Nennen Sie 3 Ziele beim Fed-Batch in der Zellkulturtechnik
Vermeidung von Substratinhibition und toxischen Metaboliten
Steigerung der Zelldichte und Produktkonzentration
Kontrolle des Stoffwechsels
Welche Größen können Sie beim Fed-Batch einstellen im Hinblick auf die Zudosierung von Nährstoffen außer dem Substrat-Zulaufstrom / den SubstratZulaufströmen
Konzentration der Nährstoffe in der Zulösung
Zusammensetzung der Nährlösung (z. B. Glukose, Aminosäuren, Spurenelemente)
Zeitliche Fütterungsstrategie (Startzeitpunkt, kontinuierlich vs. pulsatil)
pH-gekoppelte Nährstoffzufuhr
DO-gekoppelte Nährstoffzufuhr (Sauerstoffregelung)
Nennen Sie 3 der vier in der Vorlesung behandelten Zellkultur-Fed-BatchProzessführungsstrategien
in der Reihenfolge zunehmender Komplexität
Exponentielle Substratzufuhr (simuliert konstante spezifische Wachstumsrate)
DO-Stat (Fütterung gesteuert über gelösten Sauerstoff)
pH-Stat (Fütterung gesteuert über pH-Änderungen)
Metabolite-Stat (z. B. Glukose- oder Laktat-konzentrationsabhängig)
Adaptive, modellgestützte Prozessführung:
Nennen Sie 2 Anforderungen an das Prozessmodell
Hohe Prognosefähigkeit → Modell muss den Prozess realistisch abbilden können.
Anpassungsfähigkeit → Modell muss auf veränderte Prozessbedingungen (z. B. Schwankungen in Zellwachstum oder Metabolismus) reagieren können.
In welcher Größenordnung liegt etwa die Verdopplungszeit von tierischen Zelllinien?
Im Bereich von 20–40 Stunden (oft ca. 24–36 h).
Erfolgt in T-Flaschen eine Regelung von Prozessparametern (z.B. pH-Wert, gelöst-Sauerstoff)?
Nein, es erfolgt keine aktive Regelung
–> die Bedingungen werden nur durch das Medium (Pufferkapazität, Gaspermeabilität des Flaschenverschlusses) passiv stabilisiert.
Mit welchem Test werden die Antikörperkonzentrationen bestimmt?
ELISA (Enzyme-Linked Immunosorbent Assay)
Was gibt die „Viability“ bei Zellkulturen an?
Den Anteil lebender Zellen an der Gesamtzellpopulation, meist in Prozent.
Nennen Sie die beiden wesentlichen (nicht gasförmigen) Substrate bei Zellkulturen.
Kohlenstoffquelle (z. B. Glukose)
Stickstoffquelle (z. B. Aminosäuren, Peptone)
Welche (nicht gasförmigen) Substanzen können bei dem ZellkulturPraktikumsversuch inhibierende Konzentrationen erreichen?
Glukose (bei zu hohen Konzentrationen → Substratinhibition)
Laktat (Stoffwechselprodukt, kann toxisch wirken)
Ammonium / Ammoniak (aus Aminosäureabbau, toxisch bei hohen Konzentrationen)
Wieso ist es ungünstig, in der Zellkultur die gelöst-Sauerstoffkonzentration über die Rührerdrehzahl zu regeln?
Weil eine erhöhte Rührerdrehzahl zu Scherkräften führt, die Zellen schädigen oder abtöten können. Außerdem kann die Homogenität der Kultur beeinträchtigt werden.
Sie bestimmen die Lebendzellzahl von Hybridomzellen durch einen Farbausschlusstest mit Trypanblau. Mit dem Cellavista erhalten Sie für die Probe nach 72 h folgende Werte für eine Vierfachbestimmung der Lebendzellzahl: 12358, 14779, 16139 und 13912. Zuvor wurden die Proben 1:5 mit PBS-Puffer verdünnt. 100 µL dieser Zellsuspension wurden mit 100 µL Trypanblau versetzt und davon 45 µL in ein Well der 96-WellMikrotiterplatte gegeben. Berechnen Sie die Lebendzelldichte in der Probe in Zellen pro mL
Mittelwert der gezählten Zellen: (12.358+14.779+16.139+13.912)/4=14.297
Korrektur für Trypanblau-Verdünnung (1:2): 14.297×2=28.594
Korrektur für PBS-Verdünnung (1:5): 28.594×5=142.970
Umrechnung auf Zellen pro mL (45 µL → 1 mL):
-> 14.2970×(1000/45) ≈ 3,18×10^6 Zellen/mL
Wozu dient beim ELISA das BSA?
