S. aureus
gram. pos. Kokken in Haufen
Charakteristische Infektion: Abszesse
Aber auch invasive Organinfektionen (Endokarditis acuta), Sepsis, toxinvermittelte Erkr.
Toxine: TSST-1 (Toxic Shock Syndrome), Enterotoxine (hitzestabil-> Lebensmittelvergiftung), Exfoliativtoxine (=Staphylococcal Scalded Skin Syndrome)
S. epidermidis
Leitkeim Hautflora
Niedrige Virulent, aber Biofilme (Katheterinfektion, Endokarditis, Prothesesninfektion)
S. pyogenes
(Gr. A Streptokokken)
gram-pos. Kokken in langen Ketten
Tonsillitis (jedoch 90% virusbedingt) -> Scharlach -> Akutes rheumatisches Fieber
Impetigo contagiosa (häufig Mischinfektion mit S. Aureus)
Erysipel, Phlegmone/Nekrotisierende Fasziitis, wenn in Subcutis eindringt
toxinvermittelten Erkrankungen wie Scharlach und Streptokokken-Toxic-Shock-Syndrom
S. agalactiae
(Gr. B Streptokokken)
Neugeborenensepsis, HWI, Wundinfektionen. (Weil manchmal Bestandteil Vaginalflora)
Prophylaxe Neugeborenensepsis Penicillin i.v., kann screeningbasiert mit Abstrich oder RF-basiert zB Frühgeburt erfolgen
Vergrünende Streptokokken
Leitkeime der Rachenflora, gering pathogen
Karies, Endokarditis lenta v.a. an vorgeschädigten Klappen/Prothesen
S. Pneumoniae
gram-pos. Diplokokken
bekapselte Stämme sind pathogen
K: Lobärpneumonie, Otitis media, Mastoiditis, Konjunktivitis, Meningitis
Th: Pencillin
Enterokokken
Gering pathogen, aber Resistenzproblematik
Zwei häufigsten Spezies:
Enterococcus faecalis: ça 80% der Enterococcus-Infektionen
Enterococcus faecium: seltener (ca. 20%) aber häufiger VRE und weitere Resistenzen
HWI und Mischinfektionen (v.a. auch nosokomial)
Th: Aminopenicilline
Meningokokken (Neisseria meningitidis)
gram-neg. Diplokokken
LPS als Endotoxin kann sept. Schock auslösen
Einzige Ökolog. Nische ist Nasen-Rachen-Raum d. Mensch (ca. 10% Träger, Chemoprophylaxe mit Rifampicin)
Serolog. Typisierung anhand der Kapselantigene: A (Subsahara), B/C: Deutschl.
K: Sepsis, Meningitis, Waterhouse-Friedrichson-Syndrom (durch Entotoxine -> Zytokinfreisetzung -> Aktivierung Gerinnungssystem -> DIC)
Th: Penicillin oder bei Meningitis: Ceftriaxon (da besser ins ZNS gelangt)
Gonokokken
Keine Kapsel
K: Gonorrhö (bei Mann: Urethritis mit eitrigem Genitalausfluss “Bonjour-Tropfen”, bei Frau: aufsteigende Infektion evtl mit Beteiligung innerer Geschlechtsorgane (Endometritis, Adnexitis) bis zu Infertilität) bei Mann zwar milder und geringeres Infektionsrisiko, aber dafür häufiger symptomatisch
Blenogonorrhoe: Konjunktivitis bei Neugeborenen bei unerkannt infizierter Mutter
Maximalform (ca. 1 %) Diss. Gonokokken-Infektion mit eitriger Polyarthritis
Th: Kombinationstherapie Ceftriaxon 1x + Doxycyclin (Tetracyclin)/Azitromycin (Makrolid), Ceftriaxon weil Neisseria gonorrhoeae zu Resistenzbildung neigt und Azitro oder Doxy, weil oft Koinfektion mit Chlamydien)
Chlamydien
Obligat-intrazell.
K: Verschiedene Spezies:
Chlamydia trachomatis: Serotypen A-C: Trachom, D-K: Urethritis
Chlamydia psittaci: Ornithose (atypische Pneumonie)
Chlamydophila pneumoniae: atypische Pneumonie
Th: Doxycyclin (Tetracyclin) oder Makrolide
H. influenzae
gram-neg. kokkoide Stäbchen
K: Epiglottitis, Otitis media, Konjunktivitis, Meningitis, Superinfektionen der AW (v.a. COPD), OPSI
Serotyp b ist der wichtigste für klass. Kinderkrank. (Epiglottitis) und Meningitis
-> gibt Konjugatimpfstoff mit Diphterie-Toxoid als Trägerprotein
Th: Ampicillin, bei invasiven Infektionen: Ceftriaxon. (Resistenzen: zunehmend ß-Laktamase pos.)
