Wie nennt man eine vollstationäre Behandlung?
psychiatrische Klinik („Psychiatrie“) oder Klinik mit einer psychiatrischen Abteilung
handelt sich um einen längeren Zeitraum, bis man entlassen wird (Wodhen,Monate)
In welche Stationen bei einer Therapieeinrichtung kann man unterscheiden?
geschlossene und offene Stationen
Was kennzeichnet eine geschlossene Station in einer Klinik?
Patienten, bei denen die Gefahr
einer Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegt
Welche unterschiedlichen Schwerpunkte haben Stationen in rein psychiatrischen Kliniken?
Affektive Störung
Sucht (Entzug)
Trauma
Welche unterschiedlichen Therpieeinrichtungen gibt es?
Vollstationäre Behandlung
Teilstationäre Behandlung
Ambulanter Versorgungsbereich
Betreutes Wohnen
Multiprofessionelles Team
Was kennzeichnet eine teilstationäre Behandlung?
umfasst die Tages- und Nachtkliniken
( haben feste Uhrzeiten, bspw. Von 8-18, danacg wieder im häuslichen Umfeld)
diese Einrichtungen sollen den Übergang von der Klinik in den ambulanten Bereich
erleichtern.
Welche Gruppen können zum ambulanten Versorgungsbereich oder einem multiprofessionellem Team zählen?
Psychotherapeuten (Ärztliche (Medikamenten Vergabe) & Psychologische)
Sozialarbeiter/-Pädagogen
Suchthilfezentrum
Physiotherapeuten, Ergotherapeutem, Logopäden
Pflegepersonal
Selbsthilfegruppen
Was bedeutet betreutes Wohnen?
Beim betreuten Wohnen leben die Patienten in betreuten Einzelwohnungen, Wohngruppen oder auch in Übergangs- oder (Langzeit-) Wohnheimen
Was ist die Aufgabe/ Aufgabengebiet der forensischen Psychaitrie?
die rechtliche Behandlung des psychisch kranken Menschen.
Aufgabengebiete sind:
Feststellung der Schuldfähigkeit
Unterbringung in einer Klinik
Feststellung der Geschäftsfähigkeit
Einrichtung einer Betreuung
Wonach fragt man bei der Krankheitsnamnese?
• jetzige Beschwerden: Symptome, Krankheitsbeginn, Auslöser, körperliche
Begleiterkrankungen, bisherige Behandlung
• frühere Erkrankungen: körperlich und psychisch
• Sozialanamnese mit Biografie und Lebenssituation
Wie bezeichnet man die Persönlichkeit?
die Gesamtheit aller zum Wesen eines Menschen gehörenden Erlebens- und Verhaltensdispositionen.
•Die Persönlichkeit ist vielschichtig und nur sehr schwer zu beschreiben. Unter normalen Verhältnissen kommt ein völliger Wandel der Persönlichkeit selbst im Verlauf einer langen Lebensgeschichte nur selten vor.
Wie wird die Primärpersönlichkeit bezeichnet?
die individuelle Persönlichkeitsstruktur bezeichnet, wie sie vor Beginn einer psychischen Erkrankung bestanden hat. Auf ihre Erfassung wird in der
Psychiatrie großen Wert gelegt.
Was sind Auffällige Persönlichkeitszüge
• Paranoide Züge: misstrauische Einstellung, Gefühl ungerecht behandelt zu werden
• Zyklothyme Züge: Grundstimmung depressiv-pessimistisch oder euphorisch- optimistisch bzw. schwankt längerfristig dazwischen
• Schizoide Züge: Kühles und verhaltenes Auftreten nach außen, aber meist reiches Phantasieleben. Gefühle werden abgewehrt oder kaum geäußert.
• Erregbarkeit: Tendenz zu ungewöhnlichen Temperamentsausbrüchen und unbeherrschten Äußerungen von Wut, Ärger und Hass.
• Anankastische Züge: übertriebene Gewissenhaftigkeit, Ordnungsliebe,
Perfektionismus, Kontrolltätigkeit
• Hysterische Züge: oberflächlich wirkende Gefühlsbetontheit des Erlebens, meist verbunden mit starker emotionaler Labilität und Frustrationsintoleranz; demonstratives Verhalten
• Asthenische Züge: geringe körperliche und seelische Spannkraft und Ausdauer, starke Erschöpfbarkeit und Hang zur Passivität
• Anklammerungstendenzen: Neigung zu sehr fester Bindung an meist eine (oder wenige) Personen oft unter weitgehender Aufgabe eigener Interessen und Bedürfnisse
• Selbstunsicherheit: mangelndes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl
• Fanatische Züge: Tendenz, von bestimmten Meinungen in extremer Weise überzeugt zu sein und sie anderen aufzuzwingen
• Antisoziale Tendenzen: Missachtung sozialer Verpflichtungen, fehlendes Gefühl für andere, Tendenz zu Gewalttätigkeit
Wozu dienen Standardisierte Untersuchungsverfahren wie Fremd- und Selbstbeurteilungsskalen?
Welche Gütekriterien sollen diese Tests erfüllen?
zur Objektivierung der psychopathologischen Symptomatik.
• Objektivität: Unabhängigkeit der Testergebnisse (Das Testergebnis hängt nicht von der Person ab, die den Test durchführt oder auswertet)
• Reliabilität: Zuverlässigkeit. Bei Wiederholung sollte möglichst das gleiche Ergebnis herauskommen (Der Test ist zuverlässig – bei Wiederholung unter gleichen Bedingungen kommt dasselbe Ergebnis heraus)
• Validität: Genauigkeit (Der Test misst wirklich das, was er messen soll)
• Normierung: Vorliegen von Referenzwerten (Es gibt Vergleichswerte (Normen), mit denen man das Ergebnis einordnen kann)
• Praktikabilität: möglichst geringer Aufwand (zeitlich, personell, materiell) für die Durchführung der Untersuchung
Was umfasst die psychiatrische Untersuchung?
eine sorgfältige körperliche Untersuchung
• allgemeine Untersuchung: an Beschwerden orientiert, Herz, Lunge, Bauch, Blutdruck, Puls...
