Aus wie vielen Untereinheiten sind Gap Junctions aufgebaut?
Aus 12 Connexinen → bilden 2 Connexone, die zusammen einen Kanal zwischen Zellen bilden.
Welche Art von Kanälen bilden Gap Junctions?
Unspezifische Kanäle, die Moleküle und Ionen zwischen Zellen austauschen lassen.
Welche Moleküle können durch Gap Junctions passieren?
Alle Moleküle bis 1,5 kDa, z. B.:
Ionen
Nukleotide
Aminosäuren
Wasser
Kohlenhydrate
Coenzyme
Botenstoffe
Metabolite
Welche Funktion haben Gap Junctions im Herzmuskel?
Elektrische Kopplung von Herzmuskelzellen → koordinierte Erregungsausbreitung.
Welche Funktion haben Gap Junctions in bradytrophen Geweben (z. B. Hornhaut)?
Metabolische Versorgung, da dort keine Blutgefäße vorhanden sind.
Wie wird die Durchlässigkeit von Gap Junctions reguliert?
Durch Neurotransmitter, Ionen (z. B. Ca²⁺), pH-Abfall u. a.
Welche pathobiochemische Bedeutung hat eine Mutation im Connexin-26-Gen?
Sie kann zu sensorineuraler Schwerhörigkeit führen.
Welche Zytoskelett-Struktur wird durch Adhäsionsverbindungen verbunden?
Aktin-Filamente zweier benachbarter Zellen → bilden ein transzelluläres, kontrahierbares Netzwerk (mit Myosin).
Welche Funktion haben Adhäsionsverbindungen?
Mechanische Stabilisierung des Zellverbands durch Vernetzung der Aktin-Filamente.
Welche Hauptmoleküle sind an Adhäsionsverbindungen beteiligt?
Cadherine (Transmembranproteine)
Ankerproteine: Catenine, Vinculin, α-Actinin
Welche klinische Bedeutung hat der Verlust von E-Cadherin (CDH1)?
Fördert Tumormigration und Invasion (wichtiger Schritt in der Metastasierung).
Welche morphologischen Typen von Adhäsionsverbindungen gibt es?
Zonula adhaerens – gürtelförmig
Fascia adhaerens – streifenförmig
Punctum adhaerens – punktförmig
Was sind Desmosomen?
Enge, scheibenförmige Zell-Zell-Verbindungen, die Zellen mechanisch fest miteinander verankern.
Wo kommen Desmosomen vor?
In Epithelzellen und nicht-epithelialen Geweben, z. B. Herzmuskulatur.
Welche Zytoskelett-Struktur wird durch Desmosomen verbunden?
Intermediärfilamente:
Epithel: Keratin
Herzmuskel: Desmin
Wie ist der Interzellularraum der Desmosomen gefüllt?
Mit Glykoproteinen und Mukopolysacchariden.
Welche Proteine verankern die Intermediärfilamente an der Plasmamembran?
Desmoplakin (intrazellulär) verbindet Keratinfilamente mit Cadherinen (Desmoglein & Desmocollin).
Welche Autoimmunerkrankung ist mit Desmosomen-Defekten assoziiert?
Pemphigus vulgaris – Autoantikörper gegen Desmoglein-3 → Akantholyse der unteren Epidermisschichten → Blasenbildung.
Was sind Tight Junctions (Zonula occludens)?
Bänder aus Membranproteinen, die Epithelzellen vollständig gürtelförmig umschließen.
Welche Membranproteine bilden Tight Junctions?
Über 24 verschiedene integrale Membranproteine, v. a.:
Claudine
Occludin
Welche Hauptfunktionen haben Tight Junctions?
Parazelluläre Diffusionsbarriere → kontrolliert Molekülfluss über das Epithel (Barrierefunktion).
Aufrechterhaltung der Polarität → trennt apikale und basolaterale Membrandomänen (Zaunfunktion).
Wo kommen Tight Junctions besonders vor?
Nierenepithel
Darmepithel
Harnblasenepithel
Gehirnkapillarendothelien (Blut-Hirn-Schranke)
Welche pathobiochemische Bedeutung hat Claudin-16?
Reguliert die Mg²⁺-Resorption in den Nieren → Mutation führt zu übermäßigem Mg²⁺-Verlust im Urin.
