Konflikte bei Hausaufgaben, Hyperaktivität, Leistungsversagen

1. Biologische Ursachen: Reifungsprozesse des zentralen Nervensystems, mögliche Schädigungen rund um die Geburt (z. B. Sauerstoffmangel)

2. Genetische Faktoren: 50 % Erblichkeit bei Lesestörungen, 60 % bei Rechtschreibstörungen

3. Neurologische Befunde: geringere Aktivierung bestimmter Hirnregionen (motorischer und auditiver Kortex, Wernicke- und Broca-Areal)

Nein. Sie sind nicht die Ursache, können aber den Verlauf verstärken oder abschwächen.

1. Fähigkeit, Wörter in Silben und Laute zu zerlegen/zu verändern

2. Zentrale Voraussetzung für den Schriftspracherwerb

3. Kinder mit LRS haben oft Defizite in der PhB → erschwert das Lesen- und Schreibenlernen

1. Unterscheidung ähnlicher Laute (p/b, d/t)

2. Silben erkennen und trennen (Ba-na-ne)

3. Wortendungen wahrnehmen (Ente–Enten)

4. Laute verbinden (I-G-E-L = Igel)

5. Lautbestandteile erkennen (Strumpf = 6 Laute)

1. Schwächen im auditiven Kurzzeitgedächtnis

2. Probleme beim automatisierten Wortabruf

3. Visuelle Wahrnehmungsstörungen (langsames Erfassen/Verarbeiten von Schrift)

4. Zusammenhang mit Sprachentwicklungsstörungen (phonologisch, dysgrammatisch, semantisch, Sprachverständnis)

: Weil LRS biologisch bedingt ist und durch genetische, neurologische und wahrnehmungsbezogene Faktoren entsteht – Umweltfaktoren können nur den Verlauf beeinflussen.

1. ❌ „LRS ist ein Anzeichen einer psychischen Erkrankung.“ → ✅ LRS ist eine umschriebene Entwicklungsstörung.

2. ❌ „LRS wird durch mangelnde Intelligenz verursacht.“ → ✅ Kinder mit LRS sind normalintelligent.

3. ❌ „LRS ist vorübergehend und durch Üben zu beheben.“ → ✅ LRS ist dauerhaft, kann aber durch Förderung verbessert werden.

4. ❌ „LRS entsteht durch Faulheit.“ → ✅ LRS ist biologisch bedingt, nicht durch fehlende Motivation

: Erst ab der zweiten Klasse, wenn Kinder lesen und schreiben können; vorher können nur Risikofaktoren ermittelt werden.

• Sprachentwicklungsstörungen (v. a. phonologische Störungen)

• Schwächen in der phonologischen Bewusstheit (Reimen, Silbenklatschen, Laute unterscheiden)

• Probleme beim Erkennen ähnlicher Buchstabenformen (b/d, p/q)

• Auffälligkeiten beim Abschreiben von Wörtern/Symbolen

1. Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie oder Kinder- und Jugendpsychotherapeuten

2. Standardisierte Tests: Lese- und Schreibfähigkeiten, IQ-Test, psychologisches Gutachten (seelisches Befinden)

: Frühzeitig Fachpersonal einschalten (z. B. Sprachtherapie, Pädaudiologie) und die Entwicklung gezielt fördern, um spätere LRS zu verhindern oder abzumildern.

Viele Symptome können in der frühen Phase des Schriftspracherwerbs noch normal sein. Eine Abklärung durch Fachpersonal ist immer notwendig.

1. Manche Kinder überwinden Anfangsschwierigkeiten bis Ende der 1. Klasse (⅓ bis über ½)

2. Bleiben Defizite ab Klasse 2 bestehen → ungünstige Prognose (dauerhafte Schwierigkeiten ohne spezielle Hilfe)

• Keine Sprachentwicklungsstörung

• Gering ausgeprägte Symptomatik

• Hohes Selbstbewusstsein

• Unterstützendes familiäres und schulisches Umfeld

: Ja, grundsätzlich schon. Die Entwicklung ist aber individuell sehr unterschiedlich.