• neurologische Untersuchung: Hirnnerven, Motorik, Reflexe, Sensibilität,
Koordination von Bewegungsabläufen, Sprache...
• Auf alle Fälle sollten das Gehirn direkt oder indirekt betreffende Erkrankungen ausgeschlossen werden bzw. als ursächlich für die psychische Störung erkannt werden.
• Labordiagnostik: neben einem Routinelabor auch Schilddrüsenwerte
• neurologisch-apparative Diagnostik: EEG, CT, MRT
In welche Bewusstseinsstörungen kann man unterscheiden?
Quantitative
Qualitative
Was sind Quantitative Bewusstseinsstörungen?
• Benommenheit: Patient ist verlangsamt
• Somnolenz: Patient ist schläfrig-benommen, aber leicht zu wecken
• Sopor: Patient ist nur durch starke Reize (z.B. Schmerz) zu wecken
• Koma: Patient ist bewusstlos und nicht aufweckbar
Was sind Qualitative Bewusstseinsstörungen?
• Bewusstseinstrübung: Verwirrtheit von Denken und Handeln
• Bewusstseinseinengung: Einengung des Bewusstseinsumfanges, z.B. durch Fokussierung auf ein bestimmtes Erleben oder auf bestimmte Denkinhalte.
• Bewusstseinsverschiebung: z.B. Intensitäts- und Helligkeitssteigerung
Was sind Orientierungsstörungen?
Mangelndes Bescheidwissen über zeitliche, örtliche, situative und/oder persönliche Gegebenheiten
Was ist eine Aufmerksamkeitsstörung?
Umfang und Intensität der Aufnahme von Wahrnehmung,
Vorstellungen oder Gedanken sind beeinträchtigt
Was ist eine Konzentrationsstörung?
Störung der Fähigkeit, seine Aufmerksamkeit ausdauernd einer
bestimmten Tätigkeit, einem bestimmten Gegenstand oder Sachverhalt zuzuwenden.
Wichtiger als die subjektive Beurteilung durch den Patienten ist hier die objektive Beurteilung (Selbstbeurteilung kann durch Stimmung beeinflusst sein
Was ist eine Auffasssungsstörung?
Die Fähigkeit Wahrnehmungserlebnisse in ihrer Bedeutung zu begreifen und miteinander zu verbinden, ist beeinträchtigt. Die Auffassung kann falsch oder verlangsamt sein oder ganz fehlen.
Wie äußern sich Gedächtnisstörungen?
• Störung der Merkfähigkeit („Kurzzeitgedächtnis“)
• Störung des Altgedächtnisses (Erinnerungsfähigkeit „Langzeitgedächtnis“)
• Amnesie: Inhaltliche oder zeitliche Gedächtnislücken. Man unterscheidet retrograde (vor dem Ereignis) und anterograde (nach dem Ereignis) Amnesie.
• Konfabulation: Erinnerungslücken werden mit Einfällen gefüllt, die vom Patienten selbst für Erinnerungen gehalten werden
Was sind formale Denkstörungen?
Störungen des Denkablaufes und werden vom Patienten subjektiv empfunden oder äußern sich in den sprachlichen Äußerungen. z.B.:
• Denkverlangsamung
• Eingeengtes Denken: Beschränkung auf ein oder wenige Themen.
• Perseveration: Wiederholung gleicher Denkinhalte.
• Ständiges Grübeln
• Ideenflucht: Übermäßig einfallsreicher Gedankengang.
• Vorbeireden: Der Patient geht nicht auf die Frage ein, obwohl klar ist, dass er sie verstanden hat.
• Sperrung/Gedankenabreißen: Plötzlicher Abbruch eines sonst flüssigen Gedankenganges ohne erkennbaren Grund.
• Zerfahrenheit: Sprunghafter unzusammenhängender Gedankengang („Wortsalat“)
• Neologismen: Wortneubildungen, die der sprachlichen Konvention nicht entsprechen und oft nicht unmittelbar verständlich sind
Was bedeutet Wahn?
Was sind Wahnthemen?
eine unkorrigierbar falsche Beurteilung der Realität, an der mit subjektiver Gewissheit festgehalten wird.
Wahn gehört zu den inhaltlichen Denkstörungen.
• Häufige „Wahnthemen“ sind:
Erklärungswahn
Beziehungswahn
Beeinträchtigungs-/Verfolgungswahn
Eifersuchtswahn
Schuldwahn
Verarmungswahn
Hypochondrischer Wahn: Überzeugung, dass die Gesundheit bedroht ist.
Größenwahn: Wahnhafte Selbstüberschätzung bis hin zur Identifizierung mit berühmten Persönlichkeiten
Was sind Halluzinationen?
Welche Arten gibt es?
Wahrnehmungserlebnisse ohne entsprechenden Außenreiz, die aber
trotzdem für wirkliche Sinneseindrücke gehalten werden. Sie können auf allen Sinnesgebieten auftreten.
Man unterscheidet:
• Akustische Halluzinationen: Sie können vom Hören von Geräuschen bis hin zu mehreren Stimmen reichen.
• Optische Halluzinationen: Sie können von optischen Trugwahrnehmungen (z.B. Lichtblitze) bis hin zu ganzen Szenen reichen.
• Olfaktorische und gustatorische Halluzinationen: Sinnestäuschungen im Geruchs- oder Geschmacksbereich.
• Zönästhesien: Sinnestäuschungen im Bereich der Körperwahrnehmung.
• Hypnagoge Halluzinationen: Sie sind Sinnestäuschungen im Halbschlaf, beim Aufwachen oder Einschlafen. Sie kommen auch bei „Normalpersonen“ vor.
Was sind Ich-Störungen? Welche gibt es?
