Was sind Sachverhalte?
In der Welt der Buchhaltung sind "Sachverhalte" die Ereignisse oder Transaktionen, die daraufhin geprüft werden müssen, ob sie im Rechnungswesen zu erfassen sind. Nicht alles, was sich im Unternehmen ereignet, ist in der Buchhaltung zu erfassen (zu dokumentieren). Nur die Sachverhalte, die das Vermögen und die Schulden eines Unternehmens verändern, sind in der Buchhaltung zu erfassen. Der Sachverhalt selbst ist der eigentliche wirtschaftliche Vorfall, der erfasst werden muss, um die finanzielle Lage eines Unternehmens genau abzubilden.
Was ist der Beleg?
Der "Beleg" ist in der Buchhaltung nur das Dokument oder der Nachweis, der diesen Sach-verhalt dokumentiert und der die Grundlage für die Buchung in den Büchern eines Unter-nehmens bildet. Der Beleg kann eine Rechnung sein, die das Unternehmen ausgestellt oder erhalten hat, eine Quittung, ein Kreditkartenauszug usw. Manchmal ist ein Beleg auch nur ein Zettel, auf dem ein Sachverhalt beschrieben ist, der das Vermögen oder die Schul-den eines Unternehmens verändert.
Doch Vorsicht! Der Grundsatz bedeutet nicht, dass ein Sachverhalt, der das Vermögen oder die Schulden eines Unternehmens verändert, ohne (externen) Beleg nicht gebucht werden darf! Manchmal erhält ein Unternehmen beispielsweise Waren oder Rohstoffe (und nimmt diese an!), ohne dass zeitgleich die Rechnung des Lieferanten beiliegt. Wenn das kurz vor dem Bilanzstichtag erfolgt und die Rechnung am Bilanzstichtag immer noch nicht vorliegt, ist dieser Vorgang dennoch zu buchen, denn es haben sich Vermögen (mehr Waren, mehr Rohstoffe) und Schulden (die Waren oder Rohstoffe müssen noch gezahlt werden) verän-dert. Das Unternehmen erstellt dann einen sog. Eigenbeleg (beispielsweise der Auszug aus der Eingangskontrolle der Ware) und ermittelt den zu zahlenden Betrag selbst (beispiels-weise aus der Auftragsvergabe, wenn dort eine Festlegung getroffen worden ist, oder ein geschätzter Marktwert)
Was ist das Journal/Grundbuch?
Wenn ein Beleg in der Buchhaltung ankommt, wird er erfasst (gebucht). Das geschieht im Journal oder Grundbuch (die Begriffe sind Synonyme). Das Journal ist chronologisch an-geordnet und dient dazu, alle Sachverhalte chronologisch zu erfassen, bevor sie im Hauptbuch sachlich geordnet übertragen werden
Was ist das Hauptbuch?
Im Grundbuch werden alle Geschäftsvorfälle chronologisch über die eben erläuterten Bu-chungssätze aufgezeichnet. Das Hauptbuch stellt dagegen die sachliche Gliederung dar. Es enthält sämtliche Konten. Oft findet sich auch eine weitere Unterteilung des Hauptbuchs in sog. „Nebenbücher“ (z. B. Anlagenbuchhaltung für das Anlagevermögen; Lohn- und Ge-haltsabrechnung; Debitoren und Kreditoren usw.); das dient der Übersichtlichkeit
Was sind Bestandskonten?
Bestandskonten sind eine der beiden Hauptkategorien von Konten im Hauptbuch. Sie nehmen Sachverhalte als Bestände auf, die zu einem bestimmten Zeitpunkt vorhanden sind. Es handelt sich um den Bestand an Vermögensgegenständen, um den Bestand der Schulden und um den Bestand des Eigenkapitals. Die Konten, die die Vermögensgegenstände aufnehmen, nennt man Aktivkonten, weil sie auf der Aktivseite der Bilanz (= linke Seite, Sollseite) abgeschlossen werden. Die Konten, die die Schulden und das Eigenkapital aufnehmen, heißen Passivkonten, weil sie auf der Passivseite der Bilanz (= rechte Seite, Ha-benseite) abgeschlossen werden.
Was sind Beispiele für Aktivkonten?
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Kasse
Bank
Was sind Beispiele für Passivkonten?
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Eigenkapital
Was wird bei Aktivkonten und was bei Passivkonten erfasst?
Bei Aktivkonten werden auf der Sollseite der Anfangsbestand (kommt aus der Schlussbi-lanz des Vorjahres) und Zugänge (bspw. Einzahlungen oder Warenlieferungen) erfasst. Auf der Habenseite werden die Abgänge (z.B. Auszahlungen oder der Abgang von Waren) so-wie der Endbestand (wird zum Abschluss in die Schlussbilanz des aktuellen Geschäftsjah-res übertragen) erfasst. Bei passiven Konten verhält es sich genau umgekehrt.
Was sind Erfolgskonten?
Erfolgskonten sind die zweite Hauptkategorie von Konten im Hauptbuch. Sie erfassen die Aufwendungen und Erträge des Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum, norma-lerweise ein Geschäftsjahr. Diese Konten geben Aufschluss über die wirtschaftliche Perfor-mance des Unternehmens, also den Gewinn oder Verlust. Sie werden in der Gewinn- und Verlustrechnung abgeschlossen. Erfolgskonten haben keinen Anfangsbestand.
Was sind Aufwandskonten?
Aufwandskonten zeigen den Wert der in der Periode verbrauchten Leistungen an.
Was sind Ertragskonten?
Ertragskonten geben den Wert der in der Periode erbrachten Leistungen an.
Was für Beispiele gibt es bei Ertragskonten?
Umsatzerlöse
Zinserträge
Was für Beispiele gibt es bei Aufwandskonten?
Materialaufwand
Personalaufwand
Mietaufwand
Sonstiger betrieblicher Aufwand
Zinsaufwand
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