Ätiologie, Klinik, diagn Aussehen Epiduralhämatom
Ä: Nach Trauma, art. Blutung (Ruptur A meníngea media)
K: typischerw symptomfreies Intervall, danach Hirndruckzeichen
D: cCT nativ: bikonvexe hyperdense Raumforderung
Ätiologie, diagn Aussehen Subduralhämatom
Ä: akut nach SHT oder chron nach Bagatellauma va ältere. Venöse Blutung durch Riss einer Brückenvene
D: sichelförmige Blutung, akut hyperdens, chronisch hypodens
Ätiologie, Klinik Subarachnoidalblutung
Ätiologie v.a. nicht traumatisch bei spontaner Aneurysmaruptur (v.a. an A. communicans ant.)
K: plötzlicher Vernichtungskopfschmerz, Hirndruckzeichen, Meningismus
Ätiologie, Klinik Intrazerebrale Blutung
Ä: spontan bei art. Hypertonie, Amyloidangiopathie oder Antikoagulation
K: plötzlich auftretende Symptomatik mit fokal neurologischem Deifizit (z.B Hemiparese)
Definition Polytrauma
aktuell sollen als objektive Kriterien eine Verletzungsschwere gemäß des Injury Severity Scores von mind. 16 P vorliegen
+
verletzungsbedingte physiologische Auswirkungen wie zB eine Hypotonie < 90 sys oder ein GCS <8 -> eingeschränkte neurologische Antwort d. Pat., oder zB schlechte Sättigung) = dem Pat. geht es klinisch nicht gut
ISS geht von 3 bis 75 Punkten
Was ist ein Kompartmentsyndrom und wie wird es ausgelöst
Druckanstieg innerhalb eines Kompartiments, also einer Muskelloge mit darauffolgender Nervenschädigung und Minderperfusion
Ursachen:
Volumenzunahme (Blutung, Ödem) (Sonderfall: Ischämisches Reperfusionssyndrom bei Revaskularisation nach längerem thromboembolischen Gefäßverschluss, v.a. bei Verschlüssen > 6 h)
Druck von außen (Zirkulärer Gips oder enger Verband, schlechte Lagerung mit Kompression)
-> Abnahme der Durchblutung (Minderperfusion), irreversiblen Gewebeschäden an Nerven, Muskeln und Organen
Klinik Kompartmentsyndrom
Klinische Diagnose!
stärkste, nahezu analgetikaresistente Schmerzen
gespannte, hell glänzende Haut
ggf. gestörte Sensibilität/Motorik
Pulse anfangs noch erhalten (Nerven vor Arterien komprimiert) (verschwinden erst, wenn Kompartmentdruck > art. Druck)
Schmerzen beim passiven Dehnen der betroffenen Muskeln (zB Großzehe runter drücken bei Extensorenloge)
(6 Ps bei fortgeschrittener Ischämie, denn eigenltich für die akute Extremitätenischämie)
Klinik Kompartmentsyndrom - Hypästhesie-Areal für jede der 4 Logen
Extensorenloge: N. fibularis profundus -> Zehenzwischenraum 1/2 (Zehenheberschwäche)
Fibularisloge: N. fibularis superficialis -> Fußrücken. (Schwäche der Pronation)
Tiefe Flexorenloge: N. tibialis -> Fußsohle (Schwäche der Plantarflexion)
Oberflächliche Flexorenloge: keine großen Nerven, nur der N. suralis, der aber oberflächlicher außerhalb der Loge liegt (wenn N. suralis betroffen: lateraler Fußrand)
Diagnostik Kompartmentsyndrom
Klinische Diagnose!!
Aber objektivierbar durch Drucksondenmessung
Wenn Druck im Kompartment > 30 mmHg oder Differenz aus diast. Druck - Druck im Kompartment < 30
Therapie Kompartmentsyndrom
Faszienspaltung ALLER 4 Kompartimente innerhalb von 6 h
anschl. offene Wundbehandlung und VAC-Pumpe (entfernt Exsudat, reduziert Ödem, fördert Durchblutung und Granulationsgewebe)
Komplikation Kompartmentsyndrom
Muskel-/Weichteil-/Nervenläsion (zB Volkmann-Kontraktur)
Rhabdomyolyse
Crush-Niere (akutes myoglobinurisches Nierenversagen -> forc. Diurese mit mind. 6 l Flüssigkeit i.v. und Furosemid i.v.)
