Wie teilt man Kinder nach ihrem Alter ein?
Frühgeborene: Neugeborene, die vor der abgeschlossenen 37. SSW geboren wurden und meist ein Gewicht <2500 g haben
Neugeborene: reife, termingerecht geborene Kinderf bis 28 Tage (bei Reanimationssituation nicht)
Säuglinge: Kinder, ab 29 Tagen bis 12 Monaten
Kleinkinder: Kinder im Alter von 1-6
Schulkinder: 6-14
Jugendliche: 14-21
WIe viel wiegen Kinder in ihren Lebensabschnitten?
Neugeborene: 3-4 kg
Säuglinge: 5-10 kg
Kleinkind: 10-20 kg
Schulkind: 20-40 kg
—> verdoppelt sich in den einzelnen Altersgruppen
Kg= (Alter in Jahren + 4) mal 2
Was weißt du zum respiratorischem System?
unter 6 Monate atmen Kinder in der Regel ausschließlich durch die Nase (Nasenatmer)
Alternativ durch den Mund zu atmen ist in dieser Altersgruppe oft nur beim Schreien möglich
Nasengänge sehr eng—> Schwellung und Hypersekretion verkleinern das Lumen—> es kommt zur Dyspnoe, Aufregung und Angst führen zur Tachykardie + gesteigerten O2-Bedarf
Kinder zwischen 3-8 Jahren—> Rachenmandeln sind größer und häufiger geschwollen
Mundboden weich und verformbar (Achtung: Maskel-Beutel-Beatmung)
Große Zunge, große Epiglottis
Engste Stelle der Luftröhre in Höhe des Ringknorpels
Trachea kurz und weich
Gleichwinklige Bronchusabgänge (Fehlintubation beidseitig möglich)
Schleimhäute von Nase, Epiglottis und Trachea sind empfindlich und schwellen schnell an
—> schnelle Atemwegsverlegung bei Reizung der Schleimhäute (Manipulationen oder Inspektionen)
Sauerstoffbedarf bei Kind relativ größer als beim Erwachsenen
—> wird durch höhere Atemfrequenz erreicht
—> weniger Residualvolumen—> schnellerer O2-Mangel
bradypnoeische Kinder haben häufig eine Hypoxie (Zyanose) und als Folge eine Brachykardie
Niedrige Compliance (Dehnbarkeit) der Lunge, bewirkt einen höheren Atemwiderstand
Totalkapazität nimmt im Alter zu: mit 5 Jahren von 1,4 l auf 4,5 l mit 15 Jahren
—> Atemzugsvolumen: 6-8 ml/kgKG
Erkläre das Herz-& Kreislaufsystem eines Kindes!
Neugeborene haben ein relativ großes Herz, das wegen des hohen Diaphragmas schräg liegt
Geringe Schlagvolumen wird durch erhöhte Herzfrequenz ausgeglichen
Je kleiner Schlagvolumen, desto höher die Herzfrequenz, um den Körper mit Sauerstoff zu versorgen
Maximale Herzfrewuenz eines Kindes bis zu 200 Schläge/ min Blutvolumen: 80-100 ml/kg KG (Neugeborene ca. 300 ml)
Herzmuskulatur wächst im Alter und durch wachsenden Bewegungsdrang immer stärker—> der Blutdruck erhöht sich
Blutdruck bei Kleinkindern (unter 3 Jahren) schwer zu ermitteln—> Rekapillarisierungszeit kann sinnvoller sein
Kinder kompensieren Volumenverlust zunächst gut, dekompensieren dann aber sehr plötzlich und massiv
Beschreibe den Wärmehaushalt eines Kindes!
aufgrund anatomischer und physiologischer Besonderheiten besonders bedroht
Bezogen auf das KG ist die KOF dreimal höher als bei einem Erwachsenen
Der Kopf des Säuglings entspricht etwa 18% seiner gesamten KOF
Weniger Skelettmuskulatur
Was ist die richtige Vorrangehensweise bei Kindernotfällen?
Kinder erleben Notfälle anders als Erwachsene
Richtige Herangehensweise und psychische Erste-Hilfe haben Vorrang
Nach Möglichkeit nicht von Bezugsperson trennen
KASPERLE-Betreuungskonzept beachten
Erkläre das KASPERLE- Betreuungskonzept!
K= Kontakt (vorsichtig, in Kinderebene nähern)
A= Ablenkung (Verletzungen bedecken,Geschichten)
S= Situation (Kindgerecht, altersgerecht, ehrlich erklären)
P= Personen (einbeziehen, Bezugspersonen)
E = Entscheidungsfreiheit (soweit möglich)
R = Ruhe (bewahren, Gestik und Mimik des Helfers)
L = Lieblingsstofftier (holen, oder Anderes geben)
E = Ernst (nehmen, Anteilnahme, keine Babysprache)
Welche Probleme kann es bei Eltern in Kindernotfällen geben?