Störungen, bei denen sich die Ichhaftigkeit des Erlebens verändert oder die Grenze zwischen Ich und der Umwelt durchlässig erscheint.
• Depersonalisation: Das eigene Ich oder Teile des Körpers werden als fremd, unwirklich oder verändert erlebt.
• Derealisation: Die Umgebung erscheint dem Patienten unwirklich, fremdartig oder auch räumlich verändert.
• Gedankenausbreitung, -entzug, -eingebung, Fremdbeeinflussungserlebnisset
Was umfasst eine psychiatrische Untersuchung neben der Erfassung psychiatrischer Symptome ebenfalls?
sorgfältige körperliche Untersuchung (Herz, Lunge,Motorik etc.)
Was umfasst der Bereich dr Affektivität?
die meist nur kurzdauernden Affekte und die längerfristig bestehenden Stimmungen.
• Affektlabilität: Rasche Wechsel der Affekt- oder Stimmungslage
• Affektinkontinenz: Fehlende Beherrschung der Affektäußerungen
• Affektarmut: Der Patient wirkt gleichgültig, emotional verhalten, lust- und interesselos.
• Gefühl der Gefühllosigkeit: Leidvoll erlebter Mangel oder Verlust von „Gefühlen“
• Innere Unruhe
• Dysphorie: Missmutige Stimmungslage
• Gereiztheit
• Ambivalenz: Gegensätzliche Gefühle bestehen nebeneinander und führen zu einem
angespannten Zustand.
• Euphorie: Zustand des übersteigerten Wohlbefindens, der Heiterkeit...
• Insuffizienzgefühle: Gefühl, nichts wert, unfähig und untüchtig zu sein.
• Gesteigerte Selbstwertgefühle: Gefühl besonders viel wert, besonders tüchtig zu sein.
Was ist Angst
Gefühlszustand der Bedrohung und Gefahr, gewöhnlich von körperlichen Symptomen begleitet (Herzklopfen, Schwitzen, Atemnot, Zittern, Magendruck...)
Was ist Phobie
Objekt- oder situationsabhängige Angst
was ist eine Zwangsidee?
Aufdrängen von nicht unterdrückbaren Denkinhalten, meist als quälend empfunden
Was sind Zwangshandlungen?
Nicht unterdrückbare Handlungen, die meist als sinnlos erkannt und
als quälend empfunden werden
Was sind Störungen des Antriebs und der Psychosomotorik?
alle Störungen, die die Energie, Initiative und Aktivität eines Menschen (Antrieb) sowie die durch psychische Vorgänge geprägte Gesamtheit des Bewegungsablaufs (Psychomotorik) betreffen.
• Antriebsarmut
• Stupor: Motorische Bewegungslosigkeit
• Mutismus: Wortarmut bis Nichtsprechen bei intakten Sprechorganen und Sprachfähigkeit
• Logorrhö: Übermäßiger unstillbarer Rededrang, sodass eine sinnvolle Kommunikation
nicht möglich ist.
• Antriebssteigerung
• Motorische Unruhe
• Automatismen: Der Patient führt automatische Handlungen aus, die er als nicht von sich
selbst intendiert empfindet.
• Ambitendenz: Gleichzeitig bestehende gegensätzliche Willensimpulse machen ein
effektives Handeln unmöglich.
• Stereotypien: Sprachliche und motorische Äußerungen, die immer in gleicher Form
wiederholt werden und sinnlos erscheinen. Diese können vom Patienten gesteuert werden.
• Tic: Gleichförmig wiederkehrende rasche und unwillkürliche Muskelzuckungen, die vom
Patienten nicht oder nur kaum beeinflusst werden können.
• Paramimie: Mimisches Verhalten und affektiver Erlebnisgehalt stimmen nicht überein
• Aggressivität
• Sozialer Rückzug
• Soziale Umtriebigkeit
Wie häufig kommen affektive Störungen vor?
• Affektive Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen.
• Etwa 5-10% der Bevölkerung leiden an einer behandlungsbedürftigen Depression.
• Das Erkrankungsrisiko für eine bipolare affektive Störung liegt bei ca. 1%.
• Affektive Störungen verlaufen in 65% der Fälle unipolar (nur depressive Phasen), in ca.
30% der Fälle bipolar (depressive und manische Phasen) und nur etwa 5% der Patienten haben eine reine Manie.
• Frauen erkranken etwa doppelt so häufig an einer Depression wie Männer.
Was sind Ursachen/Auslöser für eine Depression?
multifaktorielles Geschehen: viele Ursachen
Genetik (auch Vererbung)
Dysbalance der Neurotransmitter (Serotonin)
Überforderung (chronisch)
Life events (Schicksalsschläge)
Hormonstörungen : Schildrüse
Somatische Störungen: zb. Eisemmamgel, Vitamin D-Mangel
Chronische Erkrankungen: zb. Demenz, Schmerzen, MS, Schlafstörungen ….
Einsamkeit
Konflikte
Dysfunktionale Beziehungen
Medikamente, Drogen, Alkohol
Was sind die Hauptsymptome bei einer Depression? Welche weiteren gibt es?
Hauptsymptome: ICD 11
Depressive Stimmung
Interessenlosigkeit
(ICD 10 drittes Hauptsymptom: Antriebslosigkeit)
Weitere häufige Symptome:
Gefühl der Gefühllosigkeit
Sozialer Rückzug
Weniger/mehr Appetit
Suizidalität
Schlafstörungen
Störung des Selbstwertsgefühls
Konzentrationsstörungen
Ängste
Somatisierungsstörungen
Welche Formen von Depressionen gibt es?
• gehemmt: Reduktion von Psychomotorik und Aktivität, im Extremfall depressiver Stupor
• agitiert ängstliche Getriebenheit, Bewegungsunruhe, unproduktiv-hektisches Verhalten und Jammern
• larvierte/somatisierte Depression: vegetative Störungen und multiple Organbeschwerden (psychisch bedingt) stehen im Vordergrund.