Wie läuft die Kommunikation im biologischen System ab?
Welche zwei Hauptgruppen von Hormonen gibt es nach Löslichkeit und Rezeptor-Typ?
1. Hydrophile Hormone
Zellundurchlässig
Binden an Transmembranrezeptoren
Aktivieren meist Second-Messenger-Systeme
Beispiele: Peptidhormone (Insulin, Glucagon)
2. Lipophile Hormone
Zelldurchlässig
Binden an intrazelluläre Rezeptoren (im Zytosol oder Zellkern)
Regulieren Genexpression
Beispiele: Steroidhormone
Warum brauchen hydrophile Hormone Membranrezeptoren?
Weil sie nicht durch die Lipid-Doppelschicht der Zellmembran diffundieren können.
Warum können lipophile Hormone direkt im Zellinneren wirken?
Sie sind fettlöslich und können die Zellmembran frei durchdringen.
Wo sitzen die Rezeptoren für hydrophile Hormone?
Auf der Plasmamembran, da hydrophile Hormone die Membran nicht durchdringen können.
Wo sitzen die Rezeptoren für lipophile Hormone?
Intrazellulär (im Zytosol oder Zellkern), da lipophile Hormone die Zellmembran passieren können.
Welche Wirkung haben intrazelluläre Hormonrezeptoren häufig?
Regulieren Transkriptionsfunktionen
Wirken oft als Transkriptionsfaktoren → verändern die Genexpression.
Welche Rolle spielen Enzyme bei der Hormonwirkung?
Können Interkonversionsreaktionen katalysieren (z. B. Aktivierung/Inaktivierung von Enzymen) und so den Zellstoffwechsel steuern.
Wie entfalten Hormone ihre Wirkung?
Durch Bindung an einen spezifischen Hormonrezeptor (membranständig oder intrazellulär).
Was sind langfristige Wirkungen der Hormonbindung?
Änderung der Genexpression → veränderte Proteinsynthese → nachhaltige Anpassung der Zellfunktion.
Was sind kurzfristige Wirkungen der Hormonbindung?
Interkonversion: schnelle Aktivierung/Inaktivierung von Enzymen durch Modifikationen wie Phosphorylierung.
Welcher Rezeptortyp ist eher für langfristige Wirkungen zuständig?
Intrazelluläre Rezeptoren (v. a. für lipophile Hormone), da sie direkt auf die Transkription wirken.
Welcher Rezeptortyp vermittelt eher kurzfristige Wirkungen?
Membranständige Rezeptoren (v. a. für hydrophile Hormone), die über Second-Messenger-Systeme schnelle Enzymaktivierungen auslösen.
Welche Hormone regulieren energieliefernde Stoffwechselwege?
Insulin
Glukagon
Katecholamine
Glukokortikoide
Übergeordnete hypothalamische und hypophysäre Hormone
Schilddrüsenhormone
Welche Hormone regulieren Wasser- und Elektrolythaushalt?
Mineralokortikoide
Renin-Angiotensin-System
Adiuretin (ADH, Vasopressin)
Atriopeptin (ANP)
Parathormon
Calcitonin
Calciferole (Vitamin D)
Welche Hormone regulieren das Wachstum?
STH (Somatotropes Hormon)
Übergeordnete hypophysäre Hormone
Somatomedine (IGF-1)
Androgene
Welche Hormone regulieren die Fortpflanzung?
Östrogene
Gestagene
Übergeordnete hypophysäre und hypothalamische Hormone (z. B. GnRH, LH, FSH)
Welche Hormone regulieren Bildung und Ausscheidung von Verdauungssekreten?
Gastrin
Sekretin
Cholezystokinin (CCK)
Histamin
Welche Hormone beeinflussen den Tonus von Gefäß- und Respirationssystem?
Serotonin
Kinine
Prostaglandine
Leukotriene
Endothelin
ANP
NO (Stickstoffmonoxid)
Welche Hormone steuern Zelldifferenzierung, Zellteilung, Abwehr und Entzündung?
Zytokine (Wachstumsfaktoren, Lymphokine, Hämatopoetine)
Welche Haupttypen von Hormonrezeptoren gibt es?
Enzymgekoppelte Rezeptoren (Typ I)
Ligandenaktivierte Ionenkanäle (Typ II)
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (Typ III, 7-TM-Rezeptoren)
Welche Untertypen gehören zu den enzymgekoppelten Rezeptoren (Typ I)?
