Warum ist Selbst-Leadership so wichtig?
Leadership beginnt beim Einzelnen
Es ist nicht nur eine Richtung vorgegeben
Bevor andere Menschen geführt werden, sollten wir mit uns selbst anfangen!
Agile Bereitschaft zur Selbstreflexion und kontinuierlicher Verbesserung muss bei der Neuausrichtung des Einzelnen anfangen
—> Gewollt oder ungewollt führen wir immer als Vorbild!
Welche Aspekte sind für Selbst-Leadership wichtig?
Persönliche Verantwortung
Verhalten unter Druck
Umgang mit eigenen Fehlern und Schwächen
Persönliche Weiterentwicklung in diesen Bereichen
—> Führe dich selbst zuerst.
Responsibility Process – ein Selbstführungsmodell
Welche mentale Zustände gibt es?
Wenn wir vor Problemen stehen, werden mentale Zustände durchlaufen
Beschuldigung
Rechtfertigung
Scham
Verpflichtung
Verantwortung
Leugnung und Aufgabe
Mentale Zustände: Beschuldigung
• Beschuldigen anderen als Verursacher des Problems
• Empfinden uns als Opfer, andere als Täter
• Glauben, dass nur der Täter das Problem lösen kann
Mentale Zustände: Rechtfertigung
• Annahme, dass das Problem durch
die Umstände verursacht wird
• Empfinden, dass wir Opfer der Umstände sind
• Glauben, dass sich die Umstände
ändern müssen, um das Problem
zu lösen
Mentale Zustände: Schämen
Schämen
• Annahme, dass wir für das Problem
verantwortlich sind
• Empfinden uns als Opfer und Täter
• Annahme, dass wir es nicht besser verdienen
(Problem kann durch Scham nicht gelöst werden)
Mentale Zustände: Verpflichtung
• Wir handeln nicht weil wir wollen, sondern weil wir müssen
• Befangen und verhindert, unsere Kreativität zu nutzen
Mentale Zustände: Verantwortung
• Gefühl von Freiheit, voller Kraft und Optionen
• Kreativität steht zur Lösungsfindung zur Verfügung
• Tun etwas, weil wir es wollen
Mentale Zustände: Leugnen und Aufgeben
Leugnen und Aufgeben
• Wir weigern uns, das Problem zu sehen
• Wir entziehen uns der Situation, sodass die unangenehmen Gefühle verschwinden
• Probleme sind nicht verschwunden und kommen wieder zurück
Was sind die drei Schlüssel zur Verantwortung?
Um schneller zur Verantwortung zu kommen, helfen folgende Schlüssel:
• Absicht
• Aufmerksamkeit
• Sich Stellen
—> Schlüssel sollten in Denken und Handeln integriert werden, damit das Handeln verantwortungsvoll wird.
Glaubenssätze bestimmen unser Handeln und Denken
Ideen für persönliche Glaubenssätze können…
aus früheren Erfahrungen stammen
anerzogen sein
von Erlebnissen anderer erlernt worden sein
Beispielhafte Glaubenssätze:
„Ich muss von allen gemocht werden.“
„Ich bin nur gut, wenn ich der Beste bin.“
Was sind weniger nützliche Glaubensätze?
Um weniger nützliche Glaubenssätze zu entdecken, müssen wir unser eigenes unerwünschtes Verhalten reflektieren
„Ich kann nicht gut zuhören und falle anderen ins Wort. Welche Gefühle entstehen in mir?“
Mögliche Antwort: Ungeduld – Welcher Glaubenssatz steht dahinter?
Beispiel:
„Ich bin nur ok, wenn ich der Schnellste bin.“ oder
„Die anderen sollen auf den Punkt kommen,
um nicht meine Zeit zu verschwenden.
Glaubenssätze müssen objektiv nicht stimmen, weniger nützliche Glaubenssätze können sogar störend oder eingrenzend sein, wenn sie beim Zuhören behindern!
Wie kann ich Glaubenssätze überschreiben?
Glaubenssätze lassen sich nicht einfach abstellen, aber mit neuen, besseren überschreiben!