Brucellus
Ü: Zoonise: Kontakinfektion in der Landwirtschaft, Nahrungsmittel (Rohmilch)
Malta-/Mittelmeerfieber über Schafe/Ziegen; M. Bang über Rinder; Schweine-Brucellose
K: Jedes Organsystem kann betroffen sein
Bordetella pertussis
Bordetella pertussis:
Gram-neg. Kokkoides Stäbchen, obligat aerob, toxinbildend (Pertussis-Toxin)
schwere Anzucht, allerdings Serologie erst spät positiv: daher erste 2-3 Wo PCR oder Kultur aus tiefen Nasopharynxabstrichen, dann ab 3. Wo Serologie möglich (ELISA)
Th: Antibiose zur Verkürzung Krankheitsdauer (sonst über Wochen) und Unterbrechung der Kontagiosität; Mittel der Wahl: Makrolide (Erythromycin)
Impfung: Grundimmunisierung: 2,4,11 Mo; Auffrischung <18 2x, >18 1x
Clostridioides difficile
gram-pos. Stäbchen, obligat anaerob
Sporen- und Toxinbildner
D: Erregernachweis aus diarrhoischem Stuhl (fester Stuhl nicht leitliniengerecht!) mit GDH-ELISA, ggf. PCR. Toxinnachweis möglich. Kultur zur Resistenzbestimmung möglich
Clostridium tetani (Tetanus)
gram.pos. Stäbchen, obligat anaerober Sporen- und Toxinbildner (Tetanus-Toxin)
Ubiquitär vorhanden, insb. Im Boden Ü: Wundkontamination
K: spastische Lähmung (zentral: inhibiert GABA-Freisetzung), erst kleine Muskel (-> Blickstörungen) bis zu Atemmuskulatur
Th: symptomatisch Beatmung, dann auch Muskelrelaxation; Antitoxingabe (Tetanus-Immunglobulin) + aktive Impfung, Herdsanierung (chirurgisch und antibiotisch (Metronidazol)
Tetanus Impfung/PEP
Impfung! Grundimmunisierung: 2,4,11 Mo; Auffrischung <18 2x, dann alle 10 Jahre
PEP: Pat. ohne Impfung oder unklar: Simultanimpfung
Pat. mit letzter Impfung > 10 Jahren (saubere,geringf. Wunden) oder > 5 Jahren (tiefe oder verschmutzte Wunden): Aktivimpfung
Clostridium botulinum
gram.pos. Stäbchen, obligat anaerober Sporen- und Toxinbildner (Botulinum-Toxin, DAS potenteste Toxin)
Ü: über Lebensmittel (Konservendosen), seltener über Wunden
K: schlaffe Lähmung (peripher: inhibiert ACh-Freisetzung an motorischer Endplatte), auch erst kleine Muskeln (Augenmuskeln), bis schließlich Atemstillstand
Clostridium perfingens (Gasbrand)
gram.pos. Stäbchen, obligat anaerober Sporen- und Toxinbildner (ähnlich wie Tetanus, aber kein so potentes Toxin)
Erregervermehrung bei anaeroben Wundverhältnissen (also idR bei sehr tiefen Wunden)
K: rasch ausbreitende Weichteilinfektion mit starken Schmerzen, Hautemphysem mit Hautkrepitation
T: chirurg. Sanierung + Antibiose (gegen Penicillin sensibel, Pip/Taz + Clindamycin)
Corynebacterium diphteriae
gram-pos. Stäbchen
Ü: Tröpfcheninfektion
K: Rachen- oder Kehlkopfdiphterie
Allg: Fieber, stark geschwollene Hals-LK
Rachendiphterie: wie Angina tonsillaris mit Pseudomembranen
Kehlkopfdiphterie: „echter“ Krupp (bellender Husten, Heiserkeit)
ohne Gabe eines Antitoxins systemische Intoxikation mit Gefahr Multiorganversagen
T: Diphterie-Antitoxin (=passive Immunisierung) und Penicillin
Bereits bei Verdacht auf Diphtherie bedarf es einer notfallmäßigen stationären Aufnahme mit Isolation des Patienten und einer unmittelbaren Therapieeinleitung!
