GVO
Gentechnisch veränderter Organismus -> Einbau von fremden genetischen Materials in einen Organismus
GMO
genetically modified organism
PCR
Polymerase chain reaction = Polyermase-Kettenreaktion
Grundlagen der Genexpression
Proteine übernehmen (lebens-)wichtige Funktionen im Körper (z.B. Enzyme, Hormone, Stofftransport, Signaltransduktion)
Insulin, Rezeptoren, Hämoglobin, Transkriptionsfaktoren
Proteine sind das “End-Produkt” der Genexpression
beinhaltet die Vorgänge Transkription und Translation
Ablauf der Genexpression
Gen
in den Genen (DNA) steht geschrieben, welche Aminosäuresequenz das Protein hat
die Aminosäuresequenz wiederum legt die Struktur eines Proteins fest
Transkription
die Nukleotidsequenz eines Gens wird abgeschrieben
die Abschrift bezeichnet man als mRNA
Translation
Die Abschrift (mRNA) wird als Vorlage für die Bildung eines Proteins benutzt
Basentripletts werden hierbei in Aminosäuren übersetzt, die aneinander gereiht das Protein ergeben
Exons
hier befinden sich die Basentripletts, die für das Protein kodieren
Introns
bestehen wie das gesamte Gen aus DNA und damit Basentripletts, kodieren aber nicht für das Protein
werden vor der Translation aus der mRNA rausgeschnitten (Splicen)
Promoter
eine Region vor dem Gen (= upstream des Gens)
diese Region wird nicht transkribiert, also nicht zu mRNA abgeschrieben
hier binden Transkriptionsfaktoren dran, die die Transkription und damit Expression des Gens kontrollieren
Transkriptionsfaktoren sorgen dafür, dass das Enzym, welches die DNA abschreibt (= Polymerase), an die DNA binden kann
Terminator-Sequenz
hier endet die Transkription, Stop-Signal
Häufigste verwendete Promotor in gentechnisch veränderten Kulturpflanzen
355 Promotor aus dem Cauliflower Mosaic Virus (CaMV355)
die bereits in der Natur dazu, die Transkription in allen Pflanzenzellen zu induzieren
Häufigste verwendete Terminator in gentechnisch veränderten Kulturpflanzen
Nopaline-Synthase (T-nos)
stammt aus dem Agrobacterium tumfaciens
“Gen-Sonne”
Je 3 Basentripletts codieren für die Aminosäuren
Unterschied RNA zu DNA
Uracil statt Thymin bei RNA
Warum ist Polymerase-Kettenreaktion (PCR) heute unverzichtbar?
Diagnose von Virusinfektionen/Erbkrankheiten
Forschung
Forensik
Klonen/Gentechnik
Theorie der PCR
Vermehrung von DNA in-vitro
Exponenziell große Menge eines DNA-Abschnitts aus einer Probe (Template)
Template und Mastermix
Template
enthält isolierte DNA
Vorlage
um eine PCR-Amplifikation durchzuführen, braucht man mindestens einen DNA-Template-Strang
Mastermix
enthält alle notwendigen Reagenzien
Herstellung von zwei Mastermixen (für Pflanzen-Primer und GVO-Primer)
Puffer
Taq-Polymerase
dNTPs (Desoxyribonukleosidtriphosphate)
Primerpaar
Welcher DNA-Abschnitt wird repliziert?
Es wird nicht irgendein DNA-Abschnitt repliziert
Zielgen wird ausgesucht
Primer designen die einen bestimmten Abschnitt dieses Gens makieren, der von der Polymerase repliziert werden soll (definierte Größe)
Primer
Oligonukleotide (ca. 20 Basenpaare, dienen als “Starthilfe für die Polymerase)
Zwei Primerpaare dienen zum Nachweis zweier DNA-Abschnitte (forward und reverse)
mittels eines Primerpaars bestimmt man welcher Teil des DNA-Templates vervielfältig wird
In welche Richtung werden Primer aufgeschrieben?
5’-3’-Richtung
In welche Richtung arbeitet die Polymerase?
Welche Proben und Kontrollen braucht man für eine PCR?