Rebound-Compartmentsyndrom (nach operativer Reperfusion durch erhöhte Kapillarpermeabilität)
häufigste Lokalisation Kompartmentsyndrom
Tibialis-ant-Syndrom:
Betroffenes Kompartiment: Extensorenloge (prätibiale Muskulatur)
Läsion N. fibularis profundus
Klinik: Zehenheberschwäche, Sens.minderung 1. Zehenzwischenraum (Flip-Flop-Areal)
Unterschenkel-Logen: Extensoren Loge (anteriores Kompartiment)
M. tibialis ant.
M. extensor hallucis longus
M. extensor digitorum longus
N. fibularis profundus
A/V tibialis ant.
Unterschenkel-Logen: Fibularis Loge (laterales Kompartiment)
M. fibularis longus
M. fibularis brevis
N. fibularis superficialis
Unterschenkel-Logen: Tiefe Flexoren Loge (posteriores Kompartiment, pars profunda)
M tibialis post.
M flexor hallucis longus
M flexor digitorum longus
N tibialis
A/V tibialias post.
A/V fibularis
Unterschenkel-Logen: oberfl. Flexoren Loge (post. Kompartiment, pars superficialis)
M soleus
M gastrocnemicus beide Anteile
keine Nerven oder Gefäße
Klassifikation Becken-Fx
AO Klass:
A: intakter hinterer Beckenring zB Beckenschaufel
B: partielle Unterbrechung d. hinteren Beckenrings -> rot. instabil
C: vollst. Unterbrechung d. hinteren Beckenrings -> rot. und vertikal instabil
Therapie Becken-Fx
A: meist konservativ
B/C: Beckengurt (falls nicht ausreichend stabilisiert: Beckenzwinge oder Fix. ext), dann im Verlauf definitive Osteosynthese mit Platten/Schrauben
Thoraxdrainagen Lokalisationen:
Monaldi: 2. ICR MCL, Notfallposition bei Pneu
Bülau: 3-5. ICR vordere bis mittl. Axillarlinie, bei Pneu- und Hämatothorax
Wie sind Milzrupturen eingeteilt?
5 Grade
I: Subkapsuläres Hämatom
II/III: Parenchymriss
IV/V: Verletzung Hilusgefäße oder vollst. Zerreißung der Milz
Therapie Milzruptur
und wie?
ab St. IV Splenektomie, davor konservativ oder milzerhaltend (part. Splenektomie)
Wie? Mediane Laparotomie, Milz liegt intraperitoneal, daher oberhalb des Colon transversums aus der Loge rauslösen.
Nachbehandlung Splenektomie
ASS (ab Thrombos 800.000 oder 1 Mio/ul) wegen passagerer Thromozytose
Impfungen bzgl. OPSI: Pneumokokken, HiB, Meningokokken, Influenza
Sichere Frakturzeichen
Achsenabweichung, offene Fx, Krepitation oder radiologischer Nachweis (Bildgebung)
Osteosyntheseverfahren
man unterscheidet extra- und intramedulläre Verfahren. Extramedulläre Verfahren sind transössär also bikortikal verankert und umfassen:
Cerclagen
Kirschner-Drahte
Zuggurtung
Schrauben
Platten
Fixateur int./ext.
DHS (Dyn. Hüftschraube)
INtramedulläre Verfahren umfassen:
Intramedulläre Verfahren halten über die elastische Verklemmung:
Marknagel
Verriegelungsnagel
Endernagel
Bündelnagel
Gamma-Nagel
Prevot-Nagel/ESIN
Allg. Komplikationen nach Fx:
Pseudarthrose (ausbleibende Frakturheilung nach 6 Mo)
Osteomyelitits/Wundinfektion
Kompartment-Syndrom
Komplikationen nach Prothesen-Implantation
Myositis ossificans (NSAR für 2 Wochen)
Prothesenlockerung/-luxation
periprothetische Fx
Infekt
Zememt-/Fettembolie
Scaphoid-Fx
Lokalisation und Versorgung
am häufgisten: mittleres 1/3 > prox > dist.