Achtung: evtl. Eltern überfordert/hilflos, panisch
Als Informationsquelle nutzen
Miteinbeziehen
Wenn möglich immer Zugang zum Kind gewähren
Achtung: Eltern können auch gefährlich werden
Wie erkennt man kritisch kranke Kinder?
Wodurch kann es bei Kindern zur Atemnot kommen?
Dyspnoe ist häufigste Notalarmierung bei Kindern < 4 Jahre
Hohe Gefahr der Respiratorischen Insuffizienz
Wichtigste Krankheitsbilder:
Aspiration von Fremdkörpern
Asthma bronchiale
Epiglottis
Pseudokrupp
Traumatische Prozesse
Was sind Anzeichen für eine Atmungsstörung?
thorakale juguläre oder epigastrische Einziehungen
begleitet von anstoßender Atmung, Stöhnatmung
Tachypnoe, starkem Schwitzen und Stridor
Schaukelatmung (Abdomen wölbt sich vor, Thorax zieht sich zusammen)
Unruhe, Lippenbissverletzungen, Bewusstseinsstörungen und Zyanose
Was sind die Maßnahmen bei einer Aspiration?
Kopf nach unten, Mund auf
5 Rückenschläge—> erst ab 1 Jahr
Thoraxstöße—> jünger als ein Jahr
bei größeren Kindern: Heimlich Handgriff
Was ist das Kruppsyndrom?
Pseudokrupp (Laryngotracheabronchitis) —> beherrschbares Krankheitsbild
Epiglottis—> lebensbedrohliche Notfallsituation—> kalte Luft inhalieren
Was versteht man unter Pseudokrupp?
einengende Entzündung des Kehlkopfes, der Luftröhre und der Bronchien
Croup (engl.)=bellendes Husten
Kinder von 6 Monaten bis fünf Jahre betroffen
Auslöser sind meist: Allergien, Viren, Wetter
Meist fieberfrei
Meist im Winter in der Nacht
Inspiratorischer Stridor
DD > Fremdkörperaspiration, Epiglottitis, Abszess, Verätzung, Insektenstich
Was passiert bei einer Epiglottitis?
Entzündung des Kehldeckels
lebensbedrohliche bakterielle Erkrankung
Durch HIB Impfung sehr selten geworden
Kinder sind meistens zwei Jahre alt
Sie kann bis ins Erwachsenenalter auftreten
Kinder wirken scher krank
Haben hohes Fieber, Schluckbeschwerden, Speichelfluss, Brechreiz
Was gibt es Allgemeines zu Dehydration zu sagen?
Zweithäufigster Grund für Krankenhauseinweisung bei Kindern
—>Isotone Dehydratation bei Gastroenteritis
Präklinische Unterscheidung in hypotone (5%), isotone (80%) und hypertone (15%) Dehydratation ohne Belang
Leichte Dehydratation = 5% Gewichtsverlust
Schwere Dehydratation = 10% Gewichtsverlust
Was sind Symptome der Dehydratation?
Rekapillarisierungszeit
trockene Schleimhäute
keine/kaum Tränen
Lethargie oder Agitiertheit
Verlust des Hautturgors (Hautfalte bleibt > 2 s stehen)
blassgraues Hautkolorit, zentralisiert (Tipp: Kalt-warm-Grenze mit Kuli und Uhrzeit markieren)
Tachykardie, Hypotonie
schnelle, flache Atmung, spätes Zeichen: Cheyne-Stokes-Atmung
eingesunkene Fontanelle und eingesunkene Bulbi
Bewusstseinsstörung, evtl. Krampfanfälle
keine nassen Windeln für 8 Stunden = Dehydratation
Was gibt es für Maßnahmen bei Dehydration?
Lagerung nach Bewusstseinslage
Sauerstoffgabe, Beatmung
Venöser Zugang
Blutzuckermessung—> an der Ferse messen
Was sind Auslöser dafür, dass Kinder krampfen?
bei Fieber
Flüssigkeitsmangel
Entzündliche Erkrankungen
—> Enzephalitis
—> Meningitis
Intoxikationen
Stoffwechselstörungen
Trauma
Idiopathische Epilepsie—> auf keine Ursache zurückführbar, gibt keinen Idioten
Was gibt es für Symptome bei einem Krampfanfall?
tonisch- klonische Krämpfe
Mydriasis
Zungenbiss
Einnässen
Evtl. Schaum vor dem Mund
Bewusstlosigkeit, Terminalschlaf
Evtl. Infektzeichen, hohes Fieber
—> entscheidende Hinweise auf Kampfursache über Fremdanamnese
Was gibt es für eine Einteilung von Krampfanfällen?
Petit-mal-Anfälle
Grand-Mal-Anfälle
Fieberkrampf
Affektkrampf—> bei zu starken Emotionen
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