Für den Wellenablauf im Gerinne gibt es zwei Gruppen von Verfahren. Welche sind das?
Hydrodynamische (hydraulische) Verfahren:
Saint Venant’sche Gleichungen
Vereinfachung der Saint Venant’schen Gleichungen (1-dim)
Numerische Modelle
Hydrologische Verfahren:
Linearspeicher-Kaskade
Muskingum-Verfahren
Kalinin-Miljukov-Verfahren
Verwendung hydrodynamische (hydraulische) Verfahren:
Hochwasserrisikoflächen, um zu berechnen wie groß die Wahrscheinlichkeit einer Überflutung ist.
Bemessungshochwasser für komplexe Bauwerke
Veränderung des Vorlands
Renaturierung
Definition Bemessungshochwasser:
Hochwasser mit einer bestimmten Eintrittswahrscheinlichkeit. Meist durch Abflus Q oder Wasserstand H charakterisiert.
Definition Vorland:
Bereich neben dem eigentlichen Flußbett, der bei Hochwasser überflutet wird und so zur Wasserrückhaltung beiträgt.
Definition Renaturierung:
Wiederherstellung natürlicher Zustände von Gewässern, um deren ökologische, hydrologische und morphologische Funktion zu verbessern oder zurückzugewinnen.
Verwendung hydrologische Verfahren:
Bemessungshochwasser für Bauwerke
Veränderung des Wellenablaufs durch Retention (Hochwasserrückhaltebecken)
Vor- und Nachteile hydrodynamische (hydraulische) Verfahren:
Vorteile: Detaillierte Darstellung der Abflussvorgänge, hohe Genauigkeit
Nachteile: Hoher Datenbedarf (Geometrie, Rauheit), Rechenunterricht und aufwendig in der Anwendung
Vor- und Nachteile hydrologische Verfahren:
Vorteile: Einfach, geringer Daten- und Rechenaufwand, gut für große Einzugsgebiete
Nachteile: Keine genaue Abbildung der Fließvorgänge im Gerinne, nur Näherungen des Abflussverlaufs
Was ist die Froud’sche Zahl?
Das Verhältnis zwischen Fließgeschwindigkeit und Wellenfortpflanzungsgeschwindigkeit.
Fr = v/c
v…Fließgeschwindigkeit (Geschwindigkeit der Wassertropfen)
c…Wellenfortpflanzungsgeschwindigkeit (Schnelligkeit der ganzen Welle)
Wie wird die Fließgeschwindigkeit gemessen?
Mit einem Trace-Versuch:
Tracer (z.B. Farbstoff oder Salz) wird in das Wasser reingebracht und die Ausbreitungszeit zwischen zwei Messstellen wird gemessen.
Was ist der Abfluss?
Das an einem Flussquerschnitt durch fließende Wasservolumen pro Zeiteinheit (m3/s).
QWien = 2.000 m3/s
AE-Wien = 100.000 km2
Wie erhält man die Dauerlinie aus den Tageswerten des Abflusses?
Häufigkeitsverteilung (Histogramm) machen und diese aufsummieren damit man die Summenhäufigkeitsverteilung bekommt. Summenhäufigkeitsverteilung = Dauerline
Dauerlinie = Kurve sagt über welche Dauer ein bestimmter Wasserstand überschritten ist.
Wie bestimmt man eine Dauerlinie ohne Abflussdaten?
homogene Regionen finden
Dauerlinien der Pegel innerhalb einer homogenen Region werden mit dem mittleren Jahresabfluss MQ normiert
Ermittlung der Dauerlinie Q aus dem MQ und der regionalen Dauerlinie Q*r
Was sind die Saint Venant’sche Gleichungen?
Massenerhaltung im Gerinneabschnitt (Kontinuitätsgleichung) und Impulserhaltung im Gerinneabschnitt (Bewegungsgleichung)
Kontinuitätsgleichung (Massenerhaltung):
Impulserhaltung (Bewegungsgleichung):
Unter welchen Annahmen sind die eindimensionalen Saint-Venant’schen Gleichungen gültig?
gleichmäßige Geschwindigkeitsverteilung im Querschnitt
Hydrostatische Druckverteilung, vertikale & laterale Beschleunigung vernachlässigbar
Reibungsansätze für stationäre Strömungen gültig
Gerinne stückweise gerade angenommen (keine Kurveneffekte)
Geringes Sohlgefälle, feste Sohle (keine Erosion, Deposition)
Incompressibles und homogenes Fluid
Worum geht es beim Wellenablauf?
Veränderung der Zuflusswelle beim Ablauf in einem Gerinneabschnitt (hinsichtlich Größe, Form und Schnelligkeit).
Geben Sie drei Einflussfaktoren auf den Abflussablauf von Hochwasserwellen im Gerinne an:
Geometrische Einflussfaktoren:
Sohlgefälle beeinflusst Größe und Form des Durchglussprofils
Hydraulische Einflussfaktoren:
Wassertiefe und Fließgeschwindigkeit (Froud’sche Zahl)
Hydrologische Einflussfaktoren:
Größe der Zubringerwelle (Zeitpunkt des Auftretens des Scheitels)
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