Anwendbare Technik zum Überschreiben: sieben mal siebzig
An sieben Tagen aufeinanderfolgenden Tagen wird der
neue Glaubenssatz zur Verinnerlichung 70-mal
nacheinander aufgeschrieben
Der Anfang mag mit Unglauben beginnen, führt aber im besten Fall zur vollen Akzeptanz des neuen, nützlicheren Glaubenssatz.
Glaubenssätze mit dem Spezialfall “Zuschreibung”
Glaubenssätze und Zuschreibungen behindern uns gegenüber anderen und deren Absichten
Oft an sehr absolute Aussagen wie ,,nie'' ,,immer'' oder ,,nur‘‘ geknüpft
Nicht hinter jeder Zuschreibung steckt ein Glaubenssatz, beide behindern jedoch das Denken
Ein erhöhtes Bewusstsein über unsere Zuschreibungen kann neue Optionen ermöglichen: „Stimmt unsere Annahme?“
Durch ein Gespräch mit den entsprechenden Personen kann festgestellt werden, ob die Annahme richtig ist
Was sind die 10 Regeln für ein konstruktives Feedback?
1. Wähle einen guten Zeitpunkt!
2. Gib Feedback nie in emotional geladenen Situationen!
3. Feedback stets ohne Publikum!
4. Beginne mit dem was Du am anderen schätzt!
5. Nenne Fakten, sei konkret!
6. Sende Ich-Botschaften statt Du-Botschaften!
7. Achte auf Ausdruck, Körpersprache, Stimme!
8. Übertreibe es nicht: Dosiere Dein Feedback!
9. Sage, welches Verhalten Du Dir wünschst!
10. Gib Feedback bevor es notwendig wird!
Was ist Feedback?
Agile Kontexte basieren auf einem agilen Wertesystem, zu dem eine Feedback-Kultur, Lernen aus Fehlern und hohe Transparenz gehören
Jeder Leader sollte dieses Wertesystem vorleben
Feedback hilft uns, die Wirkung des eigenen Verhaltens/der eigenen Aktionen mit der beabsichtigen Wirkung abzugleichen
Feedback nehmen vs. Feedback geben
Feedback nehmen
Leader müssen Feedback annehmen und akzeptieren können
Methode, um sich selbst zu verbessern
Es ist angemessen, sich für erhaltenes Feedback zu bedanken
Feedback kann auf unterschiedliche Arten erfolgen:
Gespräch
Nachfragen
Umfragen
Feedback geben
Nachfragen, bevor man Feedback gibt
Eigenes Feedback als Angebot verstehen
Nicht nur auf Aspekte beschränken, wo (eigener Meinung nach) die Wirkung unerwünscht war
Beschreiben, wo wirkungsvolles HAndeln beobachtet wurde
Keine direkte Reaktion erwarten
Eigene Hilfe anbieten
Wie sieht ein möglicher Feedback Ablauf aus?
Feedback, Fehler, Transparenz: Feedback
Feedback
Fehler lassen sich nicht gänzlich vermeiden und können als Chance verstanden werden, etwas zu lernen
Ursachen
Annahmen, die sich als nicht zutreffend herausstellen
Hoffnungen, die sich nicht erfüllen
Schwammig formulierte/nicht explizit gemachte Vereinbarungen
Enttäuschtes Vertrauen
Feedback, Fehler, Transparenz: Fehler eingestehen
Fehler eingestehen
Um erfolgreich aus Fehlern zu lernen, müssen…
sie eingestanden werden (Authentizität)
sie transparent gemacht machen (Transparenz)
die Ursachen verstanden werden
Als Leader ist man immer mitverantwortlich, da wir die Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen und das System mitgestalten.