• anankastisch: Zwangssymptome stehen im Vordergrund
• psychotisch: Auftreten von z.B. Verarmungs-, Schuld-, hypochondrischer Wahn.
• Sonderformen der Depression:
• Altersdepression: Ersterkrankung erst nach dem 60. Lebensjahr (häufigste psychische Erkrankung im Alter)
• Wochenbettdepression: in der Regel in den ersten beiden Wochen nach der Entbindung
• Erschöpfungsdepression: nach meist langjähriger affektiver Dauerbelastung bzw. nach wiederholten schweren Psychotraumen („Burn-out“)
Welche Medikamentöse Behandlung von Depressionen werden eingesetzt?
Antidepressiva
Selektive-Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)
trizyklische Antidepressiva
Reversible Monoaminoxidasehemmer (MAO-Hemmer)
→ Antidepressiva haben eine Wirklatenz von 1-3 Wochen!
Welche biologischen Therapieverfahren gibt es?
Elektrokrampftherapie ( bei schweren bisnschwersten Depressionen, wenn Medikamente nicht helfen)
Lichttherapie
Schlafentzug
Was ist das Ziel/Kennzidhen einer Interpersonellen Psychotherapie?
Ziel : Symptomreduktion mit der Besserung der sozialen Kompetenzen und Erweiterung der zwischenmenschlichen Beziehungen.
Von den vier Hauptproblembereichen (Trauer; Auseinandersetzung mit dem Partner, Kindern und Kollegen; Rollenwechsel und -übergänge; interpersonelle Defizite) werden üblicherweise ein oder zwei bearbeite
In welche Behndlungsphassn unterscheidet man bei interpersonellen Psychotherapie?
• Anfangsphase: Identifizierung der Hauptproblembereiche.
• Mittlere Phase: Fokussierung und Bearbeitung des jeweils relevanten aktuellen Problembereiches.
• Endphase: Zusammenfassung des Behandlungsverlaufes, Thematisierung des Abschiedes.
Welche Fehker im Umgang mit depressiven Patienten sollte man vermeiden?
• Aufforderung an den Patienten, sich zusammenzureißen oder abzulenken
• dem Patienten Wahnideen ausreden
• dem Patienten einreden, es gehe ihm besser, als er denkt
• sich nicht von der Depression anstecken lassen; Jammern und Vorwürfe sind Krankheitssymptome und dürfen nicht persönlich genommen werden
Was sind Hauptsymptome und weitere Sympotme einer Manie?
Hauptsymptome:
• inadäquate gehobene Stimmung
• beschleunigtes Denken
• Selbstüberschätzung, Wahnideen
• weitere häufige Symptome:
• Euphorie
• Hyperaktivität, Alkoholmissbrauch, Hypersexualität, vermindertes Schlafbedürfnis
• Rededrang/Logorrhö
• Ideenflucht, Ablenkbarkeit, Irritierbarkeit
• fehlendes Krankheitsgefühl
Was können fatale Folgen einer Manie sein.
• vermehrte Geldausgabe
• Distanzlosigkeit
• Enthemmung
Was bedingt eine Manie in der Regel?
Eine Manie bedingt in der Regel Schuldunfähigkeit und fehlende Testierfähigkeit (Kaufverträge). Häufig ist die stationäre „Zwangseinweisung“ wegen Selbst-/ Fremdgefährdung und Verlust der freien Willensbestimmung notwendig.
Was lässt sich zu einer Therapie bei Manie sagen?
• Die Akutbehandlung der Manie ist bei fehlender Krankheitseinsicht seitens des Patienten oft äußerst schwierig.
• Bei ausgeprägter Symptomatik ist eine stationäre Behandlung erforderlich, eventuell auch eine richterliche Einweisung notwendig.
• Entscheidend ist die medikamentöse Therapie mit Carbamazepin und/oder Neuroleptika.
• Es sollte darauf geachtet werden, dass der Patient sich psychomotorisch abreagieren kann (z.B. Sport, Freiraum für Kreativität...).
Was versteht man unter einem Suizid?
Selbsttötung, also die absichtliche Selbstschädigung mit tödlichem Ausgang.
Was verstehet man unter einem Suizidversuch?
die absichtliche Selbstschädigung mit dem Ziel und,
im weiteren Sinn, mit der Möglichkeit des tödlichen Ausgangs
Was gehört zum Bereich Suizidalität?
alle Gedanken und Handlungen, die darauf abzielen, das eigene Leben durch Selbsttötung zu beenden.
In welche Definitionen bei Suizidalität kann man unterscheiden?
• Wunsch nach Ruhe, Pause, Veränderung, Unterbrechung im Leben (mit dem prinzipiellen
Risiko zu sterben)
• Todeswunsch: Wunsch, nicht mehr zu leben
• Suizidgedanken: Gedanken, sich das Leben zu nehmen
• Suizidabsicht: Absicht das Leben zu nehmen
• Suizidversuch: absichtliche Selbstschädigung mit der Möglichkeit des tödlichen Ausgangs
• Suizid: absichtliche Selbstschädigung mit tödlichem Ausgang
Wie sind die Häufigkeiten der Suizidalität?
• Die Suizidrate ist starken Schwankungen im Laufe der Jahre unterworfen und liegt im Vergleich zu anderen europäischen Ländern im Mittelfeld. Deutschland hat eineSuizidrate von etwa 16 Suiziden pro Jahr pro 100 000 Einwohner. → Etwa 12 000 Menschen sterben pro Jahr in Deutschland durch Suizid (alle 45 Minuten ein Mensch).
• Die Suizidrate ist in Städten höher als auf dem Land und Männer begehen häufiger Suizid als Frauen. Im Alter steigt die Suizidrate.
• Es gibt epochale Schwankungen: die Zahl der Suizide nimmt in Kriegszeiten ab und in Zeiten wirtschaftlichen Niedergangs zu.