Guanylatzyklasen
Rezeptortyrosinkinasen
Rezeptoren mit assoziierten Tyrosinkinasen (z. B. Zytokinrezeptoren)
Rezeptoren mit Serin-/Threoninkinaseaktivität
Welche Funktionen haben ligandenaktivierte Ionenkanäle (Typ II)?
Schnelle Änderung der Membranpermeabilität durch Öffnen/Schließen von Kanälen → schnelle Signaltransduktion.
Welche Beispiele gibt es für ligandenaktivierte Ionenkanäle (Typ II)?
Nicotinischer Acetylcholinrezeptor → Muskelkontraktion
GABA- & Glycinrezeptoren → inhibitorische Synapsen
AMPA- & NMDA-Rezeptoren → exzitatorische Synapsen
IP₃-Rezeptor → Ca²⁺-Freisetzung aus intrazellulären Speichern
Was kennzeichnet G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (Typ I)?
Besitzen 7 Transmembranhelices
Aktivieren G-Proteine → Second-Messenger-Systeme (z. B. cAMP, IP₃, DAG)
Welche Liganden wirken über G-Protein-gekoppelte Rezeptoren?
Hormone: ACTH, LH, FSH, TSH, Katecholamine, Glukagon, Angiotensin, Parathormon, Calcitonin, Prostaglandine, Histamin
Neurotransmitter: GABA_B, Serotonin (5-HT1, 5-HT2, 5-HT4)
Sinnesreize: Licht, Geruchs- und Geschmackstoffe
Welche der drei Rezeptortypen vermittelt die schnellste Signaltransduktion?
Ligandenaktivierte Ionenkanäle (Typ II) – da sie direkt die Membranleitfähigkeit ändern.
Welche Rolle spielt Proteinkinase A (PKA) im Intermediärstoffwechsel?
PKA phosphoryliert Schlüsselenzyme des Stoffwechsels, z. B.:
Hormonsensitive Lipase → Lipolyse
Glykogen Synthase → Hemmung der Glykogensynthese
Phosphorylase-Kinase → Aktivierung der Glykogenolyse
Welche Rolle hat PKA in der Hormonbiosynthese?
PKA aktiviert Schlüsselenzyme für die Hormonproduktion, z. B.:
Cholesterinesterase → wichtig für die Synthese von Steroidhormonen
Wie beeinflusst PKA Ionenkanäle?
PKA phosphoryliert und reguliert verschiedene Kanäle:
Plasmamembran: Na⁺-Kanäle, Ca²⁺-Kanäle, CFTR-Kanal
Sarkoplasmatisches Retikulum / ER: Ryanodin-Rezeptor (RyR), Ca²⁺-Kanäle
Welche Rolle spielt PKA bei der Transkriptionsregulation?
PKA phosphoryliert den Transkriptionsfaktor CREB (cAMP responsive element binding protein) → aktiviert Genexpression durch cAMP-Signale.
Warum ist PKA ein Schlüsselmediator in der cAMP-Signaltransduktion?
Weil es die Bindung von cAMP in enzymatische Aktivität übersetzt und dadurch Stoffwechsel, Hormonbiosynthese, Ionenkanäle und Genexpression steuert.
Welche physiologischen Prozesse werden durch 7-Transmembranhelix-Rezeptoren gesteuert?
Hormonwirkung und Hormonsekretion
Neurotransmission
Sehen, Riechen, Schmecken
Chemotaxis
Exocytose
Blutdruckkontrolle
Stoffwechsel
Embryonalentwicklung
Zellwachstum und Zelldifferenzierung
Entwicklung
Virus-Infektion
Warum sind GPCRs (7-TM-Rezeptoren) so vielseitig?
Sie koppeln über verschiedene G-Proteine an multiple Signalkaskaden
Aktivieren Second-Messenger-Systeme (cAMP, IP₃/DAG, Ca²⁺) → ermöglichen vielfältige Effekte je nach Zelltyp und Ligand.
Welche Signalarten können GPCRs vermitteln?
Hormonelle Signale
Neurotransmitter-Signale
Sinnesreize (Licht, Geruch, Geschmack)
Chemotaktische Signale
Virusbindung / Infektionssignale
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