distale und mittlere gehen idR konservativ, weil vor distal blutversorgt
proximale Fx wird mit Herbert-Schraube versorgt oder wenn disloziert/luxiert
Radius-Fx
Einteilung
Colles-Fx (häufiger): Extensions-Fx, Verkippung dist. Radius-Fragment nach dorsoradial (Bajonett-Stellung)
Smith-Fx: Flexions-Fx, nach radiopalmar
Radius-Fx Versorgung
Colles: konservativ (geschl. Reposition in Bruchspaltanästhesie + dorsale Unterarmgipsschiene mit Daumeneinschluss 6 Wo)
OP nur wenn offfene Fx, disloziert oder nicht gut reponierbar -> K-Draht oder Platte)
Smith: immer OP (Plattenosteosynthese) da instabil
Galeazzi vs Monteggia Fx
Galeazzi: Fx distaler Radius + Luxation Ulna aus dem distalen Radioulnargelenk + Riss Membrana interossea
durch Sturz auf supinierten Arm
Monteggia: Fx prox. Ulna + Luxation Radiusköpchen aus Ellenbogengelenk + Riss Membrana interossea
durch Sturz auf pronierten Arm
beides operativ versorgt
Therapie Schultergelenkluxation
geschlossene Reposition in Analgosedierung oder Kurznarkose (Vorteil Muskelrelaxation)
Reposition nach Hippocrates (Rückenlage, Fuß in Achsel als Widerlager)
nach Arlt (Arm über Stuhlehne)
nach Stimpson (Bauchlage, Gewicht für 30 min) kann schwierig sein von Schmerzen her
nach Milch (Rückenlage, passive Bewegung d. Arm wie Milch übergießen)
Clavikula-Fx
am häufigsten mittleres 1/3: v.a. indirektes Trauma bei Sturz auf Schulter
konservativ: Rucksackverband (zieht Schulter nach hinten und Fx-Fragemente somit auseinander) oder Gilchrist (fixiert Schulter und somit auch Clavikula nicht komplett, nur entlastet und weitgehend ruhiggestellt)
OP nur wenn lat. 1/3 (instabil) oder offene/dislozierte Fx (-> Platte)
AC-Gelenksprengung
Versorgung
Tossy I/II konservativ
ab Tossy III (also wenn sowohl Lig. acormioclaviculare und Lig. coracoclaviculare gerissen): Bandnaht + Hakenplatte (nach 3 Mo entfernt)
Humeruskopf-Fx
Klassifikation nach Neer: Kl. III (subcapitale Fx am Collum chirurgicum, unter beiden Tuberculi) ist häufigste, eine klass. Fx des Alters
Was ist bei Humerus-Fx gefährdet?
Humeruskopf: N. axillaris (Sensibilitätsst. Schulter/lat. Oberarm) und A. axillaris
Humerusschaft: N. radialis (Fallhand, Sens.st. streckseitig Unterarm, Handrücken, Dig. I-III
Distale Humerus-Fx: N. ulnaris (Krallenhand, Sens.st. Hand ulnarseitig), N. radialis, N. medianus (Schwurhand, Sens.st. Hand palmarseitig, Abduktions- und Oppositionsschwäche Daumen (pos. Flaschenzeichen), A. brachialis
Therapie Humerus-Fx
Prox. eher konservativ, distale: 1. Wahl ist OP, bei Kindern -> K-Draht
Luxationsstellung bei vorderer Humerusluxation
in Außenrotations- und Abduktionsstellung
Stellung Bein bei Luxation bzw. Schenkelhalsfraktur
Innenrotiert + verkürzt = posteriore Hüftluxation (typisch bei Dashboard-Verletzung)
Außenrotiert + verkürzt = Schenkelhalsfraktur
Allgemeine Operationsrisiken in UCH:
“Wie bei jeder Operation gibt es auch hier Risiken”:
Wundinfektion
Gefäß- oder Nervenverletzungen, Weichteilschäden
Blutungen
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