Lebensmittelprobe (z.B. Maismehl aus dem Asialaden)
Negativ-Kontrolle (z.B. zertifizierte non-GMO Haferflocken)
Positiv-Kontrolle (gelöste DNA-Sequenzen in Wasser, die CamV35S, T-NOS und das Pflanzengen enthalten)
No template control (NTC)
Ablauf der PCR
Denaturierung (94-96°C, 1-9 min)
Annealing der Primer (55-65°C)
Extension des DNA-Abschnitts (72-80°C)
-> im Thermocycler, ca. 40 Zyklen
Denaturierung
bei der thermischen Denaturierung wird die DNA der zu untersuchenden Probe in einzelsträngige DNA überführt
Annealing
An die Einzelstränge hybridisieren die Oligonukleotid-Primer
Extension
Im letzten Schritt der PCR erfolgt die Synthese der komplementären Stränge durch die DNA-Polymerase
NTC-Ansätze
no template control (NTC)
Wasser zum Mastermix -> die NTC-Ansätze dürfen also kein PCR-Reaktionsprodukt zeigen
DNA-Polymerase
muss thermisch stabil sein, da die PCR zwischen 55°C und 100°C stattfindet
sie wird aus einem thermophilen Bakterium (Thermus aquaticus) isoliert, welches hohe Umgebungstemperaturen präferiert (Taq Polymerase)
Identifizierung der PCR-Produkte
durch Gelelektrophorese
Herstellung eines Agarosegels
Auftragen der Proben
Elektrophorese (100V, 30 min)
Auswertung unter UV-Licht
Elektrophorese
durch Anlegen einer Spannung werden die PCR-Produkte nach ihrer Größe aufgetrennt
aufgrund der Phosphatreste ist die DNA negativ geladen und wandert durch die Poren im Gel
kleine Fragmente wandern schneller als große
das Gel wird mit z.B. Ethidiumbromid oder Midori Green angefärbt, so dass unter UV-Licht die Banden sichtbar und ausgewertet werden können
Zweck von GMO-Foods
Pestresistenz (z.B. “delta-endotoxin” gegen Maiszünsler)
Herbizidtoleranz (z.B. 5-Enolpyruvylshikimat-3-phosphate-Synthase gegen Glyphosat)
Verzögerung der Fruchtreifung (z.B. Flavr-Savr-Tomate)
Optimierung der Nährwerte (z.B. Golden Rice)
Art der Gentechnik
Rote Gentechnik (Medizin, Pharmazie) - z.B. Herstellung von Humaninsulin
Weiße/graue Gentechnik (Industrie) - z.B. Herstellung von Waschmittelenzymen
Grüne Gentechnik (Landwirtschaft) - z.B. Futtermais, Golden Rice
Grüne Gentechnik - Vorteile
umweltfreundlicher Anbau (verringerter Herbizid-/Pestizideinsatz)
Reduzierte Bodenbeanspruchung (Bewahrung von Ackerland)
Verbesserte Nährstoffversorgung ( Malnutrition, Welthunger)
Nutzung von zuvor unbrauchbaren Ackerflächen
Grüne Gentechnik - Nachteile
Kreuzkontamination mit natürlichen Getreidesorten
Erzeugung pestizidresistenter “Superschädlinge”
Potentiell allergenes Risiko neuartiger Proteine
Selektionsmarker-induzierte Antibiotikaresistenz
Gesundheitliche Beeinträchtigung (Diskussion miRNA)?
Mangelnde Forschung bezüglich Beeinträchtigung der Pflanzenvielfalt u.a. Umweltfaktoren
Kennzeichnung grüner Gentechnik
In der EU müssen Lebensmittel, die gentechnisch veränderte Organismen (GVO) enthalten oder daraus hergestellt wurden, gekennzeichnet werden, auch wenn im Endprodukt keine GVO nachweisbar sind
Dies geschieht durch den Zusatz „genetisch verändert“ oder „aus genetisch verändertem... hergestellt“ in der Zutatenliste oder als Fußnote
Eine Ausnahme besteht für versehentliche oder technisch unvermeidbare Spuren von zugelassenen GVO unter 0,9 Prozent
Nicht gekennzeichnet werden müssen Produkte, die von Tieren stammen, die mit GVO-Futtermitteln gefüttert wurden, oder bei Verwendung von Hilfsstoffen (z.B. Enzyme), die mit GVO hergestellt wurden, aber nicht im Lebensmittel verbleiben
Erzeugung von GMO-Foods
Protein finden, welches die Eigenschaften einer Kulturpflanze verbessern kann
Für das Protein codierendes Gen lokalisieren und isolieren
Gen so verändern, dass es auch in den Zellen der Kulturpflanze korrekt abgelesen werden und das relevante Protein in der Zelle synthetisiert werden kann: durch Rationalisierung = Entfernung der Introns und Hinzufügen und Verändern von Sequenzen
Transfektion
Rückkreuzung
Einbringen Fremd-DNA in eine Zelle
Transfektion einzelner Zellen, aus denen dann neue Pflanzen wachsen, die in jeder Zelle ds gewünschte Gen enthalten und damit das Protein exprimieren
klappt nucht bei der ganzen Pflanzen
Transfektionsmethoden
nicht sonderlich effektiv
Agrobacterium tumefaciens (die Bakterium ruft eine Krankheit in der Pflanzen hervor, indem es seine eigene DNA in das Genom der Wirtszelle injiziert)
Elektroporation
“Gene Gun” (Gold Partikel, die mit der zu transfizierenden DNA beladen sind, werden in die Zelle geschossen)