Aktive Impfung: Grundimmunisierung: 2,4,11 Mo; Auffrischung <18 2x, dann alle 10 Jahre
Listeria monocytogenes
Zoonose: Vorkommen im Darm von Haus- und Wildtieren
Gram-pos. Stäbchen
Ü: Nahrungsmittelinfektion (v.a. über Rohmilchprodukte)
Bei Immunkompetenten meist nur sehr diskrete Symptome, aber bei Immunsuppr. oder Neugeborenen haben erhöhtes R für Listerienmeningitis oder Sepsis
D: Kultur mit Resistenzbestimmung, PCR
Th: Ampicillin
(Listerien können auch während SS übertragen werden mit Folgen bis hin zum Abort-> daher kein rohes Hackfleisch, keine Rohmilchprodukte während SS)
Bacillus anthracis (Milzbrand)
Gram-pos. Stäbchen, sporenbildend (dadurch hohe Umweltresistenz)
Ü: Aufnahme der Sporen (meist über kleine Hautläsionen (Hautmilzbrand), über Nahrung (Darmmilzbrand) oder durch Inhalation d. Sporen (Lungenmilzbrand)
Lungenmilzbrand: hämaorrhag. Pneumonie, trotz AB hohe Letalität; AB: Kombi aus Ciprofloxacin + weitere
Hautmilzbrand: Ulkus mit zentraler schwarzer Nekrose
E. coli
gram-neg. Stäbchen
Teil der physiolog. Darmflora, es existieren aber auch pathogenen Varianten (Pathovare), die mit zusätzlichen spezif. Virulenzfaktoren ausgestattet sind und dadurch obligat pathogen sind:
Extraintest. pathogene E.coli:
Uropathogene (UPEC) -> HWI
E.coli K1 (MNEC) -> Säuglingsmeningitis
Sepsis-erregende E.coli (SePEC)
Intestinal-pathogene E.coli:
ETEC: Enterotoxische
EHEC/STEC: Enterohämorrhagische bzw. Shigatoxin-prod.
EPEC: Enteropathogene
EIEC: Enteroinvasive. -> ähnelt Shigellosen-Infektion
Eine Antibiotika Therapie ist routinemäßig nicht empfohlen
ETEC:
Typische wässrige Reisediarrhoe
Häufigste Darminfektion durch E.coli
Zwei Toxine: hitzelabiles und hitzestabiles Toxin
EHEC:
über Nahrungsmittel/fäkal-oral übertragen
Shiga-like-Toxin
K: blutige Durchfälle; idR. Selbstlimitierend, aber in 5-15% HUS
HUS: akute Nierenfunktionseinschränkung, Thrombopenie/TTP, Hämolytische Anämie
Auch nach Shigella dysenteriae-Infektion möglich
EPEC:
Bei Kindern -> Säuglingsenteritis
(bei Erw. nicht bekannt)
EIEC:
Shigellose-ähnlich (auch Ruhr, also blutig-schleimiger Durchfall mit Tenesmen), aber kein Shiga-Toxin und auch kein HUS
Typhus
Erreger: Salmonella typhi
Leitsymptom: anhaltendes Fieber
Übertragung: fäkal-oral, also kontaminierte Lebensmittel,Trinkwasser (gibt Dauerausscheider mit Erregerpesistenz in Gallenblase)
Z.T. lange Inkubationszeit: Tage bis Monate
3 Stadien:
zu Beginn treppenförmiger Fieberanstieg und eher Obstipation (!)