• Für Suizidversuche gibt es keine umfangreichen amtlichen Statistiken, aber man geht von einer Größenordnung von 10mal mehr als bei den Suiziden aus. Man muss von einer beträchtlichen Dunkelziffer ausgehen. (Frauen häufiger als Männer, Versuche nehmen mit dem Alter ab.)
• Bei 8% der Bevölkerung kommt es im Laufe des Lebens zu Suizidgedanken (bei Menschen mit Depression 70%) und bei 2% zu Suizidversuchen (bei Menschen mit Depression 15%)
In welche Suizidmethofen kann man unterscheiden?
„Harte“ Methoden:
z.B. Erschießen, Erhängen, Sturz aus großer Höhe, sich vor ein Fahrzeug werfen...
Diese Methoden sind beim Suizid häufiger (50%) als beim Suizidversuch(25%) und kommen bei Männern sowie mit zunehmendem Lebensalter häufiger vor.
„Weiche“ Methoden:
z.B. Intoxikationen durch Überdosierung von Medikamenten.
Die Suizidmethoden sind abhängig von kulturellen Einflüssen, regionalen Faktoren, Ver- von Suizidmitteln, geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen oder dem Ausmaß der Autoaggression.
→ z.B. Erschießen ist in den USA häufigste Suizidmethode bei
den Männern; Erhängen ist in Deutschland häufigste Methode
In welche Risikofaktoren der Suizidalität kann man unterscheiden? Welche Ursachen haben diese?
Gesamtgesellschaftliche Risikofaktoren:
• Leistungsdruck
• soziale Isolierung
• Wertesystem
• Altersstruktur
• Arbeitslosenquote
• Relativierung des Wertes des Lebens und Enttabuisierung des Themas Suiziderniedrigen die Suizidschwelle
→ es bleibt abzuwarten, inwieweit die vor kurzem getroffene Entscheidung des Bundesgerichtshofes zum allgemeinen Recht auf assistierten Suizid Auswirkungen auf die Suizidrate haben wird
individuelle Risikofaktoren
• psychische Erkrankungen (Depression, Schizophrenie, Sucht)
• chronische körperliche Erkrankungen
• frühere Suizidversuche
• Vereinsamung
• belastende Lebensereignisse
• Suizide/Suizidversuche im Umfeld oder in den Medien (Imitationssuizid)
Wie ist der Stadienhafte Abkauf der suizidsalen Krise?
Phase der Erwägung: z.B. soziale Isolierung, Suizide in der Umgebung oder in den Medien…
Phase der Ambivalenz: z.B. direkte Suizidankündigungen: Hilferuf als Ventilfunktion, Kontaktaufnahme
Entschlussphase: „Ruhe vor dem Sturm“, Vorbereitungshandlungen, Suizidhandlungen
Welche Sonderformen des Suizids gibt es?
erweiterter Suizid: Miteinbeziehung anderer Personen in den eigenen Suizid, ohne dass diese Person an dem Entscheidungsprozess mitbeteiligt wird
Doppelsuizid oder Suizidpakte: Übereinkunft, gemeinsam und oft auch nach langem Überlegen aus dem Leben zu scheiden
Weiteres zum Thema suizid durchlesen!
Wovon sind Suizidmethoden abhängig?
von kulturellen Einflüssen
regionalen Faktoren,
Verfûgbrkeit von Suizidmittel
geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen
Ausmaß der Autoaggression.
→ z.B. Erschießen ist in den USA häufigste Suizidmethode bei den Männern; Erhängen ist in Deutschland häufigste Methode
Wie ist die Definition von Schizophrenie?
gehört zu den endogenen Psychosen
Bei dieser Erkrankung kommt es zum Auftreten charakteristischer, symptomatisch oft sehr vielgestaltiger psychopathologischer
Syndrome mit:
• Wahn
• Halluzinationen
• Ich-Erlebnis-Störungen
• formalen Denkstörungen
• Affektstörungen
• psychomotorischen Störungen
Die Klassifikationssysteme verlangen eine Mindesterkrankungsdauer (ICD 10: 1 Monat)Erkrankungen, die dieses Kriterium nicht erfüllen, werden als schizophreniforme Erkrankungen klassifiziert.
Wie häufig kommt Schizophrenie vor?
• Prävalenz: 0,5-1% (in verschiedenen Kulturen etwa gleich)
• Jährliche Inzidenzrate: 0,05%
• Die Wahrscheinlichkeit im Laufe des Lebens an einer Schizophrenie zu erkranken liegt bei der Durchschnittsbevölkerung bei 1%
Wer ist häufig von Schizophrenie erkrankt?
• Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen.
• Überproportionale Häufigkeit in niedrigeren sozialen Schichten lässt sich durch die Drift-
Hypothese erklären (sozialer Abstieg bei Erkrankung an Schizophrenie; Schicht-
zugehörigkeit der Herkunftsfamilien entspricht der Allgemeinbevölkerung).
• Haupterkrankungsalter liegt zwischen der Pubertät und dem 30. Lebensjahr. Männer
erkranken etwas früher als Frauen - Männer Anfang 20 und Frauen Mitte 20.
• Erkrankungen nach dem 40. Lebensjahr bezeichnet man als Spätschizophrenien.
• Hohe Suizidrate von 10% bei schizophrenen Patienten.
• Entgegen Horrorgeschichten in den Medien liegt das Risiko für Tötungsdelikte oder
Gewalttaten nicht höher als in der Allgemeinbevölkerung.
Welche Ursachen kann Schizophrenie haben?
Genetische Ursache: (Vergleiche hierzu die Kopie „Durchschnittliches Erkrankungsrisikfür Schizophrenie…)
Erkrankungsrisiko in betroffenen Familien deutlich höher als in der Allgemeinbevölkerung und steigt mit zunehmendem Verwandtschaftsgrad.