Mikroinjektion (DNA kann direkt in verankerte Zellen injiziert werden)
Überprüfung der Transfektion
mittels gleichzeitig transfizierter Selektionsmarker z.B. Antibiotikaresistenzen oder Green Fluorescent Protein (GFP) überprüft man, ob die Transfektion erfolgreich war
Rückkreuzung der genetisch modifizierten Kulturpflanze in die konventionelle Kulturpflanzenart, die auf den Feldern angebaut wird
Identifikation von GMO-Foods
ELISA (enzyme linked immunsorbent assay)
ELISA (enzyme linked immunosorbent assay) - Prinzip
Identifiziert Proteine
Test basiert auf Antikörper, die das spezifische Protein identifizieren
kann nur frische Produkte untersuchen (keine hochprozessierten Lebensmittel)
Aufgrund der Antikörper-basierenden Methode kann mit einem Antikörper nur ein Protein zur Zeit nachgewiesen werden
PCR - Prinzip
Identifiziert Sequenzen der DNA, die in eine Pflanze eingebaut wurden
DNA ist relativ stabil
Real-Time PCR quantifiziert das GM-Material der Lebensmittelprobe
PCR kann 85 % aller gentechnisch veränderter Kulturpflanzen detektieren (CaMV35S und T-NOS)
Verbraucherakzeptanz
eher schlecht in der BRD (ca. 80% Abneigung)
“ohne Gentechnik” Siegel hat sich bewährt -> Hohe Anforderungen bezüglich Haltung, Reinheit und Kennzeichnung
Vieh darf nicht mit GVO gefüttert werden
Futtermittelzusätze, Arzneimittel, Impfstoffe durch GVO sind aber erlaubt
PCR in Lebensmitteln zum Nachweis gentechnischer Veränderungen
DNA wird aus der Lebensmittelprobe isoliert
mit spezifischen Primernnfür die gesuchte Sequenz wird eine PCR-Reaktion durchgeführt
T-NOS und CaMV355 als häufig in der Gentechnik verwendeter Promotor bzw. Terminator werden nachgewiesen
falls die gesuchte Sequenz nicht in der isolierten DNA vorhanden ist, können die Primer nicht binden und es findet keine DNA-Vervielfältigung statt
zweite PCR mit dem Primer Photosystem-II-chloroplastgen (kommt in allen Pflanzen vor)
die zwei PCRs führt man zusätzlich zur Lebensmittelprobe noch mit einer Positiv- und einer Negativkontrolle durch
Negativkontrolle
ein Lebensmittel, von dem man sicher sein kann, dass es nicht gentechnisch verändert wurde
es darf kein für das transgene Material spezifisches PCR-Produkt nachgewiesen werden
da die Negativprobe aber eine Pflanze ist, sollten die Primer für das Photosystem-II-chloroplastgen zu einem PCR-Produkt führen
Positivkontrolle
es handelt sich um in Wasser gelöste DNA, die sowohl die DNA-Sequenz für T-NOS und CaMV355 als auch das Photosystem-II-chloroplastgen enthält
mit der Positivkontrolle sollte also mit all unseren Primern ein PCR-Produkt erhalten werden
Isolierung genomischer DNA aus einer Tomate
viertel bis halbe Tomate in kleine Stücke schneiden
15 ml Extraktionspuffer zugeben und für 2 Minuten bei Raumtemperatur inkubieren
Tomatenstücke im Puffer mit einem Pistill sehr fein zerdrücken
mit Trichter und Filter in ein durchsichtiges Gefäß filtrieren
Vorsichtig Ethanol auf der Oberfläche Schichten
An der Grenzfläche mit einem Schaschlik-Spieß eine schleimige Flocke (isoliertes genetisches Material) anrühren
Isolierung genomischer DNA aus einer Tomate - Entstehung schleimige Flocke
Ethanol entzieht den DNA-Molekülen ihren Hydratmantel, weshalb sich diese nicht in Ethanol lösen können und als DNA-Fäden ausfallen
durch den fehlenden Hydratmantel können die DNA-Fäde teilweise zwischenmolekulare Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden und sich verknäulen, weshalb sie eine große sichtbare schleimige Flock ausfallen
Designe 18 Basen forward und reverse Primer zur Vervielfältigung des markierten Abschnitts folgender DNA-Sequenz:
Primer werden immer in 5’-3’-Richtung aufgeschrieben!
Der revers Primer muss revers und komplementär zu den letzten 18 abgebildeten Basen aufgeschrieben werden
Der forward Primer bindet an den … Strang!
komplementären
Der revers Primer bindet an den … Strang!
abgebildeten
Auswertung der Gelelektrophorese
Lebensmittel GVO-positv oder -negativ?
Lebensmittel ist GVO-positiv!
Lebensmittel ist GVO-negativ!
CRISPR-cas9
Besonderheit: nicht nachweisbar
sehr präzise Methode
Enzym Cas9 aus Bakterien mit gebundener RNA, die Cas9 zu der DNA führt, an diese bindet und sie dann schneidet (zerstört)
mittels der guide RNA bindet das Enzym Cas9 spezifisch an eine bestimmte Stelle des Genoms
Zuletzt geändertvor 4 Tagen