1. Sich über schulische Fördermöglichkeiten informieren

2. Kind in einer therapeutischen Einrichtung vorstellen

3. Unterstützung und Akzeptanz zeigen → zentrale Bedeutung für die Entwicklung

1. Seelische Gesundheit weicht vom alterstypischen Zustand ab (ärztlich bestätigt).

2. Teilhabe am Leben ist beeinträchtigt oder bedroht (z. B. Schulunlust, Angst).

1. LRS-Symptomatik mit der Lehrkraft besprechen

2. Sinnvolle, nicht überfordernde Hausaufgaben vereinbaren

3. Nachteilsausgleich beantragen (z. B. längere Bearbeitungszeit, Rechtschreibung nicht benoten, Nutzung von Tablet)

1. Gemeinsame ruhige Tätigkeiten („Inseln“: Malen, Basteln, Buch anschauen)

2. Vorlesen und Texte mit eigenen Erlebnissen verknüpfen

3. Fragen stellen, Fantasie anregen → Wortschatz und Textverständnis fördern

4. Gemeinsames Lesen (paired reading) in höheren Grundschulklassen

• Unterschied zwischen normalen Sprechunflüssigkeiten und Stottern kennen

• Störungsbild Stottern definieren können

• Kern- und Begleitsymptome erkennen und beschreiben können

• Ursachen und mögliche Folgen von Stottern kennen

• Redefluss eines Kindes einschätzen können

• Sprachumgebung schaffen, die Risikofaktoren minimiert und stotternden Kindern hilft

1. Wiederholungen von Wörtern oder Satzteilen

2. Pausen (gefüllt oder still)

3. Umstellungen im Satz

4. Treten v.a. in anstrengenden oder aufregenden Situationen auf

5. Teil der normalen Sprachentwicklung, besonders zwischen 2–5 Jahren

6. Ohne Anspannung, Mitbewegungen oder Verkrampfungen

• „Und – und – und dann war da ein Krokodil.“ (Wortwiederholung)

• „Das war – das war gut.“ (Satzteilwiederholung)

• „Ich will – ähm – den da.“ (gefüllte Pause)

• „T – tr – kro – kodil“ (Lautfindung)

1. Treten phasenweise auf

2. Sprechen ohne sichtbare Anstrengung oder Mitbewegungen

3. Hängen mit intensiven Lern- und Entwicklungsphasen zusammen

4. Gehen meist von selbst zurück

„Stottern ist durch häufige Wiederholung oder Dehnung von Lauten, Silben oder Wörtern oder durch häufiges Zögern und Innehalten gekennzeichnet, das den rhythmischen Sprechfluss unterbricht. Es wird nur als Störung klassifiziert, wenn die Sprechflüssigkeit deutlich beeinträchtigt ist.“

1. Meist zwischen 3–6 Jahren

2. 5 % aller Kinder stottern vorübergehend

3. Bei ca. 1 % bleibt Stottern dauerhaft bestehen

4. Männer sind 4x häufiger betroffen als Frauen

1. Wiederholungen: „P-p-p-puppe“

2. Dehnungen: „Mmmmmmama“

3. Blockaden: „---Kiste“ (Sprechstopp + Atemstörung)

4. Oft Mischformen (z.B. Blockade + Wiederholung)

• Mitbewegungen (Augenzwinkern, Kopfzucken, Fußstampfen)

• Verkrampfungen (Kiefer, Hals, Körper)

• Veränderung von Stimme und Atemrhythmus

1. Sprachvermeidung (bestimmte Wörter/Laute umgehen, Floskeln einfügen)

2. Rückzug aus Gesprächssituationen (z.B. Schweigen im Unterricht)

3. Psychosoziale Folgen: Angst, Scham, schwitzen, erröten, Herzklopfen, fehlender Blickkontakt

1. Normale Unflüssigkeiten: ohne Anspannung, vorübergehend, entwicklungsbedingt

2. Stottern: mit Anstrengung, Bewusstsein des Kindes, Begleitsymptome, Beeinträchtigung der Kommunikation

• Kommunikationsprobleme

• Soziale Ausgrenzung oder Rückzug

• Entwicklung von Angst und Schamgefühlen

• Negatives Selbstbild

• Vermeidungsverhalten

Nein, Stottern entsteht multifaktoriell durch Zusammenspiel von genetischen, neurologischen, sprachlichen und umweltbedingten Faktoren.

Stottern tritt familiär gehäuft auf. Kinder von stotternden Eltern haben ein höheres Risiko, selbst zu stottern.

Reduzierte graue Substanz, schwächer ausgeprägte Faserbahnen zwischen Sprechregionen, beeinträchtigtes Zusammenspiel von Sprechplanung, Wortwahl und Artikulation.

Zwischen 2 und 4 Jahren – in einer sensiblen Phase intensiver Sprachentwicklung.

Ungünstige Kommunikationssituationen (Zeitdruck, Unterbrechungen, Konkurrenzdruck), hohe Erwartungen, belastende Lebensereignisse (Kindergartenstart, Geschwistergeburt, Konflikte).

Nein, elterliches Verhalten oder ein Trauma sind keine Ursachen, können aber aufrechterhaltende Faktoren sein.

Sprachtherapeut:innen nach Überweisung durch Kinder- oder HNO-Arzt.

Art, Häufigkeit und Dauer der Symptome, Reaktionen des Kindes und des Umfelds, aufrechterhaltende Faktoren.