Konkordanzrate von eineiigen Zwillingen liegt bei über 50%, bei zweieiigen Zwillingen bei 15%
Erkrankungsrisiko von Adoptivkindern, die von schizophrenen Eltern stammen, ist größer als für Adoptivkinder, die bei schizophrenen Eltern aufgewachsen sind.
Biochemisch: Überaktivität zentralnervöser dopaminerger Strukturen.
Drogen und Alkohol: Substanzen, die Einfluss auf die Psyche haben, können bei Patienten eine Schizophrenie bzw. eine schizophreniforme Störung auslösen - besonders bei Patienten, die bereits durch andere Faktoren prädisponiert sind. Zu diesen Substanzen gehören vor allem Alkohol, Haschisch, Amphetamine, Kokain und Halluzinogene.
Psychosoziale Faktoren: Diese Faktoren scheinen eher für den Verlauf als für die Entstehung der Erkrankung bestimmend zu sein. Es existiert oft ein enger zeitlicher Zusammenhang zwischen Konflikten oder belastenden Situationen und dem Ausbruch der
Erkrankung. Psychosozialer Stress führt eher zu schizophrener Plus-/Positivsymptomatik und Unterstimulation eher zu schizophrener Minus-/Negativsymptomatik
In welche Symptomatik wird bei der Schizophrenie unterschieden?
Positivsymptomatik: Wahnvorstellungen, Halluzinationen (besonders akustische), Ich-Erlebnis-Störungen (Gedankeneingebung, -entzug, -ausbreitung; Depersonalisation, Derealisation).
Negativsymptomatik: Alogie, Affektverflachung, Apathie, Anhedonie, Assozialität, Aufmerksamkeitsstörung.
Wahnvorstellungen: besonders Beziehungs- und Verfolgungswahn; treten allerdings nicht in jedem Stadium der Erkrankung auf.
Halluzinationen: akustische Halluzinationen sind die häufigsten bei Schizophrenie (besonders imperative und dialogisierende Stimmen)
Ich-Erlebnis-Störungen: Grenze zwischen „Ich“ und Umwelt wird als durchlässig empfunden.
Formale Denkstörungen: Neologismen, Zerfahrenheit, Vorbeireden, Sperrung, Gedankenabreißen
Affektive Störungen: mangelnder emotionaler Kontakt zu anderen, Affektarmut vor allem beim schizophrenen Residualzustand, läppischer Affekt. Manchmal erlebt der Patient Gefühlseinbrüche unmotivierter Angst, Wut oder Glückseligkeit.
Katatone Symptome: Bewegungslosigkeit (Stupor), Sprachlosigkeit (Mutismus),Katalepsie (gegebene Haltungen werden beibehalten), Bewegungs- und Haltungsstereotypien, Negativismus, Befehlsautomatie.
Störungen des Antriebs- und Sozialverhaltens: besonders beim Residualsymdrom, Mangel an Initiative und Interesse, sozialer Rückzug bis hin zur Isolierung, Vernachlässigung der Körperpflege. Es kann zu ausgeprägt absonderlichem Verhalten wie z.B. dem Sammeln von Abfällen kommen.
In welche klinischen Typen kann man bei der Schizophrenie unterscheiden?
Paranoid-halluzinatorischer Typ
Katatoner Typ
Hebephrener Typ
Residualtyp
Definiere Paranoid-halluzinatorischer Typ
• Häufigster Subtyp
• Wahn und Halluzinationen prägen das klinische Bild
• Affektstörungen, Störungen des Denkens und katatone Symptome sind entweder nicht vorhanden oder wenig auffällig.
Definiere Katatoner Typ
• Relativ seltener Subtyp
• Katatone Symptomatik beherrscht das klinische Bild (Katatonie, Mutismus, Stereotypien, Negativismus...)
• Psychomotorische Störungen können zwischen extremer Hyperkinese und Stupor schwanken.
• Besonders risikoreich durch die Möglichkeit der lebensbedrohlichen perniziösen Katatonie: Stupor, Hyperthermie, und andere vegetative Entgleisungen, die zum Tode führen können. → hier kann der therapeutische Einsatz der Elektrokrampftherapie lebensrettend
sein.
Definiere Hebephrener Typ
• Insbesondere im Jugendalter auftretend.
• Affektstörungen, insbesondere läppische Grundstimmung, leere Heiterkeit und Gleichgültigkeit, stehen im Vordergrund.
• Zusätzlich formale Denkstörungen.
• Insgesamt unberechenbares, flapsiges und oft enthemmtes Sozialverhalten.
Definiere Residualtyp
• Tritt häufig im Verlauf schizophrener Erkrankungen auf. Nach Ablauf einer oder mehrerer akut psychotischer Phasen mit vorherrschender Plussymptomatik.
• Persönlichkeitsänderung unterschiedlichen Ausmaßes:
• Anfangs: Leistungsschwäche, Kontaktschwäche, Affektarmut, Konzentrationsstörungen, Neigung zu hypochondrischen Beschwerden und depressiven Verstimmungen.
• Schwerer Verlauf: autistischer Rückzug von Sozialkontakten, massive Antriebs- und Interesselosigkeit, erhebliche affektive Verarmung, schwere Vernachlässigung der Körperpflege.
• Chronisch bestehende Negativsymptomatik ist charakteristisch für das „reine Residuum“.
• Bei zusätzlicher mäßig ausgeprägter Positivsymptomatik spricht man vom „gemischten Residuum“.
Was lässt sich in Bezug zur Psychotherapie bei Schizophrenie sagen?
• Im Zentrum eher supportive Therapie: Vermittlung von Informationen über die Erkrankung und Therapie. Zusätzlich Vermittlung von Mut und Hoffnung und Motivation zur Therapie.
• Vermeidung von Über- und Unterstimulation
• Überstimulation kann zu vermehrter Plussymptomatik führen
• Unterstimulation kann zu Minussymptomatik führen oder diese verstärken
• Verhaltenstherapeutische Ansätze: Verfahren zur Reduktion kognitiver Defizite und zur Verbesserung der sozialen Kompetenz, Programme zur Stressbewältigung
• Psychoanalytische Verfahren sind eher kontraproduktiv, da sie leicht zu einer Überforderung des Patienten führen können.
