Beschreiben Sie in genau vier Sätzen was im Rahmen des Models unter “Diagnostik” verstanden werden soll.
Unter Diagnostik versteht man die regelhafte Zuordnung von Individuen zu vordefinierten Zustands-/ Interventionsklassendurch die Messung von geeigneten Parametern. Die Zuordnung erfolgt auf der Basis von gemessenen Indikatoren (Objekt erhobene Merkmale), welche den Aufschluss über den Zustand von der Person geben. Das Ziel ist es hierbei, auf der Grundlage der gemessenen Werte sinnvolle Entscheidungen/Maßnahmen abzuleiten, die dem Status von der jeweiligen Person entsprechen.Die Diagnostik unterscheidet sich von der Evaluation oder Forschung darin, dass sie individuell ausgerichtet ist und praktische Konsequenzen für die betroffene Person hat.
Alle Spielerinnen, die nicht mindestens 40cm hoch springen, müssen im den folgenden 6 Wochen ans einem Sondertraining zur Steigerung der Sprungkraft teilnehmen
Wie müsste das Beispiel weiter ausgestaltet werden, damit es nicht unter den Begriff “Diagnostik” fällt?
Wenn der Mittelwert der gemessenen Sprunghöhen niedriger als 40 cm sein sollte, müssen in den folgenden 6 Wochen alle Spielerinnen an einem Sondertraining zur Steigerung der Sprungkraft teilnehmen.
Die beiden Testaufgaben zielen darauf ab, die latente Variable „Ausdauerleistungsfähigkeit" zu messen.
Ein Korrelationskoeffizient von 0.71 bedeutet, dass ca. 50 % der Unterschiedlichkeit zwischen den getesteten Personen auf einen gemeinsamen Faktor (hier, so der Anspruch der Tests, also die „aerobe Ausdauer") zurückgeführt werden können.
Umgekehrt bedeutet dies, dass 50% nicht durch diesen Faktor erklärt werden können.
Die Testleistung hängt also auch noch von anderen Faktoren ab. Dies könnte beim Gehen auf der Stelle z.B. mangelnde Kraft sein, aufgrund derer es dann nicht möglich ist, das Bein bis zu der geforderten Höhe anzuheben.
Beim Gehtest über 6-Min könnten z.B. Schmerzen in einzelnen Fällen die erreichte Gehstrecke limitieren.
Der jeweilige Testwert lässt sich um so eindeutiger als Indikator für „Ausdauer" interpretieren, je besser es gelingt, diese überlagernden Faktoren auszuschließen.
Dazu könnte es z.B. sinnvoll sein, auch mit zu überprüfen, wie stark das Herz-Kreislaufsystem tatsächlich in Anspruch genommen wurde und somit als leistungslimitierend angenommen werden kann, indem man auch die Herzfrequenz mit erfasst.
Insgesamt sind beide Tests durchaus geeignet, Hinweise auf die körperliche Leistungsfähigkeit der untersuchten Personen zu liefern, allerdings kann dies nicht mit letzter Sicherheit dem Faktor aerobe Ausdauer zugeschrieben werden.
Beide Tests wurden jedoch für den Einsatz bei älteren Personen konzipiert. Hier ist diese Unschärfe möglicherweise als weniger gravierend anzusehen, da mögliche Interventionen nicht so sehr an die genaue Kenntnis der Ausdauerleistungsfähigkeit gebunden sind (wenn also z.B. ein individuell gestaltetes Ausdauertraining geplant werden soll) sondern stärker der Gesamtzustand interessiert (Person kann die Anforderungen des Alltags bewältigen, z.B. Treppen steigen).
Wie könnte die Validität des in Aufgabe 5 genannten Step-Tests überprüft werden?
Skizzieren Sie beispielhaft das Vorgehen.
Validität bedeutet, dass der Test auch den Aspekt misst, den er angibt zu messen. Der Step-Test wird als Test der „aeroben Ausdauer" eingesetzt.
Eine erste Möglichkeit zur Validierung bietet die Befragung von Experten, die aufgrund von Plausibilitätsüberlegungen eine erste Bewertung vornehmen könnten. Es wäre denkbar, dass diese aufgrund der relativ kurzen Testdauer (2 Min.) Zweifel daran äußern würden, ob tatsächlich die aerobe Ausdauer der leistungslimitierende Faktor ist und damit aus der Testleistung die Ausprägung dieser Komponente bei der jeweiligen Person abgelesen werden kann.
Ein weiterer Schritt könnte darin bestehen, zu überprüfen, inwieweit sich die Ergebnisse des Step-Tests mit der Testergebnissen decken, die aus bereits als gültig angesehenen Testverfahren stammen.
In diesem Sinne könnte man wie folgt vorgehen: Eine Stichprobe aus dem Personenkreis, für den man später Gültigkeit beanspruchen möchte, absolviert mit geeignetem zeitlichen Abstand (ausreichend lang, um nach dem ersten Test wieder voll erholt zu sein, aber auch ausreichend kurz, um langfristigen Veränderungen des Niveaus auszuschließen)sowohl den Step-Test als auch einen Ergometer-Stufentest.
Der Step-Test kann als valide angesehen werden, wenn die Werte aus beiden Tests über die Personen hinweg ausreichend korrelieren.
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