Feedback, Fehler, Transparenz: Transparenz
Transparenz
Möglichst alle oder viele Informationen sollen möglichst allen oder vielen zur Verfügung stehen
—> Nur so können gut informierte Entscheidungen getroffen werden
Als agiler Leader soll Transparenz vorgelebt werden
Feedback, Fehler, Transparenz: Authenzität und Mut
Authenzität und Mut
Hohes Gut für erfolgreiche agile Leader
Ein Leader muss kein perfektes Vorbild sein, sollte aber zu seinen Stärken und Schwächen stehen
Vertrauen schaffen, indem keine Rolle gespielt wird
Ein Leader muss mutig sein: trotz hoher Unsicherheit oder Angst handeln, wohl wissend, dass er sich irren kann oder die Konsequenzen nicht gefallen könnten
Ein couragierter-authentischer Leader lässt sich nicht von seinem Handeln abhalten und spricht umstrittene Themen an, die andere meiden würden
Was gibt es für zwei unterschiedliche Strategien zur Problemlösung?
Problemlösungsstrategie: Control Cycle
Problemlösungsstrategie: Power Cycle
Vor- und Nachteile der Problemlösungsstrategien: Constrol Cycle & Power Cycle
Welche Hauptfunktionen muss eine effektive Leadership erfüllen?
Effektive Leadership muss 4 Hauptfunktionen erfüllen:
„Set the right direction and create meaningful work“
„Engage all stakeholders and hold them accountable for performance"
„Ensure that the processes and systems facilitate focus and execution“
„Lead effectively - maintain relationships of trust to achieve and sustain desired results“
Ein Effektiver Leader geht tiefgreifende Beziehungen mit seinen Mitmenschen ein und definiert klare Ziele und deren Relevanz
Leadership deckt das ganze Spektrum zwischen Beziehungen
und Aufgaben ab
Leadership-Techniken: Aufgaben/Task
Für die Zielerreichung muss jedem Beteiligten klar sein, welche Aufgaben zu erreichen sind und warum diese zu erfüllen sind
Aufgabenklarheit kann auf unterschiedliche Weise erzeugt werden:
Leadership-Techniken: Beziehungen/Relationship
Zusammenarbeit spielt eine wesentliche Rolle im Bezug auf die Effektivität eines Teams
Für Leadership ist es von großer Bedeutung, die Mitglieder eines Teams als Menschen zu betrachten und nicht als Ressourcen
Team = soziales Gebilde
Verschiedene Modelle helfen, beobachtetes Teamverhalten zu verstehen und auf ein Team angepasste Interventionen abzuleiten
Persönlichkeitsentwicklung
Für erfolgreiches Leadership ist es wichtig, sich als Leader den eigenen Befindlichkeiten bewusst zu sein, um sich nicht von eventuellen Traumata oder Ängsten lenken zu lassen
—> Selbsterkenntnis durch Persönlichkeitsentwicklung
Umfassendes Modell zur Entwicklung: Leadership Circle
Unterscheidet fünf Entwicklungsstufen der Persönlichkeitsentwicklung
Effektivität von Führung steigt entlang der Entwicklungsstufen
Persönlichkeitsentwicklung der Leader hat Einfluss auf Geschäftsergebnisse
Leadership Circle Modell – Stufen der Persönlichkeitsentwicklung
Reaktive Führung
Die meisten Erwachsenen befinden sich auf der reaktiven Entwicklungsstufe, bzw. im Übergang zur kreativen Entwicklungsstufe
—> Leadership Circle fokussiert diese beiden Entwicklungsstufen
Unterteilung des reaktiven Verhaltensmusters in 3 Kategorien:
Beziehungen (sich anpassend)
Intellektuell (sich selbst schützend)
Ergebnisse (kontrollierend)
Ein Bereich dominiert (vorherrschende eigene Stärke)
—> Weniger ausgeprägte Stärken werden vernachlässig
Kreative Führung
Ein kreativer Leader steht in Beziehung zu seinen Mitmenschen und erzielt gleichzeitig Ergebnisse
Grundvoraussetzung:
Eigenwahrnehmung
Bewusstsein über sich selbst und eigene Bedürfnisse
Systemwahrnehmung