Bei Bedarf noch restlichen Infos des Skriptes zu Schizophrenie durchlesen?
Was bedeutet Sucht laut WHO?
Zustand periodischer oder chronischer Intoxikation, verursacht
durch wiederholten Gebrauch einer natürlichen oder synthetisierten Substanz, der für das Individuum und die Gemeinschaft schädlich ist.
Was bedeutet psychische Abhängigkeit?
übermächtiges, unwiderstehliches Verlangen,
eine bestimmte Substanz/Droge wieder einzunehmen.
In welche Abhängigkeiten kann man bei der Sucht unterscheiden?
stoffgebundener Abhängigkeit: Alkohol, Medikamente, Drogen...
nichtstoffgebundener Abhängigkeit: Spielsucht, Internetsucht…
Weiterhin können legale (z.B. Alkohol, Nikotin) und illegale Drogen (z.B. Cannabis, Opium, Kokain) unterschieden werden.
Die WHO unterscheidet folgende sechs Typen der Abhängigkeit:
• Barbiturat-Alkohol-Typ
• Morphin-Opiat-Typ
• Kokain-Typ
• Cannabis-Typ
• Amphetamin-Typ
• Halluzinogen-Typ
Welche Ursachen kann eine Sucht haben?
Droge (z.B. Verfügbarkeit),
Individuum (z.B. Persönlichkeit) und
soziales Umfeld (z.B. Akzeptanz des Konsums)
Was sind typische Sucht Motive?
, Leistungssteigerung,
Einsamkeit,
Langeweile,
Erlebnissuche,
Schmerzlinderung und
Wunsch nach Betäubung
Was sind Merkmale einer Prämorbiden Persönlichkeit?
verminderte Frustrationstoleranz,
erhöhter Reizhunger
Stimmungslabilität, „Broken Home“,
fehlende Leitbilder,
aber auch Verwöhnung
Welche Arten von Alkoholismus gibt es?
Was können Ursachen für Alkoholismus sein?
• Bedürfnis nach Stimulation
• Reduktion von Angst und Kontaktschwäche als Verstärker der Sucht
• Soziokulturell: Ständige Verfügbarkeit; Einflüsse von Vorbildern, Werbung...
• Berufsbedingte Einflüsse: Tätigkeit in der Gastronomie, Arbeit auf dem Bau…
• Jugendliche: Geltungsbedürfnis und Gruppenzwang; Auslöser oft aktuelle Konflikte,
Belastungen und Einsamkeit
Was bedeutet Alkoholmissbrauch?
jeder Alkoholkonsum, der zu körperlichen, seelischen und/oder sozialen Schäden führt
Was bedeutet Alkoholabhängigkeit (chronischer Alkoholismus)
Vorliegen von psychischer und/oder körperlicher Abhängigkeit vom Alkohol gekennzeichne
Welche sind die klinisch wichtigsten Formen des Alkoholismus?
Gamma:
• ca. 65% der Alkoholiker
• „süchtiger Trinker“
• Suchtkennzeichen: Kontrollverlust, zeitweilige Fähigkeit zur Abstinenz,
Toleranzerhöhung
• Abhängigkeit zuerst psychisch und dann auch physisch
Delta:
• ca. 20%
• Gewohnheits- / „Spiegeltrinker“
• Suchtkennzeichen: Unfähigkeit zur Abstinenz, rauscharmer und kontinuierlicher Alkoholkonsum
• Abhängigkeit vor allem
Wie ist das Stufenmodell der Entwicklung des Alkoholismus?
Präalkoholische Phase: Erleichterungstrinken, Alkohol als Konfliktlöser, steigende Toleranz.
Prodromalphase: Heimliches/alleiniges Trinken, starkes Beschäftigen mit Alkohol, erste Filmrisse.
Kritische Phase: Kontrollverlust, Verhaltensänderungen, soziale & berufliche Vernachlässigung, erste körperliche Schäden.
Chronische Phase: Morgentrinken, lange Räusche, körperlicher/psychischer Abbau, Entzugskomplikationen, sinkende Toleranz
Welche psychosoziale Folgen des Alkoholismus gibt es?
Erkrankungen, zum Beispiel Depressionen
Aggressionen/Gewalt
Soziale Isolation
Familiäre Probleme
Probleme am Arbeitsplatz
Führerschein
Welche möglichen organischen Folgeerkrankungen gibt es bei Alkoholismus?
Fettleber -> Führt zu Leberzirrhose
Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
Herzerkrankungen
Pankreatitis
Krebs
Hautveränderungen
Welche neurologischen Erkrankungen kann Alkoholismus haben?
Wernicke-Enzephalopathie: Vitamin B1-Mangel, etwa 10% der chronisch Abhängigen, Bewusstseinsstörungen, Ataxie, Augenmuskelstörungen
Korsakow-Syndrom: Gedächtnisstörungen mit Konfabulation, reduzierte Auffassungsgabe, Orientierungsstörung
Was bedeutet Alkoholdelir?
plötzlich auftretender Verwirrtheitszustand, welcher häufig mit einer Stoffwechselstörung im Gehirn einhergehend
Was können pro Mal Erscheinungen und Leitsymptome eines Delirs sein?
• Prodromalerscheinungen: Unruhe, Zittern, Schlaflosigkeit, Angst, Aufmerksamkeitsstörungen (→ Alkoholentzugssyndrom)
• Leitsymptome des Delirs: Desorientiertheit, motorische Unruhe (Nesteln), optische Halluzinationen („weiße Mäuse“), körperliche Symptome (Zittern, Schwitzen, Fieber, Schlafstörungen, Blutdruckkrisen, Durchfall, Erbrechen, epileptische Anfälle), hohe Suggestibilität („vom weißen Blatt lesen“).
