In einem Wasserversorgungsgebiet beträgt der Höchstunterschied zwischen dem niedrigsten- und dem höchstgelegenen Wohngebäude 150m. Erläutere worauf hier bezüglich der Druckregulierung geachtet werden muss.
Der Höhenunterschied von 150m erzeugt einen Ruhedruck von 15 bar. In Versorgungsleitungen soll ein maximaler Druck von 10 bar und im Schwerpunkt der Druckzone ca. 4 bis 6 bar herschen. Eine Aufteilung in Normal- und Niederdruckzone ist erforderlich
Wirtschaftliche Fließgeschwindigkeit von Medientransport in einer Druckleitung
v = 0,8 1,2 m/s
Zur Berechnung eines Trinkwasserversorgungsnetzes müssen verschiedene Zustände berücksichtigt werden. Bennen und erläutern Sie diese.
👉 Situation: Die Pumpen fördern sehr viel Wasser (Qp max), aber es wird kaum Wasser entnommen (Qh min). Gleichzeitig ist der Hochbehälter schon voll (höchster Wasserstand). 🔎 Zweck: Hier überprüft man, ob das Netz bzw. die Leitungen die große Fördermenge ohne Probleme (z. B. Überdruck) aufnehmen kann.
👉 Situation: Es ist die stärkste Verbrauchsstunde (Qh max bzw. Qd max), die Pumpen laufen aber nicht. Der Hochbehälter ist dabei fast leer (niedrigster Wasserstand). 🔎 Zweck: Man prüft, ob die Versorgung allein aus dem Speicher ausreicht und noch genügend Druck am entferntesten Verbraucher anliegt.
👉 Situation: Es muss zusätzlich Löschwasser (QL) bereitgestellt werden.
Bei kleinen Orten (<300 EW): nur Löschwasser ohne weiteren Verbrauch.
Bei größeren Orten: Löschwasser plus größter Stundenverbrauch eines normalen Tages (Qdm). Dabei: Hochbehälter fast leer, Pumpwerk nicht in Betrieb. 🔎 Zweck: Man stellt sicher, dass im Ernstfall (Brand) neben dem normalen Verbrauch auch noch die geforderte Löschwassermenge bereitsteht.
👉 Kurz gesagt:
Betriebszustand 1 prüft Überdruck/zu viel Wasser.
Betriebszustand 2 prüft Versorgung bei Spitzenverbrauch ohne Pumpwerk.
Betriebszustand 3 prüft Versorgung im Brandfall (Löschwasser).
Welche Schutzzonen gibt es und was sind deren Aufgaben?
Zone I – Fassungsbereich
Direkt bei Brunnen/Quellen
Schutz vor jeder Verunreinigung
Fläche eingezäunt
Zone II – Engere Schutzzone
Schutz vor Krankheitserregern
Keine Abwasser/Gülle-Einleitung erlaubt
Größe so bemessen, dass Grundwasser ≥ 50 Tage vom Rand bis zur Fassung braucht (Reinigung durch Untergrund)
Zone III – Weitere Schutzzone
Schutz vor schwer abbaubaren Verunreinigungen (z. B. Chemikalien)
Umfasst meist ganzes Einzugsgebiet
Gewährleistet Reaktionszeit bei Unfällen
Unterteilung möglich:
Zone IIIA: bis ca. 2–3 km um die Fassung
Zone IIIB: bis zum Rand des Einzugsgebiets
→ unterschiedliche Gebote/Auflagen
Von welchen Faktoren hängt die Größe der Schutzgebiete ab?
Boden- und Gesteinsart
Grundwasser - Fließgeschwindigkeit
Filterwirkung des Bodens
Gefährdungspotenzial der Umgebung
Was bedeutet der Begriff GEA?
Grundstücksentwässerungsanlage
Nenne Sie die Bestandteile der GEA.
Revisionsschacht
Abwasserleitungen im Gebäude
Grundleitung
Rückstauverschlüsse
Abswasserhebeanlagen
Wer ist für die GEA zuständig?
grundsätzlich der Grundstückseigentümer
Zuständigkeit des Grundstücksanschlusses ist in der Entwässerungssatzung geregelt
Erläutere Kommunalregie, Anliegerregie und Zuständigkeit bis zur Grundstücksgrenze
Kommunalregie
Kanalnetzbetreiber baut, betreibt und unterhält den Grundstücksanschluss in seiner gesamten Länge (von Revisionsschacht bist zum Anschluss an den Hauptkanal)
Anliegerregie
Grundstückseigentümer ist für den gesamten Grundstücksanschluss bis an den öffentlichen Kanal zuständig
Zuständigkeit bis zur Grundstücksgrenze
Grundstückseigentümer baut, betreibt und unterhält den Grundstücksanschluss auf Privatgrund, Kanalnetzbetreiber ist für öffentlichen Teil zuständig
Verfahren der Dichtheitsprüfung von Kanälen
Dichtheitsprüfung mit Wasser
im Zweifel maßgebend
Leitung und Schächte werden abgesperrt, mit Wasser gefüllt und der Wasserverlust in einer definierten Zeitspanne erfasst
Dichtheitsprüfung mit Luft (Über- und Unterdruck)
Leitungen und Schächte werden abgesperrt und mit Luft abgedrückt
nach der Beruhigungszeit darf der Prüfdruck über eine vorgeschriebene Zeitdauer nur ein gewisses Maß fallen
Hauptgründe warum Kanäle geprüft werden müssen.
Entlastung der Kläranlage
durch Inflation läuft sauberes Fremdwasser zur Kläranlage wo es kostenintensiv aufbereitet wird
Boden- und Gewässerschutz
durch undichte Rohre kann Abwasser in den Boden dringen (Exfiltration)
Betriebssicherheit und Werterhalt
durch Schadstellen kommen Wurzeln und Erde was zu Verstopfungen führen kann.
Wann muss ich eine Druckprüfung von meinem Kanal machen
Regelung in der kommunalen Entwässerungssatzug
Strengere Anforderungen für Abwasserleitungen
Sonst in der Regel alle 20 Jahre
Zuletzt geändertvor 13 Tagen