Blick auf das große Ganze
Authentizität
Schwierige Themen ansprechen; Erfüllung des Gesagten
Leadership Circle
Reaktive und kreative Verhaltensweisen bilden gemeinsam den kompletten Leadership Circle
Von reaktiver zu kreativer Führung: Gemeinsame Stärken
Jeder Mensch hat unterschiedlich ausgeprägte Ausrichtungen reaktiver Verhaltensweisen
Reaktive und kreative Verhaltensmuster können gemeinsame Stärken haben
3H-Formel: Herz, Verstand, Wille
- Herz: Empathie
- Verstand: Intelligenz, nachdenken, Zusammenhänge
- Wille: Dinge erreichen
Von reaktiver zu kreativer Führung: Begrenzende reaktive Verhaltensweisen
Neben gemeinsamen Stärken gibt es auch sich gegenseitig begrenzende Verhaltensweisen
Diagonal gegenüberstehende Verhaltensweisen halten sich gegenseitig zurück
Beispiel: „Kontrollierend“ hält „in Beziehung sein“ zurück
(Grund: Kontrollierende Verhaltensweise neigt dazu, Ziele auf Kosten anderer zu erreichen)
oder „Sich anpassend“ hält “Leisten und Erreichen“ zurück
Leadership Circle Profile: Weiterentwicklung
Weiterentwicklung
Eigene Stärken in den reaktiven Verhaltensweisen nutzen und kreativ ausprägen
Erst wenn die kreativen Verhaltensweisen die deutliche Oberhand über die reaktiven Verhaltensweisen gewonnen haben, kann die gegenüberliegende "Schwäche" sinnvoll adressiert werden
—> Zuerst die eigenen Sträken stärken!
Leadership Circle Profile
Auf Basis des Leadership Circle lässt sich mit einem 360-Grad-Feedback ein eigenes Leadership Profil erstellen
Fremdeinschätzung (grün)
Selbsteinschätzung (schwarz)
Leadership-Entwicklung und Organisationslernen
Erfolgreiches Organisationslernen erfordert individuelles Lernen der Führungskräfte
Die Entwicklungsstufe der einflussreichen Führungskräfte im Unternehmen begrenzt das Potenzial für Organisationslernen!
—> Beispiel anhand des Entwicklungsmodells aus dem Leadership Circle
—> Stufen: Egozentrisch, Reaktiv, Kreativ, Integral, Unitive
Welche Entwicklungsstufen aus dem Leadership Circle gibt es?
Leadership-Entwicklung: Arbeit an Glaubenssätzen
Bestimmte Situation wird anhand eines Glaubenssatzes interpretiert, welcher eine bestimmte Emotion erzeugt, die dann Einfluss auf unser Verhalten nimmt
—> In vielen Situationen können wir vernünftige Entscheidungen treffen
—> Bei zunehmendem Stresspegel steigt jedoch die Tendenz, dass Glaubenssätze die Kontrolle übernehmen
Glaubenssätze bestimmen unser Verhalten und können geändert werden
Dreiklang aus Glaubenssatz, Emotionen und Verhalten zwischen der aktuellen Ist-Situation und der gewünschten Situation differenzieren
Leadership-Entwicklung: Änderung eines Glaubenssatzes
Leadership-Entwicklung: Der Weg zur Verhaltensänderung
Gelingt es, alten und neuen Glaubenssatz zu identifizieren, kann die Transformation gestaltet werden
Für eine Veränderung ist es wichtig, sich immer wieder an den neuen Glaubenssatz zu erinnern
Zettel am Spiegel, Hintergrundbild auf dem Smartphone etc.
Erinnerungen werden durch Bestätigungen unterstützt
Reflexion über Anzeichen, dass der neue Glaubenssatz stimmt (positive Verstärkung)
Manchmal ist es schwierig, Glaubenssätze zu identifizieren
Arbeit auf Ebene der Emotionen sinnvoll
Erinnerung der neuen gewünschten Emotionen in wiederkehrenden Situationen
Die Arbeit auf emotionaler Ebene fördert die eigene Aufmerksamkeit
Neue Erfahrungen, wodurch sich mit der Zeit der Glaubenssatz verändern kann
Es besteht auch die Möglichkeit auf Ebene des Verhaltens zu arbeiten
Zwang zu gewünschtem Verhalten durch eiserne Disziplin
Verhaltensänderungen bekräftigen
Zuletzt geändertvor 2 Monaten