dann Fiebercontinua > 40°, rel. Bradykardie trotz Fieber, Roseolen auf Bauchhaut, erbsbreiartige Stühle
Abklingen, idR selbstlimitierend
Therapie: da systemische Infektion = Antibiotikum: 1. Wahl Ciprofloxacin, aber da vermehrt Resistenzen gegen Fluorchinoline, vermehrt Ceftriaxon bevorzugt
Paratyphus
Die Serovare (typisiert nach Kauffmann-White-Schema) S. paratyphi A-C machen Paratyphus (abgeschwächte Form)
Salmonellen-Gastroenteritis
Erreger: S. enteritidis und S. typhimurium (etwa zu gleichen Teilen)
Übertragung: v.a. über rohes Ei
Klinik: wässrige Durchfälle (niemals blutig-schleimig)
selbstlimitierend nach ca 1 Wo
Therapie nur symptomatisch mit Wasser und Elektrolytsubstitution, bei lokaler Infektion AB kontraindiziert
Shigellen
Am virulentesten: Shigella dysenteriae
Toxinbildner -> Shiga-Toxin
Ü: fäkal-oral
K: Bakterielle Ruhr (blutig-schleimige Durchfälle mit Tenesmen (schmerzhafter Stuhldrang)
Bei S. dysenteriae ggf. auch HUS (Nierenversagen, Hämolyt. Anämie, Thrombozytopenie)
Th: aufgrund hoher Infektiositöt immer Antibiose (zB Fluorchinolone oder Ceftriaxon)
Y. enterocolica
Ü: fäkal-oral, Reservoir ist das Schwein
K: Enteritis
Y. pseudotuberculosis
bei Tieren Tuberkulose-ähnl. Symptome, beim Mensch: Lymphadenosis mesenterialis (kl. ähnlich zu Appendizitis)
Y. pestis
Ü: durch Ratten und deren Flöhe, sowie von Mensch zu Mensch aerogen
(Temperaturabh. Virulenz: Expression vieler Viruelnzfaktoren nur bei 37°)
K: folgende Formen d. Pest werden unterschieden:
Beulenpest: Fieber, starkes Krankheitsgefühl, schmerzhafte Schwellung der LK im Bissbereich, ggf. blauschwarz verfärbt
Lungenpest: hämorrhag. Pneumonie, ist entweder Folge der septischen Streuung einer Bubonenpest oder wird eigenständig durch Tröpfcheninfektion erworben
Klebsiellen
Gram-neg. Stäbchen
Fakultativ-pathogen (Teil d. Normalen Darmflora)
K: nosokomialer HWI, nosok. Pneumonie
Vibrio cholerae
Gram-neg. kommaförmiges Stäbchen, monopolar begeißelt, toxinbildend
Ü: über Trinkwasser, Schalentiere
K: Reiswasserartige Durchfälle
Hoher Flüssigkeitsverlust, Elektrolytstörungen
idR kein Fieber
D: Mikroskopie und Stuhlkultur
Th: Symptomatisch: Rehydratation und Elektrolytausgleich
Campylobacter
gram-neg. gekrümmtes, begeißeltes Stäbchen
Ü: über unzureichend gegartes Geflügelfleisch, oder fäkal-oral
K: akute Diarrhö (häufigster bakt. Durchfallerreger)
Komplikationen: Guillain-Barre-Syndrom, reaktive Arthritis
D: Stuhlkultur
In schweren Fällen AB
Helicobacter pylori
Kolonisiert die Magen-Mukosa
Kann Urease bilden und dadurch im sauren Milieu des Magens überleben (entstehendes Ammoniak neutralisiert Magensäure)
K: TypB-Gastritis: asymtomatisch oder allgemeine Magenbeschwerden bis hin zu Ulzera
D: nicht-invasiv: 13C-Harnstoff-Atemtest, invasiv: Urease-Schnelltest aus Biopsie, Histologie, Kultur (schwer anzüchtbar, aber dafür Resistenztestung möglich), PCR
T: Bismuth-Quadrupeltherapie (PPI + Pylera: Kombi aus Bismut-Kaliumsalz/Tetracyclin/Metronidazol) für mind. 10 Tage
Pseudomonas
Gram-neg., obligat aerobes Stäbchen
Ubiquitär vorkommend in feuchten Milieus z.B. in Wasserleitungen)
Opportunistischer Erreger (insb. Mukoviszidose), oft multiresistent
K: Noskomiale Pneumonie, Wundinfektionen (klassischer Erreger bei Verbrennungswunden, blau-grüner Eiter), Otitis externa (Schwimmbad-Otitis) oder externa maligna (=nekrotisierend; insb. Diabetiker im Alter), katheterassoz. HWI, Speis
D: Kultur
Th: Mittel der Wahl: Piperacillin oder Ceftazidim (3b oder höher)
Acinetobacter
hohe Umweltresistenz, in tropischen Ländern Problemkeim auf Intensivstationen, zunehmende Multiresistenz
Burkholderia
- cepacia als Problemkeim bei Mukoviszidose