BSA (Bovine Serum Albumin) wird als Blockierprotein verwendet, um freie Bindungsstellen auf der Oberfläche der Platte zu blockieren und so unspezifische Bindungen von Antikörpern oder anderen Proteinen zu verhindern
Sie lassen in MATLAB folgenden Programmteil ablaufen
Beheben Sie diese Fehlermeldung, geben Sie dabei an, was Sie wo im Programm hinzufügen.
3
4 a = 1:10;
5 y = a.^2;
6 figure
7 plot(a,y,'-bo')
dadurch existiert a beim Berechnen von y und Plotten.
a
y
1 bis 10 ist einfach nur ein Beispielwert
Wozu dient der Befehl figure in MATLAB?
figure
Der Befehl figure erzeugt ein neues, leeres Fenster für Grafiken, sodass nachfolgende Plots in einem separaten Diagramm dargestellt werden, ohne bestehende Plots zu überschreiben.
Was liefert die modellgestützte Simulation einer Kultivierung im Reaktor unter Verwendung von ode23 und balances in MATLAB?
ode23
balances
ode23 → löst die Differentialgleichungen des Zellkulturmodells numerisch.
balances → enthält die Modellgleichungen (z. B. Massenbilanzen für Substrate, Biomasse, Produkte).
Ausgabe:
Sim → Matrix mit den Konzentrationen über die Zeit
Sim
tsim → Zeitvektor der Simulation
tsim
Welche Funktionsargumente müssen bei ode23 neben balances noch übergeben werden
balances → Funktion mit Differentialgleichungen
tspan → Simulationszeit
tspan
y0 → Anfangsbedingungen
y0
Benennen Sie den auf dem Foto eingekreisten Gegenstand und dessen Funktion
Benennen Sie den Gegenstand auf dem Foto
Worin besteht der Unterschied des abgebildeten Gerätes im Vergleich zu einem ‚normalen‘ Mikroskop?
Bauweise: Das Objektiv ist unterhalb des Objekttischs angeordnet.
Beleuchtung: Die Beleuchtung und das Licht werden von oben auf die Probe gerichtet.
Anwendung: Es ist ideal für das Betrachten von Zellen in großen Kulturgefäßen wie Petrischalen oder Flaschen, da der weite Probenraum und der größere Abstand zwischen Objektiv und Probe dies ermöglichen.
Weitere Vorteile: Ermöglicht das Betrachten von großen und schweren Proben, da keine Einschränkung durch ein oberhalb befindliches Objektiv besteht.
Benennen Sie den auf dem Foto eingekreisten Gegenstand
Was ist das folgende Gerät?
Wozu wird ein Enzym beim ELISA verwendet?
Das Enzym katalysiert eine Farbreaktion mit dem Substrat, wodurch die Bindung quantitativ nachgewiesen werden kann.
Wie wird das Ergebnis beim ELISA gemessen?
Messung der optischen Dichte (OD) der Farbreaktion
Meist mit einem Plattenphotometer oder Mikroplattenleser
Wie funktioniert das Sandwich-ELISA?
Beschichtung der Platte:
Ein Capture-Antikörper wird auf die ELISA-Platte aufgebracht.
Dieser Antikörper ist spezifisch für das zu messende Antigen.
Aufnahme des Antigens:
Probe mit unbekannter Antigen-Konzentration wird auf die Platte gegeben.
Das Antigen bindet spezifisch an den Capture-Antikörper.
Nachweis-Antikörper:
Ein sekundärer, enzymmarkierter Antikörper wird zugegeben.
Dieser bindet an eine andere Epitope-Stelle des Antigens, sodass das Antigen „eingeklemmt“ wird – daher der Name „Sandwich“.
Farbreaktion:
Enzymsubstrat wird hinzugefügt.
Das Enzym katalysiert eine Reaktion, die eine Farbänderung erzeugt.
Die Farbintensität ist proportional zur Antigenmenge.
Messung:
Messung der optischen Dichte (OD) im Plattenleser.
Aus Standardkurve kann die Antigenkonzentration in der Probe berechnet werden.
Hefefermentation Vorgaben
Animpfdichte 4g/L BTM
maximal 6 h
Probennahme & Biotrockenmassebestimmung alle 30 min
Melasse verwenden (33% Glucoseanteil)
Hefefermentation Analysemethoden
Photometrischemessung
Trübungsmessung
HPLC (Glucose & Ethanol)
Glucotest
Alcotest (Abluft)
Hefe-fermentationsbedingungen
Impfmenge 200 mL
30°C, pH 5
Drehzahl Rührer Kaskadenregelung (O2 min. 30%)
Belüftung Kaskadenregelung (O2 min. 30%)
8L sterilisiertes Startmedium
Feed: 1:1 Mit VE Wasser -> 165 g/L Glucose
Sterilisation Innokolum
Ausgangsmaterial: Backhefe, Trockenstoffgehalt 27–30 %
Vermengung: 200 ml steriles Medium (aus 8 L)
pH-Absenkung: mit 2 M H₂SO₄ auf pH 2,0 ± 0,1 → 20 min stehen lassen (abtötend für Bakterien)
pH-Anhebung: mit 4 M KOH auf pH 4,5–5,0
Verwendung: vorbereiteter Impfansatz zur Animpfung des Fermenters
Carbtree-Effekt (Backhefe, Biomasse vs. Ethanol)
Situation: Ziel ist maximale Biomasseproduktion; Ethanol unerwünscht.