Was ist das therapeutische Ziel eines Alkohol,entzugs?
dauerhafte Abstinenz
Was ist die Definition einer Internetsucht/Medienabhängigkeit?
Internetabhängigkeit, Mediensucht oder auch internetbezogene Störung :
bezeichnen das Phänomen, dass das Internet und ähnliche digitale Medien übermäßig und gesundheitsgefährdend genutzt werden
Wie können Medien zur Einengung des Verhaltensraums führen?
nehmen, wichtigen und zentralen Platz im Leben ein
Verdrängen andere Aktivitäten bis hin zum Verlust des Interesses an bisherigen Aktivitäten und Hobbys
Was sind Folgen einer Fortführung trotz negativer Konsequenzen bei einer Mediensucht?
Gefährdung oder Verlust von wichtigen sozialen Beziehungen, Vernachlässigung von Schule und Beruf, körperliche Schäden
Welche Entzugserscheinungen gibt es?
psychisches Verlangen nach Mediennutzung (craving)
Befindlichkeitsstörungen wie Unruhe,
Nervosität,
Gereiztheit
Aggressivität
Was ist das Hauptproblem einer Mediensucht?
dass eine vollständige Abstinenz nicht möglich ist
→ in jedem Bereich (Privat,Schule, Beruf, Freizeit) werden heute digitale Medien eingesetzt.
Was ist das Ziel einer Therapie bei Mediensucht?
eine angemessene und gesellschaftlich akzeptierte Nutzung
digitaler Medien zu erreichen.
Was sind Zwangsstörungen?
Zwangsstörungen sind psychische Erkrankungen, bei denen Zwangsgedanken, Zwangsimpulse und/oder Zwangshandlungen im Mittelpunkt stehen
Was sind Zwänge?
aufdrängende Gedanken, Impulse oder Handlungen
die sich stereotyp wiederholen
gegen deren Auftreten sich die Betroffenen vergeblich wehren
werden als unsinnig, übertrieben oder bedrohlich erlebt
werden trotz allem als zum eigenen Ich gehörig (ich-synton) empfunden
Was sind normale VS. Pathologische Zwänge?
Auch gesunde Menschen haben gelegentlich zwanghafte Erlebnisse, z. B.:
Ohrwurm (Melodie im Kopf)
starkes Bedürfnis nach Ordnung oder Ritualen
Pathologische Zwänge unterscheiden sich, indem sie:
stark belastend sind
viel Zeit einnehmen
den Alltag erheblich beeinträchtigen
soziale Kontakte und Funktionsfähigkeit einschränken → bis zu sozialer Isolation
Was ist die häufigste Komorbidität?
depressiven Störungen,
Phobien,
Alkoholmissbrauch
Essstörungen.
Welche Ursachen können Zwangsstörungen haben?
Neurobiologisch und neurochemisch:
Neurotransmitter Serotonin spielt auch bei dieser Störung eine besondere Rolle.
Störung in der Funktion der Basalganglien, des limbischen Systems und des Frontalhirns
genetische Faktoren
Psychoanalytische Konzepte: (geht zurück auf Freud)
Fixierung auf die anale Phase im Zusammenhang mit sehr strengen Erziehungsformen
Konflikt zwischen „Es“ und „Über-Ich“ → „neurotische“ Abwehr pathogener triebhafter Impulse
Lerntheoretische Aspekte:
Es wird eine Beziehung zwischen Zwangsphänomenen und Angst angenommen.
Zwangshandlungen sind ein Versuch, angstbesetzte Situationen oder Befürchtungen zu bewältigen. Hat eine solche Handlung Erfolg (Angstreduktion),wird sie in der Regel wiederholt.
Die Zwangshandlung tritt dann an die Stelle der Angst
Wie können Symptome bei einer Zwangsstörung sein?
drängen sich auf, kommen aber aus dem eigenen Ich
werden als sinnlos erlebt
können nicht vermieden werden
Beim Versuch, sich den Zwängen zu widersetzen, tritt eine intensive innere Spannung mit Angst auf.
Können Folgen von Zwang Phänomen sein?
sozialer Rückzug,
Isolation
Beeinträchtigung des Tagesablaufes
„Waschfrauenhände“ bei Waschzwang.
Was sind Zwangsgedanken?
Zwanghaft sich immer wieder aufdrängende Denkinhalte (Gedanke sich zu beschmutzen; dauernde und unlösbare Zweifel; Gedanke, die eigene Gesundheit sei gefährdet...).
>Werden als sinnlos oder unsinnig empfunden. Der Betroffene erkennt aber, dass diese Gedanken aus ihm selbst kommen.
• Die Gedanken können nicht unterdrückt werden
Zwanghaft gegen oder ohne den Willen ausgeführte Handlungen. (Kontrollzwang, Waschzwang, Putzzwang, zwanghaftes Nachfragen, Zählzwang, Sammelzwang...)
• Verschiedene Zwangshandlungen können sich zu komplexen Ritualen zusammenfügen.
->Werden als sinnlos empfunden.
• Beim Versuch, diese Handlungen zu unterlassen, treten massive innere Anspannung und Angst auf
Welche Therapie kann bei Zwangsstörungen helfen?
Phaemakotherapie:
Antidepressiva können die Prognose deutlich verbessern
Besonders SSRI
-> auf deutlich höhere Dosierung als bei Depressionen erforderlich und Beurteilung über Erfolg bzw. Misserfolg sollte nicht vor Ablauf von zwölf Wochen erfolgen
Verhaltenstherapie:
Kombination mit Entspannungsverfahren ist möglich
Stufenweise Vorgehen ist wichtig
Gedanken stopp: wird versucht, durch Vorstellung oder vorsprechen des Wortes stopp den störenden Gedanken zu unterdrücken
Umgebung des Patienten sollte mit einbezogen werden, um sozialen Rückzug oder Isolierung zu vermeiden
Zuletzt geändertvor 8 Tagen