- mallei als „Rotz“, eine Pferdekrankheit, die auch auf Mensch übertragen werden kann -> AW-Infektion/Lunge, heute eigentlich nur als Reisekrankheit, genauso wie B. Pseudomallei)
Moraxella cattarhalis
v.a. AW-Infektionen, Otitis media
Legionellen
gram.neg. Stäbchen
Intrazelluläre Vermehrung in Amöben/Makrophagen (fakultativ intrazellulär)
Schwere Anzucht
Bilden BIOFILME, Problemkeim im Trinkwasser
K: Legionellose (Pontiac-Fieber als leichte Form ohne Pneumonie und Legionärskrankheit als atypische Pneumonie)
Th: Mittel der Wahl: Fluorchinolone Gr III/IV (zB Levofloxacin)
Diagnostik bei interstitieller Pneumonie
Erreger interstitieller Pneumonien (Chlamydien, Legionellen, Mykoplasmen) sind alle schwer anzüchtbar (da zT lange Generationsdauer und intrazellulär)
Daher Diagnostik: über mikroskop. Direktnachweis, Serologie und PCR
Tuberkulose Resistenzen
MDR-Tbc: Resistenz gegen Rif + Iso
XDR-Tbc: zusätzlich gegen 2 Zweitlinien-Medis resistent
M. leprae
obligat aerobe, säurefeste Stäbchen. (Säurefest aufgrund hohes Mykolsäureanteils)
Ü: intesiven direkten Hautkontakt
K: Läsionen der Haut und sensible Ausfallerscheinungen der peripheren Nerven
D: Erreger NICHT auf Nährmedien kultuvierbar (theoretisch im Gürteltier), daher Mikroskopie + PCR
Th: Dapson heute in Kombi mit Rifampicin
NTM (Nicht-tuberkulöse Mykobakterien)
schnelleres Wachstum als Tbc, stärkere Resistenzen
K: Lungeninfektionen, Hautinfektionen, dissiminiert bei AIDS-Pat.
Treponema pallidum (Syphilis)
gram-neg. schraubenförmige Bakt.
Ü: v.a. sexuell
K: stadionhafter, oft chron. Verlauf
1) harter Schranker (Ulcus durum) mit regionaler LK-Schwellung
2) polymorphes Exanthem und Condylomata lata
Typischerweise Latenzzeit (Mon-Jahre, in der Pat. als nicht kontagiös gilt)
3) Gummen und kardiovask. Manifestationen (Aortenaneurysma)
4) Neurosyphilis
D: TPHA-Suchtest (Hämagglutinationstest) -> FTA-Absorptionstest als Bestätigungstest
Zur Beurteilung Krankheitsaktitvität: VDRL-Test (Venereal Disease Research Laboratory)
Th: Penicillin 1x i.m. (bei Frühsyphilis, später mehr Dosen, bei Neurosyphilis i.v.)
Konnatale Syphilis
Sonderform: konnatale Syphilis: führt früh in SS zu Abort, später Hutchinson-Trias (Tonnenzähne, Innenohrschwerhörigkeit, Keratitis), Prävention Screenings i.R. der SS-Vorsorge
Borrelia burgdorferi-Komplex (Lyme-Borrelliose)
Zoonose: durch Zecken auf den Menschen übertragen
K: 1) Erythema migrans (von Einstichstelle ausgehend), wenn nicht antibiotisch behandelt, möglicher Übergang in disseminierte Infektion: 2) Lyme-Neuroborreliose (radikuläre Schmerzen und Parzen), Lyme-Karditis mit HRS, 3) spät (>6Mo bis Jahre): Lyme-Arthritis der großen Gelenke oder Acrodermatitis chronica atrohpicans
D: Erythema migrans ist eine Blickdiagnose
Alle weiteren Formen: bei klin. Verdacht: Antikörpernachweis im Serum oder Liqour (erlaubt allerdings nur eingeschränkte Aussagen über Krankheitsaktivität -> Interpretation zusammen mit Klinik! IgM-Seronarbe möglich)
Th: Doxycyclin p.o. 2 Wochen (bei Neuro-/Arthritis ggf. + Ceftriaxon i.v.)
Leptospira interrogans (Leptospirose)
Zoonose, weltweit sehr häufig, in D selten
Reservoir: Ratten und versch. Nutztiere -> scheiden den Erreger mit dem Urin aus -> kontaminieren dadurch Böden und Gewässer
Ü: Aufnahme v.a. über Hautläsionen und Schleimhäute
K: variables Krankheitsbild:
milde grippale Symptome bis hin zu schwerem Verlauf mit Organversagen
Häufig biphasischer Verlauf: 1) hohes Fieber, Allg.symptome 2) erneuter Fieberanstieg und Organmanifestationen (Hepatitis, Nephritis, Meningitis…)
Schwerste Form: M. Weil mit Trias aus akutem Nierenversagen, Ikterus, Thrombopenische Hämorrhagien
D: Antikörpernachweis, ggf. PCR, Kultur
T: Penicillin, Doxycyclin
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