Effekt: Plötzliche Glucosezugabe kann Hefe kurzfristig zu fermentativem Stoffwechsel (Ethanolbildung) „umschalten“, auch wenn Sauerstoff vorhanden ist.
Mechanismus: Hefe bevorzugt schnelle Glykolyse → verstärkte CO₂- und Ethanolproduktion, Biomassewachstum nicht optimal.
Bedeutung: Bei Biomasse-fermentationen unerwünscht → Glucosezugabe muss kontrolliert/gradual erfolgen.
Was ist das Ziel des Versuchs „Zellaufschluss und Enzymfraktionierung“?
Freisetzung und anschließende Fraktionierung intrazellulärer Enzyme (Fumarase, G6P-Dehydrogenase) aus Hefezellen durch Hochdruckhomogenisation und Ammoniumsulfat-Fällung.
Wie funktioniert die Hochdruckhomogenisation beim Zellaufschluss?.
Zellsuspension wird auf 500–1000 bar gepresst
→ beim Austritt entstehen hohe
Strömungsgeschwindigkeiten (~350 m/s)
Turbulenz
Kavitation
Scherkräfte, die die Zellwand zerstören.
Wie überprüft man die Effizienz des Zellaufschlusses?
mikroskopische Untersuchung (aufgeschlossene vs. intakte Zellen)
pH
Leitfähigkeit
Temperatur
Volumenstrom vor/nach der Homogenisation.
Auf welchem Prinzip beruht die Ammoniumsulfat-Fällung?
Proteine werden in wässriger Lösung von Hydrathüllen stabilisiert.
Salz-Ionen verdrängen diese Hüllen → Proteine verlieren Löslichkeit und fallen aus.
Unterschiede in Fällungsparametern erlauben Trennung.
Wie läuft die Enzymfraktionierung ab?
Hefe-Rohextrakt wird mit Ammoniumsulfat auf
30–70 % Sättigung gebracht
→ Proteine fallen stufenweise aus
→ Trennung durch Zentrifugation in Überstand (löslich) und Sediment (ausgefallen).
Was soll mit der Enzymfraktionierung erreicht werden?
Aufnahme von Fällungskurven für Fumarase und G6P-Dehydrogenase
→ Bestimmung der Aktivitätsverteilung und Beurteilung der Trennbarkeit der beiden Enzyme.
Welche Faktoren beeinflussen die katalytische Aktivität der Enzyme?
Pufferart/-konzentration
pH-Wert
Substratkonzentration
Cofaktoren
Aktivatoren
Inhibitoren.
Was ist das Ziel des Praktikums „α-Amylase-Gewinnung“?
Produktion
Abtrennung
Konzentrierung
Reinigung
von α-Amylase aus Bacillus amyloliquefaciens.
Unter welchen Bedingungen wird α-Amylase im Fermenter produziert?
30 °C
pH 7,1
500 min⁻¹ Rührgeschwindigkeit
Belüftung 3 L/min
ca. 18–20 h Fermentation.
Wie wird die Aktivität der α-Amylase gemessen?
Spaltung von Stärke → Bildung reduzierender Zucker (Maltose)
Reaktion mit 3,5-Dinitrosalicylsäure (DNSA)
Farbstoffbildung messbar bei 540 nm.
Was ist eine α-Amylase-Einheit nach Bernfeld?
Die Enzymmenge, die bei 25 °C und pH 6,9
1 µmol Maltose pro Minute aus löslicher Stärke freisetzt.
Welche Schritte umfasst die Aufarbeitung der Amylase?
Mikrofiltration (Bakterienentfernung)
Ultrafiltration (Konzentrierung)
Acetonfällung
Gelfiltration (Reinigung).
Wie funktioniert Querstromfiltration und wofür wird sie eingesetzt?
Suspension strömt parallel zur Membran
→ Scherkräfte verhindern Deckschichtbildung
Eingesetzt zur Abtrennung von Bakterien (Mikrofiltration)
& zur Enzymkonzentrierung (Ultrafiltration).
Welches Prinzip nutzt die Gelfiltration bei der Reinigung der Amylase?
Trennung nach Molekülgröße
große Moleküle werden früher
kleine später eluiert.
Welche Faktoren beeinflussen die Amylaseproduktion in der Fermentation?
Nährmedium (z. B. Maltose)
Sauerstoffversorgung
Wachstumsphase der Bakterien.
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